Özcan: "Ein richtig großes Ding"

Tabellenführer mit drei Punkten und vier zu eins Toren - der Start der deutschen U 17-Nationalmannschaft in die Weltmeisterschaft in Chile ist mit dem Sieg gegen Australien geglückt. Mit vier Vorlagen war Spielmacher Salih Özcan vom 1. FC Köln an allen Toren beteiligt. Im DFB.de-Interview mit Redakteur Peter Scheffler spricht der 17-Jährige über seine Leistung, die ersten Eindrücke in Chile und das nächste WM-Spiel, den Klassiker gegen Argentinien am Donnerstag (ab 1 Uhr, live bei Eurosport) in Chillan.

DFB.de: Herr Özcan, Glückwunsch zum ersten Sieg und Ihrer starken Leistung gegen Argentinien. Sind Ihnen vier Vorlagen in einem Spiel schon einmal gelungen?

Salih Özcan: Ja, in der Meisterschaftsrunde beim FC. Natürlich freue ich mich über die eigene Leistung und die vier Vorlagen, aber im Mittelpunkt steht natürlich der gelungene WM-Auftakt. Das ist sehr wichtig für unser Selbstvertrauen.

DFB.de: Waren Sie überrascht, wie viele Räume Ihnen im letzten Drittel zur Verfügung standen?

Özcan: Nein, wir hatten die Australier vorher gut analysiert und wussten, dass sich dort jede Menge Räume ergeben. Sie sind eine gute, spielstarke Mannschaft, vor allem im Mittelfeld und über den Außenbahnen, aber die Defensive ist ihr Problem. Wir hätten zu noch mehr Chancen kommen können, wenn wir unsere Angriffe besser zu Ende gespielt hätten.

DFB.de: Trainer Christian Wück hatte nach dem Spiel Lob und Tadel parat. Mit der ersten Hälfte war er zufrieden, mit der zweiten allerdings gar nicht.

Özcan: Das haben wir Spieler ebenfalls so gesehen. Wir waren zu Beginn etwas nervös, es war unser erstes WM-Spiel. Die ersten zehn Minuten haben wir gebraucht, um ins Spiel zu finden. Danach haben wir die Australier gut in den Griff bekommen und auch drei Tore gemacht. Leider haben wir in der zweiten Halbzeit dann nachgelassen und auch zu Recht das 3:1 bekommen. Es war gut, dass wir den Schalter dann wieder umlegen konnten und Vitaly Janelt zum 4:1 traf.

DFB.de: Woran lagen die unterschiedlichen Leistungen?

Özcan: Ich kann es nicht sagen, ob es die Ausdauer war oder ob wir vom Kopf her nicht mehr richtig präsent waren. Wahrscheinlich waren wir uns nach dem 3:0 zu sicher. Auf jeden Fall hatte der Trainer mit seiner Analyse Recht: So eine zweite Hälfte dürfen wir uns gegen Argentinien nicht leisten.

DFB.de: Sie sprechen das nächste Gruppenspiel an: Argentinien gegen Deutschland, ein echter Klassiker im Weltfußball. Was denken Sie, wenn Sie diese Paarung hören?

Özcan: Ich denke natürlich an das WM-Finale 2014 und an das tolle Tor von Mario Götze, das uns zum Weltmeister gemacht hat. Ich hoffe, dass auch uns ein Sieg gelingt.



Tabellenführer mit drei Punkten und vier zu eins Toren - der Start der deutschen U 17-Nationalmannschaft in die Weltmeisterschaft in Chile ist mit dem Sieg gegen Australien geglückt. Mit vier Vorlagen war Spielmacher Salih Özcan vom 1. FC Köln an allen Toren beteiligt. Im DFB.de-Interview mit Redakteur Peter Scheffler spricht der 17-Jährige über seine Leistung, die ersten Eindrücke in Chile und das nächste WM-Spiel, den Klassiker gegen Argentinien am Donnerstag (ab 1 Uhr, live bei Eurosport) in Chillan.

DFB.de: Herr Özcan, Glückwunsch zum ersten Sieg und Ihrer starken Leistung gegen Argentinien. Sind Ihnen vier Vorlagen in einem Spiel schon einmal gelungen?

Salih Özcan: Ja, in der Meisterschaftsrunde beim FC. Natürlich freue ich mich über die eigene Leistung und die vier Vorlagen, aber im Mittelpunkt steht natürlich der gelungene WM-Auftakt. Das ist sehr wichtig für unser Selbstvertrauen.

DFB.de: Waren Sie überrascht, wie viele Räume Ihnen im letzten Drittel zur Verfügung standen?

Özcan: Nein, wir hatten die Australier vorher gut analysiert und wussten, dass sich dort jede Menge Räume ergeben. Sie sind eine gute, spielstarke Mannschaft, vor allem im Mittelfeld und über den Außenbahnen, aber die Defensive ist ihr Problem. Wir hätten zu noch mehr Chancen kommen können, wenn wir unsere Angriffe besser zu Ende gespielt hätten.

DFB.de: Trainer Christian Wück hatte nach dem Spiel Lob und Tadel parat. Mit der ersten Hälfte war er zufrieden, mit der zweiten allerdings gar nicht.

Özcan: Das haben wir Spieler ebenfalls so gesehen. Wir waren zu Beginn etwas nervös, es war unser erstes WM-Spiel. Die ersten zehn Minuten haben wir gebraucht, um ins Spiel zu finden. Danach haben wir die Australier gut in den Griff bekommen und auch drei Tore gemacht. Leider haben wir in der zweiten Halbzeit dann nachgelassen und auch zu Recht das 3:1 bekommen. Es war gut, dass wir den Schalter dann wieder umlegen konnten und Vitaly Janelt zum 4:1 traf.

DFB.de: Woran lagen die unterschiedlichen Leistungen?

Özcan: Ich kann es nicht sagen, ob es die Ausdauer war oder ob wir vom Kopf her nicht mehr richtig präsent waren. Wahrscheinlich waren wir uns nach dem 3:0 zu sicher. Auf jeden Fall hatte der Trainer mit seiner Analyse Recht: So eine zweite Hälfte dürfen wir uns gegen Argentinien nicht leisten.

DFB.de: Sie sprechen das nächste Gruppenspiel an: Argentinien gegen Deutschland, ein echter Klassiker im Weltfußball. Was denken Sie, wenn Sie diese Paarung hören?

Özcan: Ich denke natürlich an das WM-Finale 2014 und an das tolle Tor von Mario Götze, das uns zum Weltmeister gemacht hat. Ich hoffe, dass auch uns ein Sieg gelingt.

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DFB.de: Sie haben das zweite Gruppenspiel, das 2:0 von Mexiko gegen Argentinien, mit der Mannschaft zusammen im TV gesehen. Wie schätzen Sie die beiden nächsten Gruppengegner ein?

Özcan: Man hat gesehen, dass eine gewisse Rivalität zwischen den beiden Mannschaften besteht, es war sehr körperbetont. Auch das Spieltempo war bedeutend schneller. Darauf müssen wir uns jetzt auch gefasst machen.

DFB.de: Das wird bestimmt anstrengend für Sie. Als Zehner spielen Sie im System von Christian Wück in der Offensive eine hängende Spitze und in der Defensive fast auf der Acht.

Özcan: Diese Rollen kenne ich vom 1. FC Köln. Auch dort bin ich auf der Acht in die Saison gestartet und spiele mittlerweile auf der Zehn. Es war so besprochen, dass ich mich in der Defensivbewegung stark zurückziehe, damit ich den Sechser von Australien früh attackieren kann und damit beim Spielaufbau störe.

DFB.de: Ein anstrengender Job.

Özcan: Ja, aber vor allem hat mir die Luftfeuchtigkeit zu schaffen gemacht. Ich hatte das Gefühl, dass ich nicht tief einatmen konnte. Deshalb war ich auch nicht unglücklich, als unser Trainer mich in der 72. Minute ausgewechselt hat.

DFB.de: Am Mittwochabend Ortszeit geht es schon weiter. Wie laden Sie die Akkus wieder auf?

Özcan: Momentan bin ich noch ein bisschen schlapp. Aber unsere medizinische Abteilung macht alles, um uns wieder fit zu bekommen. Das geht direkt nach dem Spiel los. Deshalb trainieren wir heute auch nicht, sondern machen eine Spinning-Einheit. Ich denke, dass wir am Mittwoch wieder Vollgas geben können.

DFB.de: Was bekommen Sie von der WM noch mit und vom Gastgeberland Chile?

Özcan: Es gefällt uns allen hier sehr gut. Chile ist ein tolles Land mit abwechslungsreicher Landschaft. Da hier gerade Frühling ist, ist das Wetter natürlich top. Vor allem, wenn man bedenkt, wie es gerade in Deutschland ist. Anhand der Sicherheitsmaßnahmen – wenn wir das Hotel verlassen, haben wir immer zwei Polizisten um uns herum –, den strengen Vorgaben beim Abschlusstraining, der hohen Medienpräsenz und den vielen Fans und Zuschauern merkt man schon, dass hier eine Weltmeisterschaft stattfindet und es ein richtig großes Ding ist.