Neu-Trainer Sandro Schwarz: "Mainz lebt vom roten Faden"

Emotional sehr aufregende Tage liegen hinter Sandro Schwarz. Das lag freilich nicht an den "tollen Tagen" in der Fastnachtshochburg Mainz. Nach der Beförderung des bisherigen U 23-Trainers Martin Schmidt zum neuen Cheftrainer der Bundesligaprofis (nach der Beurlaubung von Kasper Hjulmand) vertraut der 1. FSV Mainz 05 vielmehr auch bei seiner Drittliga-Mannschaft auf eine interne Lösung und beauftragte den zuvor für die U 19 zuständigen Sandro Schwarz mit der Leitung der U 23. Abstiegskampf statt Titelrennen heißt es nun für den 36-Jährigen, der eine ganz besondere Beziehung zu den Rheinhessen pflegt.

Der ehemalige Mittelfeldspieler Schwarz, der einst selbst im Nachwuchs des FSV ausgebildet wurde, durchlebte den größten Teil seiner Profikarriere in Mainz, schaffte in der Saison 2003/2004 den Aufstieg in die Bundesliga. Später spielte er noch kurzzeitig für Rot-Weiss Essen und drei Jahre für den SV Wehen Wiesbaden in der 2. Bundesliga.

In Wiesbaden machte Sandro Schwarz auch seine ersten Erfahrungen im Trainerbereich, fand anschließend über den 1. FC Eschborn im Juli 2013 den Weg zurück an den Bruchweg. Im aktuellen DFB.de-Interview spricht der Fußball-Lehrer mit dem Journalisten Dominik Sander über ungewöhnliche Fastnachtstage, seinen neuen Traumjob und sein prägendes Traineridol Wolfgang Frank.

DFB.de: Nicht nur wegen Fastnacht war in Mainz viel los. Wie haben Sie die vergangenen Tage erlebt, Herr Schwarz?

Sandro Schwarz: Ich hatte nach unserem 4:0 mit der U 19 gegen den SV Waldhof Mannheim mit meinem Trainerteam eigentlich ein anderes Programm für Rosenmontag vorgesehen. Dann kam die Beurlaubung von Cheftrainer Kasper Hjulmand und die Beförderung von Martin Schmidt zum Cheftrainer. Dass ich so kurzfristig die U 23 übernehmen sollte, kam für mich dann schon etwas überraschend.

DFB.de: Sie sind gebürtiger Mainzer, schafften als Eigengewächs mit dem FSV den Aufstieg in die Bundesliga. Ist der U 23-Trainerposten da ein Traumjob für Sie?

Schwarz: Mit Sicherheit. Allgemein bin ich sehr gerne Trainer. Wenn du aber aus dieser Gegend kommst und für Mainz in dieser Position arbeiten darfst, ist das eine große Sache. Ich gehe die Aufgabe mit großer Freude an und bin bereit, den nächsten Schritt zu machen.

DFB.de: Fiel Ihnen der Abschied von Ihrer erfolgreichen U 19-Mannschaft schwer, die den zweiten Platz in der Staffel Süd/Südwest der A-Junioren-Bundesliga belegt?



Emotional sehr aufregende Tage liegen hinter Sandro Schwarz. Das lag freilich nicht an den "tollen Tagen" in der Fastnachtshochburg Mainz. Nach der Beförderung des bisherigen U 23-Trainers Martin Schmidt zum neuen Cheftrainer der Bundesligaprofis (nach der Beurlaubung von Kasper Hjulmand) vertraut der 1. FSV Mainz 05 vielmehr auch bei seiner Drittliga-Mannschaft auf eine interne Lösung und beauftragte den zuvor für die U 19 zuständigen Sandro Schwarz mit der Leitung der U 23. Abstiegskampf statt Titelrennen heißt es nun für den 36-Jährigen, der eine ganz besondere Beziehung zu den Rheinhessen pflegt.

Der ehemalige Mittelfeldspieler Schwarz, der einst selbst im Nachwuchs des FSV ausgebildet wurde, durchlebte den größten Teil seiner Profikarriere in Mainz, schaffte in der Saison 2003/2004 den Aufstieg in die Bundesliga. Später spielte er noch kurzzeitig für Rot-Weiss Essen und drei Jahre für den SV Wehen Wiesbaden in der 2. Bundesliga.

In Wiesbaden machte Sandro Schwarz auch seine ersten Erfahrungen im Trainerbereich, fand anschließend über den 1. FC Eschborn im Juli 2013 den Weg zurück an den Bruchweg. Im aktuellen DFB.de-Interview spricht der Fußball-Lehrer mit dem Journalisten Dominik Sander über ungewöhnliche Fastnachtstage, seinen neuen Traumjob und sein prägendes Traineridol Wolfgang Frank.

DFB.de: Nicht nur wegen Fastnacht war in Mainz viel los. Wie haben Sie die vergangenen Tage erlebt, Herr Schwarz?

Sandro Schwarz: Ich hatte nach unserem 4:0 mit der U 19 gegen den SV Waldhof Mannheim mit meinem Trainerteam eigentlich ein anderes Programm für Rosenmontag vorgesehen. Dann kam die Beurlaubung von Cheftrainer Kasper Hjulmand und die Beförderung von Martin Schmidt zum Cheftrainer. Dass ich so kurzfristig die U 23 übernehmen sollte, kam für mich dann schon etwas überraschend.

DFB.de: Sie sind gebürtiger Mainzer, schafften als Eigengewächs mit dem FSV den Aufstieg in die Bundesliga. Ist der U 23-Trainerposten da ein Traumjob für Sie?

Schwarz: Mit Sicherheit. Allgemein bin ich sehr gerne Trainer. Wenn du aber aus dieser Gegend kommst und für Mainz in dieser Position arbeiten darfst, ist das eine große Sache. Ich gehe die Aufgabe mit großer Freude an und bin bereit, den nächsten Schritt zu machen.

DFB.de: Fiel Ihnen der Abschied von Ihrer erfolgreichen U 19-Mannschaft schwer, die den zweiten Platz in der Staffel Süd/Südwest der A-Junioren-Bundesliga belegt?

Schwarz: Als die Entscheidung gefallen war, habe ich die Jungs zusammengetrommelt. Nach eineinhalb Jahren sagt man nicht einfach nur tschüss. Auf beiden Seiten gab es Emotionen. Ich bin nun der größte Fan dieser Mannschaft und habe den Jungs gesagt, dass großes Talent in ihnen steckt - unabhängig davon, welcher Trainer sie betreut.

DFB.de: Ist es umgekehrt ein Vorteil, dass Sie einige Spieler Ihrer neuen Mannschaft bereits kennen?

Schwarz: Ja. Einige Spieler gehörten in der vergangenen Saison noch zum U 19-Kader. Darüber hinaus kenne ich den einen oder anderen aus individuellen Trainingseinheiten.

DFB.de: Sind die Unterschiede zwischen der U 19 und der U 23 in Mainz kleiner?

Schwarz: Da ich noch nicht in einem anderen Nachwuchsleistungszentrum gearbeitet habe, lässt sich das schwer vergleichen. Die Mainzer Philosophie beruht aber darauf, die Abstände zwischen den Mannschaften so gering wie möglich zu halten. Das habe ich schon als Spieler gemerkt. Der Verein lebt von seinem roten Faden.

DFB.de: Sie starten bei Hansa Rostock, der ebenfalls um den Klassenverbleib kämpft. Ein wegweisendes Duell?

Schwarz: Der Blick auf die Tabelle zeigt, dass es kein normales, sondern ein wichtiges Spiel für beide Mannschaften wird. Wir wollen uns gegen einen direkten Konkurrenten gut präsentieren, wissen aber, dass am Samstag mit Sicherheit noch keine Entscheidung im Rennen um den Klassenverbleib fällt.

DFB.de: Welche Tugenden fordern Sie von Ihrer Mannschaft, um den Abstieg zu verhindern?

Schwarz: Gerade nach einem Trainerwechsel gilt es für eine Mannschaft, sich zunächst über die Basics wie Ordnung und Aggressivität zu definieren. Darüber hinaus möchten wir uns weniger nach Ergebnissen und Gegnern richten, sondern mutig verteidigen und bei Balleroberung schnell von Defensive auf Offensive umschalten.

DFB.de: Wurden Sie von Wolfgang Frank und Jürgen Klopp in Ihrer Zeit als Mainzer Spieler besonders geprägt?

Schwarz: Wolfgang Frank hatte mich damals aus der Jugend zu den Profis geholt. Von deinem ersten Profitrainer nimmst du als Spieler immer sehr viel mit. Ebenso prägend war die Generation um Jürgen Klopp. Dinge, über die du als Spieler nicht so nachgedacht hast, kann man nun viel besser nachvollziehen.

DFB.de: Ihr Vorgänger Martin Schmidt ist nach "Joe" Zinnbauer (Hamburger SV) und Viktor Skripnik (Werder Bremen) bereits der dritte U 23-Trainer, der in dieser Saison in die Bundesliga aufgerückt ist. Rechnen Sie sich mittelfristig auch Chancen aus, den Sprung nach ganz oben zu schaffen?

Schwarz: Darum geht es für mich jetzt nicht. Ich wünsche Martin Schmidt den größtmöglichen Erfolg, für uns alle geht es darum, gemeinsam das bestmögliche für den Verein zu erreichen. Martin hat mir eine Mannschaft hinterlassen, die in einem ausgezeichneten Zustand ist. Ich will darauf aufbauend in erster Linie Talente nach oben bringen, nicht mich selbst.