Neue Geschaftsführung lenkt seit 1. Januar die Geschicke des DFB

Seit dem 1. Januar 2007 lenkt sie die Geschicke, die neue und weiterhin von Generalsekretär Horst R. Schmidt geleitete DFB-Geschäftsführung. DFB-Mitarbeiter Wolfgang Tobien beschreibt die Zusammensetzung und das von DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger neu definierte Aufgabengebiet der verjüngten und weiterhin aus sechs Mitgliedern bestehenden hauptamtlichen Führungscrew in der DFB-Zentrale an der Otto-Fleck-Schneise in Frankfurt am Main.

Ein Rückkehrer, ein Neuling und ein Aufsteiger - mit einer auf drei Positionen veränderten und zugleich erheblich verjüngten Aufstellung geht die Geschäftsführung des Deutschen Fußball-Bundes in das neue Jahr 2007.

Wolfgang Niersbach (56), bis 2001 Leiter der DFB-Mediendirektion, kehrte am 1. Oktober 2006 nach mehr als fünf erfolgreichen Jahren als OK-Vizepräsident in die Geschäftsführung zurück, übernahm von Bernd Pfaff, der sich mit 65 Jahren in den Ruhestand verabschiedete, die Leitung der Direktion "Team-Management, Talentförderung, Trainerwesen" und gilt als designierter Generalsekretär.

Stefan Hans (45), der in den vergangenen vier Jahren im WM-OK 2006 die Abteilung "Finanzen und Logistik" geleitet hatte, tritt als DFB-Neuverpflichtung am 1. Januar 2007 die Nachfolge des langjährigen Chefjustiziars und Personalchefs Goetz Eilers an, der drei Monate nach seinem 65. Geburtstag in Pension geht. Hans leitet künftig die neu strukturierte Direktion "Recht, Sportgerichtsbarkeit, Finanzen, Personal, Verwaltung".

Und Denni Strich (40) stieg als bisheriger Stellvertreter am 1. November 2006 an die Spitze der Marketing-Direktion auf, wo er den als Generalsekretär zum Eishockey-Weltverband gewechselten Horst Lichtner (47) ablöste.

Dieses Trio wird zusammen mit den seitherigen Direktoren Harald Stenger (55, Kommunikation) und Willi Hink (49, Frauenfußball, Schiedsrichterwesen, Spielbetrieb Amateurfußball, Freizeit- und Breitensport) das operative Geschäft leiten. Weiterhin unter Führung von Horst R. Schmidt, der als Generalsekretär im Oktober 2007 beim DFB-Bundestag mit 65 Jahren ausscheidet.

"Dies ist der größte Umbruch, den es bislang an der Spitze des DFB gab", verweist Schmidt darauf, "dass der DFB künftig ein anderer sein wird als er es vor der WM 2006 war." Nicht nur mit Dr. Theo Zwanziger als neuem alleinigen Präsidenten an der Spitze. Sondern vor allem auch mit neuen Führungskräften in der Zentralverwaltung und mit neuen Inhalten bei den Zielvorgaben für die nächsten Jahre.

Horst R. Schmidt: "Neue Dynamik als Chance zum Aufbruch"

Was den seit 1992 amtierenden DFB-"General" auf jeden Fall optimistisch stimmt, ist die mit dem gravierenden Personalwechsel verbundene deutliche Verjüngung der Führungsspitze. Schmidt macht deutlich: "Dies ist notwendig gewesen. Über eine neue Dynamik ergibt sich bei diesem Umbruch die Chance zu einem Aufbruch. Ich selbst bin ja auch nur noch über eine überschaubare Strecke in meiner Position tätig. Dann muss das stehen." Ein Umbruch, der für die nunmehr rund 150 Angestellten in der DFB-Zentrale eine Neuorientierung in Sachen Personalführung und Organisation erforderlich macht.

Bis dahin wird Horst R. Schmidt als Generalsekretär, daran lässt er keinen Zweifel, mit unverzichtbarer Detailarbeit das große Ganze fest im Griff halten und mit seinem immensen Wissen, mit unschlagbarer Kompetenz und großem Einsatz, Arbeitstempo, Arbeitsstil und Arbeitseinstellung weiterhin vorleben.

Die Marschzahl, mit der die neuen Ziele angesteuert werden sollen, hat Präsident Dr. Theo Zwanziger bereits ausgegeben. Unter dem Arbeitstitel "Fußball-Entwicklungsplan" stehen das Generalsekretariat und alle fünf Direktionen in der (unterschiedlichen) Pflicht, ein Programm zu entwickeln, das auf dem Bundestag 2007 verabschiedet werden soll und in enger Zusammenarbeit mit seinen Mitgliedsverbänden den DFB als Marke noch stärker als bisher als Service-Einheit des Fußballs definieren wird.

"Dieser Fußball-Entwicklungsplan hat eine Vielzahl von Elementen wie die Stärkung von Gruppen in unserer Gesellschaft, denen wir, beispielsweise Frauen und Mädchen, bisher nicht genügend Aufmerksamkeit haben zukommen lassen. Er beinhaltet Integrationsbeiträge des Fußballsports vor dem Hintergrund seiner besonderen Möglichkeiten. Und zu der Fülle von Aufgabenstellungen für die kommenden Jahre gehört natürlich auch die Stärkung des Spitzensports. Verbunden mit der Frage, ob wir bei der Talentförderung eine Schwerpunktverlagerung weg von der Breite hin zu einer stärkeren Unterstützung der absoluten Spitze vornehmen", sagt der DFB-Generalsekretär.

An diese Inhalte koppelt Schmidt als einer der Top-Manager des deutschen Fußballs seine besondere Leitfunktion während seiner letzten Monate an der Spitze der DFB-Geschäftsführung. "Ich versuche in diesem Jahr, diese neuen Ziele festzuzurren und bei der Heranführung neuer Mitarbeiter - auch an verantwortlicher Stelle - die Aufgaben der Zukunft so zu etablieren, dass wir wirklich in der Lage sind, diese zu bewältigen. Das heißt also, konkrete Beiträge zu leisten für den sportlichen Bereich."

Dort, im Bereich des Leistungssports, sieht Schmidt ohne Wenn und Aber seinen Nachfolger. "Ich halte die Zeit, die Wolfgang Niersbach jetzt gegeben ist, sich an der Spitze der Direktion "Team-Management Nationalmannschaften" besonders mit diesen wichtigen sportlichen Fragen zu beschäftigen, als einen idealen Einstieg für seine künftige Tätigkeit als Generalsekretär, für die er vorgesehen ist. Dass er nämlich in dieser Rolle sein besonderes Augenmerk auf diese Seite lenkt und beibehält, die weiterhin das Aushängeschild unseres Verbandes ist. Die Erfahrung, die er jetzt in der Zeit macht, in der ich noch da bin, wird sicherlich hilfreich sein für seine spätere Rolle als Hauptverantwortlicher der Geschäftsführung."

Wolfgang Niersbach sieht bei seinem Comeback in der DFB-Geschüftsführung nach seiner Tätigkeit als OK-Vizepräsident und den vorausgegangenen 13 Jahren als Chef der DFB-Medien- und Kommunikations-Direktion "eine ganz neue Aufgabenstellung, die mich unheimlich reizt, weil sie mein persönliches Spektrum erweitert". Für die Bewältigung der kniffligen Aufgabe "Team-Management Nationalmannschaften" und ihrer sensiblen Begleiterscheinungen ist es sicherlich ein großer Vorteil, dass "ich die Abläufe rund um die Länderspiele und vor allem die Arbeit mit dem A-Nationalteam genau kenne" und ihm die handelnden Personen, speziell Team-Manager Oliver Bierhoff und Sportdirektor Matthias Sammer, seit ihrer Zeit als Spieler bestens vertraut sind.

Klar und deutlich formuliert Niersbach die Prioritäten bei seinem breit gefächerten Auftrag im DFB-Direktorium: "Die wichtigste Zielsetzung für unsere Direktion ergibt sich aus meinem klaren Bekenntnis zur sportlichen Elite. Wir haben in den kommenden Jahren vielfältige Aufgaben zu erfüllen. In erster Linie aber werden wir am Sport gemessen. Alle anderen Dinge funktionieren nach meiner Überzeugung nur über die Leistung an der Spitze. Gerade auch beim sozialen Engagement als der dritten Säule des DFB findet man erst richtig Gehör, Unterstützung und Respekt, wenn die Leistung stimmt."

Als Wolfgang Niersbach 1988 die Verantwortung für die Öffentlichkeitsarbeit und Außendarstellung des DFB übernahm, war er mit 37 Jahren der Jüngste im hauptamtlichen Führungsgremium. "Bald werde ich der Älteste sein", sagt er mit leichtem Schmunzeln.

Ebenfalls der Jüngste war auch Willi Hink, als er 1995 mit 38 Jahren in die Führungsriege der Zentralverwaltung berufen wurde. Nach Schmidts Abschied im kommenden Herbst wird er dort dann der Dienstälteste sein. Seine Direktion ist nunmehr am stärksten und unmittelbarsten von dem "Fußball-Entwicklungsplan" betroffen, mit dem DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger neue Akzente setzen will.

Die Übernahme gesellschaftlicher und sozialer Verantwortung ist zwar im Generalsekretariat angesiedelt, wo beispielsweise erstmals ein hauptamtlicher Sicherheitsbeauftragter, der frühere Abteilungsleiter "Sicherheit" im WM-OK 2006, Helmut Spahn, den neben den seitherigen Abteilungen "Organisation & Eventmanagement" sowie "Gesellschaftliche Aufgaben, Wissenschaft, Soziales und Ausbildung" neu installierten Bereich "Gewaltprävention und Sicherheit" leitet. Bis auf die konzipierten Veränderungen im Leistungssport mit dem Sammer-Plan zur Eliteförderung, die in der Direktion von Wolfgang Niersbach angesiedelt sind, werden alle anderen Maßnahmen, mit denen nach Vorstellung von Dr. Zwanziger insbesondere der Amateur-Vereinsfußball zukunftsfähig gemacht werden soll, von Willi Hink und seinen 27 Mitarbeitern organisiert.

Zu diesem Zweck wurde die Direktion um die Abteilungen Schulfußball und - weil Migration und ihre Folgen am intensivsten in der Schule spürbar sind - Integration erweitert. Forciert wird neben der Kooperation zwischen Schule und Verein und einer effektiven Lehrerfortbildung in Sachen Fußball insbesondere ein spezifisches Vereinsfußball-Angebot für Ältere und besonders der Mädchenfußball, der seit mehreren Jahren mit durchschnittlich zwölf Prozent pro Jahr im DFB die größten Zuwachsraten überhaupt zu verzeichnen hat.

"Dr. Zwanziger bringt mit seinen Botschaften die gewollten Veränderungen ins Rollen. Unsere Aufgabe ist es, mit einer gezielten Strategie und dem Fußball-Entwicklungsplan als Steuerungsinstrument dafür zu sorgen, dass in den Vereinen ankommt und dort umgesetzt wird, was wir an neuen Impulsen vermitteln wollen. Dabei braucht es vor Ort Menschen, die die Dinge vorantreiben", fasst Willi Hink die Fülle der in seiner Direktion zu erledigenden Zukunftsveränderungen zusammen.

Moderne Kommunikationsmittel geben hierfür die Chance, den Fußballer und die Fußballerin an der Basis mit der neuen Marschzahl zu erreichen. Eine Aufgabe, für die unter anderem die von Harald Stenger nun schon im sechsten Jahr geleitete Direktion "Kommunikation" zuständig ist. Eine wichtige Innovation für die künftige Arbeit ist, dass dort im neuen Organigramm ausdrücklich ein Extra-Bereich "PR" ausgewiesen ist. "Wir wollen uns aktuellen Herausforderungen stellen und neue Projekte in den Blickpunkt der Öffentlichkeit bringen. Dazu gehören besonders die Dr. Zwanziger am Herzen liegenden Themen wie Schulfußball, Integration oder Mädchenfußball, die wir medial entsprechend aufbereiten müssen", sagt Stenger.

Als Dienstleister für die Chefsache "Fußball-Entwicklungsplan" sehen sich außerdem Denni Strich und Stefan Hans, die beiden neuen Direktoren für Marketing beziehungsweise für Recht, Finanzen und Personal. "Als Marketing-Direktion sind wir dafür verantwortlich, dass der DFB über das Geld verfügt, das er für seine Aktivitäten benötigt. Die Fernsehgelder und die Sponsoring-Einnahmen sind dabei das Wichtigste. Das Lizenzgeschäft hat ebenfalls eine enorme Entwicklung genommen", sagt der frühere U 16-Europameister und langjährige Zweitliga-Profi Strich und präzisiert: "Die Zielsetzungen des Präsidenten wie Integration oder Frauen- und Mädchenfußball tangieren ganz stark auch die Marketing-Direktion, weil der DFB erwartet, dass seine Partner ihn auf diesem Weg unterstützen. Ich sehe mich daher als Bindeglied zwischen unseren Zielvorstellungen und den Partnern, die es für die von Dr. Zwanziger gewünschten Veränderungen zu motivieren gilt."

In erster Linie als Service-Bereich versteht auch Stefan Hans, der Newcomer in der Geschäftsführung, seinen umfangreichen Verantwortungsbereich. Der Diplom-Verwaltungswirt, frühere Regierungsdirektor im Finanzministerium von Rheinland-Pfalz, wechselte vom WM-OK 2006, wo er die Abteilung "Finanzen und Logistik" geleitet hatte, auf Dr. Zwanzigers ausdrücklichen Wunsch an die Spitze der mit 43 Mitarbeitern größten und mit einem sehr stark differenzierten und neu strukturierten Aufgabengebiet versehenen DFB-Direktion.

"Wir müssen unseren Beitrag dazu leisten, damit die neue Philosophie realisiert wird und die Fachabteilungen in der Sache ihre Ziele erreichen können. Das heißt, dass wir mit unserer Finanzabteilung zum Beispiel das Budget gestalten, mit unserer ebenfalls sehr gut aufgestellten Rechtsabteilung die juristischen Rahmenbedingungen prüfen und feststellen, mit welchem und mit wie viel Personal diese Ziele zu erreichen sind", sagt der gebürtige Saarländer Stefan Hans, der mit seiner langjährigen und vielfältigen Berufserfahrung sowie dank seiner erfolgreichen OK-Tätigkeit umfangreiches Expertenwissen und hohe Kompetenz in die neue Geschäftsführung mit einbringt.

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[bild2]Seit dem 1. Januar 2007 lenkt sie die Geschicke, die neue und weiterhin von Generalsekretär Horst R. Schmidt geleitete DFB-Geschäftsführung. DFB-Mitarbeiter Wolfgang Tobien beschreibt die Zusammensetzung und das von DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger neu definierte Aufgabengebiet der verjüngten und weiterhin aus sechs Mitgliedern bestehenden hauptamtlichen Führungscrew in der DFB-Zentrale an der Otto-Fleck-Schneise in Frankfurt am Main.



Ein Rückkehrer, ein Neuling und ein Aufsteiger - mit einer auf drei Positionen veränderten und zugleich erheblich verjüngten Aufstellung geht die Geschäftsführung des Deutschen Fußball-Bundes in das neue Jahr 2007.



Wolfgang Niersbach (56), bis 2001 Leiter der DFB-Mediendirektion, kehrte am 1. Oktober 2006 nach mehr als fünf erfolgreichen Jahren als OK-Vizepräsident in die Geschäftsführung zurück, übernahm von Bernd Pfaff, der sich mit 65 Jahren in den Ruhestand verabschiedete, die Leitung der Direktion "Team-Management, Talentförderung, Trainerwesen" und gilt als designierter Generalsekretär.



Stefan Hans (45), der in den vergangenen vier Jahren im WM-OK 2006 die Abteilung "Finanzen und Logistik" geleitet hatte, tritt als DFB-Neuverpflichtung am 1. Januar 2007 die Nachfolge des langjährigen Chefjustiziars und Personalchefs Goetz Eilers an, der drei Monate nach seinem 65. Geburtstag in Pension geht. Hans leitet künftig die neu strukturierte Direktion "Recht, Sportgerichtsbarkeit, Finanzen, Personal, Verwaltung".



Und Denni Strich (40) stieg als bisheriger Stellvertreter am 1. November 2006 an die Spitze der Marketing-Direktion auf, wo er den als Generalsekretär zum Eishockey-Weltverband gewechselten Horst Lichtner (47) ablöste.



Dieses Trio wird zusammen mit den seitherigen Direktoren Harald Stenger (55, Kommunikation) und Willi Hink (49, Frauenfußball, Schiedsrichterwesen, Spielbetrieb Amateurfußball, Freizeit- und Breitensport) das operative Geschäft leiten. Weiterhin unter Führung von Horst R. Schmidt, der als Generalsekretär im Oktober 2007 beim DFB-Bundestag mit 65 Jahren ausscheidet.



"Dies ist der größte Umbruch, den es bislang an der Spitze des DFB gab", verweist Schmidt darauf, "dass der DFB künftig ein anderer sein wird als er es vor der WM 2006 war." Nicht nur mit Dr. Theo Zwanziger als neuem alleinigen Präsidenten an der Spitze. Sondern vor allem auch mit neuen Führungskräften in der Zentralverwaltung und mit neuen Inhalten bei den Zielvorgaben für die nächsten Jahre.



Horst R. Schmidt: "Neue Dynamik als Chance zum Aufbruch"


Was den seit 1992 amtierenden DFB-"General" auf jeden Fall optimistisch stimmt, ist die mit dem gravierenden Personalwechsel verbundene deutliche Verjüngung der Führungsspitze. Schmidt macht deutlich: "Dies ist notwendig gewesen. Über eine neue Dynamik ergibt sich bei diesem Umbruch die Chance zu einem Aufbruch. Ich selbst bin ja auch nur noch über eine überschaubare Strecke in meiner Position tätig. Dann muss das stehen." Ein Umbruch, der für die nunmehr rund 150 Angestellten in der DFB-Zentrale eine Neuorientierung in Sachen Personalführung und Organisation erforderlich macht.



Bis dahin wird Horst R. Schmidt als Generalsekretär, daran lässt er keinen Zweifel, mit unverzichtbarer Detailarbeit das große Ganze fest im Griff halten und mit seinem immensen Wissen, mit unschlagbarer Kompetenz und großem Einsatz, Arbeitstempo, Arbeitsstil und Arbeitseinstellung weiterhin vorleben.



Die Marschzahl, mit der die neuen Ziele angesteuert werden sollen, hat Präsident Dr. Theo Zwanziger bereits ausgegeben. Unter dem Arbeitstitel "Fußball-Entwicklungsplan" stehen das Generalsekretariat und alle fünf Direktionen in der (unterschiedlichen) Pflicht, ein Programm zu entwickeln, das auf dem Bundestag 2007 verabschiedet werden soll und in enger Zusammenarbeit mit seinen Mitgliedsverbänden den DFB als Marke noch stärker als bisher als Service-Einheit des Fußballs definieren wird.



"Dieser Fußball-Entwicklungsplan hat eine Vielzahl von Elementen wie die Stärkung von Gruppen in unserer Gesellschaft, denen wir, beispielsweise Frauen und Mädchen, bisher nicht genügend Aufmerksamkeit haben zukommen lassen. Er beinhaltet Integrationsbeiträge des Fußballsports vor dem Hintergrund seiner besonderen Möglichkeiten. Und zu der Fülle von Aufgabenstellungen für die kommenden Jahre gehört natürlich auch die Stärkung des Spitzensports. Verbunden mit der Frage, ob wir bei der Talentförderung eine Schwerpunktverlagerung weg von der Breite hin zu einer stärkeren Unterstützung der absoluten Spitze vornehmen", sagt der DFB-Generalsekretär.



An diese Inhalte koppelt Schmidt als einer der Top-Manager des deutschen Fußballs seine besondere Leitfunktion während seiner letzten Monate an der Spitze der DFB-Geschäftsführung. "Ich versuche in diesem Jahr, diese neuen Ziele festzuzurren und bei der Heranführung neuer Mitarbeiter - auch an verantwortlicher Stelle - die Aufgaben der Zukunft so zu etablieren, dass wir wirklich in der Lage sind, diese zu bewältigen. Das heißt also, konkrete Beiträge zu leisten für den sportlichen Bereich."



Dort, im Bereich des Leistungssports, sieht Schmidt ohne Wenn und Aber seinen Nachfolger. "Ich halte die Zeit, die Wolfgang Niersbach jetzt gegeben ist, sich an der Spitze der Direktion "Team-Management Nationalmannschaften" besonders mit diesen wichtigen sportlichen Fragen zu beschäftigen, als einen idealen Einstieg für seine künftige Tätigkeit als Generalsekretär, für die er vorgesehen ist. Dass er nämlich in dieser Rolle sein besonderes Augenmerk auf diese Seite lenkt und beibehält, die weiterhin das Aushängeschild unseres Verbandes ist. Die Erfahrung, die er jetzt in der Zeit macht, in der ich noch da bin, wird sicherlich hilfreich sein für seine spätere Rolle als Hauptverantwortlicher der Geschäftsführung."



Wolfgang Niersbach sieht bei seinem Comeback in der DFB-Geschüftsführung nach seiner Tätigkeit als OK-Vizepräsident und den vorausgegangenen 13 Jahren als Chef der DFB-Medien- und Kommunikations-Direktion "eine ganz neue Aufgabenstellung, die mich unheimlich reizt, weil sie mein persönliches Spektrum erweitert". Für die Bewältigung der kniffligen Aufgabe "Team-Management Nationalmannschaften" und ihrer sensiblen Begleiterscheinungen ist es sicherlich ein großer Vorteil, dass "ich die Abläufe rund um die Länderspiele und vor allem die Arbeit mit dem A-Nationalteam genau kenne" und ihm die handelnden Personen, speziell Team-Manager Oliver Bierhoff und Sportdirektor Matthias Sammer, seit ihrer Zeit als Spieler bestens vertraut sind.



Klar und deutlich formuliert Niersbach die Prioritäten bei seinem breit gefächerten Auftrag im DFB-Direktorium: "Die wichtigste Zielsetzung für unsere Direktion ergibt sich aus meinem klaren Bekenntnis zur sportlichen Elite. Wir haben in den kommenden Jahren vielfältige Aufgaben zu erfüllen. In erster Linie aber werden wir am Sport gemessen. Alle anderen Dinge funktionieren nach meiner Überzeugung nur über die Leistung an der Spitze. Gerade auch beim sozialen Engagement als der dritten Säule des DFB findet man erst richtig Gehör, Unterstützung und Respekt, wenn die Leistung stimmt."



Als Wolfgang Niersbach 1988 die Verantwortung für die Öffentlichkeitsarbeit und Außendarstellung des DFB übernahm, war er mit 37 Jahren der Jüngste im hauptamtlichen Führungsgremium. "Bald werde ich der Älteste sein", sagt er mit leichtem Schmunzeln.



Ebenfalls der Jüngste war auch Willi Hink, als er 1995 mit 38 Jahren in die Führungsriege der Zentralverwaltung berufen wurde. Nach Schmidts Abschied im kommenden Herbst wird er dort dann der Dienstälteste sein. Seine Direktion ist nunmehr am stärksten und unmittelbarsten von dem "Fußball-Entwicklungsplan" betroffen, mit dem DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger neue Akzente setzen will.



Die Übernahme gesellschaftlicher und sozialer Verantwortung ist zwar im Generalsekretariat angesiedelt, wo beispielsweise erstmals ein hauptamtlicher Sicherheitsbeauftragter, der frühere Abteilungsleiter "Sicherheit" im WM-OK 2006, Helmut Spahn, den neben den seitherigen Abteilungen "Organisation & Eventmanagement" sowie "Gesellschaftliche Aufgaben, Wissenschaft, Soziales und Ausbildung" neu installierten Bereich "Gewaltprävention und Sicherheit" leitet. Bis auf die konzipierten Veränderungen im Leistungssport mit dem Sammer-Plan zur Eliteförderung, die in der Direktion von Wolfgang Niersbach angesiedelt sind, werden alle anderen Maßnahmen, mit denen nach Vorstellung von Dr. Zwanziger insbesondere der Amateur-Vereinsfußball zukunftsfähig gemacht werden soll, von Willi Hink und seinen 27 Mitarbeitern organisiert.



Zu diesem Zweck wurde die Direktion um die Abteilungen Schulfußball und - weil Migration und ihre Folgen am intensivsten in der Schule spürbar sind - Integration erweitert. Forciert wird neben der Kooperation zwischen Schule und Verein und einer effektiven Lehrerfortbildung in Sachen Fußball insbesondere ein spezifisches Vereinsfußball-Angebot für Ältere und besonders der Mädchenfußball, der seit mehreren Jahren mit durchschnittlich zwölf Prozent pro Jahr im DFB die größten Zuwachsraten überhaupt zu verzeichnen hat.



"Dr. Zwanziger bringt mit seinen Botschaften die gewollten Veränderungen ins Rollen. Unsere Aufgabe ist es, mit einer gezielten Strategie und dem Fußball-Entwicklungsplan als Steuerungsinstrument dafür zu sorgen, dass in den Vereinen ankommt und dort umgesetzt wird, was wir an neuen Impulsen vermitteln wollen. Dabei braucht es vor Ort Menschen, die die Dinge vorantreiben", fasst Willi Hink die Fülle der in seiner Direktion zu erledigenden Zukunftsveränderungen zusammen.



[bild1]Moderne Kommunikationsmittel geben hierfür die Chance, den Fußballer und die Fußballerin an der Basis mit der neuen Marschzahl zu erreichen. Eine Aufgabe, für die unter anderem die von Harald Stenger nun schon im sechsten Jahr geleitete Direktion "Kommunikation" zuständig ist. Eine wichtige Innovation für die künftige Arbeit ist, dass dort im neuen Organigramm ausdrücklich ein Extra-Bereich "PR" ausgewiesen ist. "Wir wollen uns aktuellen Herausforderungen stellen und neue Projekte in den Blickpunkt der Öffentlichkeit bringen. Dazu gehören besonders die Dr. Zwanziger am Herzen liegenden Themen wie Schulfußball, Integration oder Mädchenfußball, die wir medial entsprechend aufbereiten müssen", sagt Stenger.



Als Dienstleister für die Chefsache "Fußball-Entwicklungsplan" sehen sich außerdem Denni Strich und Stefan Hans, die beiden neuen Direktoren für Marketing beziehungsweise für Recht, Finanzen und Personal. "Als Marketing-Direktion sind wir dafür verantwortlich, dass der DFB über das Geld verfügt, das er für seine Aktivitäten benötigt. Die Fernsehgelder und die Sponsoring-Einnahmen sind dabei das Wichtigste. Das Lizenzgeschäft hat ebenfalls eine enorme Entwicklung genommen", sagt der frühere U 16-Europameister und langjährige Zweitliga-Profi Strich und präzisiert: "Die Zielsetzungen des Präsidenten wie Integration oder Frauen- und Mädchenfußball tangieren ganz stark auch die Marketing-Direktion, weil der DFB erwartet, dass seine Partner ihn auf diesem Weg unterstützen. Ich sehe mich daher als Bindeglied zwischen unseren Zielvorstellungen und den Partnern, die es für die von Dr. Zwanziger gewünschten Veränderungen zu motivieren gilt."



In erster Linie als Service-Bereich versteht auch Stefan Hans, der Newcomer in der Geschäftsführung, seinen umfangreichen Verantwortungsbereich. Der Diplom-Verwaltungswirt, frühere Regierungsdirektor im Finanzministerium von Rheinland-Pfalz, wechselte vom WM-OK 2006, wo er die Abteilung "Finanzen und Logistik" geleitet hatte, auf Dr. Zwanzigers ausdrücklichen Wunsch an die Spitze der mit 43 Mitarbeitern größten und mit einem sehr stark differenzierten und neu strukturierten Aufgabengebiet versehenen DFB-Direktion.



"Wir müssen unseren Beitrag dazu leisten, damit die neue Philosophie realisiert wird und die Fachabteilungen in der Sache ihre Ziele erreichen können. Das heißt, dass wir mit unserer Finanzabteilung zum Beispiel das Budget gestalten, mit unserer ebenfalls sehr gut aufgestellten Rechtsabteilung die juristischen Rahmenbedingungen prüfen und feststellen, mit welchem und mit wie viel Personal diese Ziele zu erreichen sind", sagt der gebürtige Saarländer Stefan Hans, der mit seiner langjährigen und vielfältigen Berufserfahrung sowie dank seiner erfolgreichen OK-Tätigkeit umfangreiches Expertenwissen und hohe Kompetenz in die neue Geschäftsführung mit einbringt.