Neuer: "Eine Auszeichnung fürs Leben"

Von allen Nationalspielern musste Manuel Neuer die geringste Umstellung vollziehen. Als das DFB-Team nach dem WM-Finale in Rio de Janeiro am Brandenburger Tor in Berlin von Hunderttausenden empfangen und gefeiert wurde, präsentierten die Spieler von Joachim Löw ein Weltmeister T-Shirt. Wesentliche Botschaft war die Zahl auf der Vorderseite. Diese Zahl trägt Neuer sonst auf dem Rücken, auf dem neuen T-Shirt ziert sie die Frontseite: die Nummer 1.

Für Neuer ist die Nummer 1 Job-Beschreibung, schließlich ist er Torhüter, sie ist aber auch Programm. Und das über den WM-Titel hinaus. Die Nummer 1 der Welt sind wir, die Nummer 1 der Welt ist Neuer. Neuer ist Welttorhüter 2013, bei der WM in Brasilien wurde er zum besten Torhüter gewählt – und aktuell von den deutschen Sportjournalisten zum "Fußballer des Jahres" - als Keeper.

Bereits zum zweiten Mal "Fußballer des Jahres"

Im Interview mit dem kicker beschreibt Neuer, welchen Stellenwert diese Wahl für ihn hat. "Wenn man in einem Jahr, in dem der Gewinn der Meisterschaft, des Pokals und insbesondere der Weltmeisterschaft gelang, 'Fußballer des Jahres' wird, ist diese Ehrung umso wertvoller: Der WM-Titel steht für Deutschland. Der Titel 'Fußballer des Jahres' wird für mich stehen", sagt Neuer: "Es ist eine Auszeichnung fürs Leben."

Die Wahl zum "Fußballer des Jahres" wird seit 1960 durchgeführt, neben Neuer gehören fünf weitere Torhüter zu Deutschlands "Fußballern des Jahres". Hans Tilkowski und Andreas Köpke wurden einmal gewählt, Oliver Kahn und Toni Schumacher je zweimal, Sepp Maier dreimal. Neuers Wahl in diesem Jahr ist seine zweite, schon 2011 war er "Fußballer des Jahres" geworden. Ihm fehlt also noch ein Titel, um auch in diesem Ranking die Nummer 1 zu sein, zwei Titel fehlen ihm zur alleinigen Vorherrschaft. "Vom Alter her wäre es möglich", sagt der 28-Jährige.

"Ich bin ruhiger geworden"

Es ist keine neue Erkenntnis, dass Torhüter langsamer altern als Spieler. Das gilt auch für Neuer, auch wenn dieser den Torhüter spielerähnlicher interpretiert als alle Torhüter vor ihm. In seiner Karriere hat Neuer festgestellt, dass auch bei ihm mit der Erfahrung eine Leistungssteigerung verbunden ist. Weil jeder Sieg wichtig ist - und auch die wenigen Niederlagen lehrreich sind. Für den Wert der Erfahrung gibt er ein Beispiel: "Generell bin ich ruhiger geworden, weil ich diese Erfahrungen in den großen und wichtigen Spielen sammeln konnte", sagt Neuer: "Als ich im Maracana nach dem Finalsieg zum Podium hochging und erst den Goldenen Handschuh, dann den World Cup entgegennahm, kam mir in den Sinn, was für schwere Schritte es 2012 nach dem verlorenen Champions-League-Endspiel gewesen waren. Und jetzt war es so einfach, ein Unterschied wie Tag und Nacht."

Neuer hat noch viel vor - und dafür noch viel Zeit. Ein Ende seiner Karriere im DFB-Team liegt für ihn in ganz weiter Ferne. "Andy Köpke fragte mich nach dem WM-Gewinn im Spaß, ob ich jetzt aufhören würde, ich habe ihm geantwortet, dass ich wie er 1996 noch Europameister werden müsste. Außerdem bekäme ich Ärger, wenn ich jetzt schon als Nationalspieler aufhören würde; da würden mich einige fragen, ob ich noch alle Tassen im Schrank hätte", so Neuer.



Von allen Nationalspielern musste Manuel Neuer die geringste Umstellung vollziehen. Als das DFB-Team nach dem WM-Finale in Rio de Janeiro am Brandenburger Tor in Berlin von Hunderttausenden empfangen und gefeiert wurde, präsentierten die Spieler von Joachim Löw ein Weltmeister T-Shirt. Wesentliche Botschaft war die Zahl auf der Vorderseite. Diese Zahl trägt Neuer sonst auf dem Rücken, auf dem neuen T-Shirt ziert sie die Frontseite: die Nummer 1.

Für Neuer ist die Nummer 1 Job-Beschreibung, schließlich ist er Torhüter, sie ist aber auch Programm. Und das über den WM-Titel hinaus. Die Nummer 1 der Welt sind wir, die Nummer 1 der Welt ist Neuer. Neuer ist Welttorhüter 2013, bei der WM in Brasilien wurde er zum besten Torhüter gewählt – und aktuell von den deutschen Sportjournalisten zum "Fußballer des Jahres" - als Keeper.

Bereits zum zweiten Mal "Fußballer des Jahres"

Im Interview mit dem kicker beschreibt Neuer, welchen Stellenwert diese Wahl für ihn hat. "Wenn man in einem Jahr, in dem der Gewinn der Meisterschaft, des Pokals und insbesondere der Weltmeisterschaft gelang, 'Fußballer des Jahres' wird, ist diese Ehrung umso wertvoller: Der WM-Titel steht für Deutschland. Der Titel 'Fußballer des Jahres' wird für mich stehen", sagt Neuer: "Es ist eine Auszeichnung fürs Leben."

Die Wahl zum "Fußballer des Jahres" wird seit 1960 durchgeführt, neben Neuer gehören fünf weitere Torhüter zu Deutschlands "Fußballern des Jahres". Hans Tilkowski und Andreas Köpke wurden einmal gewählt, Oliver Kahn und Toni Schumacher je zweimal, Sepp Maier dreimal. Neuers Wahl in diesem Jahr ist seine zweite, schon 2011 war er "Fußballer des Jahres" geworden. Ihm fehlt also noch ein Titel, um auch in diesem Ranking die Nummer 1 zu sein, zwei Titel fehlen ihm zur alleinigen Vorherrschaft. "Vom Alter her wäre es möglich", sagt der 28-Jährige.

"Ich bin ruhiger geworden"

Es ist keine neue Erkenntnis, dass Torhüter langsamer altern als Spieler. Das gilt auch für Neuer, auch wenn dieser den Torhüter spielerähnlicher interpretiert als alle Torhüter vor ihm. In seiner Karriere hat Neuer festgestellt, dass auch bei ihm mit der Erfahrung eine Leistungssteigerung verbunden ist. Weil jeder Sieg wichtig ist - und auch die wenigen Niederlagen lehrreich sind. Für den Wert der Erfahrung gibt er ein Beispiel: "Generell bin ich ruhiger geworden, weil ich diese Erfahrungen in den großen und wichtigen Spielen sammeln konnte", sagt Neuer: "Als ich im Maracana nach dem Finalsieg zum Podium hochging und erst den Goldenen Handschuh, dann den World Cup entgegennahm, kam mir in den Sinn, was für schwere Schritte es 2012 nach dem verlorenen Champions-League-Endspiel gewesen waren. Und jetzt war es so einfach, ein Unterschied wie Tag und Nacht."

Neuer hat noch viel vor - und dafür noch viel Zeit. Ein Ende seiner Karriere im DFB-Team liegt für ihn in ganz weiter Ferne. "Andy Köpke fragte mich nach dem WM-Gewinn im Spaß, ob ich jetzt aufhören würde, ich habe ihm geantwortet, dass ich wie er 1996 noch Europameister werden müsste. Außerdem bekäme ich Ärger, wenn ich jetzt schon als Nationalspieler aufhören würde; da würden mich einige fragen, ob ich noch alle Tassen im Schrank hätte", so Neuer.

"Habe noch ein paar Jährchen vor mir"

Wie lange Torhüter auf hohem Niveau spielen können, hat er im Rahmen der WM im eigenen Team hautnah erleben können. "Roman Weidenfeller hält mit 34 Jahren noch immer weltklasse", sagt Neuer und schlussfolgert: "Ich habe noch ein paar Jährchen vor mir." Die vielen Titel, Erfolge und Auszeichnungen haben seinen Hunger nicht gestillt, auch, weil beim ihm die Grundvoraussetzung für sein Spiel ungemindert und unverändert groß ist: "Es macht noch so viel Spaß."

Und es gibt noch viele Ziele, die er erreichen und wiederholen will. Für die Saison 2014/2015 benennt er diese wie folgt. "Das erste Ziel ist die Meisterschaft", sagt er. 2015 will er wieder nach Berlin – und möglichst lange dort bleiben. Nicht als Spieler von Hertha BSC, als Finalist in DFB-Pokal und Champions League. "Den DFB-Pokal mag ich ohnehin sehr, ich war vier Mal in Serie im Endspiel", sagt Neuer. Und weiter: "Die Champions League ist international im Vereinsfußball das höchste der Gefühle. Das Finale 2015 findet in Berlin statt, die Stadt mag ich sowieso, Berlin, da bleibe ich am liebsten gleich ein, zwei Wochen im Mai 2015."