Niersbach: "Es gibt kein Zurücklehnen"

Götzes Geniestreich, Schweinsteigers Kämpferherz, das Märchen von Belo Horizonte in sieben unglaublichen Fügungen - gerade dieser Tage sind die Szenen wieder allgegenwärtig. Die Jahresrückblicke in ARD und ZDF, auf RTL und überall zeigen auch andere Bilder. Schönere haben sie nicht.

Schluss mit dem Rückblick. DFB-Präsident Wolfgang Niersbach lud am heutigen Dienstag schreibende Journalisten und TV-Teams ein, um vorauszuschauen. Schließlich hatte das Präsidium vor wenigen Tagen in Weimar einen Zehnjahresplan verabschiedet. In Frankfurt umriss Niersbach die Eckpunkte der umfangreichen Agenda für die kommende Dekade. Der vierte Stern leuchtet auch an trüben Wintertagen noch unglaublich hell. Überstrahlen soll er nichts. "Es gibt kein Zurücklehnen", formulierte Niersbach die Unterzeile des verabschiedeten langfristigen Plans.

Eines Plans, auch das betonte Niersbach in der DFB-Zentrale in der Otto-Fleck-Schneise, "den wir gemeinsam mit dem Profifußball besprochen und beschlossen haben." Das Einvernehmen zwischen Verband und Liga sei ein Pluspunkt und Marktvorteil des Fußballstandorts Deutschland. "Die Chemie stimmt", sagte Niersbach.

Bewerbung um EM 2024 und Platz im FIFA-Exko

Gemeinsam also will man daran arbeiten, dass die Europameisterschaft 2024 in Deutschland ausgetragen wird. Im Oktober 2013 hatte der DFB beschlossen, sich um die Endrunde in nun genau zehn Jahren zu bewerben. Bereits 2017 könnte die UEFA entscheiden, ob Deutschland erstmals nach 2006 wieder ein großes Männerturnier und erstmals seit 1988 wieder eine Europameisterschaft ausrichten darf.

"Keine Neubauten sind notwendig", sagte Niersbach, denn anders als etwa vor dem "Sommermärchen" verfüge der deutsche Fußball inzwischen über eine europaweit absolut vorbildliche Stadioninfrastruktur. "Vielleicht mal ein Videoscreen oder ein neuer Anstrich", witzelte der DFB-Präsident, viel mehr werde nicht nötig sein. In zehn Stadien sollen die 51 Spiele dann ausgetragen werden, neun Arenen mit fünf Spielen, eine mit sechs Spielen.



Götzes Geniestreich, Schweinsteigers Kämpferherz, das Märchen von Belo Horizonte in sieben unglaublichen Fügungen - gerade dieser Tage sind die Szenen wieder allgegenwärtig. Die Jahresrückblicke in ARD und ZDF, auf RTL und überall zeigen auch andere Bilder. Schönere haben sie nicht.

Schluss mit dem Rückblick. DFB-Präsident Wolfgang Niersbach lud am heutigen Dienstag schreibende Journalisten und TV-Teams ein, um vorauszuschauen. Schließlich hatte das Präsidium vor wenigen Tagen in Weimar einen Zehnjahresplan verabschiedet. In Frankfurt umriss Niersbach die Eckpunkte der umfangreichen Agenda für die kommende Dekade. Der vierte Stern leuchtet auch an trüben Wintertagen noch unglaublich hell. Überstrahlen soll er nichts. "Es gibt kein Zurücklehnen", formulierte Niersbach die Unterzeile des verabschiedeten langfristigen Plans.

Eines Plans, auch das betonte Niersbach in der DFB-Zentrale in der Otto-Fleck-Schneise, "den wir gemeinsam mit dem Profifußball besprochen und beschlossen haben." Das Einvernehmen zwischen Verband und Liga sei ein Pluspunkt und Marktvorteil des Fußballstandorts Deutschland. "Die Chemie stimmt", sagte Niersbach.

Bewerbung um EM 2024 und Platz im FIFA-Exko

Gemeinsam also will man daran arbeiten, dass die Europameisterschaft 2024 in Deutschland ausgetragen wird. Im Oktober 2013 hatte der DFB beschlossen, sich um die Endrunde in nun genau zehn Jahren zu bewerben. Bereits 2017 könnte die UEFA entscheiden, ob Deutschland erstmals nach 2006 wieder ein großes Männerturnier und erstmals seit 1988 wieder eine Europameisterschaft ausrichten darf.

"Keine Neubauten sind notwendig", sagte Niersbach, denn anders als etwa vor dem "Sommermärchen" verfüge der deutsche Fußball inzwischen über eine europaweit absolut vorbildliche Stadioninfrastruktur. "Vielleicht mal ein Videoscreen oder ein neuer Anstrich", witzelte der DFB-Präsident, viel mehr werde nicht nötig sein. In zehn Stadien sollen die 51 Spiele dann ausgetragen werden, neun Arenen mit fünf Spielen, eine mit sechs Spielen.

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Ob er selbst künftig auch noch die Aufgaben als Mitglied der FIFA-Exekutive schultern wird, darüber fallen kommenden März in Wien die Würfel. Noch will Niersbach nicht konkreter über Inhalte reden, "schließlich muss ich erst mal gewählt werden". Ohnehin sei für die kommenden Jahre die primäre Aufgabe für jedes Mitglied des weltweit höchsten Fußballgremiums klar: "Das Image der FIFA muss wieder besser werden. Dazu will ich dann gerne meinen Beitrag leisten."

"Fußball muss immer bezahlbar bleiben"

2017 rollen dann die Bagger für die DFB-Akademie, im Jahr 2018 der Umzugswagen. Während mit der Akademie auch für die inneren Abläufe des DFB sowie die Rolle des Verbandes im gesamten Fußball eine Neuausrichtung, wenn nicht gar eine kräftige Umwälzung bevorsteht, vertraut der DFB bei seinem gesellschaftlichen und sozialen Aktivitäten auf Bewährtes. Niersbach: "Meine Amtsvorgänger, ob Egidius Braun oder Theo Zwanziger, haben hier ein tolles Erbe hinterlassen." Gerade was der DFB hier für die Integration oder durch die jährliche Vergabe des Julius Hirsch Preises leiste, sei bemerkenswert: "Berlin weiß, was der Fußball hier leisten kann." Und weil der WM-Boom wieder für einen neuen Mitgliederrekord sorgen könnte, wie Niersbach ankündigte, wird auch die Breitenwirkung des DFB über den Fußballplatz hinaus weiter zunehmen.

Der Relaunch des Onlineportals www.fussball.de als neue Heimat des Amateurfußballs und die breite Streuung der mehrfach ausgezeichneten Kampagne "Unsere Amateure. Echte Profis" machen deutlich, wie viel der DFB im ablaufenden Jahr für den Amateurfußball angeschoben und auf den Weg gebracht hat. Im kommenden Jahr dürfen sich mindestens 65 Vereine, eigentlich aber alle kleinen Klubs im ganzen Land, auf ein einmaliges Erlebnis freuen: Der DFB schickt den WM-Pokal auf Deutschland-Tournee. 2015 wird das Jahr der "Ehrenrunde" (durch ganz Deutschland), aber auch der Frauen-WM (in Kanada) und der U 21-Europameisterschaft (in der Tschechischen Republik).

Der Plan steht, und weil Stillstand Rückschritt bedeutet, ist viel Neues angedacht. Dabei steht der DFB immer auch für den Erhalt bestehender Werte. Im Schnitt beträgt der Mitgliedsbeitrag für ein Kind im Fußballverein 3,50 Euro. "Neun Millionen Euro haben wir 2014 an die Landesverbände überwiesen, damit die ihre Geschäfte daraus finanzieren und die Vereine die Beiträge niedrig halten können", berichtete Niersbach. "Fußball", das machte der DFB-Präsident am Ende seiner Ansprache deutlich, "muss immer bezahlbar bleiben." Und das gelte auch in zehn Jahren noch.