Norbert Meier: Arminias Abstiegstrainer will Aufstiegstrainer werden

Die 3. Liga ist voll von besonderen Akteuren. DFB.de stellt die "Gesichter der 3. Liga" in seiner Serie vor. Heute: Trainer Norbert Meier, der trotz des Abstiegs von Arminia Bielefeld bei den Ostwestfalen geblieben ist - und nun mit seiner Mannschaft die Tabelle anführt.

Trainer Norbert Meier vom Drittliga-Spitzenreiter Arminia Bielefeld ist schon seit fast 35 Jahren im Profigeschäft am Ball. Deshalb bereiten dem 56-Jährigen sportliche Täler auch keine schlaflosen Nächte mehr. Im Moment ist Meiers Schlaf besonders gut. Denn mit dem Traditionsverein aus Ostwestfalen, der Mitte Mai den Abstieg aus der 2. Bundesliga verkraften musste, überwintert der Ex-Nationalspieler auf jeden Fall auf einem direkten Aufstiegsrang. "Eine gute Geschichte, die eine Bestätigung unserer bisher geleisteten Arbeit ist", sagt Norbert Meier gegenüber DFB.de.

Den Schwung des hervorragenden ersten Halbjahres, das am Samstag (ab 14 Uhr) mit dem Heimspiel gegen den Chemnitzer FC endet, will Meier mit in das neue Jahr nehmen: "Wir haben sehr viel dafür getan, damit wir auf dem ersten Platz stehen. Dieses positive Gefühl kann und soll uns durch die Vorbereitung begleiten."

"Abstiegskampf in der Relegation war an Dramatik nicht zu überbieten"

Beim ehemaligen Bundesligisten aus der 325.000 Einwohner-Stadt Bielefeld ist die Abstiegstrauer längst einer neuen Euphorie gewichen. Bemerkenswert ist, dass ausgerechnet Abstiegstrainer Norbert Meier einen großen Anteil daran hat. Die Mechanismen im Fußball sind meist überall gleich. Bei einem Abstieg muss der Trainer gehen. Nicht so in Bielefeld. "Der Abstiegskampf in der Relegation gegen den SV Darmstadt 98 und dem entscheidenden Tor für den Gegner in der Nachspielzeit der Verlängerung war an Dramatik nicht zu überbieten", erinnert sich Meier an die Relegationsspiele gegen die Lilien (3:1/2:4 nach Verlängerung). "In dem Moment wusste ich, dass ich mich so nicht aus Bielefeld verabschieden wollte."

Die Verantwortlichen um Sportchef Samir Arabi und Meier einigten sich darauf, die Zusammenarbeit fortzusetzen. Mit einer nahezu rundum erneuerten Mannschaft nahm Arminia die aktuelle Saison in der 3. Liga in Angriff. Der Start war mit dem 2:1 beim Aufsteiger FSV Mainz 05 II verheißungsvoll. Doch nur eine Woche später setzte es beim 1:5 gegen den Halleschen FC die bisher höchste Saisonniederlage. "Vor dem 1:2 hatten wir die große Chance, in Führung zu gehen. Nach dem Rückstand wollten wir zu schnell zu viel und wurden ausgekontert. Außerdem waren die meisten Mechanismen noch nicht eingespielt. Wirkliche Sorgen habe ich mir daher auch nach dem Halle-Spiel nicht gemacht."

Vier Siege in Serie ohne Gegentor

Den anfänglichen "Sand im Getriebe" (Meier) bekam Bielefeld recht schnell heraus. "Die Rädchen begannen zügig und immer besser ineinander zu greifen", meint Meier, der als Trainer auch schon für Borussia Mönchengladbach, Fortuna Düsseldorf (Aufstieg aus der Regionalliga bis in die Bundesliga) sowie die jetzigen Ligakonkurrenten Dynamo Dresden und MSV Duisburg (Aufstieg in die Bundesliga) tätig war. "Mittlerweile sind wir schon sehr gut zusammengewachsen. Hinzu kommt, dass Spieler im Erfolgsfall in der Regel aufnahmefähiger sind. Wir arbeiten konzentriert und versuchen, uns stetig weiterzuentwickeln. Stillstand bedeutet schließlich Rückschritt."

Aktuell blicken die Ostwestfalen auf eine Serie von vier Siegen ohne Gegentor zurück. Der Vorsprung auf den Tabellenzweiten SC Preußen Münster beträgt einen, der Abstand zu den drittplatzierten Stuttgarter Kickers bereits fünf Punkte. "Zu meiner Zeit bei Fortuna Düsseldorf hat der damalige Sportvorstand Wolf Werner immer gesagt, dass man am besten eine Rückrunden-Mannschaft haben muss. In der zweiten Saisonhälfte sind die Partien noch umkämpfter. Darauf müssen wir uns einstellen. Um oben zu bleiben, ist es außerdem entscheidend, die Nerven im Griff zu behalten sowie von Unwägbarkeiten wie Verletzungen und Sperren verschont zu bleiben."

Führungsfigur Klos: "Bei Arminia fast so etwas wie eine Institution"

Einer der Schlüsselspieler im Bielefelder Aufgebot ist Stürmer Fabian Klos. Der 27-jährige Kapitän, der bereits seit 2011 für die Arminia am Ball ist, führt die Torschützenliste der 3. Liga mit elf Treffern an. "Der Lange ist im Verein ja schon fast so etwas wie eine Institution", sagt Meier. "Über die Jahre ist die Aufmerksamkeit der gegnerischen Abwehrspieler immer weiter gestiegen. Trotzdem macht er seine Tore. Ich bin der Meinung, dass immer noch mehr Potenzial in ihm schlummert. Das wollen wir gemeinsam herauskitzeln."



Die 3. Liga ist voll von besonderen Akteuren. DFB.de stellt die "Gesichter der 3. Liga" in seiner Serie vor. Heute: Trainer Norbert Meier, der trotz des Abstiegs von Arminia Bielefeld bei den Ostwestfalen geblieben ist - und nun mit seiner Mannschaft die Tabelle anführt.

Trainer Norbert Meier vom Drittliga-Spitzenreiter Arminia Bielefeld ist schon seit fast 35 Jahren im Profigeschäft am Ball. Deshalb bereiten dem 56-Jährigen sportliche Täler auch keine schlaflosen Nächte mehr. Im Moment ist Meiers Schlaf besonders gut. Denn mit dem Traditionsverein aus Ostwestfalen, der Mitte Mai den Abstieg aus der 2. Bundesliga verkraften musste, überwintert der Ex-Nationalspieler auf jeden Fall auf einem direkten Aufstiegsrang. "Eine gute Geschichte, die eine Bestätigung unserer bisher geleisteten Arbeit ist", sagt Norbert Meier gegenüber DFB.de.

Den Schwung des hervorragenden ersten Halbjahres, das am Samstag (ab 14 Uhr) mit dem Heimspiel gegen den Chemnitzer FC endet, will Meier mit in das neue Jahr nehmen: "Wir haben sehr viel dafür getan, damit wir auf dem ersten Platz stehen. Dieses positive Gefühl kann und soll uns durch die Vorbereitung begleiten."

"Abstiegskampf in der Relegation war an Dramatik nicht zu überbieten"

Beim ehemaligen Bundesligisten aus der 325.000 Einwohner-Stadt Bielefeld ist die Abstiegstrauer längst einer neuen Euphorie gewichen. Bemerkenswert ist, dass ausgerechnet Abstiegstrainer Norbert Meier einen großen Anteil daran hat. Die Mechanismen im Fußball sind meist überall gleich. Bei einem Abstieg muss der Trainer gehen. Nicht so in Bielefeld. "Der Abstiegskampf in der Relegation gegen den SV Darmstadt 98 und dem entscheidenden Tor für den Gegner in der Nachspielzeit der Verlängerung war an Dramatik nicht zu überbieten", erinnert sich Meier an die Relegationsspiele gegen die Lilien (3:1/2:4 nach Verlängerung). "In dem Moment wusste ich, dass ich mich so nicht aus Bielefeld verabschieden wollte."

Die Verantwortlichen um Sportchef Samir Arabi und Meier einigten sich darauf, die Zusammenarbeit fortzusetzen. Mit einer nahezu rundum erneuerten Mannschaft nahm Arminia die aktuelle Saison in der 3. Liga in Angriff. Der Start war mit dem 2:1 beim Aufsteiger FSV Mainz 05 II verheißungsvoll. Doch nur eine Woche später setzte es beim 1:5 gegen den Halleschen FC die bisher höchste Saisonniederlage. "Vor dem 1:2 hatten wir die große Chance, in Führung zu gehen. Nach dem Rückstand wollten wir zu schnell zu viel und wurden ausgekontert. Außerdem waren die meisten Mechanismen noch nicht eingespielt. Wirkliche Sorgen habe ich mir daher auch nach dem Halle-Spiel nicht gemacht."

Vier Siege in Serie ohne Gegentor

Den anfänglichen "Sand im Getriebe" (Meier) bekam Bielefeld recht schnell heraus. "Die Rädchen begannen zügig und immer besser ineinander zu greifen", meint Meier, der als Trainer auch schon für Borussia Mönchengladbach, Fortuna Düsseldorf (Aufstieg aus der Regionalliga bis in die Bundesliga) sowie die jetzigen Ligakonkurrenten Dynamo Dresden und MSV Duisburg (Aufstieg in die Bundesliga) tätig war. "Mittlerweile sind wir schon sehr gut zusammengewachsen. Hinzu kommt, dass Spieler im Erfolgsfall in der Regel aufnahmefähiger sind. Wir arbeiten konzentriert und versuchen, uns stetig weiterzuentwickeln. Stillstand bedeutet schließlich Rückschritt."

Aktuell blicken die Ostwestfalen auf eine Serie von vier Siegen ohne Gegentor zurück. Der Vorsprung auf den Tabellenzweiten SC Preußen Münster beträgt einen, der Abstand zu den drittplatzierten Stuttgarter Kickers bereits fünf Punkte. "Zu meiner Zeit bei Fortuna Düsseldorf hat der damalige Sportvorstand Wolf Werner immer gesagt, dass man am besten eine Rückrunden-Mannschaft haben muss. In der zweiten Saisonhälfte sind die Partien noch umkämpfter. Darauf müssen wir uns einstellen. Um oben zu bleiben, ist es außerdem entscheidend, die Nerven im Griff zu behalten sowie von Unwägbarkeiten wie Verletzungen und Sperren verschont zu bleiben."

Führungsfigur Klos: "Bei Arminia fast so etwas wie eine Institution"

Einer der Schlüsselspieler im Bielefelder Aufgebot ist Stürmer Fabian Klos. Der 27-jährige Kapitän, der bereits seit 2011 für die Arminia am Ball ist, führt die Torschützenliste der 3. Liga mit elf Treffern an. "Der Lange ist im Verein ja schon fast so etwas wie eine Institution", sagt Meier. "Über die Jahre ist die Aufmerksamkeit der gegnerischen Abwehrspieler immer weiter gestiegen. Trotzdem macht er seine Tore. Ich bin der Meinung, dass immer noch mehr Potenzial in ihm schlummert. Das wollen wir gemeinsam herauskitzeln."

Eine wichtige Rolle spielen auch die Arminia-Anhänger. Im Schnitt kommen 11.566 Fans zu den Heimspielen. In der 3. Liga liegen nur der MSV Duisburg (11.618) und Dynamo Dresden (24.119) davor. "In den vergangenen Jahren haben unsere Fans viel mitgemacht. Die Spanne zwischen 'Himmelhochjauchzend' und 'Zum Tode betrübt' ist häufig recht klein. Unter dem Strich stehen unsere Anhänger immer hinter uns. Es ist unsere Aufgabe, die aktuelle Begeisterung stets am Zündeln zu halten."

"Die Kunst ist es, wieder hochzukommen"

Bei der Frage nach dem negativsten Moment im Jahr 2014 muss Meier keine Sekunde überlegen. "Der Abstieg aus der zweiten Liga war eine große Enttäuschung. Wir waren nah dran, den Sturz in die 3. Liga zu verhindern", so der erfahrene Trainer. "Positiv war, dass wir gleich danach die Ärmel hochgekrempelt haben und wieder aufgestanden sind. Man kann hinfallen. Die Kunst ist es, wieder hochzukommen - und das haben wir bisher geschafft."

Der sportliche Wunschzettel von Meier für das kommende Jahr beinhaltet nur wenige Posten. "Eine gute Vorbereitung spielen, einen guten Start erwischen und wenn dann am Ende der Aufstieg in die 2. Bundesliga stehen sollte, wären wir selbstverständlich sehr glücklich", nennt der in Reinbek (Schleswig-Holstein) geborene und technisch äußerst beschlagene Ex-Profi (über 330 Bundesligaeinsätze für Werder Bremen und Borussia Mönchengladbach) drei Wünsche. Möglicherweise kommt aber doch noch ein weiterer hinzu. Bielefeld sucht schließlich nach einem weiteren Stürmer, der Fabian Klos im Fall der Fälle ersetzen könnte. "Wir halten Ohren und Augen offen", so Meier. "Es muss jedoch sportlich wie finanziell passen."

Das Ziel: Auf Rang eins überwintern

Ablenkung vom Fußball sucht Norbert Meier beim Laufen oder auch im Fitness-Studio. Seit einigen Monaten stehen darüber hinaus Spaziergänge mit Enkelin Mathilda, die im Oktober 2013 geboren wurde, ganz oben auf der Freizeitliste. "Es gibt nichts Schöneres, als die Entwicklung eines so kleinen Menschen zu verfolgen", sagt der stolze Großvater. "Ich versuche, ihr meine volle Aufmerksamkeit zu schenken, wenn wir bei ihr sind." An Weihachten geht es mit der gesamten Familie zu Meiers Schwiegereltern nach Hamburg.

Bevor es soweit ist, muss Meier mit der Arminia aber noch gegen den Chemnitzer FC antreten. Bei einem Sieg würde Bielefeld das Überwintern auf Rang eins aus eigener Kraft perfekt machen. Der CFC wartet seit vier Spieltagen auf einen Punktgewinn. "Das darf uns nicht täuschen", stellt Meier klar. "Alle Spiele waren eng. Wir müssen die Konzentration hoch halten, um auch in der abschließenden Partie des Jahres erfolgreich zu sein."