Nürnberg, HSV und Bremen ausgeschieden

Bei tropischer Hitze eiskalt erwischt: Gleich sechs Fußball-Bundesligisten müssen sich nach der ersten Runde des DFB-Pokals verabschieden und sind am heißesten Wochenende des Jahres von den Außenseitern abgekocht worden. Der Hamburger SV, Werder Bremen, die Aufsteiger SpVgg Greuther Fürth und Eintracht Frankfurt, der 1. FC Nürnberg und vor allem 1899 Hoffenheim erwischte das Pokal-Aus eine Woche vor dem Liga-Start wie ein Blitz aus heiteren Himmel. Ein Bundesliga-Sextett raus in Runde eins - das gab es zuletzt in der Saison 1987/88.

Martin Stoll und Elia Soriano besiegelten mit ihren Toren den Pokal-K.o. des Hamburger SV: In der 78. bzw. 86. Minute erzielten Stoll und Soriano die entscheidenden Treffer zum 4:2 (1:2) des Zweitliga-Absteigers Karlsruher SC gegen den HSV.

Stürmer Marcus Berg (24.) und Maximilian Beister (45.+1) hatte den HSV vor 16.138 Zuschauern zweimal in Führung geschossen, ehe Koen van der Biezen (31.), Selcuk Alibaz (58.), Stoll und Soriano vor 16.138 Zuschauern noch die Wende zugunsten der Badener erzwangen. Bereits beim letzten Pokalduell beider Teams im Oktober 2000 hatte der KSC, damals ebenfalls Drittligist, den Bundesliga-Dino aus dem Wettbewerb geworfen.

Havelse wiederholt Pokal-Coup

Marc Vucinovic sorgte für das Pokal-Aus des 1. FC Nürnberg. Dank des Treffers des Mittelfeldspielers in der 97. Minute besiegten die viertklassigen Amateure des TSV Havelse die Franken nach einer kämpferisch überragenden Leistung in Garbsen mit 3:2 (2:2, 1:1) nach Verlängerung. Sie wiederholten damit zum 100-jährigen Vereinsjubiläum einen Pokalcoup gegen den gleichen Gegner vor genau 21 Jahren. Dabei hatten die Gäste bereits ihre erste Einschussmöglichkeit zur schnellen Führung genutzt.

Alexander Esswein war mit einem Flachschuss aus 14 Metern Entfernung in der siebten Minute erfolgreich. Doch nur sechs Minuten später kamen die Niedersachsen zum Ausgleichstor. Christoph Beismann war mit einem Kopfball erfolgreich. Nach der Führung von Weltmeister-Enkel Patrick Posipal (59.) gelang dem eingewechselten Robert Mak der Ausgleich für Nürnberg (80.), womit sich der FCN in die Verlängerung rettete. Doch auch in der Verlängerung bauten die Amateure leistungsmäßig nicht ab und erzielten das entscheidende Tor.

Münster gerät zweimal in Rückstand und gewinnt dennoch

Mit Werder Bremen ist nach dem 2:4 (2:2, 1:0) nach Verlängerung gegen den Drittligisten Preußen Münster ein weiterer Bundesligist überraschend ausgeschieden. Dabei sah es zunächst nach einem Sieg für die Nordlichter aus. Eljero Elia schlenzte den Ball in der 45. Minute gefühlvoll ins lange Eck. Der Ausgleich für das Bundesliga-Gründungsmitglied fiel durch Matthew Taylor. Der Amerikaner spielte Bremens Schlussmann Sebastian Mielitz aus und schon ins leere Tor ein (55.). Der eingewechselte Niclas Füllkrug brachte Bremen in der 67. Minute per Kopf erneut in Front, ehe erneut Taylor (82./118.) und Dimitrij Nazarov (96.) das Spiel zu Gunsten des Gastgebers drehten.

Der Tabellenvierte der 3. Liga zeigte keinerlei Respekt und bestimmte vor allem die Anfangsphase gegen zögerliche Hanseaten, die bei am heißesten Tag des Jahres mit etwa 37 Grad in undankbaren schwarzen Trikots auflaufen mussten. Wie aus dem Nichts hatte der von Bayern München ausgeliehene Petersen dann zweimal die Führung für Werder auf dem Fuß, nach tollen Pässen von de Bruyne und Zlatko Junuzovic scheiterte aber jeweils freistehend am starken Preußen-Keeper Daniel Masuch (12./28.)

In der 107. musste Werders Sokratis wegen unsportlichen Verhaltens nach einer Gelb-Roten-Karte vom Platz. Anschließend fehlten den zehn verbliebenen Hanseaten die Körner, um doch noch die Wende zu schaffen. Stattdessen entschied der stark aufspielende Tayler das Spiel endgültig. Werder Bremen war bereits im vergangenen Jahr gegen den 1. FC Heidenheim in der ersten Runde gescheitert.

Hannover und 1860 München eine Runde weiter, Hertha raus

Derweil hat Bundesligist Hannover 96 sein Erstrunden-Trauma im DFB-Pokal überwunden. Ohne zu glänzen, aber letztlich souverän zogen die 96er in die zweite Runde ein. Gegen den aufopferungsvoll kämpfenden Oberligisten FC Nöttingen mühte sich der Europa-League-Qualifikant zu einem 6:1 (2:0). Mittelfeldstratege Sergio Pinto erlöste mit einem Doppelpack in der ersten Halbzeit (27./32.) die rund 1500 in das Reutlinger Ausweichstadion mitgereisten 96-Anhänger, Leon Andreasen erhöhte kurz nach dem Wiederanpfiff per Kopf (47.).

Ex-Nationalspieler Jan Schlaudraff erstickte in der 54. Minute postwendend die durch den Anschlusstreffer von Leutrim Neziraj (53.) aufgekommenen Hoffnungen der Amateure auf die Sensation. Für die endgültige Entscheidung sorgten der eingewechselte Konstantin Rausch (79.) und erneut Schlaudraff (83.).

Mit einem Doppelschlag legte Zweitligist 1860 München den Grundstein zum Einzug in die zweite Runde des DFB-Pokals. Beim 6:0 (2:0) bei den fünftklassigen Amateuren des FC Hennef 05 erzielten innerhalb von drei Minuten Guillermo Vallori (31.) und Benjamin Lauth (33.) die Treffer zur vorentscheidenden Halbzeitführung. Ein weiterer Doppelpack durch Ismael Blanco (69.) und Kai Bülow (70.) sorgte gegen tapfer kämpfende Gastgeber für klare Verhältnisse. Erneut Bierofka per Foulelfmeter (72.) und Moritz Stoppelkamp (89.) erhöhten dann noch für die Gäste.

Ausgeschieden dagegen ist Zweitligist Hertha BSC Berlin. Beim Viertligisten Wormatia Worms unterlag die Hertha 1:2 (1:0). Tim Bauer (3.) hatte die Gastgeber frühzeitig per Foulelfmeter in Führung gebracht. Sandro Wagner (64.) gelang anschließend der Ausgleich für die Hertha, ehe Romas Dressler in der 82. Minute die Blamage der Berliner perfekt machte.

Schalke ohne Probleme im Saarbrücker Ludwigspark

Ohne große Probleme zog Bundesligist Schalke 04 in die zweite Runde des DFB-Pokals ein. Der fünfmalige Cupsieger führte beim Drittligisten 1. FC Saarbrücken zur Pause 2:0 und setzte sich am Ende 5:0 durch. Der griechische EM-Teilnehmer Kyriakos Papadopoulos (23.) und Nationalspieler Julian Draxler (26.) trafen für den Erstligisten. In der zweiten Hälfte waren erneut Draxler (57.) und Ciprian Marica (64./71.) erfolgreich.

Vor 30.000 Zuschauer im Ludwigsparkstadion hatten die Schalker lediglich Startschwierigkeiten. Die Gastgeber verzeichneten nach sieben Minuten die erste Chance durch Sven Sökler. Die Könisgblauen kamen dagegen bei tropischen Temperaturen in den ersten 20 Minuten nicht einmal gefährlich vor das Tor der Saarländer. Die Saarbrücker, deren Trainer Jürgen Luginger zwischen 1988 und 1994 als Profi bei Schalke unter Vertrag gestanden hatte, mussten trotz ihrer guten Anfangsphase den Rückstand hinnehmen. Nach einer Ecke von Draxler war Papadopoulos mit dem Kopf zur Stelle. Nur kurz darauf drückte Draxler nach Vorarbeit von Ciprian Marica den Ball über die Torlinie.

Frankfurt scheitert an Aue, Bremen muss noch zittern

Bundesliga-Aufsteiger Eintracht Frankfurt verabschiedet sich nach dem 0:3 (0:1) bei Erzgebirge Aue aus dem Pokalwettbewerb. In der 21. Minute lief Thomas Paulus zum Strafstoß an und schob den Ball in die linke Ecke. Oka Nikolov sprang nach rechts und hatte keine Chance. Torhüter Kevin Trapp hatte den Elfmeter nach einer Notbremse an Jakub Sylvestr verursacht und die Rote Karte gesehen.

Gegen zehn Frankfurter gelang Aue das 2:0 in der 61. Minute. Einen Abschlag von Martin Männel leitete Guido Kocer gekonnt direkt auf Sylvestr weiter. Der Slowake spielte erst Vadim Demidov aus und ließ auch Nikolov mit einem platzierten Linksschuss keine Abwehrchance. Nach der 71. Minute herrschte zumindest zahlenmäßig auf dem Feld Gleichstand. Aues Oliver Schröder musste nach Gelb-Rot vom Platz. In der Nachspielzeit erzielte Sylvestr auch das 3:0 (90.+1).

Bielefeld schickt Paderborn nach Hause, Aalen gewinnt Zweiliga-Duell

In der Begegnung zwischen Arminia Bielefeld und dem SC Paderborn setzte sich der Drittlist 3:1 (0:1) durch. Alban Meha hatte Paderborn in der 36. Minute in Führung geschossen, die Tom Schütz für Bielefeld in der zweiten Halbzeit ausglich (55.). Patrick Schönfeld drehte die Partie in der 87. Minute. Die endgültige Entscheidung für Bielefeld führte Thomas Hübener per Foulelfmeter herbei (90.+3).

Das Duell zweier Zweitligisten gewann der VfR Aalen gegen den FC Ingolstadt 3:0 (2:0). Robert Lechleiter brachte die Gastgeber in der 15. Minute in Führung. Martin Dausch brachte eine Ecke direkt auf den Kopf von Lechleiter. Andreas Schäfer scheiterte mit dem Versuch, auf der Linie zu retten. Die Entscheidung besorgte Dausch dann selbst, der aus sechs Metern keine Mühe hatte, das leere Tor zu treffen (36.). Enrico Valentini erhöhte in der Nachspielzeit.

Kaiserslautern, Düsseldorf und Mainz in Runde zwei

Rostock-Trainer Wolfgang Wolf hat beim Wiedersehen mit seinem Ex-Klub 1. FC Kaiserslautern eine Niederlage hinnehmen müssen. Gegen seine "alten Liebe" unterlag Hansa Rostock 1:3 (0:0). Albert Bunjaku (49.), Hendrick Zuck (56.) und Konstantinos Fortounis (90.+3) schossen den Bundesliga-Absteiger in die zweite Pokal-Runde. Bunjaku nutzte nach einem Pass von Ariel Borysiuk den Platz im Strafraum. Alles rechnete mit einer Flanke auf Mohamadou Idrissou, der Schweizer machte es aber selbst und jagte den Ball aus sechs Metern ins kurze Eck. Zuck tanzte wenige Minuten später die Rostocker Abwehr aus und vollendete aus zehn Metern. Denn Anschluss erzielte Johan Plat in der 76. Minute nach einem Alleingang über links. Fortounis sorgte in der Nachspielzeit für die Entscheidung für den Zweitligisten.

Es war ein über weite Strecken ausgeglichenes Duell an der Ostsee. Der FCK machte in der DKB-Arena den agileren Eindruck, hatte mehr Spielanteile und die besseren Torchancen. Mit der Chancenverwertung dürfte Trainer Franco Foda aber nicht zufrieden gestellt haben.

Bundesliga-Aufsteiger Fortuna Düsseldorf ist seiner Favoriten-Rolle in der ersten DFB-Pokal-Runde nicht vollauf gerecht geworden. Das Team von Trainer Norbert Meier hielt bei Drittligist Wacker Burghausen zur Pause nur ein 0:0, siegte aber letztlich mit 1:0. Stefan Reisinger traf in der 76. Minute per Kopf und führte damit die Entscheidung herbei.

Mit fünf von 17 Neuzugängen in der Startelf dominierte die Fortuna jedoch das Spiel. Viel lief über die Moskauer Leihgabe Andrej Woronin und die rechte Seite. Dort machten in Tobias Levels und Robbie Kruse zwei Spieler Dampf, die bereits in der Aufstiegssaison für Düsseldorf spielten.

FSV Mainz 05 hat in der ersten Runde des DFB-Pokals eine lockeren Pflichtsieg eingefahren. Beim Fünftligisten SV Roßbach/Verscheid setzte sich die Mannschaft von Trainer Thomas Tuchel verdient mit 4:0 (2:0). Adam Szalai (5./43.) erzielte in Koblenz zwei Tore in der ersten Hälfe. Julian Baumgartlinger erhöhte gleich nach dem Seitenwechsel (47.). Eric Maxim Choupo-Moting traf in der 62. Minute.

Vor 3100 Zuschauern im Stadion Oberwerth war der Erstligist dem Rheinlandpokalsieger physisch, spielerisch und taktisch deutlich überlegen. Die Mainzer drängten die Gastgeber fast in die eigene Hälfte und erspielten sich zahlreiche gute Gelegenheiten. Einzig bei der Chancenverwertung haperte es.

Bereits am Samstag waren die Bundesligisten SpVgg Greuther Fürth (0:2 bei Drittligist Kickers Offenbach) und 1899 Hoffenheim (0:4 beim Viertligisten Berliner AK 07) unerwartet ausgeschieden.

[ko/fl]

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Bei tropischer Hitze eiskalt erwischt: Gleich sechs Fußball-Bundesligisten müssen sich nach der ersten Runde des DFB-Pokals verabschieden und sind am heißesten Wochenende des Jahres von den Außenseitern abgekocht worden. Der Hamburger SV, Werder Bremen, die Aufsteiger SpVgg Greuther Fürth und Eintracht Frankfurt, der 1. FC Nürnberg und vor allem 1899 Hoffenheim erwischte das Pokal-Aus eine Woche vor dem Liga-Start wie ein Blitz aus heiteren Himmel. Ein Bundesliga-Sextett raus in Runde eins - das gab es zuletzt in der Saison 1987/88.

Martin Stoll und Elia Soriano besiegelten mit ihren Toren den Pokal-K.o. des Hamburger SV: In der 78. bzw. 86. Minute erzielten Stoll und Soriano die entscheidenden Treffer zum 4:2 (1:2) des Zweitliga-Absteigers Karlsruher SC gegen den HSV.

Stürmer Marcus Berg (24.) und Maximilian Beister (45.+1) hatte den HSV vor 16.138 Zuschauern zweimal in Führung geschossen, ehe Koen van der Biezen (31.), Selcuk Alibaz (58.), Stoll und Soriano vor 16.138 Zuschauern noch die Wende zugunsten der Badener erzwangen. Bereits beim letzten Pokalduell beider Teams im Oktober 2000 hatte der KSC, damals ebenfalls Drittligist, den Bundesliga-Dino aus dem Wettbewerb geworfen.

Havelse wiederholt Pokal-Coup

Marc Vucinovic sorgte für das Pokal-Aus des 1. FC Nürnberg. Dank des Treffers des Mittelfeldspielers in der 97. Minute besiegten die viertklassigen Amateure des TSV Havelse die Franken nach einer kämpferisch überragenden Leistung in Garbsen mit 3:2 (2:2, 1:1) nach Verlängerung. Sie wiederholten damit zum 100-jährigen Vereinsjubiläum einen Pokalcoup gegen den gleichen Gegner vor genau 21 Jahren. Dabei hatten die Gäste bereits ihre erste Einschussmöglichkeit zur schnellen Führung genutzt.

Alexander Esswein war mit einem Flachschuss aus 14 Metern Entfernung in der siebten Minute erfolgreich. Doch nur sechs Minuten später kamen die Niedersachsen zum Ausgleichstor. Christoph Beismann war mit einem Kopfball erfolgreich. Nach der Führung von Weltmeister-Enkel Patrick Posipal (59.) gelang dem eingewechselten Robert Mak der Ausgleich für Nürnberg (80.), womit sich der FCN in die Verlängerung rettete. Doch auch in der Verlängerung bauten die Amateure leistungsmäßig nicht ab und erzielten das entscheidende Tor.

Münster gerät zweimal in Rückstand und gewinnt dennoch

Mit Werder Bremen ist nach dem 2:4 (2:2, 1:0) nach Verlängerung gegen den Drittligisten Preußen Münster ein weiterer Bundesligist überraschend ausgeschieden. Dabei sah es zunächst nach einem Sieg für die Nordlichter aus. Eljero Elia schlenzte den Ball in der 45. Minute gefühlvoll ins lange Eck. Der Ausgleich für das Bundesliga-Gründungsmitglied fiel durch Matthew Taylor. Der Amerikaner spielte Bremens Schlussmann Sebastian Mielitz aus und schon ins leere Tor ein (55.). Der eingewechselte Niclas Füllkrug brachte Bremen in der 67. Minute per Kopf erneut in Front, ehe erneut Taylor (82./118.) und Dimitrij Nazarov (96.) das Spiel zu Gunsten des Gastgebers drehten.

Der Tabellenvierte der 3. Liga zeigte keinerlei Respekt und bestimmte vor allem die Anfangsphase gegen zögerliche Hanseaten, die bei am heißesten Tag des Jahres mit etwa 37 Grad in undankbaren schwarzen Trikots auflaufen mussten. Wie aus dem Nichts hatte der von Bayern München ausgeliehene Petersen dann zweimal die Führung für Werder auf dem Fuß, nach tollen Pässen von de Bruyne und Zlatko Junuzovic scheiterte aber jeweils freistehend am starken Preußen-Keeper Daniel Masuch (12./28.)

In der 107. musste Werders Sokratis wegen unsportlichen Verhaltens nach einer Gelb-Roten-Karte vom Platz. Anschließend fehlten den zehn verbliebenen Hanseaten die Körner, um doch noch die Wende zu schaffen. Stattdessen entschied der stark aufspielende Tayler das Spiel endgültig. Werder Bremen war bereits im vergangenen Jahr gegen den 1. FC Heidenheim in der ersten Runde gescheitert.

Hannover und 1860 München eine Runde weiter, Hertha raus

Derweil hat Bundesligist Hannover 96 sein Erstrunden-Trauma im DFB-Pokal überwunden. Ohne zu glänzen, aber letztlich souverän zogen die 96er in die zweite Runde ein. Gegen den aufopferungsvoll kämpfenden Oberligisten FC Nöttingen mühte sich der Europa-League-Qualifikant zu einem 6:1 (2:0). Mittelfeldstratege Sergio Pinto erlöste mit einem Doppelpack in der ersten Halbzeit (27./32.) die rund 1500 in das Reutlinger Ausweichstadion mitgereisten 96-Anhänger, Leon Andreasen erhöhte kurz nach dem Wiederanpfiff per Kopf (47.).

Ex-Nationalspieler Jan Schlaudraff erstickte in der 54. Minute postwendend die durch den Anschlusstreffer von Leutrim Neziraj (53.) aufgekommenen Hoffnungen der Amateure auf die Sensation. Für die endgültige Entscheidung sorgten der eingewechselte Konstantin Rausch (79.) und erneut Schlaudraff (83.).

Mit einem Doppelschlag legte Zweitligist 1860 München den Grundstein zum Einzug in die zweite Runde des DFB-Pokals. Beim 6:0 (2:0) bei den fünftklassigen Amateuren des FC Hennef 05 erzielten innerhalb von drei Minuten Guillermo Vallori (31.) und Benjamin Lauth (33.) die Treffer zur vorentscheidenden Halbzeitführung. Ein weiterer Doppelpack durch Ismael Blanco (69.) und Kai Bülow (70.) sorgte gegen tapfer kämpfende Gastgeber für klare Verhältnisse. Erneut Bierofka per Foulelfmeter (72.) und Moritz Stoppelkamp (89.) erhöhten dann noch für die Gäste.

Ausgeschieden dagegen ist Zweitligist Hertha BSC Berlin. Beim Viertligisten Wormatia Worms unterlag die Hertha 1:2 (1:0). Tim Bauer (3.) hatte die Gastgeber frühzeitig per Foulelfmeter in Führung gebracht. Sandro Wagner (64.) gelang anschließend der Ausgleich für die Hertha, ehe Romas Dressler in der 82. Minute die Blamage der Berliner perfekt machte.

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Schalke ohne Probleme im Saarbrücker Ludwigspark

Ohne große Probleme zog Bundesligist Schalke 04 in die zweite Runde des DFB-Pokals ein. Der fünfmalige Cupsieger führte beim Drittligisten 1. FC Saarbrücken zur Pause 2:0 und setzte sich am Ende 5:0 durch. Der griechische EM-Teilnehmer Kyriakos Papadopoulos (23.) und Nationalspieler Julian Draxler (26.) trafen für den Erstligisten. In der zweiten Hälfte waren erneut Draxler (57.) und Ciprian Marica (64./71.) erfolgreich.

Vor 30.000 Zuschauer im Ludwigsparkstadion hatten die Schalker lediglich Startschwierigkeiten. Die Gastgeber verzeichneten nach sieben Minuten die erste Chance durch Sven Sökler. Die Könisgblauen kamen dagegen bei tropischen Temperaturen in den ersten 20 Minuten nicht einmal gefährlich vor das Tor der Saarländer. Die Saarbrücker, deren Trainer Jürgen Luginger zwischen 1988 und 1994 als Profi bei Schalke unter Vertrag gestanden hatte, mussten trotz ihrer guten Anfangsphase den Rückstand hinnehmen. Nach einer Ecke von Draxler war Papadopoulos mit dem Kopf zur Stelle. Nur kurz darauf drückte Draxler nach Vorarbeit von Ciprian Marica den Ball über die Torlinie.

Frankfurt scheitert an Aue, Bremen muss noch zittern

Bundesliga-Aufsteiger Eintracht Frankfurt verabschiedet sich nach dem 0:3 (0:1) bei Erzgebirge Aue aus dem Pokalwettbewerb. In der 21. Minute lief Thomas Paulus zum Strafstoß an und schob den Ball in die linke Ecke. Oka Nikolov sprang nach rechts und hatte keine Chance. Torhüter Kevin Trapp hatte den Elfmeter nach einer Notbremse an Jakub Sylvestr verursacht und die Rote Karte gesehen.

Gegen zehn Frankfurter gelang Aue das 2:0 in der 61. Minute. Einen Abschlag von Martin Männel leitete Guido Kocer gekonnt direkt auf Sylvestr weiter. Der Slowake spielte erst Vadim Demidov aus und ließ auch Nikolov mit einem platzierten Linksschuss keine Abwehrchance. Nach der 71. Minute herrschte zumindest zahlenmäßig auf dem Feld Gleichstand. Aues Oliver Schröder musste nach Gelb-Rot vom Platz. In der Nachspielzeit erzielte Sylvestr auch das 3:0 (90.+1).

Bielefeld schickt Paderborn nach Hause, Aalen gewinnt Zweiliga-Duell

In der Begegnung zwischen Arminia Bielefeld und dem SC Paderborn setzte sich der Drittlist 3:1 (0:1) durch. Alban Meha hatte Paderborn in der 36. Minute in Führung geschossen, die Tom Schütz für Bielefeld in der zweiten Halbzeit ausglich (55.). Patrick Schönfeld drehte die Partie in der 87. Minute. Die endgültige Entscheidung für Bielefeld führte Thomas Hübener per Foulelfmeter herbei (90.+3).

Das Duell zweier Zweitligisten gewann der VfR Aalen gegen den FC Ingolstadt 3:0 (2:0). Robert Lechleiter brachte die Gastgeber in der 15. Minute in Führung. Martin Dausch brachte eine Ecke direkt auf den Kopf von Lechleiter. Andreas Schäfer scheiterte mit dem Versuch, auf der Linie zu retten. Die Entscheidung besorgte Dausch dann selbst, der aus sechs Metern keine Mühe hatte, das leere Tor zu treffen (36.). Enrico Valentini erhöhte in der Nachspielzeit.

Kaiserslautern, Düsseldorf und Mainz in Runde zwei

Rostock-Trainer Wolfgang Wolf hat beim Wiedersehen mit seinem Ex-Klub 1. FC Kaiserslautern eine Niederlage hinnehmen müssen. Gegen seine "alten Liebe" unterlag Hansa Rostock 1:3 (0:0). Albert Bunjaku (49.), Hendrick Zuck (56.) und Konstantinos Fortounis (90.+3) schossen den Bundesliga-Absteiger in die zweite Pokal-Runde. Bunjaku nutzte nach einem Pass von Ariel Borysiuk den Platz im Strafraum. Alles rechnete mit einer Flanke auf Mohamadou Idrissou, der Schweizer machte es aber selbst und jagte den Ball aus sechs Metern ins kurze Eck. Zuck tanzte wenige Minuten später die Rostocker Abwehr aus und vollendete aus zehn Metern. Denn Anschluss erzielte Johan Plat in der 76. Minute nach einem Alleingang über links. Fortounis sorgte in der Nachspielzeit für die Entscheidung für den Zweitligisten.

Es war ein über weite Strecken ausgeglichenes Duell an der Ostsee. Der FCK machte in der DKB-Arena den agileren Eindruck, hatte mehr Spielanteile und die besseren Torchancen. Mit der Chancenverwertung dürfte Trainer Franco Foda aber nicht zufrieden gestellt haben.

Bundesliga-Aufsteiger Fortuna Düsseldorf ist seiner Favoriten-Rolle in der ersten DFB-Pokal-Runde nicht vollauf gerecht geworden. Das Team von Trainer Norbert Meier hielt bei Drittligist Wacker Burghausen zur Pause nur ein 0:0, siegte aber letztlich mit 1:0. Stefan Reisinger traf in der 76. Minute per Kopf und führte damit die Entscheidung herbei.

Mit fünf von 17 Neuzugängen in der Startelf dominierte die Fortuna jedoch das Spiel. Viel lief über die Moskauer Leihgabe Andrej Woronin und die rechte Seite. Dort machten in Tobias Levels und Robbie Kruse zwei Spieler Dampf, die bereits in der Aufstiegssaison für Düsseldorf spielten.

FSV Mainz 05 hat in der ersten Runde des DFB-Pokals eine lockeren Pflichtsieg eingefahren. Beim Fünftligisten SV Roßbach/Verscheid setzte sich die Mannschaft von Trainer Thomas Tuchel verdient mit 4:0 (2:0). Adam Szalai (5./43.) erzielte in Koblenz zwei Tore in der ersten Hälfe. Julian Baumgartlinger erhöhte gleich nach dem Seitenwechsel (47.). Eric Maxim Choupo-Moting traf in der 62. Minute.

Vor 3100 Zuschauern im Stadion Oberwerth war der Erstligist dem Rheinlandpokalsieger physisch, spielerisch und taktisch deutlich überlegen. Die Mainzer drängten die Gastgeber fast in die eigene Hälfte und erspielten sich zahlreiche gute Gelegenheiten. Einzig bei der Chancenverwertung haperte es.

Bereits am Samstag waren die Bundesligisten SpVgg Greuther Fürth (0:2 bei Drittligist Kickers Offenbach) und 1899 Hoffenheim (0:4 beim Viertligisten Berliner AK 07) unerwartet ausgeschieden.