Nadine Angerer: "Eine bewusste Entscheidung"

Nach der Frauen-WM in Kanada (6. Juni bis 5. Juli 2015) und noch bis maximal Ende September bei ihrem US-amerikanischen Profiklub Portland Thorns, dann ist Schluss: Nadine Angerer wird ihre aktive Karriere beenden. Die zweimalige Welt- und fünfmalige Europameisterin, die bislang 138 Länderspiele für die DFB-Auswahl absolvierte, debütierte am 27. August 1996 gegen die Niederlande in der Frauen-Nationalmannschaft.

Im Interview mit DFB.de spricht die 36-Jährige über die Gründe für ihre Entscheidung, warum sie den Entschluss vor der WM bekannt gibt, ihre Ziele und Pläne.

DFB.de: Nadine Angerer, Sie treten nach der WM aus der Frauen-Nationalmannschaft zurück - warum?

Nadine Angerer: Ich bin topfit und könnte von meinen körperlichen Voraussetzungen noch zwei, drei Jahre auf höchstem Niveau spielen. Aber ich denke auch, dass es großartig ist, nach fast 20 Jahren Leistungssport sagen zu können: Meinem Körper geht es richtig gut. Für mich war es auch wichtig, dass ich entscheide, wann ich aufhöre und nicht eine Verletzung oder jemand anderes mein Karriereende bestimmt. Es ist eine ganz bewusste, selbstbestimmte Entscheidung.

DFB.de: Was passiert nach der WM?

Angerer: Ich werde meinen Vertrag bei den Portland Thorns erfüllen. Wenn wir die Play-off-Spiele erreichen, wird das bis Ende September sein. Danach werde ich meine aktive Laufbahn komplett beenden.

DFB.de: Wann ist die Entscheidung gefallen?

Angerer: Ich habe nicht viel darüber nachgedacht und vor allem nicht lange. Das war eine Bauchentscheidung, die sich richtig und gut anfühlt. Eines Morgens bin ich aufgewacht und dachte: Ja, das mache ich jetzt, ich höre auf. Irgendwie ganz unaufgeregt. Ich freue mich auch unwahrscheinlich auf die Zeit nach meiner aktiven Karriere. Ich bin so dankbar für alles, was ich bis jetzt erleben durfte, aber gleichzeitig habe ich auch Sehnsucht nach einem Leben abseits des Leistungssports.



Nach der Frauen-WM in Kanada (6. Juni bis 5. Juli 2015) und noch bis maximal Ende September bei ihrem US-amerikanischen Profiklub Portland Thorns, dann ist Schluss: Nadine Angerer wird ihre aktive Karriere beenden. Die zweimalige Welt- und fünfmalige Europameisterin, die bislang 138 Länderspiele für die DFB-Auswahl absolvierte, debütierte am 27. August 1996 gegen die Niederlande in der Frauen-Nationalmannschaft.

Im Interview mit DFB.de spricht die 36-Jährige über die Gründe für ihre Entscheidung, warum sie den Entschluss vor der WM bekannt gibt, ihre Ziele und Pläne.

DFB.de: Nadine Angerer, Sie treten nach der WM aus der Frauen-Nationalmannschaft zurück - warum?

Nadine Angerer: Ich bin topfit und könnte von meinen körperlichen Voraussetzungen noch zwei, drei Jahre auf höchstem Niveau spielen. Aber ich denke auch, dass es großartig ist, nach fast 20 Jahren Leistungssport sagen zu können: Meinem Körper geht es richtig gut. Für mich war es auch wichtig, dass ich entscheide, wann ich aufhöre und nicht eine Verletzung oder jemand anderes mein Karriereende bestimmt. Es ist eine ganz bewusste, selbstbestimmte Entscheidung.

DFB.de: Was passiert nach der WM?

Angerer: Ich werde meinen Vertrag bei den Portland Thorns erfüllen. Wenn wir die Play-off-Spiele erreichen, wird das bis Ende September sein. Danach werde ich meine aktive Laufbahn komplett beenden.

DFB.de: Wann ist die Entscheidung gefallen?

Angerer: Ich habe nicht viel darüber nachgedacht und vor allem nicht lange. Das war eine Bauchentscheidung, die sich richtig und gut anfühlt. Eines Morgens bin ich aufgewacht und dachte: Ja, das mache ich jetzt, ich höre auf. Irgendwie ganz unaufgeregt. Ich freue mich auch unwahrscheinlich auf die Zeit nach meiner aktiven Karriere. Ich bin so dankbar für alles, was ich bis jetzt erleben durfte, aber gleichzeitig habe ich auch Sehnsucht nach einem Leben abseits des Leistungssports.

DFB.de: Können Sie das konkretisieren?

Angerer: Ich habe viele Ideen, möchte auf jeden Fall gerne im Fußball bleiben und unheimlich gerne auch wieder mit Silvia Neid zusammenarbeiten, in welcher Form auch immer. Ich kann mir beispielsweise vorstellen im Torwarttrainer-Bereich zu bleiben. Auf jeden Fall möchte ich mich ein Jahr lang nur weiterbilden, die A-Lizenz machen, bei Vereinen hospitieren, reisen und meine Vorträge, die ich zum Thema Motivation und Führung halte, weiterentwickeln. Zudem will ich die vergangenen Jahre verarbeiten und sacken lassen, dafür werde ich nach Frankfurt ziehen und zudem auf Fuerteventura wohnen. Es ist also nicht so, dass ich ein Jahr nur rumhänge, sondern ich habe viel vor.

DFB.de: Warum haben Sie den Entschluss jetzt öffentlich gemacht?

Angerer: Weil es jetzt für mich der richtige Zeitpunkt ist. Mein Entschluss steht fest, und deshalb möchte ich ihn auch vor der WM schon bekannt geben, damit Klarheit herrscht. Das wird keinen Einfluss auf meine Leistung oder die Leistung meiner Mannschaft bei der WM haben – und wenn, dann höchstens einen positiven.

DFB.de: Wie gehen Sie mit dem Gedanken um, dass es ihre letzte WM als Spielerin sein wird?

Angerer: Ich freue mich wahnsinnig auf diese WM. Dass es meine letzte als aktive Spielerin ist, kann ich total ausblenden. Ich spüre auch kein Gefühl von Wehmut, weil die Sehnsucht, nach dem was kommt, auch große Freude in mir auslöst. Unser Team ist großartig, wir haben ein unglaubliches Potenzial und die Qualität, ganz weit bei diesem Turnier zu kommen. Dieses Ziel zu erreichen habe ich vor Augen. Alles andere ist komplett zweitrangig.

DFB.de: Sie wirken mit sich und ihrer Entscheidung im Einklang.

Angerer: Der Eindruck stimmt. Ich hatte eine fantastische Karriere, die auch anstrengend war, aber mir unheimlich viel gegeben hat. Die Jahre im Ausland waren noch mal das i-Tüpfelchen. Privat geht es mir zudem sehr gut, ich bin total in der Balance. Aber es ist ja auch noch nicht vorbei - ich habe noch Ziele bei der WM und mit den Portland Thorns.