Nilla Fischer mit Wolfsburg in Eskilstuna: Wiedersehen auf Schwedisch

Für Nilla Fischer wird es ein Duell der besonderen Art. Die schwedische Nationalspielerin muss heute (ab 19 Uhr) mit dem VfL Wolfsburg im Achtelfinale der Champions League bei Eskilstuna United antreten – bei einem Klub aus ihrem Heimatland also. Im DFB.de-Interview spricht die 32-Jährige über ihre Gefühle vor der Partie. Aber Fischer erklärt auch, was die größten Unterschiede zwischen dem Frauenfußball in Schweden und Deutschland sind und warum es jedes Jahr schwerer wird, den Titel in der Allianz Frauen-Bundesliga zu holen.

DFB.de: Frau Fischer, was können Sie uns über Eskilstuna United sagen?

Nilla Fischer: Auf den ersten Blick sind wir in der Favoritenrolle. Aber wir sollten diesen Gegner nicht unterschätzen. Ich habe die schwedische Liga natürlich sehr intensiv im Blick. Und da hat Eskilstuna in der jüngeren Vergangenheit ziemlich überzeugende Leistungen abgeliefert. Der Frauenfußball in Schweden hat durchaus einen beachtlichen Stellenwert. Und die schwedischen Topteams könnten auch eine gute Rolle in der Allianz Frauen-Bundesliga spielen. Eskilstuna zähle ich auf jeden Fall dazu.

DFB.de: Auffällig ist besonders der steile Aufstieg des Klubs. Erst seit 2013 spielt die Mannschaft in der höchsten Spielklasse.

Fischer: Tatsächlich sind die ziemlich rasant nach oben gekommen und entsprechend schnell gewachsen. Vielleicht hängt der Verein dieser sportlich beachtlichen Entwicklung an der einen oder anderen Stelle noch etwas hinterher. Die Qualität im Kader allerdings ist durchaus bemerkenswert. Ganz wichtig dort ist vor allem die schwedische Nationalspielerin Olivia Schough, die immer für ein Tor gut ist. Überhaupt sind mittlerweile einige Spielerinnen von Eskilstuna bei der Nationalmannschaft regelmäßig dabei.

DFB.de: Kann man einen Vergleich ziehen zwischen dem Frauenfußball in Schweden und Deutschland?

Fischer: Die Unterschiede sind doch noch sehr groß. Besonders was die Professionalität betrifft. Die Topteams haben wie gesagt ein ganz ordentliches Niveau. Danach fällt es meist etwas ab. Grundsätzlich ist der deutsche Frauenfußball dem schwedischen immer noch einige Schritte voraus. Das sieht man ja auch ziemlich gut bei den großen Turnieren.

DFB.de: Deshalb auch Ihr Wechsel nach Wolfsburg?

Fischer: Ja, unter anderem. Die Bedingungen hier sind einfach super. Es gibt nichts zu meckern. Wir trainieren jeden Tag auf höchstem Niveau. Und die Allianz Frauen-Bundesliga ist eine höchst interessante Spielklasse, in der Woche für Woche Kleinigkeiten über Sieg oder Niederlage entscheiden. Es gibt keine leichten Spiele mehr. Diese Zeiten sind vorbei.

DFB.de: Um Titel zu gewinnen, ist das aber keine optimale Voraussetzung.

Fischer: Vielleicht war es früher einfacher, Deutscher Meister zu werden, weil sich immer die gleichen Mannschaften um den Titel gestritten haben. Das ist jetzt nicht mehr der Fall. Und genau das macht doch auch den Reiz aus. Jede Nachlässigkeit wird direkt bestraft. In der vergangenen Saison haben wir das mehrfach erleben müssen. Leider haben wir zuletzt auch das Spitzenspiel gegen Potsdam im eigenen Stadion verloren. Das war überflüssig, das hätte ich gerne verhindert. Jetzt sind wir wieder etwas hinten dran. Aber die Saison ist noch lang genug.



Für Nilla Fischer wird es ein Duell der besonderen Art. Die schwedische Nationalspielerin muss heute (ab 19 Uhr) mit dem VfL Wolfsburg im Achtelfinale der Champions League bei Eskilstuna United antreten – bei einem Klub aus ihrem Heimatland also. Im DFB.de-Interview spricht die 32-Jährige über ihre Gefühle vor der Partie. Aber Fischer erklärt auch, was die größten Unterschiede zwischen dem Frauenfußball in Schweden und Deutschland sind und warum es jedes Jahr schwerer wird, den Titel in der Allianz Frauen-Bundesliga zu holen.

DFB.de: Frau Fischer, was können Sie uns über Eskilstuna United sagen?

Nilla Fischer: Auf den ersten Blick sind wir in der Favoritenrolle. Aber wir sollten diesen Gegner nicht unterschätzen. Ich habe die schwedische Liga natürlich sehr intensiv im Blick. Und da hat Eskilstuna in der jüngeren Vergangenheit ziemlich überzeugende Leistungen abgeliefert. Der Frauenfußball in Schweden hat durchaus einen beachtlichen Stellenwert. Und die schwedischen Topteams könnten auch eine gute Rolle in der Allianz Frauen-Bundesliga spielen. Eskilstuna zähle ich auf jeden Fall dazu.

DFB.de: Auffällig ist besonders der steile Aufstieg des Klubs. Erst seit 2013 spielt die Mannschaft in der höchsten Spielklasse.

Fischer: Tatsächlich sind die ziemlich rasant nach oben gekommen und entsprechend schnell gewachsen. Vielleicht hängt der Verein dieser sportlich beachtlichen Entwicklung an der einen oder anderen Stelle noch etwas hinterher. Die Qualität im Kader allerdings ist durchaus bemerkenswert. Ganz wichtig dort ist vor allem die schwedische Nationalspielerin Olivia Schough, die immer für ein Tor gut ist. Überhaupt sind mittlerweile einige Spielerinnen von Eskilstuna bei der Nationalmannschaft regelmäßig dabei.

DFB.de: Kann man einen Vergleich ziehen zwischen dem Frauenfußball in Schweden und Deutschland?

Fischer: Die Unterschiede sind doch noch sehr groß. Besonders was die Professionalität betrifft. Die Topteams haben wie gesagt ein ganz ordentliches Niveau. Danach fällt es meist etwas ab. Grundsätzlich ist der deutsche Frauenfußball dem schwedischen immer noch einige Schritte voraus. Das sieht man ja auch ziemlich gut bei den großen Turnieren.

DFB.de: Deshalb auch Ihr Wechsel nach Wolfsburg?

Fischer: Ja, unter anderem. Die Bedingungen hier sind einfach super. Es gibt nichts zu meckern. Wir trainieren jeden Tag auf höchstem Niveau. Und die Allianz Frauen-Bundesliga ist eine höchst interessante Spielklasse, in der Woche für Woche Kleinigkeiten über Sieg oder Niederlage entscheiden. Es gibt keine leichten Spiele mehr. Diese Zeiten sind vorbei.

DFB.de: Um Titel zu gewinnen, ist das aber keine optimale Voraussetzung.

Fischer: Vielleicht war es früher einfacher, Deutscher Meister zu werden, weil sich immer die gleichen Mannschaften um den Titel gestritten haben. Das ist jetzt nicht mehr der Fall. Und genau das macht doch auch den Reiz aus. Jede Nachlässigkeit wird direkt bestraft. In der vergangenen Saison haben wir das mehrfach erleben müssen. Leider haben wir zuletzt auch das Spitzenspiel gegen Potsdam im eigenen Stadion verloren. Das war überflüssig, das hätte ich gerne verhindert. Jetzt sind wir wieder etwas hinten dran. Aber die Saison ist noch lang genug.

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DFB.de: Welche Ziele verfolgen Sie in dieser Saison?

Fischer: Daran hat sich nie viel geändert, seitdem ich 2013 zum VfL gekommen bin. Wir wollen in jedem Jahr das Maximum erreichen. Ich weiß, dass das blöd klingt. Deshalb sage ich lieber, dass wir immer so viele Titel wie möglich holen wollen. Derzeit sind wir noch aussichtsreich in drei Wettbewerben vertreten. Das soll auch so bleiben.

DFB.de: Hat die Champions League einen besonderen Stellenwert?

Fischer: Nein, der wichtigste Wettbewerb ist für uns die Allianz Frauen-Bundesliga. Da müssen wir unsere Hausaufgaben erledigen und mindestens den zweiten Platz erreichen, um wieder international dabei zu sein. Wenn wir den Titel mal wieder nach Wolfsburg holen können, ist es umso schöner. Zuletzt war Bayern München zweimal hintereinander die beste Mannschaft in Deutschland. Ich hätte nichts dagegen, wenn wir diese Rolle mal wieder einnehmen können.

DFB.de: Wer sind die schärfsten Konkurrenten?

Fischer: Die Saison ist jetzt fast zu einem Drittel vorbei. Da hat die Tabelle schon eine gewisse Aussagekraft. Potsdam ist bisher sehr konstant. Bayern kommt nach einem schwierigen Start in Schwung. Auch Freiburg hat mich bisher wirklich beeindruckt. Ich bin gespannt, ob sie dieses Niveau halten können. So ausgeglichen habe ich persönlich die Allianz Frauen-Bundesliga noch nie erlebt.

DFB.de: Sie befinden sich in Ihrer vierten Saison beim VfL Wolfsburg. Wie haben Sie die Zeit bisher erlebt?

Fischer: Ich habe die Entscheidung noch zu keinem Zeitpunkt bereut. Im Gegenteil, ich bin glücklich, Teil dieses Vereins und dieser Mannschaft sein zu dürfen. Insgesamt wird es für mich immer besser. Mittlerweile spreche ich so gut Deutsch, dass ich mich in die Gespräche in der Kabine einbringen kann. Das ist ein riesiger Fortschritt für mich.

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