Nordost-Herbstmeister Nordhausen: Aufstiegsexperte vor nächstem Coup

Die Wackeren sind auf dem Sprung, auf dem Sprung in die 3. Liga. Daran gibt es nach diesem halben Jahr keinen Zweifel. Zwar steht im letzten Duell vor Weihnachten am kommenden Freitag noch das schwere Auswärtsspiel beim ehemaligen Zweitligisten SV Babelsberg (19 Uhr) auf dem Programm. Aber es ist offensichtlich: Wer in der Regionalliga Nordost die Meisterschaft gewinnen will, muss sich gegen den FSV Wacker 90 Nordhausen durchsetzen. Und das ist eine Aufgabe, an der hoch eingeschätzte Konkurrenten wie der FSV Zwickau, der 1. FC Magdeburg oder der FC Carl-Zeiss Jena scheitern könnten.

Große Namen träumen vom Erreichen der Relegationsspiele, von der 3. Liga. Aber im Moment hat ein Klub die besten Chancen, den nur wenige Experten auf dem Zettel hatten. Denn es ist ein fast wundersamer Aufschwung der Nordhausener. Nach einer Insolvenz 2001 spielte der Verein aus dem Norden Thüringens nur noch in der sechstklassigen Landesklasse. Danach ging es langsam wieder aufwärts. Es war ein mühsamer Weg. Ein Weg mit Rückschlägen, mit Niederschlägen, mit bitteren Aufschlägen in der Realität.

Aber seitdem Jörg Goslar die Mannschaft im Sommer 2011 in der Thüringenliga übernommen hat, hat der Aufschwung rasant an Fahrt aufgenommen. Es folgte prompt der Aufstieg in die Oberliga, im Jahr darauf schaffte das Team den Durchmarsch in die Regionalliga. Und auch dort soll, dort muss nicht Endstation sein der rasanten Tour durch Fußball-Deutschland. Bei der Premiere gelang Nordhausen sofort ein viel beachteter fünfter Rang. Und nun? Und nun thronen die Wackeren ganz oben. Die Herbstmeisterschaft haben sie bereits gewonnen. Jetzt wollen sie auch noch Weihnachtsmeister werden.

"Wir sollten jetzt nicht abheben oder mit irgendwelchen Träumereien beginnen. Es läuft gut, das stimmt. Aber es ist noch ein weiter Weg", sagt Goslar. "Sicher haben wir vorher gehofft, eine ordentliche Rolle in der Spitzengruppe spielen zu können. Aber dass es so gut klappen würde, damit war nicht zu rechnen." Es ist allerdings nicht so, dass der Sturm an die Spitze reiner Zufall, womöglich sogar pures Glück ist. Im Gegenteil. Dank geschickter und vorausschauender Kaderplanung ist dieses Kunststück gelungen. Es ist ein Verdienst aller Verantwortlichen des Klubs aus der Stadt mit gerade mal 45.000 Einwohnern.

Königscoup Pfingsten-Reddig

Das beste Beispiel für die gelungene Transferpolitik ist den Wackeren in diesem Sommer gelungen. Vom Drittligisten Rot-Weiß Erfurt ist der extrem erfahrene Nils Pfingsten-Reddig nach Nordhausen gewechselt – möglicherweise ist das der Königscoup der Nordhausener auf ihrem Weg in den Profifußball. "Ich fühle mich hier total wohl. Und das seit dem ersten Tag", sagt Pfingsten-Reddig. "Obwohl ich sehr lange 3. Liga gespielt habe, ist das Engagement hier für mich kein Rückschritt. Sonst hätte ich es nicht gemacht."

Im Gegenteil, der 32-Jährige fühlt sich noch einmal richtig herausgefordert. Mit Nordhausen will er Historisches erreichen. Er will den Klub mit dem dritten Aufstieg in die vergangenen fünf Jahren auf die eine große Bühne des deutschen Fußballs hieven. "Ich bin davon überzeugt, dass wir die Möglichkeit dazu haben", sagt der Mittelfeldspieler. "Ehrlich gesagt, sind die Unterschiede zur 3. Liga nicht sehr groß. Das Niveau ist auch hier ansprechend, die Gegner stark und man trifft regelmäßig auf sehr traditionsreiche Gegner. Es macht einfach Spaß."

Es ist die Konstanz, die Nordhausen nach ganz oben gespült hat. Nach drei Siegen zum Start geriet die Mannschaft etwas ins Straucheln. Es folgten klare Niederlagen gegen den FSV Zwickau und den VfB Auerbach. Womöglich waren es heilsame Pleiten. Denn danach ließ Nordhausen während seines Sturms an die Spitze nur noch sieben Zähler liegen. "Wir haben natürlich Qualität im Kader", sagt Pfingsten-Reddig. "Anders würde es nicht gehen. Aber hier herrscht auch eine tolle Kameradschaft. Das ist sicher auch ein wichtiger Aspekt." Und der Routinier hat sich längst eingeordnet in das Kollektiv. Es ist ganz offensichtlich: Die Wackeren sind auf dem Sprung, auf dem Sprung in die 3. Liga.

[sw]

Die Wackeren sind auf dem Sprung, auf dem Sprung in die 3. Liga. Daran gibt es nach diesem halben Jahr keinen Zweifel. Zwar steht im letzten Duell vor Weihnachten am kommenden Freitag noch das schwere Auswärtsspiel beim ehemaligen Zweitligisten SV Babelsberg (19 Uhr) auf dem Programm. Aber es ist offensichtlich: Wer in der Regionalliga Nordost die Meisterschaft gewinnen will, muss sich gegen den FSV Wacker 90 Nordhausen durchsetzen. Und das ist eine Aufgabe, an der hoch eingeschätzte Konkurrenten wie der FSV Zwickau, der 1. FC Magdeburg oder der FC Carl-Zeiss Jena scheitern könnten.

Große Namen träumen vom Erreichen der Relegationsspiele, von der 3. Liga. Aber im Moment hat ein Klub die besten Chancen, den nur wenige Experten auf dem Zettel hatten. Denn es ist ein fast wundersamer Aufschwung der Nordhausener. Nach einer Insolvenz 2001 spielte der Verein aus dem Norden Thüringens nur noch in der sechstklassigen Landesklasse. Danach ging es langsam wieder aufwärts. Es war ein mühsamer Weg. Ein Weg mit Rückschlägen, mit Niederschlägen, mit bitteren Aufschlägen in der Realität.

Aber seitdem Jörg Goslar die Mannschaft im Sommer 2011 in der Thüringenliga übernommen hat, hat der Aufschwung rasant an Fahrt aufgenommen. Es folgte prompt der Aufstieg in die Oberliga, im Jahr darauf schaffte das Team den Durchmarsch in die Regionalliga. Und auch dort soll, dort muss nicht Endstation sein der rasanten Tour durch Fußball-Deutschland. Bei der Premiere gelang Nordhausen sofort ein viel beachteter fünfter Rang. Und nun? Und nun thronen die Wackeren ganz oben. Die Herbstmeisterschaft haben sie bereits gewonnen. Jetzt wollen sie auch noch Weihnachtsmeister werden.

"Wir sollten jetzt nicht abheben oder mit irgendwelchen Träumereien beginnen. Es läuft gut, das stimmt. Aber es ist noch ein weiter Weg", sagt Goslar. "Sicher haben wir vorher gehofft, eine ordentliche Rolle in der Spitzengruppe spielen zu können. Aber dass es so gut klappen würde, damit war nicht zu rechnen." Es ist allerdings nicht so, dass der Sturm an die Spitze reiner Zufall, womöglich sogar pures Glück ist. Im Gegenteil. Dank geschickter und vorausschauender Kaderplanung ist dieses Kunststück gelungen. Es ist ein Verdienst aller Verantwortlichen des Klubs aus der Stadt mit gerade mal 45.000 Einwohnern.

Königscoup Pfingsten-Reddig

Das beste Beispiel für die gelungene Transferpolitik ist den Wackeren in diesem Sommer gelungen. Vom Drittligisten Rot-Weiß Erfurt ist der extrem erfahrene Nils Pfingsten-Reddig nach Nordhausen gewechselt – möglicherweise ist das der Königscoup der Nordhausener auf ihrem Weg in den Profifußball. "Ich fühle mich hier total wohl. Und das seit dem ersten Tag", sagt Pfingsten-Reddig. "Obwohl ich sehr lange 3. Liga gespielt habe, ist das Engagement hier für mich kein Rückschritt. Sonst hätte ich es nicht gemacht."

Im Gegenteil, der 32-Jährige fühlt sich noch einmal richtig herausgefordert. Mit Nordhausen will er Historisches erreichen. Er will den Klub mit dem dritten Aufstieg in die vergangenen fünf Jahren auf die eine große Bühne des deutschen Fußballs hieven. "Ich bin davon überzeugt, dass wir die Möglichkeit dazu haben", sagt der Mittelfeldspieler. "Ehrlich gesagt, sind die Unterschiede zur 3. Liga nicht sehr groß. Das Niveau ist auch hier ansprechend, die Gegner stark und man trifft regelmäßig auf sehr traditionsreiche Gegner. Es macht einfach Spaß."

Es ist die Konstanz, die Nordhausen nach ganz oben gespült hat. Nach drei Siegen zum Start geriet die Mannschaft etwas ins Straucheln. Es folgten klare Niederlagen gegen den FSV Zwickau und den VfB Auerbach. Womöglich waren es heilsame Pleiten. Denn danach ließ Nordhausen während seines Sturms an die Spitze nur noch sieben Zähler liegen. "Wir haben natürlich Qualität im Kader", sagt Pfingsten-Reddig. "Anders würde es nicht gehen. Aber hier herrscht auch eine tolle Kameradschaft. Das ist sicher auch ein wichtiger Aspekt." Und der Routinier hat sich längst eingeordnet in das Kollektiv. Es ist ganz offensichtlich: Die Wackeren sind auf dem Sprung, auf dem Sprung in die 3. Liga.