Nach dem Finale ist vor dem Finale

90 - 7 - 90. Neben zweimal jeweils mindestens 90 Minuten Fußballgeschichte wird auch in den sieben Tagen dazwischen Historisches geleistet. Das Endspiel der europäischen Königsklasse direkt im Anschluss an das nationale Pokalfinale: in ein und derselben Stadt, in derselben Arena. Das gab es noch nie.

Das DFB-Pokalfinale zwischen Borussia Dortmund und dem VfL Wolfsburg am Samstag (ab 20 Uhr, live in der ARD und bei Sky). Das Endspiel der Champions League zwischen dem FC Barcelona und Juventus Turin am 6. Juni (ab 20.45 Uhr, live im ZDF und bei Sky). Es ist eine doppelte Herausforderung, nicht nur auf dem Rasen. Eine, von der Spieler und Zuschauer im Idealfall gar nichts mitbekommen. Weil die Arbeit im Hintergrund getan ist, sobald die im Scheinwerferlicht beginnt. Eine besondere Aufgabe auch für den DFB. DFB.de beschreibt eine doppelte logistische Meisterleistung.

Es ist ein Satz wie ein Motto. "Es ist kaum zu schaffen - aber wir packen es", sagt Michael Kirchner. Im Büro des zuständigen Projektleiters der DFB-Hauptabteilung Organisation und Eventmanagement laufen die Fäden zusammen. Die Fäden, aus denen sich ganz allmählich die "Week of Football" abzeichnet. Eine einmalige Woche in einer Stadt, in der schon so viel große Geschichte geschrieben wurde, dass man glauben konnte, sie habe schon alles gesehen. Aber das Endspiel der Champions League nur eine Woche nach dem DFB-Pokalfinale – diesen Doppelschlag hat selbst Berlin, wo vor nicht einmal einem Jahr 400.000 Fans den vierten WM-Triumph einer deutschen Nationalmannschaft feierten, noch nicht erlebt.

Seit den Auftaktmeetings mit der UEFA im Frühjahr 2013 laufen beim DFB die Vorbereitungen auf die Woche der Fußball-Festspiele. Anlässlich der Vergabe des 23. Endspiels der Champions League nach Berlin hatte DFB-Präsident Wolfgang Niersbach, auf dessen persönliches Engagement das fünfte Finale in Deutschland maßgeblich zurückgeht, erklärt: "Ich habe bereits 2012 am Rande des Finales in München bei UEFA-Präsident Michel Platini unseren Wunsch hinterlegt, möglichst schnell wieder ein solches Weltereignis auszutragen. Dass es in so kurzer Zeit geklappt hat, ist eine Anerkennung für unsere Qualitäten als Organisator und Gastgeber." DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock kündigte ein "perfekt organisiertes, stimmungsvolles Finale" an und ergänzte: "Zur Entscheidung der UEFA hat sicher auch beigetragen, wie sich das DFB-Pokalfinale in Berlin in den vergangenen Jahren entwickelt hat."

Eine Woche Fußball: Berlin feiert

Auch die UEFA lässt ihr Finale um den Vereinspokal mittlerweile an einem Samstag ausspielen. Sonderveranstaltungen unter der Woche läuten den Countdown bis zum großen Spiel ein. Zu den Extraveranstaltungen gesellen sich in diesem Jahr die Extraschichten. Denn das Olympiastadion muss nach dem ersten Höhepunkt, dem 72. DFB-Pokalfinale am 30. Mai, gleich wieder vorbereitet werden auf den zweiten am 6. Juni. Der DFB ist als alleiniger Veranstalter seines Pokalendspiels und Mitorganisator des Champions-League-Endspiels an der Seite der UEFA gleich doppelt gefordert. Eine vertraute Rolle, die doch um eine Schwierigkeit erhöht wurde. Zwar richtete der DFB 2010 das Europa-League-Endspiel in Hamburg aus und bewältigte bereits 2012 Pokalfinale und europäisches Endspiel innerhalb einer Woche. Der Champions-League-Sieger aber wurde damals in München ermittelt.

Die Arbeit der bis zu 1500 Helfer beginnt unmittelbar nach Abpfiff des DFB-Pokalfinales in der Nacht auf den 31. Mai. Sitzplätze, auf denen eben noch Fans mit ihrer Mannschaft fieberten, werden abgeschraubt und zu Presseplätzen mit Schreibpulten umgerüstet, von wo aus die mehr als 1000 akkreditierten Journalisten die Geschichte des Champions-League-Siegers in alle Welt senden. 400 Journalisten, 150 Fotografen und 300 TV-Redakteure werden zu diesem Zeitpunkt bereits vom Pokalendspiel berichtet haben.

Die Dimensionen sind riesig. Nicht erst am Champions-League-Abend. Im vergangenen Jahr verfolgten 14,27 Millionen Zuschauer die Liveübertragung des DFB-Pokalfinales in der ARD – eine Bestmarke. Das Spiel wurde in 189 Länder weltweit übertragen – auch das ein Rekord. "Die Fußballwelt schaut in dieser Woche auf Berlin. Und das mediale Interesse an beiden Endspielen ist gigantisch", sagt DFB-Mediendirektor Ralf Köttker.



90 - 7 - 90. Neben zweimal jeweils mindestens 90 Minuten Fußballgeschichte wird auch in den sieben Tagen dazwischen Historisches geleistet. Das Endspiel der europäischen Königsklasse direkt im Anschluss an das nationale Pokalfinale: in ein und derselben Stadt, in derselben Arena. Das gab es noch nie.

Das DFB-Pokalfinale zwischen Borussia Dortmund und dem VfL Wolfsburg am Samstag (ab 20 Uhr, live in der ARD und bei Sky). Das Endspiel der Champions League zwischen dem FC Barcelona und Juventus Turin am 6. Juni (ab 20.45 Uhr, live im ZDF und bei Sky). Es ist eine doppelte Herausforderung, nicht nur auf dem Rasen. Eine, von der Spieler und Zuschauer im Idealfall gar nichts mitbekommen. Weil die Arbeit im Hintergrund getan ist, sobald die im Scheinwerferlicht beginnt. Eine besondere Aufgabe auch für den DFB. DFB.de beschreibt eine doppelte logistische Meisterleistung.

Es ist ein Satz wie ein Motto. "Es ist kaum zu schaffen - aber wir packen es", sagt Michael Kirchner. Im Büro des zuständigen Projektleiters der DFB-Hauptabteilung Organisation und Eventmanagement laufen die Fäden zusammen. Die Fäden, aus denen sich ganz allmählich die "Week of Football" abzeichnet. Eine einmalige Woche in einer Stadt, in der schon so viel große Geschichte geschrieben wurde, dass man glauben konnte, sie habe schon alles gesehen. Aber das Endspiel der Champions League nur eine Woche nach dem DFB-Pokalfinale – diesen Doppelschlag hat selbst Berlin, wo vor nicht einmal einem Jahr 400.000 Fans den vierten WM-Triumph einer deutschen Nationalmannschaft feierten, noch nicht erlebt.

Seit den Auftaktmeetings mit der UEFA im Frühjahr 2013 laufen beim DFB die Vorbereitungen auf die Woche der Fußball-Festspiele. Anlässlich der Vergabe des 23. Endspiels der Champions League nach Berlin hatte DFB-Präsident Wolfgang Niersbach, auf dessen persönliches Engagement das fünfte Finale in Deutschland maßgeblich zurückgeht, erklärt: "Ich habe bereits 2012 am Rande des Finales in München bei UEFA-Präsident Michel Platini unseren Wunsch hinterlegt, möglichst schnell wieder ein solches Weltereignis auszutragen. Dass es in so kurzer Zeit geklappt hat, ist eine Anerkennung für unsere Qualitäten als Organisator und Gastgeber." DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock kündigte ein "perfekt organisiertes, stimmungsvolles Finale" an und ergänzte: "Zur Entscheidung der UEFA hat sicher auch beigetragen, wie sich das DFB-Pokalfinale in Berlin in den vergangenen Jahren entwickelt hat."

Eine Woche Fußball: Berlin feiert

Auch die UEFA lässt ihr Finale um den Vereinspokal mittlerweile an einem Samstag ausspielen. Sonderveranstaltungen unter der Woche läuten den Countdown bis zum großen Spiel ein. Zu den Extraveranstaltungen gesellen sich in diesem Jahr die Extraschichten. Denn das Olympiastadion muss nach dem ersten Höhepunkt, dem 72. DFB-Pokalfinale am 30. Mai, gleich wieder vorbereitet werden auf den zweiten am 6. Juni. Der DFB ist als alleiniger Veranstalter seines Pokalendspiels und Mitorganisator des Champions-League-Endspiels an der Seite der UEFA gleich doppelt gefordert. Eine vertraute Rolle, die doch um eine Schwierigkeit erhöht wurde. Zwar richtete der DFB 2010 das Europa-League-Endspiel in Hamburg aus und bewältigte bereits 2012 Pokalfinale und europäisches Endspiel innerhalb einer Woche. Der Champions-League-Sieger aber wurde damals in München ermittelt.

Die Arbeit der bis zu 1500 Helfer beginnt unmittelbar nach Abpfiff des DFB-Pokalfinales in der Nacht auf den 31. Mai. Sitzplätze, auf denen eben noch Fans mit ihrer Mannschaft fieberten, werden abgeschraubt und zu Presseplätzen mit Schreibpulten umgerüstet, von wo aus die mehr als 1000 akkreditierten Journalisten die Geschichte des Champions-League-Siegers in alle Welt senden. 400 Journalisten, 150 Fotografen und 300 TV-Redakteure werden zu diesem Zeitpunkt bereits vom Pokalendspiel berichtet haben.

Die Dimensionen sind riesig. Nicht erst am Champions-League-Abend. Im vergangenen Jahr verfolgten 14,27 Millionen Zuschauer die Liveübertragung des DFB-Pokalfinales in der ARD – eine Bestmarke. Das Spiel wurde in 189 Länder weltweit übertragen – auch das ein Rekord. "Die Fußballwelt schaut in dieser Woche auf Berlin. Und das mediale Interesse an beiden Endspielen ist gigantisch", sagt DFB-Mediendirektor Ralf Köttker.

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75.815 Zuschauer, 12.000 VIP-Gäste, 450 Volunteers

Christoph Meyer ist der zuständige Projektleiter und Pressesprecher der Berliner Olympiastadion GmbH. Er sagt: "Das DFB-Pokalfinale und das Champions-League-Endspiel sind für uns absolut gleichwertige Produkte. Sie sind ebenbürtig im Aufwand." Dieser Aufwand ist für alle Beteiligten immens. Nicht nur die 8000 VIP-Gäste, die über den in Berlin grünen Teppich den Weg zum Pokalfinale finden – im vergangenen Jahr unter anderen Hollywood-Superstar Tom Hanks, Box-Weltmeister Wladimir Klitschko, der frühere Bundeskanzler Gerhard Schröder oder die Musiker Herbert Grönemeyer und Marius Müller-Westernhagen – wollen bestens versorgt sein, sondern alle 75.815 Zuschauer. Knapp 8500 Menschen, unter ihnen 450 Volunteers, wirken in diesem Jahr beim Endspiel und den Veranstaltungen drumherum vor und hinter den Kulissen mit.

Die UEFA rechnet mit 12.000 VIP-Gästen, für 8000 von ihnen lässt sie in der rund 45.000 Quadratmeter großen Zeltstadt auf dem Maifeld vor der Arena ein zweites Zelt neben dem bereits vom DFB genutzten aufbauen. Auch im Stadion selbst sind weitere temporäre Bauten nötig. Die UEFA, die insgesamt 70.500 Tickets für ihr Finale ausgibt, verzichtet auf die Zusatztribüne vom DFB-Pokalfinale oberhalb des Marathon-Tores. Auch laufen die Mannschaften nicht durch den vom DFB genutzten Tunnel aus dem Marathon-Tor ins Stadion, sondern via Spielertunnel aus der Haupttribüne auf Höhe der Mittellinie. An der Stelle also, wo am 30. Mai noch der Gewinner den goldenen Pokal auf der eigens errichteten Siegerehrungstribüne entgegengenommen hat.

"Wir haben gedacht, es gäbe mehr Synergien, aber die gibt es kaum", sagt DFB-Projektleiter Kirchner. "Wir müssen tatsächlich parallel planen." Beim DFB sind bis zu 40 Personen aus den Bereichen Ticketing, Sicherheit, Marketing, Merchandising, Kommunikation, IT, Sponsoring, Hospitality, Protokoll sowie Transport und Verkehr mit der Organisation der beiden Endspiele betraut. Rund 60 Mitarbeiter werden dann beim Pokalfinale vor Ort sein, 15 von ihnen bleiben noch die Woche über bis zum Champions-League-Endspiel in Berlin.

Acht TV-Studios fürs Champions-League-Finale

Acht temporäre Fernsehstudios, die sogenannten Pitch View Studios, werden für das europäische Finale auf der Marathontreppe errichtet. Zwei stehen bereits während des Pokalfinales, die übrigen sechs werden unter der Woche aufgebaut. Hinzu kommen zwei Presenter Plattformen mit vier Presenter Positionen und 16 Pitch Presenter Positionen am Spielfeldrand. 40 Kameras des ZDF, das als "Host Broadcaster" mit rund 250 Mitarbeitern vor Ort das Weltbild erstellt, werden jede Szene des europäischen Endspiels einfangen. Im vergangenen Jahr schauten mehr als 165 Millionen Zuschauer in 200 Ländern zu, als Real Madrid den lang ersehnten zehnten Titel gewann.

10.000 Quadratmeter belegen die Übertragungswagen der Fernsehstationen vor dem Olympiastadion. Wie zuvor lediglich zur Fußball-WM 2006 und zur Leichtathletik-WM 2009 wird eine Kabelbrücke vom sogenannten TV Compound hinein in die Arena errichtet, um die Übertragung zu gewährleisten. "Wenn es uns hier an etwas nicht mangelt, dann ist das Platz. Wir haben unheimlich große Flächen im Innen- und Außenbereich. Daher sind viele parallele Auf- und Abbauten möglich", sagt Olympiastadion-Projektleiter Meyer, der mit seinem Team dafür verantwortlich ist, dass die Rahmenbedingungen stimmen. Vor allem, dass der im März neu verlegte Rasen auch nach dem ersten Finale noch höchsten Ansprüchen genügt und dass das Flutlicht anspringt, wenn es dunkel wird.

Wenn das größte Spiel im deutschen Vereinsfußball ebenso Geschichte ist wie das Champions- League-Endspiel 168 Stunden später, ist Historisches vollbracht. Aber die Arbeit noch lange nicht. Vier Tage später steht in Köln das Länderspiel gegen die USA mit Jürgen Klinsmann an. Die "Week of Foot- ball" geht einfach in die Verlängerung. Nur an anderer Stelle.