Nouri: "Herausforderer sind wir so oder so"

Das große Zittern will sich die U 23 des SV Werder Bremen in dieser Saison in der 3. Liga am liebsten ersparen. Nur die mehr geschossenen Tore gegenüber den punktgleichen Stuttgarter Kickers verhinderten den direkten Wiederabstieg in der zurückliegenden Spielzeit. Trainer der höchsten Bremer Nachwuchsmannschaft ist seit Oktober 2014 Ex-Profi Alexander Nouri. Der 37-jährige Fußballlehrer führte die Grün-Weißen zum Aufstieg in Liga drei und dort zum Klassenverbleib. Am Freitag (ab 19 Uhr) trifft Werder auf Nouris Ex-Verein VfL Osnabrück.

Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Alexander Nouri mit dem Journalisten Thomas Ziehn über den Saisonstart, die Rolle seiner Routiniers und den Spagat zwischen Ausbildung und Ergebnissen.

DFB.de: Wie haben Sie die DFB-Pokalpause genutzt, Herr Nouri?

Alexander Nouri: Die Sommervorbereitung war terminlich eng. Daher haben wir die Zeit genutzt, um den Spielern ein wenig Freiraum zu lassen. Sie konnten als Team noch enger zusammenfinden und haben auch zwei freie Tage bekommen.

DFB.de: Vor der Pause hatte Ihre Mannschaft mit dem 2:1 beim Zweitligaabsteiger SC Paderborn 07 nach zuvor drei Niederlagen die ersten drei Punkte eingefahren. Wie wichtig war das?

Nouri: Gerade bei einer U 23 steht nicht immer nur das Ergebnis im Vordergrund. Wir hatten auch vor der Partie in Paderborn nicht schlecht gespielt. Für uns ist es entscheidend, die objektive Sicht nicht hinter den Resultaten verschwinden zu lassen. Nur so können wir optimal ausbilden. Auf der anderen Seite sind wir uns auch sehr wohl darüber bewusst, dass wir in einer Profiliga spielen und die Ergebnisse dort besondere Relevanz haben. Diesen Spagat hinzubekommen, ist die Herausforderung.

DFB.de: Warum musste Ihre Mannschaft bis zum 4. Spieltag auf die ersten Zähler warten?

Nouri: Gerade die ganz jungen Spieler mit keiner bis wenig Drittliga-Routine müssen Erfahrungen sammeln. Sie müssen im Wettkampf erfahren, welche Konsequenzen ihr Handeln haben kann, dass schon kleine Details Spiele kippen lassen können. Das lässt sich im Training nur bedingt simulieren. Wir als Trainerteam müssen die nötige Geduld an den Tag legen und Optimismus vorleben. Es geht darum, jeden Spieler ständig zu verbessern. Voraussetzung ist, dass jeder Einzelne dafür offen ist.

DFB.de: Nach welchem Spieltag ziehen Sie eine erste Zwischenbilanz?

Nouri: Wir analysieren die Situation laufend. Die Teilnahme an der 3. Liga ist für uns kein Selbstzweck. Unsere Rolle ist die der Ausbildungsmannschaft. Wir wollen Spieler für die erste Mannschaft entwickeln. Dabei sind wir sehr froh, die für uns höchstmögliche Liga als Plattform zur Verfügung zu haben. Woche für Woche bekommt unsere Mannschaft den Spiegel vorgehalten, wie gut sie sich vorbereitet hat. Wir spielen in einer Profiliga, zu der ein professionelles Auftreten gehört. Dazu zähle ich beispielsweise unter anderem die richtige Ernährung und das Schlafverhalten. Jeder muss das verinnerlichen.



Das große Zittern will sich die U 23 des SV Werder Bremen in dieser Saison in der 3. Liga am liebsten ersparen. Nur die mehr geschossenen Tore gegenüber den punktgleichen Stuttgarter Kickers verhinderten den direkten Wiederabstieg in der zurückliegenden Spielzeit. Trainer der höchsten Bremer Nachwuchsmannschaft ist seit Oktober 2014 Ex-Profi Alexander Nouri. Der 37-jährige Fußballlehrer führte die Grün-Weißen zum Aufstieg in Liga drei und dort zum Klassenverbleib. Am Freitag (ab 19 Uhr) trifft Werder auf Nouris Ex-Verein VfL Osnabrück.

Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Alexander Nouri mit dem Journalisten Thomas Ziehn über den Saisonstart, die Rolle seiner Routiniers und den Spagat zwischen Ausbildung und Ergebnissen.

DFB.de: Wie haben Sie die DFB-Pokalpause genutzt, Herr Nouri?

Alexander Nouri: Die Sommervorbereitung war terminlich eng. Daher haben wir die Zeit genutzt, um den Spielern ein wenig Freiraum zu lassen. Sie konnten als Team noch enger zusammenfinden und haben auch zwei freie Tage bekommen.

DFB.de: Vor der Pause hatte Ihre Mannschaft mit dem 2:1 beim Zweitligaabsteiger SC Paderborn 07 nach zuvor drei Niederlagen die ersten drei Punkte eingefahren. Wie wichtig war das?

Nouri: Gerade bei einer U 23 steht nicht immer nur das Ergebnis im Vordergrund. Wir hatten auch vor der Partie in Paderborn nicht schlecht gespielt. Für uns ist es entscheidend, die objektive Sicht nicht hinter den Resultaten verschwinden zu lassen. Nur so können wir optimal ausbilden. Auf der anderen Seite sind wir uns auch sehr wohl darüber bewusst, dass wir in einer Profiliga spielen und die Ergebnisse dort besondere Relevanz haben. Diesen Spagat hinzubekommen, ist die Herausforderung.

DFB.de: Warum musste Ihre Mannschaft bis zum 4. Spieltag auf die ersten Zähler warten?

Nouri: Gerade die ganz jungen Spieler mit keiner bis wenig Drittliga-Routine müssen Erfahrungen sammeln. Sie müssen im Wettkampf erfahren, welche Konsequenzen ihr Handeln haben kann, dass schon kleine Details Spiele kippen lassen können. Das lässt sich im Training nur bedingt simulieren. Wir als Trainerteam müssen die nötige Geduld an den Tag legen und Optimismus vorleben. Es geht darum, jeden Spieler ständig zu verbessern. Voraussetzung ist, dass jeder Einzelne dafür offen ist.

DFB.de: Nach welchem Spieltag ziehen Sie eine erste Zwischenbilanz?

Nouri: Wir analysieren die Situation laufend. Die Teilnahme an der 3. Liga ist für uns kein Selbstzweck. Unsere Rolle ist die der Ausbildungsmannschaft. Wir wollen Spieler für die erste Mannschaft entwickeln. Dabei sind wir sehr froh, die für uns höchstmögliche Liga als Plattform zur Verfügung zu haben. Woche für Woche bekommt unsere Mannschaft den Spiegel vorgehalten, wie gut sie sich vorbereitet hat. Wir spielen in einer Profiliga, zu der ein professionelles Auftreten gehört. Dazu zähle ich beispielsweise unter anderem die richtige Ernährung und das Schlafverhalten. Jeder muss das verinnerlichen.

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DFB.de: Die zweite Saison nach einem Aufstieg gilt im Fußball als besonders schwer. Trifft das auch auf U 23-Mannschaften zu?

Nouri: Damit möchte ich mich nicht aufhalten, weil wir so oder so Herausforderer sind. Durch die hohe Fluktuation hat die Mannschaft ohnehin wieder ein ganz anderes Gesicht bekommen. Entscheidend ist, immer mit der optimalen Haltung in die Spiele zu gehen.

DFB.de: In der vergangenen Saison verhinderte nur die bessere Tordifferenz den direkten Wiederabstieg. Stellen Sie sich erneut auf ein Zittern bis zum Schluss ein?

Nouri: Es wird wieder schwer. Wir werden alles in die Waageschale werfen, um unsere Ziele zu erreichen. Wenn uns der Klassenverbleib früher gelingen sollte, wäre niemand böse. Trotzdem gilt es, Geduld bei der Entwicklung der Spieler zu bewahren. Sie benötigen einfach eine gewisse Zeit.

DFB.de: Welche Rollen spielen die Routiniers Rafael Kazior, Marc Pfitzner und Torhüter Tobias Duffner?

Nouri: Auf und neben dem Platz sind sie Orientierungspunkte - gerade in Situationen, die nicht so angenehm sind. Alle drei gehen als Vorbilder voran. An ihnen kann sich die junge Garde ein Beispiel nehmen. Außerdem bringen sie auch viel sportliche Qualität mit.

DFB.de: Am Samstag empfangen Sie im Weserstadion Ihren ehemaligen Verein VfL Osnabrück. Es ist das dritte Saisonspiel in der Bundesliga-Arena, weil Ihre eigentliche Spielstätte "Platz 11" noch umgebaut wird. Bisher gab es auf großer Bühne zwei Niederlagen. Bringt Ihnen das Weserstadion kein Glück?

Nouri: Die Ergebnisse waren bitter und enttäuschend, die Leistungen aber nicht so dunkel wie die Resultate. Ich denke nicht, dass es etwas mit dem Stadion zu hat. Im Gegenteil: Für unsere Mannschaft ist es ein großartiger Rahmen, im Weserstadion antreten zu dürfen.

DFB.de: Mit dem VfL waren Sie einst als Profi unter der Regie von Trainer Claus-Dieter "Pele" Wollitz in die 2. Bundesliga aufgestiegen. Welche Erinnerungen verknüpfen Sie mit Osnabrück?

Nouri: Durchweg positive. Sportlich hatte ich beim VfL eine gute Zeit. Außerdem ist mein Sohn Arian dort geboren worden - im VfL-Kreißsaal. Noch heute hat auch er Sympathien für den Klub. Am Freitag werden sie für 90 Minuten ruhen, hoffe ich (lacht).

DFB.de: Kennen Sie die Statistik der U 23 von Werder in Duellen mit Osnabrück in der 3. Liga?

Nouri: Bisher noch nicht.

DFB.de: Es gab aus Bremer Sicht ein Remis und fünf Niederlagen.

Nouri: Wir werden alles dafür tun, um die Bilanz am Freitag zumindest ein wenig positiver zu gestalten.