Mustafi: Auch gegen Messi cool bleiben

Regelmäßig stellt DFB.de einen Spieler des A-Teams vor, für den am Wochenende Außergewöhnliches ansteht. Heute: Shkodran Mustafi, der mit dem FC Valencia am Sonntag (ab 21 Uhr) auf den FC Barcelona mit dem großen Lionel Messi trifft.

Dem FC Valencia steht tierischer Ärger bevor. Zum einen mit Batman. Die berühmteste Fledermaus der Welt, oder vielmehr Rechteinhaber DC Comics, will gegen das Logo des spanischen Klubs vorgehen. Die Fledermaus im Wappen erinnere nach der Neugestaltung nun zu sehr an die amerikanische Comicfigur, findet der Verlag aus New York und bereitet eine Klage vor. Und zum anderen steht Valencia an diesem Sonntag die Begegnung mit einem gefährlichen Floh vor, dem torhungrigen Superstar Lionel Messi, genannt "La Pulga", der Floh.

Der Argentinier hat gerade erst in der Champions League einen Torrekord mit nunmehr 74 Volltreffern aufgestellt. Und auch in der spanischen Liga mit seinem Hattrick für den FC Barcelona beim Sieg über den FC Sevilla für eine neue Bestmarke gesorgt: 253 Tore in der Primera Division. Mit 27 Jahren ist Messi nun der beste Torjäger in der Geschichte der spanischen Liga, er überflügelte die Legende Telmo Zarra, die eigentlich einen Rekord für die Ewigkeit aufgestellt hatte.

Schon drei Tore für Innenverteidiger Mustafi

Dass nicht gleich am Sonntag weitere Treffer hinzukommen, wird auch die Aufgabe von Shkodran Mustafi sein. Auch wenn der deutsche Weltmeister am vergangenen Wochenende im Derby gegen Levante das entscheidende Luftduell vor dem 0:1 gegen Victor Casadesus verlor - Mustafi, vor der Saison aus Genua nach Spanien gewechselt, ist längst eine feste Größe in Valencias Defensive. In den jüngsten acht Spielen stand er jeweils 90 Minuten lang auf dem Platz, zudem traf der Innenverteidiger in dieser Saison bislang dreimal.

Dabei musste er sich gehörig umstellen - vom taktisch geprägten Fußball der Italiener auf das temporeiche Spiel der Spanier. "Das Spiel ist in Spanien so schnell, dass du manchmal drei Pässe vorausdenken musst: Wenn der jetzt zu dem spielt, wo könnte der Ball als Nächstes landen - sonst kämst du gar nicht hinterher", sagte Mustafi, der im Nationaltrikot bei den Siegen über Gibraltar in der EM-Qualifikation und über Spanien im Testspiel einen guten Eindruck hinterließ, unlängst im Interview mit 11Freunde. "Diese Erfahrung hilft mir auch wieder, um mich weiterzuentwickeln, weil ich dieses Tempo aus Italien nicht kenne. Dadurch, dass der italienische Fußball so taktisch ist, geht die Geschwindigkeit einfach verloren."



Regelmäßig stellt DFB.de einen Spieler des A-Teams vor, für den am Wochenende Außergewöhnliches ansteht. Heute: Shkodran Mustafi, der mit dem FC Valencia am Sonntag (ab 21 Uhr) auf den FC Barcelona mit dem großen Lionel Messi trifft.

Dem FC Valencia steht tierischer Ärger bevor. Zum einen mit Batman. Die berühmteste Fledermaus der Welt, oder vielmehr Rechteinhaber DC Comics, will gegen das Logo des spanischen Klubs vorgehen. Die Fledermaus im Wappen erinnere nach der Neugestaltung nun zu sehr an die amerikanische Comicfigur, findet der Verlag aus New York und bereitet eine Klage vor. Und zum anderen steht Valencia an diesem Sonntag die Begegnung mit einem gefährlichen Floh vor, dem torhungrigen Superstar Lionel Messi, genannt "La Pulga", der Floh.

Der Argentinier hat gerade erst in der Champions League einen Torrekord mit nunmehr 74 Volltreffern aufgestellt. Und auch in der spanischen Liga mit seinem Hattrick für den FC Barcelona beim Sieg über den FC Sevilla für eine neue Bestmarke gesorgt: 253 Tore in der Primera Division. Mit 27 Jahren ist Messi nun der beste Torjäger in der Geschichte der spanischen Liga, er überflügelte die Legende Telmo Zarra, die eigentlich einen Rekord für die Ewigkeit aufgestellt hatte.

Schon drei Tore für Innenverteidiger Mustafi

Dass nicht gleich am Sonntag weitere Treffer hinzukommen, wird auch die Aufgabe von Shkodran Mustafi sein. Auch wenn der deutsche Weltmeister am vergangenen Wochenende im Derby gegen Levante das entscheidende Luftduell vor dem 0:1 gegen Victor Casadesus verlor - Mustafi, vor der Saison aus Genua nach Spanien gewechselt, ist längst eine feste Größe in Valencias Defensive. In den jüngsten acht Spielen stand er jeweils 90 Minuten lang auf dem Platz, zudem traf der Innenverteidiger in dieser Saison bislang dreimal.

Dabei musste er sich gehörig umstellen - vom taktisch geprägten Fußball der Italiener auf das temporeiche Spiel der Spanier. "Das Spiel ist in Spanien so schnell, dass du manchmal drei Pässe vorausdenken musst: Wenn der jetzt zu dem spielt, wo könnte der Ball als Nächstes landen - sonst kämst du gar nicht hinterher", sagte Mustafi, der im Nationaltrikot bei den Siegen über Gibraltar in der EM-Qualifikation und über Spanien im Testspiel einen guten Eindruck hinterließ, unlängst im Interview mit 11Freunde. "Diese Erfahrung hilft mir auch wieder, um mich weiterzuentwickeln, weil ich dieses Tempo aus Italien nicht kenne. Dadurch, dass der italienische Fußball so taktisch ist, geht die Geschwindigkeit einfach verloren."

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Im Eiltempo zum Weltmeister

Nicht nur an den spanischen Fußball muss sich Mustafi noch gewöhnen, sondern auch an seinen neuen Status. Im Eiltempo wurde aus dem Sohn albanischer Einwanderer aus einer nordhessischen Kleinstadt ein weltbekannter Fußballstar. "Man wird von allen erkannt", erzählte Mustafi dem Magazin. "Und nicht nur wie früher in meiner Heimatstadt Bebra, sondern wirklich überall. In Frankfurt am Flughafen, in Düsseldorf am Flughafen, das war früher nicht so. Selbst deine Kollegen schauen dich mit anderen Augen an. Man läuft auch einfach mit einer etwas breiteren Brust durch die Gegend. Ich habe was erreicht, was die wenigsten erreichen, und bin natürlich auch stolz darauf. Ja, ich bin Weltmeister - und versuche trotzdem cool zu bleiben."

Im allerletzten Moment, nachdem sich Marco Reus im letzten Testspiel vor dem Abflug nach Brasilien verletzt hatte, war Mustafi für die WM nachnominiert worden. "Das ging alles so schnell, dass ich gar keine Chance hatte, zu realisieren, was gerade mit mir passiert. Plötzlich sitzt du im Flugzeug nach Brasilien und auf dem Weg zurück hast du diesen goldenen Pokal an Bord. Ich glaube, es wird auch noch eine Zeit dauern, bis ich richtig begriffen habe, was ich überhaupt erreicht habe."

Durchbruch in Genua

Obwohl Mustafi im Handumdrehen zum Weltmeister wurde, ist ihm der Erfolg nicht zugefallen. Jahrelang arbeitete der Hesse hart für seinen Traum von der Profikarriere – und früh. Mit 14 Jahren machte er sich von Hessen auf in den hohen Norden. Vom SV Rotenburg wechselte er in das Nachwuchsinternat des Hamburger SV. Drei Jahre später zog es ihn noch weiter weg. In England, beim FC Everton, stieg er zum Profi auf, feierte sein Debüt in der Europa League.

Doch erst in Genua spielte sich Mustafi, der von der U 16 an sämtliche Junioren-Auswahlteams des DFB durchlief, ins Blickfeld des Bundestrainers. Im Mai debütierte er ihn Hamburg gegen Polen für die A-Nationalmannschaft. Und kam prompt im WM-Auftaktspiel gegen Portugal zum Einsatz. Im Achtelfinale gegen Algerien verletzte sich Mustafi derart, dass die WM für ihn zwar gelaufen war, aber trotzdem mit einem historischen Triumph endete. Und in einem neuen Leben mündete.

"Damit hat man im Alltag schon zu kämpfen"

"Plötzlich ist es scheinbar normal, ein Auto für 200.000 Euro zu besitzen, ist es normal, abends mal mit der Familie oder Freunden für 400 Euro essen zu gehen", erzählte Mustafi 11Freunde. "Du vergisst ganz schnell, dass du noch vor vier Jahren im Internat gerade mal 400 Euro für den gesamten Monat zur Verfügung hattest. Als junger Spieler einen solchen Titel zu holen, von allen Leuten gefeiert zu werden und trotzdem auf dem Boden zu bleiben - das ist nicht ganz einfach. Da hat man im Alltag schon mit zu kämpfen."

Das Erfolgsrezept des Weltmeisters: den Kontakt zu alten Freunden und vor allem zur Familie zu halten: "Weil ich bei ihnen sehe, dass es normal ist, morgens um sechs Uhr aufzustehen und arbeiten gehen zu müssen. Weil ich sehe, dass jemand, der wirklich viel arbeitet, vielleicht 1800, 2000 Euro mit nach Hause nimmt - und am Ende des Monats trotzdem nichts übrig bleibt. Das ist eigentlich das richtige Leben. Und nicht das Leben, das ich führe. Das, was ich führe, ist ein Traum, den viele träumen, aber der sich für wenige erfüllt. Ich muss nicht alles vom Teuersten haben. Ich muss nicht das schönste Auto fahren. Ich brauche keine Wasserhähne aus Gold."