Oliver Kahn: "Wir sollten die Niederlage nicht überbewerten"

Nach der 0:2 (0:2)-Niederlage im letzten Testspiel vor der EM in Portugal (12. Juni - 4. Juli) in Kaiserslautern gegen Ungarn stellte sich DFB-Kapitän Oliver Kahn zum aktuellen Gespräch.

Die deutsche Mannschaft wollte mit breiter Brust nach Portugal reisen, fliegt sie nach der Niederlage gegen Ungarn nun am Mittwoch mit schlotternden Knien zur EM?

Oliver Kahn: "Nein, das passiert nicht. Natürlich wollten wir uns mit einem Sieg nach Portugal verabschieden. Wir hatten uns viel vorgenommen und wollten uns auch von den Ungarn, die angeblich so viele Verletzte hatten, nicht täuschen lassen. Dann haben wir den Gegner doch einen Tick unterschätzt. So wie wir in der ersten Halbzeit aufgetreten sind, war es einfach zu wenig. Nach der Pause haben wir alles versucht. Man hat wieder einmal gesehen, wenn wir nicht hundertprozentig am Limit spielen, haben wir es gegen jeden Gegner schwer."

Wie schwer wiegt diese Niederlage zum Ende des knapp 14-tägigen Trainingslagers im Schwarzwald?

Kahn: "Wir sollten diese Niederlage nicht überbewerten oder sogar dramatisieren. Insgesamt war es trotz dieser Niederlage ein positives Trainingslager. Nächsten Woche gegen Holland wird sich eine völlig andere deutsche Mannschaft präsentieren - allerdings auch eine völlig andere holländische Mannschaft als bei ihren zwei vergangenen Niederlagen."

Was können Sie als Kapitän bewegen, damit die deutsche Mannschaft gegen die Niederlande mit dem nötigen Selbstvertrauen antritt und nicht chancenlos ist?

Kahn: "Es ist wichtig, der Mannschaft vor Augen zu führen, dass sie als zweitbeste Mannschaft der Welt, als Vize-Weltmeister bei der EM dabei ist. Aus dieser Tatsache müssen wir Selbstvertrauen ziehen."

Von diesem Selbstvertrauen war aber gegen die Ungarn nichts zu spüren...

Kahn: "Ich bin lange dabei, ich kenne doch die letzten Spiele am Ende eines Trainingslagers. Jeder ist irgendwie schon mit den Gedanken beim ersten Gruppenspiel, da fehlt dann die hundertprozentige Einstellung. Aber was hätte uns ein 8:0 oder 10:0 genutzt, außer vielleicht, dass wir noch etwas Selbstbewusstsein getankt hätten? In Portugal werden wir aber mit Sicherheit keinen Gegner unterschätzen. Zudem hat die Vergangenheit gezeigt, dass verpatzte Generalproben für Deutschland ein gutes Omen sind."

Ist es für Sie nicht beängstigend, dass die deutschen Stürmer kaum noch treffen?

Kahn: "Die Stürmer sind sicher ein Teilproblem bei uns. Wir schießen einfach zu wenig Tore. Wir dürfen eigentlich gar nicht in Rückstand geraten, denn dann müssen wir schon zwei Tore schießen, um das Spiel noch zu drehen. Aber auch daran werden wir bis zum ersten Gruppenspiel noch arbeiten."

[db]


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Nach der 0:2 (0:2)-Niederlage im letzten Testspiel vor der EM in Portugal (12. Juni - 4. Juli) in Kaiserslautern gegen Ungarn stellte sich DFB-Kapitän Oliver Kahn zum aktuellen Gespräch.



Die deutsche Mannschaft wollte mit breiter Brust nach
Portugal reisen, fliegt sie nach der Niederlage gegen Ungarn nun am Mittwoch mit schlotternden Knien zur EM?



Oliver Kahn: "Nein, das passiert nicht. Natürlich wollten wir uns mit einem Sieg nach Portugal verabschieden. Wir hatten uns viel vorgenommen und wollten uns auch von den Ungarn, die angeblich so viele Verletzte hatten, nicht täuschen lassen. Dann haben wir den Gegner doch einen Tick unterschätzt. So wie wir in der ersten Halbzeit aufgetreten sind, war es einfach zu wenig. Nach der Pause haben wir alles versucht. Man hat wieder einmal gesehen, wenn wir nicht hundertprozentig am Limit spielen, haben wir es gegen jeden Gegner schwer."



Wie schwer wiegt diese Niederlage zum Ende des knapp
14-tägigen Trainingslagers im Schwarzwald?



Kahn: "Wir sollten diese Niederlage nicht überbewerten oder sogar dramatisieren. Insgesamt war es trotz dieser Niederlage ein positives Trainingslager. Nächsten Woche gegen Holland wird sich eine völlig andere deutsche Mannschaft präsentieren - allerdings auch eine völlig andere holländische Mannschaft als bei ihren zwei vergangenen Niederlagen."



Was können Sie als Kapitän bewegen, damit die deutsche
Mannschaft gegen die Niederlande mit dem nötigen Selbstvertrauen
antritt und nicht chancenlos ist?




Kahn: "Es ist wichtig, der Mannschaft vor Augen zu führen, dass sie als zweitbeste Mannschaft der Welt, als Vize-Weltmeister bei der EM dabei ist. Aus dieser Tatsache müssen wir
Selbstvertrauen ziehen."




Von diesem Selbstvertrauen war aber gegen die Ungarn
nichts zu spüren...



Kahn: "Ich bin lange dabei, ich kenne doch die letzten Spiele am Ende eines Trainingslagers. Jeder ist irgendwie schon mit den Gedanken beim ersten Gruppenspiel, da fehlt dann die
hundertprozentige Einstellung. Aber was hätte uns ein 8:0 oder 10:0 genutzt, außer vielleicht, dass wir noch etwas Selbstbewusstsein getankt hätten? In Portugal werden wir aber mit Sicherheit keinen Gegner unterschätzen. Zudem hat die Vergangenheit gezeigt, dass verpatzte Generalproben für Deutschland ein gutes Omen sind."



Ist es für Sie nicht beängstigend, dass die deutschen
Stürmer kaum noch treffen?



Kahn: "Die Stürmer sind sicher ein Teilproblem bei uns. Wir schießen einfach zu wenig Tore. Wir dürfen eigentlich gar nicht in Rückstand geraten, denn dann müssen wir schon zwei Tore schießen, um das Spiel noch zu drehen. Aber auch daran werden wir bis zum ersten Gruppenspiel noch arbeiten."