Neitzel-Rezept gegen die Löwen: "So bissig wie möglich sein"

In den beiden Relegationsspielen um den Zweitligaaufstieg gegen den TSV 1860 München will Holstein Kiel die hervorragende Bilanz der Drittligavertreter weiter ausbauen. Von bisher sechs Duellen gewannen die jeweiligen Tabellendritten der 3. Liga fünf. Ob das auch den Ostseestädtern gelingt, entscheidet sich im Hinspiel am Freitag (ab 20.30 Uhr, live im NDR) an der Förde sowie im Rückspiel am Dienstag (ab 20.30 Uhr, live im BR und NDR) in der Münchner WM-Arena.

Der Vergleich zwischen der Mannschaft von Holstein-Trainer Karsten Neitzel und dem Tabellen-16. der 2. Bundesliga ist dabei keine Premiere in dieser Saison. Denn schon in der ersten DFB-Pokalhauptrunde standen sich Störche und Löwen direkt gegenüber. Damals gewann München in Kiel mit 2:1. Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Karsten Neitzel mit dem Journalisten Thomas Ziehn über das DFB-Pokalduell, die Qualität des Gegners und die Aufstiegschancen.

DFB.de: Störche gegen Löwen: In der Tierwelt wäre das Duell wohl recht schnell zu Gunsten der Raubkatze entschieden. Wer präsentiert sich in der Relegation "bissiger", Herr Neitzel?

Karsten Neitzel: Wir wollen so bissig wie möglich sein. Was der Gegner macht, können wir nicht beeinflussen. Entscheidend ist vielmehr, die Konzentration auf uns zu richten. Wir müssen möglichst nah an das Limit kommen.

DFB.de: Einige Experten sagen, dass in der Relegation die Leistung einer gesamten Saison auf dem Spiel steht. Wie sehen Sie das?

Neitzel: Für uns steht keine Saison auf dem Spiel. Fest steht: Wir wollen aufsteigen. Niemand wird aber vergessen, was die Mannschaft über 38 Spieltage geleistet hat.

DFB.de: In der ersten DFB-Pokalrunde unterlag Ihre Mannschaft gegen 1860 München 1:2. Wie schätzen Sie den TSV aktuell ein?

Neitzel: Um ganz ehrlich zu sein: Vor der Saison hätte ich eher damit gerechnet, dass der TSV um den Bundesligaaufstieg spielen wird. Dass es nun die Relegation nach unten ist, kommt für mich schon überraschend. Individuell ist 1860 als Zweitligist sicher stärker besetzt. Das ist halt der Unterschied zur 3. Liga. In einem Zweitligakader gibt es - gerade in der Offensive - mehr Spieler, die eine Partie mal auch mit einer Einzelaktion entscheiden können. Trotzdem: Ich finde, wir haben eine Chance.

DFB.de: Dann gehört 1860 München die Favoritenrolle?

Neitzel: Alles andere wäre unnormal. Sobald der Schiedsrichter anpfeift, spielt das jedoch keine große Rolle mehr.



In den beiden Relegationsspielen um den Zweitligaaufstieg gegen den TSV 1860 München will Holstein Kiel die hervorragende Bilanz der Drittligavertreter weiter ausbauen. Von bisher sechs Duellen gewannen die jeweiligen Tabellendritten der 3. Liga fünf. Ob das auch den Ostseestädtern gelingt, entscheidet sich im Hinspiel am Freitag (ab 20.30 Uhr, live im NDR) an der Förde sowie im Rückspiel am Dienstag (ab 20.30 Uhr, live im BR und NDR) in der Münchner WM-Arena.

Der Vergleich zwischen der Mannschaft von Holstein-Trainer Karsten Neitzel und dem Tabellen-16. der 2. Bundesliga ist dabei keine Premiere in dieser Saison. Denn schon in der ersten DFB-Pokalhauptrunde standen sich Störche und Löwen direkt gegenüber. Damals gewann München in Kiel mit 2:1. Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Karsten Neitzel mit dem Journalisten Thomas Ziehn über das DFB-Pokalduell, die Qualität des Gegners und die Aufstiegschancen.

DFB.de: Störche gegen Löwen: In der Tierwelt wäre das Duell wohl recht schnell zu Gunsten der Raubkatze entschieden. Wer präsentiert sich in der Relegation "bissiger", Herr Neitzel?

Karsten Neitzel: Wir wollen so bissig wie möglich sein. Was der Gegner macht, können wir nicht beeinflussen. Entscheidend ist vielmehr, die Konzentration auf uns zu richten. Wir müssen möglichst nah an das Limit kommen.

DFB.de: Einige Experten sagen, dass in der Relegation die Leistung einer gesamten Saison auf dem Spiel steht. Wie sehen Sie das?

Neitzel: Für uns steht keine Saison auf dem Spiel. Fest steht: Wir wollen aufsteigen. Niemand wird aber vergessen, was die Mannschaft über 38 Spieltage geleistet hat.

DFB.de: In der ersten DFB-Pokalrunde unterlag Ihre Mannschaft gegen 1860 München 1:2. Wie schätzen Sie den TSV aktuell ein?

Neitzel: Um ganz ehrlich zu sein: Vor der Saison hätte ich eher damit gerechnet, dass der TSV um den Bundesligaaufstieg spielen wird. Dass es nun die Relegation nach unten ist, kommt für mich schon überraschend. Individuell ist 1860 als Zweitligist sicher stärker besetzt. Das ist halt der Unterschied zur 3. Liga. In einem Zweitligakader gibt es - gerade in der Offensive - mehr Spieler, die eine Partie mal auch mit einer Einzelaktion entscheiden können. Trotzdem: Ich finde, wir haben eine Chance.

DFB.de: Dann gehört 1860 München die Favoritenrolle?

Neitzel: Alles andere wäre unnormal. Sobald der Schiedsrichter anpfeift, spielt das jedoch keine große Rolle mehr.

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DFB.de: Gibt es eine spezielle Vorbereitung?

Neitzel: Wir haben die Trainingszeiten angepasst, um dem späten Anstoß gerecht zu werden. Es gibt auch Einheiten unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Wir haben zwar nichts zu verbergen, wollen aber auch nicht alles so einfach preisgeben. Über die Ansprache vor dem Spiel mache ich mir schon seit einigen Tagen Gedanken. Sie soll der Situation entsprechen, und ich möchte nichts sagen, was ich vor meinen Spielern nicht begründen kann.

DFB.de: Der Europapokalmodus ist für beide Mannschaften ungewohnt. Welche Marschroute geben Sie vor?

Neitzel: Ich denke, das hat auf das Hinspiel zunächst keinen großen Einfluss. Wir werden die Partie in unserem Stadion so angehen wie das DFB-Pokalspiel. Damals hatten wir lange gut ausgesehen.

DFB.de: Was wird über die gesamte Serie den Ausschlag geben?

Neitzel: Gegen einen Zweitligisten müssen wir permanent wachsam sein. Wir wollen deshalb so ausgeruht wie möglich in das Duell gehen - in den Beinen und im Kopf. Für uns gilt es, unsere Chance von ein paar Prozent maximal zu nutzen.

DFB.de: Ist es ein Vorteil, zunächst Heimrecht zu haben?

Neitzel: Das kann ich ihnen am späten Abend des 2. Juni sagen. (lacht) Wir freuen uns, zunächst vor eigenem Publikum anzutreten. Unser Ziel ist es, ein gutes Ergebnis zu erreichen. Gelingt uns das nicht, haben wir immer noch mindestens 90 Minuten in München, um das zu reparieren.

DFB.de: Waren Sie als Trainer schon einmal in einer vergleichbaren Situation?

Neitzel: Bisher noch nicht. Eine Relegation habe ich nicht erlebt. Aber viele unserer aktuellen Spieler. Damals ging es gegen Hessen Kassel gut aus, und der Verein schaffte den Sprung in die 3. Liga.

DFB.de: Bisher hat sich bei sechs Relegationsduellen fünfmal der Drittligist durchgesetzt. Nur einmal blieb der Zweitligist auch in der 2. Bundesliga. Haben Sie dafür eine Erklärung?

Neitzel: Das ist schwer zu sagen. Vielleicht liegt es daran, dass die Zweitligisten etwas zu verlieren und die Drittligisten etwas zu gewinnen haben. Ich hätte selbstverständlich nichts dagegen, die Bilanz der Drittligisten weiter auszubauen.