Nushöhr und der Elfmeterhattrick

Was passierte im deutschen Fußball vor fünf Jahren? Vor 25, 50 oder 100 Jahren? Der Historiker und Autor Udo Muras hat in den Archiven gesucht und blickt auf die wichtigsten Jahrestage zurück. Die DFB-Wochenschau - immer mittwochs aufDFB.de.

8. Februar

Vor 30 Jahren gibt es in der Bundesliga einen Elfmeterrekord: Michael Nushöhr vom VfB Stuttgart verwandelt beim 7:0 gegen Hannover 96 als Erster überhaupt drei Elfmeter. "Beim dritten wusste ich nicht mehr, wo ich hinschießen sollte", witzelt der Verteidiger. Bis heute hat sein Rekord Bestand. Am selben Tag verteidigt Werder Bremen (2:0 gegen Köln) seinen Vier-Punkte-Vorsprung auf die Bayern (5:1 gegen Saarbrücken) und Gladbach, das dank zweier Tore von Frank Mill den HSV 2:1 schlägt. Für die Überraschung des Tages sorgt Fortuna Düsseldorf, die in Dortmund ihren ersten Auswärtssieg der Saison feiert (2:1) und die Rote Laterne an die ohnehin gebeutelten Hannoveraner gibt. Die Enttäuschung des Tages ist der Besuch: in acht Partien werden nur 99.800 Zuschauer gezählt. Für den kicker ist Petrus schuld: "Vor der Kälte kapituliert!"

Vor zehn Jahren endet der 20. Spieltag 2005/2006 mit fünf Partien an einem Mittwoch. Die englische Woche meldet italienische Resultate, nur 16 Tore fallen, an diesem Tag acht. Die Hälfte schießt Bayer Leverkusen beim 4:0-Heimsieg gegen den VfL Wolfsburg, der nach der sechsten Auswärtsniederlage in Folge immer näher an die Abstiegszone rückt. Noch schlechter steht es um den 1. FC Nürnberg (15.Platz) nach der 0:1-Heimniederlage gegen Aufsteiger Eintracht Frankfurt, für den der Grieche Ioannis Amanatidis trifft. Hannover 96 wirft den HSV im Kampf um Platz empfindlich zurück und gewinnt das Nordderby 2:1, außerdem verliert der HSV Stürmer Ailton (Kieferbruch). Am folgenreichsten ist das 0:0 zwischen dem VfB Stuttgart und Werder Bremen; das dritte torlose Spiel in Folge wird das letzte des VfB-Trainers Giovanni Trapattoni. Zu wenige Tore, zu viele Remis (12 in 21 Spielen) – die italienische Philosophie ist in Zeiten der Drei-Punkte-Regelung "out" im Schwaben-Land. Keine Tore werden auch zwischen Mönchengladbach und Schalke verzeichnet, dafür die meisten Zuschauer (51.026).

Am selben Tag gibt der DFB bekannt, dass Matthias Sammer neuer Sportdirektor wird.



Was passierte im deutschen Fußball vor fünf Jahren? Vor 25, 50 oder 100 Jahren? Der Historiker und Autor Udo Muras hat in den Archiven gesucht und blickt auf die wichtigsten Jahrestage zurück. Die DFB-Wochenschau - immer mittwochs aufDFB.de.

8. Februar

Vor 30 Jahren gibt es in der Bundesliga einen Elfmeterrekord: Michael Nushöhr vom VfB Stuttgart verwandelt beim 7:0 gegen Hannover 96 als Erster überhaupt drei Elfmeter. "Beim dritten wusste ich nicht mehr, wo ich hinschießen sollte", witzelt der Verteidiger. Bis heute hat sein Rekord Bestand. Am selben Tag verteidigt Werder Bremen (2:0 gegen Köln) seinen Vier-Punkte-Vorsprung auf die Bayern (5:1 gegen Saarbrücken) und Gladbach, das dank zweier Tore von Frank Mill den HSV 2:1 schlägt. Für die Überraschung des Tages sorgt Fortuna Düsseldorf, die in Dortmund ihren ersten Auswärtssieg der Saison feiert (2:1) und die Rote Laterne an die ohnehin gebeutelten Hannoveraner gibt. Die Enttäuschung des Tages ist der Besuch: in acht Partien werden nur 99.800 Zuschauer gezählt. Für den kicker ist Petrus schuld: "Vor der Kälte kapituliert!"

Vor zehn Jahren endet der 20. Spieltag 2005/2006 mit fünf Partien an einem Mittwoch. Die englische Woche meldet italienische Resultate, nur 16 Tore fallen, an diesem Tag acht. Die Hälfte schießt Bayer Leverkusen beim 4:0-Heimsieg gegen den VfL Wolfsburg, der nach der sechsten Auswärtsniederlage in Folge immer näher an die Abstiegszone rückt. Noch schlechter steht es um den 1. FC Nürnberg (15.Platz) nach der 0:1-Heimniederlage gegen Aufsteiger Eintracht Frankfurt, für den der Grieche Ioannis Amanatidis trifft. Hannover 96 wirft den HSV im Kampf um Platz empfindlich zurück und gewinnt das Nordderby 2:1, außerdem verliert der HSV Stürmer Ailton (Kieferbruch). Am folgenreichsten ist das 0:0 zwischen dem VfB Stuttgart und Werder Bremen; das dritte torlose Spiel in Folge wird das letzte des VfB-Trainers Giovanni Trapattoni. Zu wenige Tore, zu viele Remis (12 in 21 Spielen) – die italienische Philosophie ist in Zeiten der Drei-Punkte-Regelung "out" im Schwaben-Land. Keine Tore werden auch zwischen Mönchengladbach und Schalke verzeichnet, dafür die meisten Zuschauer (51.026).

Am selben Tag gibt der DFB bekannt, dass Matthias Sammer neuer Sportdirektor wird.

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9. Februar

Vor 80 Jahren ist Derbytag im Reich. Leidenschaftlich diskutieren die Anhänger über diese Resultate: Bayern München gegen TSV 1860 5:0 (drei Tore von Wilhelm Simetsreiter), 1. FC Nürnberg gegen SpVgg. Fürth 2:0, VfR Mannheim gegen SV Waldhof 2:7 (20.000 Zuschauer), Eimsbüttel gegen HSV 5:3, Dresdner SC gegen Sportfreunde Dresden 8:2 und – vor allem – Arminia Hannover gegen Hannover 96 12:2. Schalkes 2:1 bei Erle 08 reißt zwar niemanden vom Hocker, die Bilanz des Deutschen Meisters im Westfalen-Gau schon: 25:1 Punkte, 61:6 Tore – und fünf Punkte Vorsprung auf Verfolger SV Höntrop.

Für Gesprächsstoff sorgt auch Borussia Dortmund, 1935/1936 zweitklassig. In Hagen gibt es einen Elfmeter gegen den BVB, da stellt sich Stürmer August Lenz beim Stand von 2:3 ins Tor und pariert prompt. Danach stürmt er wieder und verhilft Borussia zu einem 5:2-Sieg. Kein Wunder, dass Reichstrainer Nerz einen so vielseitigen Mann schon siebenmal nominiert hat.

Vor 75 Jahren finden 74 Meisterschaftsspiele in den Gauligen statt. Dabei fallen 199 Tore, im Schnitt 5,3 pro Partie. Die meisten erlebt der Bieberer Berg, wo Südwest-Tabellenführer Kickers Offenbach Schlusslicht Germania 94 Frankfurt 14:1 abfertigt.

Im parallel ausgetragenen Reichsbundpokal unterliegt Schlesien in Kattowitz vor 20.000 Zuschauern Sachsen nach 3:1-Führung noch mit 3:5. "Ganz überragend waren Willimowski und Schön", lobt der kicker zwei Nationalspieler im Sachsen-Team. Letzterer wird mal Bundestrainer und Weltmeister werden.

Vor zehn Jahren entlässt der VfB Stuttgart seinen erst im Sommer verpflichteten Trainer Giovanni Trapattoni. Sein Verhängnis: Der Italiener spielt definitiv zu häufig Unentschieden, das 0:0 gegen Bremen macht bereits das Dutzend voll. Es ist die erste Amtshandlung des neuen Sportdirektors Horst Heldt, der erklärt: "Die Mannschaft bekommt nun neue Impulse und muss in den nächsten Wochen eine entsprechende Reaktion zeigen. Jeder Einzelne hat nun die Chance, sich aufs Neue zu beweisen und seinen Pflichten gegenüber dem VfB Stuttgart und seinen Anhängern gerecht zu werden."

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10. Februar

Vor 70 Jahren wird der 15. Spieltag der Süddeutschen Oberliga ausgetragen, damit ist die Vorrunde beendet. Der 1. FC Nürnberg zieht allmählich davon und weist auch den VfB Stuttgart mit 3:0 in die Schranken. Nur Schwaben Augsburg (1:0 in Schweinfurt) kann noch annähernd folgen, dagegen knöpfen sich Waldhof Mannheim und der FC Bayern (1:1) gegenseitig die Punkte ab. Im Keller richten sich die beiden Karlsruher Klubs ein: Phönix unterliegt zuhause dem FSV Frankfurt 2:5, der KFV gar 1:5 bei der Frankfurter Eintracht. Die wird überraschend von Rekordnationalspieler Paul Janes (Fortuna Düsseldorf) verstärkt, der sich nicht gerade fein einführt: nach seiner "groben Unsportlichkeit" (Der Start) scheidet Karlsruhes Litsch bewusstlos aus, kann aber später weiter machen. Die Eintracht-Fans freuen sich auch über das erste Tor von Adam Schmitt nach seiner Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft.

Vor 30 Jahren baut Kölns Ersatztorwart Bodo Illgner am Morgen des Rosenmontags einen kleinen Unfall, bei dem nur sein eigener Wagen und eine Leitplanke zu Schaden kommen. Da der 18-Jährige zum Training will, begeht er Unfallflucht. Die Polizei informiert er erst 30 Minuten nach dem Unglück, das bringt ihm Ermittlungen wegen "unerlaubten Entfernens von der Unfallstelle" ein.

Vor 20 Jahren missglückt der Rückrundenstart der Bundesliga, winterliche Verhältnisse sorgen für vier Spielausfälle – und für Kapriolen. Beim 1:1 zwischen Karlsruhe und Frankfurt sind beide Treffer Eigentore, die auf grünem Rasen wohl nie gefallen wären. Thomas Ritter (KSC) und Mirko Dickhaut trösten sich damit, dass keiner mit seinem Pech allein ist an diesem Tag. "Zwei Treffer, zwei Eigentore – kein Zufall bei soviel Zufall", analysiert der kicker. 1:1 endet auch die Partie zwischen Kaiserslautern und Tabellenführer Borussia Dortmund, dessen Führung durch Lars Ricken von Pavel Kuka noch vor der Pause egalisiert wird. BVB-Stürmer verletzt sich auf rutschigem Geläuf und erleidet einen Bänderriss. "Wir haben die Seuche", klagt Trainer Ottmar Hitzfeld angesichts seiner Ausfallliste. Der einzige Sieger des Samstags ist 1860 München, der Aufsteiger FC St. Pauli mit 2:0 bezwingt. Die starke Leistung von Spielmacher Peter Nowak verleitet Präsident Karlheinz Wildmoser zu Superlativen: "Wenn Peter topfit, gibt es in der Bundesliga keinen Besseren."

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11. Februar

Vor 75 Jahren rechnet man mitten im Krieg noch mit der Ausrichtung der WM 1942. Im kicker schreibt Chefredakteur Hanns-J. Müllenbach: "Deutschland hatte schon 1934 seinen Anspruch auf die 1938 durchgeführte Weltmeisterschaft angemeldet, hat aber diesen Anspruch auf dem Berliner FIFA-Kongreß 1936 zu Gunsten von Frankreich zurückgestellt, und es gäbe eigentlich gar keine Debatte darüber, wer nun an der Reihe sei, wenn nicht inzwischen weitere Bewerber aufgetaucht wären: Argentinien und Brasilien. (...) Die FIFA wird wohl wissen, dass ihr Schwergewicht in Europa liegt, und es wäre mehr als merkwürdig, wenn unser Verzicht von 1936 so belohnt werden würde. Allein, wir glauben, dass man ruhig mal den Krieg vorübergehen lassen kann, ehe man sich mit so weitgesteckten Terminen befasst." Die nächste WM wird neun Jahre später stattfinden – ohne Kriegstreiber Deutschland.

Im selben Blatt liest man in einer Bildunterschrift unter einem Mannschaftsfoto einen Satz, den heute im Ruhrpott auch der härteste Schalker nicht aussprechen würde: "In Westfalen wächst im Schatten Schalkes eine Mannschaft heran, die einmal das Erbe der Himmelblauen antreten könnte: Borussia Dortmund." Prophetische Worte.

Noch eine kuriose Notiz des Tages: Der frühere Fürther Nationaltorwart Teddy Lohrmann trainiert mit RW Oberhausen und Hamborn 07 gleich zwei Mannschaften, die zudem im Niederrhein-Gau gegeneinander spielen. Fußball im Krieg – alles ist anders.

Vor 40 Jahren quält sich der 1. FC Köln ins DFB-Pokalviertelfinale. Zweitligist Schwarz-Weiß Essen erreicht auch im Wiederholungsspiel in der Domstadt die Verlängerung, erst nach 111 Minuten gelingt Herbert Neumann das einzige Tor des Abends. Die Kalkulation, auf Weltmeister Wolfgang Overath und Nationalspieler Heinz Flohe verzichten zu können, geht beinahe ins Auge.

Vor 20 Jahren startet Bayern München mit einer Niederlage in die Rückrunde. Bis zur 85. Minute führt das Team von Otto Rehhagel beim HSV dank eines Tores von Mehmet Scholl 1:0, da drehen André Breitenreiter und Joker Uwe Jähnig das Spiel. So bleibt Meister Borussia Dortmund (am Vortag 1:1 in Kaiserslautern) Tabellenführer. Die Pleite führt bei den Bayern zum nächsten Hauskrach, da öffentlich wird, dass Präsident Franz Beckenbauer Trainer Otto Rehhagel in die Aufstellung reingesprochen und sich für den Einsatz von Mehmet Scholl ausgesprochen hat. Das Opfer der Intervention, Andreas Herzog, grollt: "Was in diesem Klub passiert, ist unmöglich."

Vor zehn Jahren gibt es in der Bundesliga das torreichste Spiel des jungen Jahrtausends: Schalke 04 schlägt Bayer Leverkusen 7:4 (3:1). Dieses Resultat hatten zuvor Kaiserslautern und Bayern (20. Oktober 1973) exklusiv. Leverkusens Torwart Jörg Butt soll der Presse das Schützenfest erklären, aber das kann er nicht: "In diesem Spiel war einfach alles anders. Ich weiß nur, dass wir das nie mehr erleben werden." Hinter so einem Spiel verblasst alles andere. Normalerweise hätte der Auswärtssieg von Schlusslicht Kaiserslautern in Bremen (2:0) im Fokus gestanden. Werder erzielt zwar auch ein Tor, doch der Schiedsrichter sieht es nicht. FCK-Profi Ervin Skela sagt: "Der Ball war hinter der Linie. Hätte mich der Schiedsrichter gefragt, hätte ich es zugegeben."

In Wolfsburg gibt es gegen Hertha BSC keinen Sieger (1:1), was angesichts zweiter Platzverweise für die Gäste (Malik Fathi und Arne Friedrich) überrascht. 37 Minuten in Überzahl, davon zwölf mit zwei Mann – und doch kann der VfL nicht gewinnen. Stuttgarts neuer Trainer Armin Veh muss zum Einstand eine Pleite quittieren: Das 1:2 in Bielefeld ist zugleich die erste Auswärtsniederlag 2005/2006.

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12. Februar

Vor 80 Jahren steht die Länderspielaufstellung schon neun Tage vor Anpfiff fest. In Spanien will Otto Nerz mit Jakob – Haringer, Münzenberg – Janes, Goldbrunner, Gramlich – Lehner, Hohmann, Lenz, Szepan und Fath antreten. Die Fußball Woche erlaubt sich zu jedem Spieler einen Kommentar, nicht jeder ist nett. Bei Ernst Lehner etwa heißt es: "Wir haben keinen Besseren." Und statt Seppl Fath "hätten wir Simetsreiter erwartet". Schalkes Fritz Szepan darf sich geschmeichelt fühlen, denn "ohne ihn ist eine Aufstellung schlicht nicht denkbar".

Vor 60 Jahren spielen die Oberligen, abgesehen vom Süden. Und im Westen ist nur Sparprogramm, es gibt nur vier Partien. Dabei fällt neun Runden vor Schluss schon eine Vorentscheidung, denn der BVB ist nach dem 5:1 über Aachen schon sechs Punkte enteilt. Auch weil Schalke zu Hause Mönchengladbach 1:2 unterliegt und nun ein Feld von sechs Verfolgern anführt, die nur zwei Punkte trennen. Am Ende des Sextetts klebt Meister Rot-Weiss Essen, der das Derby gegen Schwarz-Weiß 2:1 gewinnt. Unter Sepp Herbergers gestrengen Augen entscheidet Helmut Rahn das Spiel, aber die Zuschauer sprechen noch lange vom Ausgleich für RWE durch einen 35-Meter-Freistoß von Fritz Schaffner. Im Norden geht es auch nur noch um Platz zwei, der HSV hat nach dem 3:1 in Wolfsburg und Hannovers Pleite in Göttingen (3:1) sieben Punkte Vorsprung. An diesem kuriosen Spieltag verlieren gleich fünf Mannschaften, die das erste Tor erzielen. Eintracht Braunschweig gehört nicht dazu, macht es sich aber nach 3:0-Führung bei Holstein Kiel das Leben noch sehr schwer. Erst nach Holsteins Ausgleich trifft die Eintracht wieder, Wilfried Herz sorgt für das 3:4.

Im Südwesten übersteht der FCK auch das Derby gegen den VfR Kaiserslautern ungeschlagen (5:2) – wie die 20 Saisonspiele zuvor. Es ist ein Nachkriegsrekord für eine deutsche Oberliga, zu dem Weltmeister Ottmar Walter zwei Tore beisteuert. TuS Neuendorf träumt als Zweiter weiter von der Endrunde, empfiehlt sich dafür mit einem 9:0 über Schlusslicht FV Engers, das schon zur Pause beim 0:6 einpacken kann.

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13. Februar

Vor 15 Jahren präsentiert der VfL Bochum im Abstiegskampf einen neuen Trainer, der ein alter Bekannter ist. Rolf Schafstall wird Nachfolger von Ralf Zumndick. Schafstall steht kurz vor seinem 64. Geburtstag und hat in der Bundesliga neun Jahre nicht mehr gearbeitet. Für den VfL und dessen Präsidenten Werner Altegoer aber kommt er aus dem Vorruhestand zurück, er trainiert den Revierklub bereits zum dritten Mal. Schafstall: "Ich habe keinen Bammel vor der Aufgabe, ich weiß, was kommt."

Am selben Tag spielt Bayern München in der Champions League vor halbleeren Rängen. Spartak Moskau lockt nur 31.000 Zuschauer ins Olympiastadion. Sie sehen ein spätes Kopfballtor von Giovane Elber, das den Sieg und die Tabellenführung in der Zwischenrunde sichert.

Vor zehn Jahren gewinnt Tabellenführer VfL Bochum das Montagspiel der 2. Bundesliga bei Hansa Rostock 2:0. Die Tore sind schon nach acht Minuten gefallen.

14. Februar

Vor 90 Jahren gewinnt der HSV das dramatische Entscheidungsspiel um die Groß-Hamburger Meisterschaft vor 12.000 Zuschauern gegen Altona 93 mit 5:4. Otto "Tull" Harder hat wieder einen großen Tag und erzielt vier Tore.

Am zweiten Spieltag der Süddeutschen Endrunde feiert Bayern München den 2. Sieg – 5:1 bei Hanau 93.

Vor 40 Jahren wird der 21. Bundesliga-Spieltag ausgetragen. Der Winter lässt allerdings nur ein Drittel des Programms zu, aber die populärsten Klubs der Siebziger spielen: Meister Borussia Mönchengladbach gewinnt beim MSV Duisburg 3:2, Berti Vogts trifft in letzter Minute und rettet einen schmeichelhaften Sieg für den weit enteilten Tabellenführer. "Junge, Junge, jetzt wird der Berti langsam Anwärter auf die Torjägerkanone", witzelt Torwart Wolfgang Kleff. Bayern München bekleckert sich vor 7000 Getreuen im Olympiastadion gegen Aufsteiger Bayer Uerdingen auch nicht mit Ruhm, ein Elfmeter von Gerd Müller und ein Volleyschuss von Karl-Heinz Rummenigge sichern aber die Punkte. Franz Beckenbauer bestreitet sein 350. Bundesligaspiel. Genauso viel Tore wie in diesen beiden Partien fallen in Frankfurt, wo die Eintracht Fortuna Düsseldorf 5:2 abfertigt. Aber Fortunas neuer Schweden-Bomber Jan Mattson schreibt Bundesliga-Geschichte: Zum dritten Mal in Folge schießt er die ersten beiden Fortuna-Tore, und das in der ersten halben Stunde. Ein Novum, das Beachtung findet, aber keine Zähler bringt. Die restlichen Partien setzt der DFB kurzfristig auf den folgenden Dienstag an.

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