DFB-Präsident Niersbach: "Platini besitzt unsere volle Unterstützung"

Michel Platini wird am 26. Februar 2016 beim Außerordentlichen Kongress des Weltverbandes FIFA für das Amt des Präsidenten kandidieren. Das gab der UEFA-Präsident am heutigen Mittwoch bekannt. Im DFB.de-Interview spricht DFB-Präsident Wolfgang Niersbach, der Mitglied im Exekutivkomitee der FIFA und der UEFA ist, über die Qualitäten des Franzosen und die Position des DFB.

DFB.de: Michel Platini hat heute verkündet, für das Amt des FIFA-Präsidenten kandidieren zu wollen. Was zeichnet ihn als geeigneten Nachfolger von Sepp Blatter aus?

Wolfgang Niersbach: Michel Platini war als Spieler auf dem Platz ein toller Kapitän, steht seit 2007 an der Spitze der UEFA und ist gerade für vier weitere Jahre einstimmig im Amt bestätigt worden. Als Präsident hat er gezeigt, dass er in der Lage ist, eine große Organisation zu führen. Er kennt den Fußball in all seinen Facetten und hat die Begeisterung dafür nie verloren. Außerdem spricht es für ihn, dass er sich gerade in diesen schwierigen Zeiten dieser Herausforderung stellen will. Natürlich gibt es auch Fragestellungen, in denen wir unterschiedlicher Auffassung sind. So weiß Michel Platini von mir, dass ich bei der Vergabe der WM 2022 nach Katar einen anderen Standpunkt vertrete, aber das trübt nicht unser gutes Verhältnis und die grundsätzliche Wertschätzung.

DFB.de: Der DFB hat sich einen europäischen Kandidaten gewünscht. Wird Platini die Unterstützung und die Stimme des deutschen Fußballs bekommen?

Niersbach: Ich kann versichern, dass er unsere volle Unterstützung besitzt. Das ist die geschlossene Meinung des gesamten DFB-Präsidiums. Das Ziel, die dringend notwendigen Reformen bei der FIFA zeitnah umzusetzen, kann Michel Platini aber nicht alleine erreichen. Ich werde ihn dabei gerne im Exekutivkomitee mit aller Kraft unterstützen.

DFB.de: Sollte Platini gewählt werden, wird das Amt des UEFA-Präsidenten frei. Gibt es für diesen Fall einen konkreten formalen und personellen Fahrplan?

Niersbach: Im ersten Schritt müsste Michel Platini am 26. Februar 2016 auch gewählt werden, wobei wir heute nicht wissen, ob es weitere Kandidaten geben wird. Wie sich die UEFA aufstellt, wird vom 14. bis 17. September 2015 bei der ohnehin angesetzten Vollversammlung aller 54 Mitgliedverbände auf Malta thematisiert. Bis dahin bringt es nichts, sich an irgendwelchen personellen Spekulationen zu beteiligen. Der nächste ordentliche UEFA-Kongress ist für den 23. März 2016 in Budapest terminiert.

[dfb]

Michel Platini wird am 26. Februar 2016 beim Außerordentlichen Kongress des Weltverbandes FIFA für das Amt des Präsidenten kandidieren. Das gab der UEFA-Präsident am heutigen Mittwoch bekannt. Im DFB.de-Interview spricht DFB-Präsident Wolfgang Niersbach, der Mitglied im Exekutivkomitee der FIFA und der UEFA ist, über die Qualitäten des Franzosen und die Position des DFB.

DFB.de: Michel Platini hat heute verkündet, für das Amt des FIFA-Präsidenten kandidieren zu wollen. Was zeichnet ihn als geeigneten Nachfolger von Sepp Blatter aus?

Wolfgang Niersbach: Michel Platini war als Spieler auf dem Platz ein toller Kapitän, steht seit 2007 an der Spitze der UEFA und ist gerade für vier weitere Jahre einstimmig im Amt bestätigt worden. Als Präsident hat er gezeigt, dass er in der Lage ist, eine große Organisation zu führen. Er kennt den Fußball in all seinen Facetten und hat die Begeisterung dafür nie verloren. Außerdem spricht es für ihn, dass er sich gerade in diesen schwierigen Zeiten dieser Herausforderung stellen will. Natürlich gibt es auch Fragestellungen, in denen wir unterschiedlicher Auffassung sind. So weiß Michel Platini von mir, dass ich bei der Vergabe der WM 2022 nach Katar einen anderen Standpunkt vertrete, aber das trübt nicht unser gutes Verhältnis und die grundsätzliche Wertschätzung.

DFB.de: Der DFB hat sich einen europäischen Kandidaten gewünscht. Wird Platini die Unterstützung und die Stimme des deutschen Fußballs bekommen?

Niersbach: Ich kann versichern, dass er unsere volle Unterstützung besitzt. Das ist die geschlossene Meinung des gesamten DFB-Präsidiums. Das Ziel, die dringend notwendigen Reformen bei der FIFA zeitnah umzusetzen, kann Michel Platini aber nicht alleine erreichen. Ich werde ihn dabei gerne im Exekutivkomitee mit aller Kraft unterstützen.

DFB.de: Sollte Platini gewählt werden, wird das Amt des UEFA-Präsidenten frei. Gibt es für diesen Fall einen konkreten formalen und personellen Fahrplan?

Niersbach: Im ersten Schritt müsste Michel Platini am 26. Februar 2016 auch gewählt werden, wobei wir heute nicht wissen, ob es weitere Kandidaten geben wird. Wie sich die UEFA aufstellt, wird vom 14. bis 17. September 2015 bei der ohnehin angesetzten Vollversammlung aller 54 Mitgliedverbände auf Malta thematisiert. Bis dahin bringt es nichts, sich an irgendwelchen personellen Spekulationen zu beteiligen. Der nächste ordentliche UEFA-Kongress ist für den 23. März 2016 in Budapest terminiert.