Ochs: Das Wiedersehen mit Wolfsburg

Lange Zeit stand Patrick Ochs im DFB-Pokal auf der anderen Seite: Als Erstliga-Profi musste der 202-malige Bundesligaspieler für Eintracht Frankfurt, die TSG Hoffenheim und den VfL Wolfsburg in den ersten Runden gegen unterklassige Teams stets der Favoritenrolle gerecht werden. Nun ist der ehemalige U 21-Nationalspieler selbst in der Rolle des Underdogs. Mit dem FSV Frankfurt empfängt er heute (ab 20.45 Uhr, live auf Sky) einen seiner ehemaligen Vereine: den VfL Wolfsburg.

Im DFB.de-Interview mit Thorsten Langenbahn spricht der Kapitän des FSV über das Wiedersehen mit seinen ehemaligen Kollegen, die Taktik gegen den DFB-Pokalsieger von 2015, seine größten Spiele in insgesamt 22 DFB-Pokal-Einsätzen mit drei Treffern und drei Torvorlagen und seinen Neustart in Frankfurt.

DFB.de: Herr Ochs, hätten Sie sich so ein schnelles Wiedersehen mit dem VfL Wolfsburg vorgestellt?

Patrick Ochs: Nein, das kam überraschend. Aber das ist ja meistens so im Fußball, dass es so lustige Geschichten gibt. Da unterschreibt man in der 3. Liga und auf einmal heißt es, im DFB-Pokal gegen seinen alten Verein aus der ersten Bundesliga zu spielen. Ich find's schön und lustig.

DFB.de: Wie ist der Kontakt noch nach Wolfsburg noch?

Ochs: Mit ein paar Spielern habe ich noch Kontakt. Zwar ist es dann auch so, dass sich viel verläuft, aber ich stehe noch in gutem Austausch mit Marcel Schäfer und Sebastian Jung, der hier bei Eintracht Frankfurt gespielt hat, und mit dem ich viel Kontakt habe. Ansonsten hört man auch von dem einen oder anderen ab und zu etwas.

DFB.de: Haben Sie diese Woche schon mit den ehemaligen Kollegen gesprochen?

Ochs: Nein. Bei so einem Spiel versucht sich jeder selbst vorzubereiten, da wird vorher nichts an Informationen ausgetauscht.

DFB.de: Auf wen freuen Sie sich besonders?

Ochs: Einfach alle mal wieder zu sehen. Ich habe ja auch lange genug dort gespielt. Es ist immer eine schöne Sache, wenn man mal kurz über alte Zeiten reden kann, aber dann geht es doch ums Sportliche.

DFB.de: Ganz genau: Ambitionierter Erstligist gegen ambitionierter Drittligist – wer macht da das Rennen?

Ochs: Ich war ja sonst immer auf der anderen Seite, dass ich beim Erstligisten war. Da hieß es immer: Wir müssen aufpassen und gut gewappnet sein, weil es immer die eine oder andere Überraschung geben wird. Jetzt bin ich mal in der anderen Rolle. Ich bin gespannt. Es war immer schwierig, gegen unterklassige Teams zu spielen. Jetzt habe ich mal die Möglichkeit, denen über mir zu zeigen, wie es geht.

DFB.de: Mussten Sie in den 22 DFB-Pokal-Einsätzen in Ihrer Karriere schon den Sieg eines Underdogs hinnehmen?

Ochs: Ja, 2011 haben wir mit dem VfL Wolfsburg gegen RB Leipzig gespielt, die damals noch in der 4. Liga waren. Da haben wir ganz klar verloren und waren die schlechtere Mannschaft (3:2 für Leipzig, Anm. d. Red.), obwohl wir eigentlich da hingefahren sind und dachten, das ist eine ganz normale Aufgabe, der wir gerecht werden und vielleicht 2:0 gewinnen. Auf einmal war es anders herum.

DFB.de: Inwiefern hilft Ihnen die Erfahrung mit den Erstligisten in der nun umgekehrten Rolle als Underdog, wie man es angehen kann?

Ochs: Man muss immer aggressiv sein, der anderen Mannschaft viel Druck bereiten, immer präsent sein und vor allem versuchen, das Ganze 90 Minuten langen durchzuziehen. Ich habe auch schon viele Spiele gegen unterklassige Teams gehabt, wo es am Anfang schwer war, aber am Ende haben dann halt die Kräfte gefehlt und dann sind die Tore gefallen. Das müssen wir versuchen zu vermeiden. Wir müssen immer wieder draufgehen und attackieren und versuchen, den Wolfsburgern keinen Raum zu lassen. Dann haben wir bestimmt auch eine Möglichkeit, das Spiel für uns zu entscheiden.

DFB.de: Haben Sie Ihrem Trainer Roland Vrabec schon ein paar Tipps geben können?

Ochs: Bis jetzt noch nicht. Aber ich denke, er wird nochmal auf mich zukommen.

DFB.de: Sie selbst mussten in den vergangenen zwei Ligaspielen wegen einer Adduktorenzerrung passen. Sind Sie für Samstag wieder einsatzbereit?

Ochs: Das ist noch nicht ganz sicher. Ich bereite mich darauf vor und hoffe auch, dass es am Samstag klappt. Aber ganz genau weiß ich es noch nicht.

DFB.de: Wie wichtig ist gegen einen höherklassigen Gegner die Erfahrung, die Sie oder auch Mitspieler wie der ehemalige Kölner Adil Chihi und der Ex-Mainzer Ranisav Jovanovic mitbringen?

Ochs: Ich glaube, die Erfahrung spielt erst mal keine Rolle. Wichtig ist, dass jeder bereit ist, 100 Prozent zu geben – und vielleicht noch ein bisschen mehr. Nur so hat man eine Chance. Wir müssen alle zusammenhalten und alle zusammen verschieben, alle zusammen pressen. Das kann man nur im Team erreichen. Es bringt nichts, wenn drei oder vier ihre Erfahrung einbringen. Jeder muss da mitziehen. Dann kann man auch gegen so eine Mannschaft wie Wolfsburg Erfolg haben.



Lange Zeit stand Patrick Ochs im DFB-Pokal auf der anderen Seite: Als Erstliga-Profi musste der 202-malige Bundesligaspieler für Eintracht Frankfurt, die TSG Hoffenheim und den VfL Wolfsburg in den ersten Runden gegen unterklassige Teams stets der Favoritenrolle gerecht werden. Nun ist der ehemalige U 21-Nationalspieler selbst in der Rolle des Underdogs. Mit dem FSV Frankfurt empfängt er heute (ab 20.45 Uhr, live auf Sky) einen seiner ehemaligen Vereine: den VfL Wolfsburg.

Im DFB.de-Interview mit Thorsten Langenbahn spricht der Kapitän des FSV über das Wiedersehen mit seinen ehemaligen Kollegen, die Taktik gegen den DFB-Pokalsieger von 2015, seine größten Spiele in insgesamt 22 DFB-Pokal-Einsätzen mit drei Treffern und drei Torvorlagen und seinen Neustart in Frankfurt.

DFB.de: Herr Ochs, hätten Sie sich so ein schnelles Wiedersehen mit dem VfL Wolfsburg vorgestellt?

Patrick Ochs: Nein, das kam überraschend. Aber das ist ja meistens so im Fußball, dass es so lustige Geschichten gibt. Da unterschreibt man in der 3. Liga und auf einmal heißt es, im DFB-Pokal gegen seinen alten Verein aus der ersten Bundesliga zu spielen. Ich find's schön und lustig.

DFB.de: Wie ist der Kontakt noch nach Wolfsburg noch?

Ochs: Mit ein paar Spielern habe ich noch Kontakt. Zwar ist es dann auch so, dass sich viel verläuft, aber ich stehe noch in gutem Austausch mit Marcel Schäfer und Sebastian Jung, der hier bei Eintracht Frankfurt gespielt hat, und mit dem ich viel Kontakt habe. Ansonsten hört man auch von dem einen oder anderen ab und zu etwas.

DFB.de: Haben Sie diese Woche schon mit den ehemaligen Kollegen gesprochen?

Ochs: Nein. Bei so einem Spiel versucht sich jeder selbst vorzubereiten, da wird vorher nichts an Informationen ausgetauscht.

DFB.de: Auf wen freuen Sie sich besonders?

Ochs: Einfach alle mal wieder zu sehen. Ich habe ja auch lange genug dort gespielt. Es ist immer eine schöne Sache, wenn man mal kurz über alte Zeiten reden kann, aber dann geht es doch ums Sportliche.

DFB.de: Ganz genau: Ambitionierter Erstligist gegen ambitionierter Drittligist – wer macht da das Rennen?

Ochs: Ich war ja sonst immer auf der anderen Seite, dass ich beim Erstligisten war. Da hieß es immer: Wir müssen aufpassen und gut gewappnet sein, weil es immer die eine oder andere Überraschung geben wird. Jetzt bin ich mal in der anderen Rolle. Ich bin gespannt. Es war immer schwierig, gegen unterklassige Teams zu spielen. Jetzt habe ich mal die Möglichkeit, denen über mir zu zeigen, wie es geht.

DFB.de: Mussten Sie in den 22 DFB-Pokal-Einsätzen in Ihrer Karriere schon den Sieg eines Underdogs hinnehmen?

Ochs: Ja, 2011 haben wir mit dem VfL Wolfsburg gegen RB Leipzig gespielt, die damals noch in der 4. Liga waren. Da haben wir ganz klar verloren und waren die schlechtere Mannschaft (3:2 für Leipzig, Anm. d. Red.), obwohl wir eigentlich da hingefahren sind und dachten, das ist eine ganz normale Aufgabe, der wir gerecht werden und vielleicht 2:0 gewinnen. Auf einmal war es anders herum.

DFB.de: Inwiefern hilft Ihnen die Erfahrung mit den Erstligisten in der nun umgekehrten Rolle als Underdog, wie man es angehen kann?

Ochs: Man muss immer aggressiv sein, der anderen Mannschaft viel Druck bereiten, immer präsent sein und vor allem versuchen, das Ganze 90 Minuten langen durchzuziehen. Ich habe auch schon viele Spiele gegen unterklassige Teams gehabt, wo es am Anfang schwer war, aber am Ende haben dann halt die Kräfte gefehlt und dann sind die Tore gefallen. Das müssen wir versuchen zu vermeiden. Wir müssen immer wieder draufgehen und attackieren und versuchen, den Wolfsburgern keinen Raum zu lassen. Dann haben wir bestimmt auch eine Möglichkeit, das Spiel für uns zu entscheiden.

DFB.de: Haben Sie Ihrem Trainer Roland Vrabec schon ein paar Tipps geben können?

Ochs: Bis jetzt noch nicht. Aber ich denke, er wird nochmal auf mich zukommen.

DFB.de: Sie selbst mussten in den vergangenen zwei Ligaspielen wegen einer Adduktorenzerrung passen. Sind Sie für Samstag wieder einsatzbereit?

Ochs: Das ist noch nicht ganz sicher. Ich bereite mich darauf vor und hoffe auch, dass es am Samstag klappt. Aber ganz genau weiß ich es noch nicht.

DFB.de: Wie wichtig ist gegen einen höherklassigen Gegner die Erfahrung, die Sie oder auch Mitspieler wie der ehemalige Kölner Adil Chihi und der Ex-Mainzer Ranisav Jovanovic mitbringen?

Ochs: Ich glaube, die Erfahrung spielt erst mal keine Rolle. Wichtig ist, dass jeder bereit ist, 100 Prozent zu geben – und vielleicht noch ein bisschen mehr. Nur so hat man eine Chance. Wir müssen alle zusammenhalten und alle zusammen verschieben, alle zusammen pressen. Das kann man nur im Team erreichen. Es bringt nichts, wenn drei oder vier ihre Erfahrung einbringen. Jeder muss da mitziehen. Dann kann man auch gegen so eine Mannschaft wie Wolfsburg Erfolg haben.

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DFB.de: Wie passt es bisher in der FSV-Mannschaft nach vier Spieltagen?

Ochs: Es war immer ein Auf und Ab. Wir haben ab und zu gut gespielt in der ersten Halbzeit, in der zweiten Halbzeit eher schlechter. Das letzte Spiel gegen Regensburg im Frankfurter Volksbank Stadion (1:1, Anm. d. Red.) war in Ordnung, da haben wir über 90 Minuten mal durchziehen können. Aber trotzdem sind zwei Punkte aus vier Spielen für uns zu wenig. Wir müssen schauen, dass wir endlich einen Dreier einfahren. Deswegen hoffen wir, dass wir aus dem Wolfsburg-Spiel einen guten Impuls für das Spiel gegen Rostock mitnehmen können.

DFB.de: Was war für Sie im DFB-Pokal bisher Ihr größtes Spiel?

Ochs: Das größte war 2006 das Finale gegen die Bayern, das wir mit 0:1 knapp verloren haben, obwohl wir an dem Tag meiner Meinung nach die bessere Mannschaft waren als Bayern München. Aber dann hat doch die individuelle Qualität entschieden, eine Standardsituation und Tor (durch Claudio Pizarro in der 59. Minute, Anm. d. Red.). Von außen war das größte Spiel, als ich 2015 mit dem VfL Wolfsburg DFB-Pokalsieger geworden bin. Da musste ich wegen meines Kreuzbandrisses zuschauen, aber trotzdem ist das ein einmaliges Erlebnis, wenn man den Pott mal in den Händen hält.

DFB.de: Was hat damals den Erfolg des VfL im Pokalwettbewerb ausgemacht?

Ochs: Ich glaube, das war zu dem Zeitpunkt einfach eine sensationelle Mannschaft. Wir haben ja auch den zweiten Platz in der Bundesliga erreicht. Das kam also nicht aus dem Nichts. Es hat einfach funktioniert, wir hatten einen Lauf und haben viele Spiele gewonnen. Der VfL Wolfsburg war auch davor schon zweimal im Halbfinale des DFB-Pokals. Irgendwann war es mal an der Zeit, dass man auch einen Schritt weiter macht. Das haben wir dann gemacht. Zudem hatten wir mit Kevin De Bruyne einen Spieler, der in jedem Spiel den Unterschied gemacht hat.

DFB.de: Wenn Sie Ihre Zeit in Wolfsburg rückblickend betrachten – 30 Partien haben Sie in den drei Jahren gemacht, dazu zwölf während der Ausleihe zur TSG Hoffenheim: War es im Nachhinein ein Fehler, zum VfL zu wechseln?

Ochs: Aus sportlicher Sicht war es natürlich ein Fehler, weil ich zu wenig Spiele gemacht habe. Keine Frage. Trotzdem habe ich Erfahrungen fürs Leben hinzugewonnen. Hätte ich diese Erfahrung nicht gemacht, hätte ich mir immer die Frage gestellt: Warum bin ich nicht aus Frankfurt weggegangen? Und deshalb denke ich schon, dass es der richtige Schritt war. Man muss mal raus aus seinem gewohnten Umfeld und etwas Neues entdecken. Wenn's dann schiefgeht, ja gut, dann geht es halt schief, aber das Leben geht ja auch weiter.

DFB.de: Und hinterher ist man immer schlauer.

Ochs: So sieht's aus. Ich glaube, das geht jedem so. (lacht)

DFB.de: Wie ist bisher der Neuanfang in Ihrer Heimatstadt verlaufen?

Ochs: Gut. Ich habe ja ein Jahr lang keinen Verein gehabt und mich individuell fit gehalten. Das war eine schwere Zeit. Jetzt macht es Spaß, wieder im Team arbeiten zu dürfen. Wir haben Spaß miteinander und der Spaß wird noch mehr, wenn wir endlich mal die Punkte einheimsen. Das wird hoffentlich bald geschehen.

DFB.de: Lernt man durch diese schwierige Zeit das Fußballspielen und auf dem Platz stehen zu dürfen noch mehr zu schätzen als vorher?

Ochs: Auf jeden Fall. Man genießt jedes Spiel noch ein bisschen mehr als man das vorher gemacht hat. In erster Linie bin ich froh, dass mein Kreuzbandriss im Moment ganz gut hält. Damit hat man öfters mal Probleme. Aber toi, toi, toi! Das Wichtigste ist, gesund auf dem Feld stehen zu dürfen und das zu machen, woran man Spaß hat.

DFB.de: Sie sind jetzt 32 Jahre. Bietet der Pokal für Sie auch die Möglichkeit, sich auf einer großen Bühne zu präsentieren?

Ochs: Nein, überhaupt nicht. Das Spiel einfach genießen, Gas geben, und mal schauen, was dabei rumkommt. Ansonsten habe ich ja noch zwei Jahre Vertrag beim FSV Frankfurt. Was danach kommt, da habe ich jetzt noch keine Ahnung. Es wird schon immer irgendwie weitergehen.

DFB.de: Ihr Tipp fürs Spiel?

Ochs: Ich hoffe, dass wir 2:1 gewinnen werden. Das wäre das Optimale. Wobei wir natürlich alle wissen, dass der VfL Wolfsburg ein sehr starker Gegner ist. Aber wenn man vielleicht an einem Tag die bessere Form hat, kann man gegen sie gewinnen. Das hoffe ich einfach an diesem Tag.

DFB.de: Vielleicht mit einem Tor von Patrick Ochs? Drei Treffer stehen bisher in Ihrer DFB-Pokal-Bilanz.

Ochs: (lacht) Das wäre das Schönste. Aber meine Rolle ist ja eher im defensiven Mittelfeld oder rechts hinten. Klar ist es schön, wenn man da ein Tor schießt, aber in erster Linie hat man die Aufgabe, das Tor zu verteidigen und dann vielleicht etwas nach vorne zu kreieren.

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