Olympia 2008: "Ein überragendes Gefühl"

Wieder war die deutsche Frauen-Nationalmannschaft als Weltmeister aufgrund des erneuten Titels, diesmal 2007 in Shanghai geholt, für die Olympischen Spiele qualifiziert. Das Turnierfeld 2008 in Peking wurde von zehn auf nunmehr zwölf Teams erhöht. Die Goldmedaille ging wie schon 1996 und 2004 erneut an die USA. Deutschland gewann zum dritten Mal Bronze. Silber ging an Brasilien, das die DFB-Frauen im Halbfinale ausgeschaltet hatte.

Bei den Spielen des Frauenturniers 2008 kam es gleich im ersten Gruppenspiel der Gruppe F mit Nordkorea, Nigeria, Deutschland und Brasilien in Shenyangs neuem Stadion, dessen Rasen noch vor dem Spiel farblich intensiv mit Chemie aufgehübscht wurde, für die DFB-Frauen zu einer Neuauflage des WM-Finales gegen Brasilien. Beide Mannschaften erzielten vor 20.703 Zuschauern kein Tor. Im zweiten und dritten Spiel der Vorrunde gegen Nigeria und Nordkorea gelangen jeweils 1:0-Siege, so dass Deutschland als Gruppenzweiter hinter Brasilien im Viertelfinale dabei war. Gegen Nigeria waren in Shenyang wiederum fast 20.000 Fans gekommen, die den Siegtreffer von Kerstin Stegemann in der 64. Minute sahen. Grund genug für die Journalisten, im Medienhotel später ordentlich zu feiern, zumal die Chinesen mit besonders günstigen Special Prices lockten.

Gegen Nordkorea musste das Team umziehen. Es ging nach Tienjin ins dortige Riesenrund des 80.000 Besucher fassenden Olympic Centers. Ungewöhnlicherweise saßen beide Teams sowie Journalisten gemeinsam im einzigen Flieger des Tages. In einem Spiel, das lange auf des Messers Schneide stand, entschied letztlich Anja Mittag mit ihrem Treffer in der 86. Minute vor 12.387 Besuchern die Partie zugunsten des DFB.

Laudehr lässt sich Olympiaringe tätowieren

Im Viertelfinale, wieder in Shenyang, traf Deutschland auf Schweden und gewann 2:0 nach Verlängerung. Nach torlosen 90 Minuten machten vor 17.209 Besuchern Kerstin Garefrekes (105.) und Simone Laudehr (115.) mit ihren Treffern alles klar, schossen ihr Team ins Halbfinale nach Shanghai. Laudehr ist auch 2016 im Kader für Rio, steht damit wie Saskia Bartusiak, Annike Krahn, Babett Peter, Melanie Behringer und Anja Mittag vor ihren zweiten Olympia-Turnier.

Die Spiele von 2008 haben bei Laudehr, die von Frankfurt nach München gewechselt ist, so nachhaltige Eindrücke hinterlassen, dass sie sich die Olympiaringe mit der Jahreszahl auf den linken Oberarm hat tätowieren lassen. "Wenn ich mir Tattoos stechen lasse, dann haben sie immer eine Bedeutung für mich, es gibt immer eine Geschichte dahinter", erzählt sie: "Ich werde auch immer mal darauf angesprochen, auch von fremden Menschen. Es ist schön, davon zu berichten. Bei Olympischen Spielen dabei zu sein und eine Medaille zu gewinnen, ist ein überragendes Gefühl."



Wieder war die deutsche Frauen-Nationalmannschaft als Weltmeister aufgrund des erneuten Titels, diesmal 2007 in Shanghai geholt, für die Olympischen Spiele qualifiziert. Das Turnierfeld 2008 in Peking wurde von zehn auf nunmehr zwölf Teams erhöht. Die Goldmedaille ging wie schon 1996 und 2004 erneut an die USA. Deutschland gewann zum dritten Mal Bronze. Silber ging an Brasilien, das die DFB-Frauen im Halbfinale ausgeschaltet hatte.

Bei den Spielen des Frauenturniers 2008 kam es gleich im ersten Gruppenspiel der Gruppe F mit Nordkorea, Nigeria, Deutschland und Brasilien in Shenyangs neuem Stadion, dessen Rasen noch vor dem Spiel farblich intensiv mit Chemie aufgehübscht wurde, für die DFB-Frauen zu einer Neuauflage des WM-Finales gegen Brasilien. Beide Mannschaften erzielten vor 20.703 Zuschauern kein Tor. Im zweiten und dritten Spiel der Vorrunde gegen Nigeria und Nordkorea gelangen jeweils 1:0-Siege, so dass Deutschland als Gruppenzweiter hinter Brasilien im Viertelfinale dabei war. Gegen Nigeria waren in Shenyang wiederum fast 20.000 Fans gekommen, die den Siegtreffer von Kerstin Stegemann in der 64. Minute sahen. Grund genug für die Journalisten, im Medienhotel später ordentlich zu feiern, zumal die Chinesen mit besonders günstigen Special Prices lockten.

Gegen Nordkorea musste das Team umziehen. Es ging nach Tienjin ins dortige Riesenrund des 80.000 Besucher fassenden Olympic Centers. Ungewöhnlicherweise saßen beide Teams sowie Journalisten gemeinsam im einzigen Flieger des Tages. In einem Spiel, das lange auf des Messers Schneide stand, entschied letztlich Anja Mittag mit ihrem Treffer in der 86. Minute vor 12.387 Besuchern die Partie zugunsten des DFB.

Laudehr lässt sich Olympiaringe tätowieren

Im Viertelfinale, wieder in Shenyang, traf Deutschland auf Schweden und gewann 2:0 nach Verlängerung. Nach torlosen 90 Minuten machten vor 17.209 Besuchern Kerstin Garefrekes (105.) und Simone Laudehr (115.) mit ihren Treffern alles klar, schossen ihr Team ins Halbfinale nach Shanghai. Laudehr ist auch 2016 im Kader für Rio, steht damit wie Saskia Bartusiak, Annike Krahn, Babett Peter, Melanie Behringer und Anja Mittag vor ihren zweiten Olympia-Turnier.

Die Spiele von 2008 haben bei Laudehr, die von Frankfurt nach München gewechselt ist, so nachhaltige Eindrücke hinterlassen, dass sie sich die Olympiaringe mit der Jahreszahl auf den linken Oberarm hat tätowieren lassen. "Wenn ich mir Tattoos stechen lasse, dann haben sie immer eine Bedeutung für mich, es gibt immer eine Geschichte dahinter", erzählt sie: "Ich werde auch immer mal darauf angesprochen, auch von fremden Menschen. Es ist schön, davon zu berichten. Bei Olympischen Spielen dabei zu sein und eine Medaille zu gewinnen, ist ein überragendes Gefühl."

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Lehrstunde gegen Brasilien

Im Halbfinale verlor Deutschland erstmals ein Spiel gegen Brasilien. Das 1:4 im Olympiastadion von Shanghai vor 26.976 Zuschauern kam einer Lehrstunde nahe, denn das deutsche Team war hoffnungslos unterlegen gegen Marta und Co., obwohl Birgit Prinz schon in der zehnten Minute das 1:0 gelang. Allerdings antworteten die Südamerikanerinnen mit Treffern von Formiga noch vor der Pause (43.) und nach dem Seitenwechsel durch Cristiane (49., 76.) sowie Marta (53.). Cristiane übrigens, mit Bundesliga-Erfahrung bei Turbine Potsdam und dem VfL Wolfsburg, wurde später Torschützenkönigin des Turnieres. "Ich glaube, mein schönstes Tor bei Olympia war das gegen Deutschland im Halbfinale 2008. Ich bekam im Mittelfeld den Ball, umspielte drei oder vier Gegnerinnen und schloss mit einem flachen Diagonalschuss ab. Es war das schönste meiner Olympia-Laufbahn", erklärte sie gerade erst dieser Tage aus der Erinnerung.

Dem Frust des DFB-Teams stand überbordender brasilianischer Jubel gegenüber. Die Spielerinnen hatten tatsächlich Trommeln und andere Musikinstrumente in der Kabine und zelebrierten den Weg aus den Stadionkatakomben zum Mannschaftsbus mit lauten Samba-Klängen, mit denen sie sich schon vor dem Anpfiff eingestimmt hatten. Sehr zum Unmut des deutschen Teams.

Lira Alushi erzielt beide Treffer im Spiel um Bronze

Im kleinen Finale war Japan der deutsche Gegner. Nachwievor wurden die Medaillenspiele nicht im Olympiastadion ausgetragen, sondern im Arbeiterstadion. Erst 2012 kehrten IOC und FIFA von dieser Diskriminierung gegenüber dem Männerfußball ab und ließen auch die Frauen im Wembley-Stadion um Gold antreten. Leider war das DFB-Team nicht qualifiziert. Gold ging dort einmal mehr an Rekordsieger USA, der sich auch in Peking durchsetzte. Die Brasilianerinnen, die zuvor noch so deutlich über das DFB-Team triumphiert hatten, waren wie schon vor vier Jahren den USA ein hartnäckiger Gegner und verloren erneut erst in der Verlängerung. Das einzige Tor in der Partie erzielte Carli Lloyd in der 96. Spielminute.

Deutschlands dritte Bronze gegen Japan besiegelten die beiden Tore von Fatmire Bajramaj (heute: Alushi) in der 69. und 87. Minute vor 49.285 Zuschauern. Waren es vielleicht die schwarz-rot-golden lackierten Fußnägel, die das Schussglück brachten? Bajramaj übrigens war erst zehn Minuten vor ihrem ersten Treffer gegen Japan eingewechselt worden. "Lira", so der Spitzname der damals für den FCR Duisburg aktiven Mittelfeldspielerin, nutzte dabei eine verunglückte Abwehr der japanischen Torhüterin, die einen Schuss von Kerstin Garefrekes nicht festhalten konnte. Der Ball kam direkt vor die Füße von Bajramaj, die dann mit links aus spitzem Winkel Danke sagte.

Bronzemedaille hat "unfassbaren Stellenwert"

Die Bronzemedaille in Peking, so Simone Laudehr im Nachhinein, habe "einen unfassbaren Stellenwert". Olympia gebe es schon so lange und sei schon deshalb etwas ganz Besonderes: "Wenn man da eine Plakette mit nach Hause nehmen kann, zählt auch ein dritter Platz wie ein Titel."

Tina Theune und April Heinrichs aus den USA übrigens gehörten 2008 zur Technical Study Group der FIFA. Vier Jahre zuvor noch coachten beide noch ihre Nationalteams und standen sich im olympischen Halbfinale auf Kreta gegenüber. Christine Beck war als Schiedsrichterin dabei, Inka Müller als Assistentin.

Deutschlands Kader (in alphabetischer Reihenfolge): Nadine Angerer, Fatmire Bajramaj (heute: Alushi), Saskia Bartusiak, Melanie Behringer, Linda Bresonik, Kerstin Garfrekes, Ariane Hingst, Ursula Holl, Annike Krahn, Simone Laudehr, Renate Lingor, Anja Mittag, Celia Okoyino Da Mbabi (heute: Sasic), Babett Peter, Conny Pohlers, Birgit Prinz, Sandra Smisek, Kerstin Stegemann. Trainerin: Silvia Neid.

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