Namibia, Rostock, Jena: Eine starke Karriere

Manfred Starke fühlt sich in zwei Städten zu Hause: in Windhoek in Namibia und in Rostock an der Ostseeküste. Mittlerweile ist er in Jena angekommen, wo er heute (ab 20.30 Uhr, live bei Sky) mit dem FC Carl Zeiss in der zweiten DFB-Pokalrunde gegen den VfB Stuttgart die nächste Sensation schaffen will. Weitere Länderspiele für Namibia sollen folgen. DFB.de porträtiert

Auf den ersten Blick ist die Geschichte des Manfred Starke fast alltäglich. In Wirklichkeit aber ist sie eine der Gegensätze. Sein aktueller Verein ist der FC Carl Zeiss Jena, Regionalliga Nordost, Tabellenplatz vier. Nichts Besonderes also. Außergewöhnlich wird die Geschichte allerdings in dem Moment, in dem man über den Nationalspieler Manfred Starke spricht. Nicht den deutschen, trotz des durch und durch deutschen Namens. Über den Nationalspieler Namibias. Denn dort ist Starke geboren, dort hat er bis zu seinem 13. Lebensjahr gewohnt, dort leben seine Eltern noch immer. "Windhoek ist meine Heimat", sagt Starke. Einmal im Jahr, meist Weihnachten, reist er dorthin. Immer zusammen mit seiner Schwester Sandra Starke, die in der Allianz Frauen-Bundesliga für den SC Freiburg spielt. Eine starke Familie, diese Starkes.

Heute (ab 20.30 Uhr, live bei Sky) steht für Manfred Starke und den FC Carl Zeiss Jena ein ganz besonderes Duell auf dem Programm. In der zweiten DFB-Pokalrunde ist der VfB Stuttgart zu Gast. Hoher Besuch also im Ernst-Abbe-Sportfeld in Thüringen. "Wir freuen uns auf dieses Spiel", sagt Starke. "Das wird ein Highlight und eine tolle Abwechslung zum Alltag."

Mit 13 zu Hansa Rostock

Und natürlich träumen sie auch vom Wunder, vom Einzug ins Achtelfinale. Alles anderes wäre gelogen. Es wäre ja nicht die erste Sensation, die die Jenaer schaffen würden. In der ersten Runde haben sie schließlich den Hamburger SV mit 3:2 nach Verlängerung wieder nach Hause geschickt. Starke hatte eine starke Partie gezeigt: "Das war einer der größten Momente meiner Karriere bisher. Wir wollen auch Stuttgart so lange ärgern, wie es möglich ist. Mal sehen, was dann am Ende möglich ist."

Starke steht erst seit diesem Sommer in Jena unter Vertrag. Vorher hat der 24-Jährige neun Jahre lang fast durchgängig für Hansa Rostock gespielt. Die Stadt an der Ostsee ist seine zweite Heimat. Die erste Windhoek, die zweite Rostock – krasser könnten die Gegensätze kaum sein.

In der namibischen Hauptstadt hat Starke mit dem Fußball begonnen, im Hinterhof hat er mit den Nachbarsjungen gekickt. Als er mit sieben Jahren auf eine deutsche Privatschule ging, konnte er seinem Hobby intensiver nachgehen: "Richtigen Vereinsfußball gab es damals in Namibia noch nicht. Das hat sich erst später entwickelt."



Manfred Starke fühlt sich in zwei Städten zu Hause: in Windhoek in Namibia und in Rostock an der Ostseeküste. Mittlerweile ist er in Jena angekommen, wo er heute (ab 20.30 Uhr, live bei Sky) mit dem FC Carl Zeiss in der zweiten DFB-Pokalrunde gegen den VfB Stuttgart die nächste Sensation schaffen will. Weitere Länderspiele für Namibia sollen folgen. DFB.de porträtiert

Auf den ersten Blick ist die Geschichte des Manfred Starke fast alltäglich. In Wirklichkeit aber ist sie eine der Gegensätze. Sein aktueller Verein ist der FC Carl Zeiss Jena, Regionalliga Nordost, Tabellenplatz vier. Nichts Besonderes also. Außergewöhnlich wird die Geschichte allerdings in dem Moment, in dem man über den Nationalspieler Manfred Starke spricht. Nicht den deutschen, trotz des durch und durch deutschen Namens. Über den Nationalspieler Namibias. Denn dort ist Starke geboren, dort hat er bis zu seinem 13. Lebensjahr gewohnt, dort leben seine Eltern noch immer. "Windhoek ist meine Heimat", sagt Starke. Einmal im Jahr, meist Weihnachten, reist er dorthin. Immer zusammen mit seiner Schwester Sandra Starke, die in der Allianz Frauen-Bundesliga für den SC Freiburg spielt. Eine starke Familie, diese Starkes.

Heute (ab 20.30 Uhr, live bei Sky) steht für Manfred Starke und den FC Carl Zeiss Jena ein ganz besonderes Duell auf dem Programm. In der zweiten DFB-Pokalrunde ist der VfB Stuttgart zu Gast. Hoher Besuch also im Ernst-Abbe-Sportfeld in Thüringen. "Wir freuen uns auf dieses Spiel", sagt Starke. "Das wird ein Highlight und eine tolle Abwechslung zum Alltag."

Mit 13 zu Hansa Rostock

Und natürlich träumen sie auch vom Wunder, vom Einzug ins Achtelfinale. Alles anderes wäre gelogen. Es wäre ja nicht die erste Sensation, die die Jenaer schaffen würden. In der ersten Runde haben sie schließlich den Hamburger SV mit 3:2 nach Verlängerung wieder nach Hause geschickt. Starke hatte eine starke Partie gezeigt: "Das war einer der größten Momente meiner Karriere bisher. Wir wollen auch Stuttgart so lange ärgern, wie es möglich ist. Mal sehen, was dann am Ende möglich ist."

Starke steht erst seit diesem Sommer in Jena unter Vertrag. Vorher hat der 24-Jährige neun Jahre lang fast durchgängig für Hansa Rostock gespielt. Die Stadt an der Ostsee ist seine zweite Heimat. Die erste Windhoek, die zweite Rostock – krasser könnten die Gegensätze kaum sein.

In der namibischen Hauptstadt hat Starke mit dem Fußball begonnen, im Hinterhof hat er mit den Nachbarsjungen gekickt. Als er mit sieben Jahren auf eine deutsche Privatschule ging, konnte er seinem Hobby intensiver nachgehen: "Richtigen Vereinsfußball gab es damals in Namibia noch nicht. Das hat sich erst später entwickelt."

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"Wechsel von Hansa zu Carl Zeiss genau richtig"

Über Kontakte seines Vaters machte er mit zwölf Jahren ein dreiwöchiges Probetraining bei Union Berlin. Aber der Verein konnte ihm keinen Platz in einem Jugendinternat anbieten - im Gegensatz zum FC Hansa. Und so kam es, dass Starke mit 13 Jahren aus Namibia nach Deutschland kam. Alleine, ohne Freunde und Verwandte. Seine Schwester folgte erst ein Jahr später.

"Natürlich war das am Anfang keine einfache Zeit", sagt er rückblickend. Aber er hatte den Traum vom Profifußball. Und dafür muss man eben manchmal auch Opfer bringen. Diese Erkenntnis hat ihn angetrieben. Starke hatte es nicht immer leicht in Rostock. Er hat sich allerdings durchgebissen. Bis zu diesem Sommer, dann ging es nicht mehr weiter. Und er war gar nicht so unglücklich darüber: "Ich hatte eine tolle Zeit bei Hansa. Aber ich habe gespürt, dass mir eine Veränderung gut tun würde. Deshalb war der Wechsel genau richtig." Und nun also Carl Zeiss Jena.

Länderspiele mit langer Anreise

Aber es gibt ja noch diese zweite, diese ganz große Geschichte von der Nationalmannschaft. Von seinen drei Einsätzen für die Auswahl Namibias. Zweimal gegen Ruanda, einmal gegen Gambia. Zwei Unentschieden, eine Niederlage. Die Bilanz könnte besser sein, das weiß er selbst ganz genau. Daran will er arbeiten, denn obwohl die letzten Einsätze inzwischen mehr als zwei Jahre zurückliegen, hat er seine Karriere in der Nationalmannschaft keinesfalls aufgegeben.

"Es ist eine ganz besondere Ehre, für sein Heimatland zu spielen", sagt Starke. "Aber es ist eben auch immer ein riesiger Aufwand, für ein Freundschaftsspiel eine so lange Reise anzutreten." Wenn Starke von seinen Einsätzen für Namibia erzählt, kann er seine Begeisterung kaum unterdrücken: "Es ist ein grandioses Gefühl, dort in Windhoek ins Stadion einzulaufen. Schon vorher jubeln einem die Zuschauer zu. Die Menschen dort sind absolut fußballverrückt."

Zuletzt ist seine Karriere auf internationaler Ebene allerdings etwas ins Stocken geraten. Das liegt auch daran, weil er in Rostock in der vergangenen Saison wegen zahlreicher kleinerer Verletzungen nicht regelmäßig zum Einsatz gekommen ist. In Jena ist er auf der linken Seite im Mittelfeld oder im Sturmzentrum eine feste Größe. Er will sich auf diesem Weg wieder für höhere Aufgaben präsentieren.

Erst mal fit werden und regelmäßig spielen

Die größte Bühne dazu bietet sich nun gegen Stuttgart im DFB-Pokal. Aber auch in der Regionalliga Nordost will er weiter Werbung in eigener Sache betreiben. Und so natürlich auch seinem aktuellen Verein helfen. Es ist kein Geheimnis, dass Jena in den nächsten beiden Jahren gerne den Sprung in die 3. Liga schaffen würde. Es würde genau in Starkes Karriereplan passen, der die Hoffnung auf den großen Fußball ebenfalls noch nicht aufgegeben hat: "Ich muss jetzt zunächst mal regelmäßig spielen. Ich muss richtig fit werden und mir das Selbstvertrauen wieder aufbauen. Dann kommt alles weitere von selbst."

Und wenn es trotzdem nicht klappen sollte, geht die Welt auch nicht unter. Starke absolviert gerade ein Fernstudium der BWL, er arbeitet also am zweiten Standbein neben dem Fußball. Nationalspieler Namibias und gleichzeitig Student der Betriebswirtschaftslehre – schon wieder so ein krasser Gegensatz.