Münster: "Besser dastehen als letzte Saison"

Der Meistertrainer höchstselbst machte Werbung für den SC Preußen Münster und die 3. Liga. "Drittligafußball ist eine ganz spannende Geschichte", sagte Jürgen Klopp nach dem Testspielsieg von Borussia Dortmund. Mit 4:2 hatten die Schwarz-Gelben am Mittwochabend vor 15.050 Besuchern im ausverkauften Preußen-Stadion gewonnen.

"Falls der eine oder andere Zuschauer heute Blut geleckt haben sollte und nicht nur wegen uns gekommen ist, wäre es praktisch, wenn man beim nächsten Heimspiel wieder da wäre", ergänzte der 45-Jährige. Für gewöhnlich verfolgen rund 7000 Zuschauer die Drittligapartien an der Hammer Straße.

2:0 gegen Meister BVB geführt

Die Leistung des Spitzenreiters der 3. Liga gegen den Doublegewinner war jedenfalls gut an zusehen und machte Lust auf mehr. In der ersten Halbzeit kombinierte die Mannschaft von Trainer Pavel Dotchev sicher, spielte schnell und gefährlich nach vorne. Das 2:0 zur Pause drehte der BVB mit zehn neuen Feldspielern durch Tore der EM-Fahrer Robert Lewandowski (2), Ivan Perisic und Lukasz Piszczek innerhalb von elf Minuten. "Da waren wir noch nicht wieder im Spiel", sagte Dotchev.

Das Fazit des Bulgaren: "Nach der Pause haben wir den Fehler gemacht, zu verhalten zu spielen. Es war auf jeden Fall mehr drin." Diese Erkenntnis lässt die Preußen dennoch mit Selbstvertrauen zum SV Darmstadt 98 reisen, wo sie am dritten Spieltag nur 48 Stunden nach dem Testspiel-Highlight auf den aktuellen Tabellen-17. treffen.

Sportlich und wirtschaftlich konsolidieren

Nach Siegen bei Wacker Burghausen (2:0) und zu Hause gegen den Chemnitzer FC (1:0) ist Münster derzeit Spitzenreiter, punkt- und torgleich mit dem VfL Osnabrück. Aber nicht nur sportlich, auch wirtschaftlich befindet sich der Traditionsklub 106 Jahre nach seiner Gründung wieder auf einem guten Weg. In der vergangenen Saison steckten die Münsteraner 200.000 Euro in Zinsen und Tilgung.

"Das ist genauso wichtig wie die sportliche Konsolidierung", sagt Geschäftsführer und Sportvorstand Carsten Gockel. "Eventuell zahlen wir 2013 die letzte Rate, dann ist der Verein vielleicht schuldenfrei." Vor sechs Jahren hatte das Bundesliga-Gründungsmitglied noch kurz vor der Insolvenz gestanden, sich aber gerade noch berappelt. "Das waren harte Jahre", sagt der 39-jährige Gockel.



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Der Meistertrainer höchstselbst machte Werbung für den SC Preußen Münster und die 3. Liga. "Drittligafußball ist eine ganz spannende Geschichte", sagte Jürgen Klopp nach dem Testspielsieg von Borussia Dortmund. Mit 4:2 hatten die Schwarz-Gelben am Mittwochabend vor 15.050 Besuchern im ausverkauften Preußen-Stadion gewonnen.

"Falls der eine oder andere Zuschauer heute Blut geleckt haben sollte und nicht nur wegen uns gekommen ist, wäre es praktisch, wenn man beim nächsten Heimspiel wieder da wäre", ergänzte der 45-Jährige. Für gewöhnlich verfolgen rund 7000 Zuschauer die Drittligapartien an der Hammer Straße.

2:0 gegen Meister BVB geführt

Die Leistung des Spitzenreiters der 3. Liga gegen den Doublegewinner war jedenfalls gut an zusehen und machte Lust auf mehr. In der ersten Halbzeit kombinierte die Mannschaft von Trainer Pavel Dotchev sicher, spielte schnell und gefährlich nach vorne. Das 2:0 zur Pause drehte der BVB mit zehn neuen Feldspielern durch Tore der EM-Fahrer Robert Lewandowski (2), Ivan Perisic und Lukasz Piszczek innerhalb von elf Minuten. "Da waren wir noch nicht wieder im Spiel", sagte Dotchev.

Das Fazit des Bulgaren: "Nach der Pause haben wir den Fehler gemacht, zu verhalten zu spielen. Es war auf jeden Fall mehr drin." Diese Erkenntnis lässt die Preußen dennoch mit Selbstvertrauen zum SV Darmstadt 98 reisen, wo sie am dritten Spieltag nur 48 Stunden nach dem Testspiel-Highlight auf den aktuellen Tabellen-17. treffen.

Sportlich und wirtschaftlich konsolidieren

Nach Siegen bei Wacker Burghausen (2:0) und zu Hause gegen den Chemnitzer FC (1:0) ist Münster derzeit Spitzenreiter, punkt- und torgleich mit dem VfL Osnabrück. Aber nicht nur sportlich, auch wirtschaftlich befindet sich der Traditionsklub 106 Jahre nach seiner Gründung wieder auf einem guten Weg. In der vergangenen Saison steckten die Münsteraner 200.000 Euro in Zinsen und Tilgung.

"Das ist genauso wichtig wie die sportliche Konsolidierung", sagt Geschäftsführer und Sportvorstand Carsten Gockel. "Eventuell zahlen wir 2013 die letzte Rate, dann ist der Verein vielleicht schuldenfrei." Vor sechs Jahren hatte das Bundesliga-Gründungsmitglied noch kurz vor der Insolvenz gestanden, sich aber gerade noch berappelt. "Das waren harte Jahre", sagt der 39-jährige Gockel.

Mit dem Aufstieg 2011 in den bezahlten Fußball ist im vergangenen Jahr wieder ein vorsichtiger Aufschwung eingekehrt. Als Zwölfter hielt der SCP die Klasse und will sich nun dauerhaft in der 3. Liga etablieren. Der erste Platz ist für Verantwortliche und Spieler dabei nur eine Momentaufnahme. "Wir wollen schnell 45 Punkte bekommen, damit wir mit dem Abstieg nichts zu tun haben", sagt SCP-Kapitän Stefan Kühne. "Das Ziel ist es, am Ende besser dazustehen als letztes Jahr."

Dotchev setzt auf erfahrene Schlüsselspieler

Der 31-Jährige, zweimaliger Torschütze gegen den BVB, gehört zu den Leistungsträgern der Adlerträger. Weitere Stützen des Teams: Daniel Masuch (35), ehemaliger Stammtorwart beim Zweitligisten SC Paderborn, im linken Mittelfeld der frühere Bochumer Dennis Grote (25), Innenverteidiger Patrick Kirsch (31) oder der Zweitliga-erfahrene Matthew Taylor (30). Der US-Stürmer kam zu Saisonbeginn aus Paderborn und schoss sein Team in den ersten beiden Ligaspielen zum Sieg.

Gegen Dortmund wechselte Dotchev seinen zurzeit wichtigsten Angreifer nach der Pause ein und in der 79. Minute schon wieder aus. Ohnehin mahnte er seine Akteure in der zweiten Halbzeit zur Zurückhaltung: "Es wäre unseriös, 48 Stunden vor dem Spiel in Darmstadt falschen Ehrgeiz zu haben und viel Substanz zu verlieren."

In dem Test sah der Trainer viele gute Ansätze, fordert aber von seiner Mannschaft, "noch mehr Fußball zu spielen - wir brauchen mehr Spielkontrolle. Wir haben zu oft ohne Not lange Bälle gespielt."

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"Wir sind auf dem richtigen Weg"

Über die Aussichten des SC Preußen Münster 2012/2013 sagt der einstige Profi des Hamburger SV: "Für eine Prognose ist es noch zu früh. Aber ich bin mir sicher, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Wenn wir gut als Mannschaft funktionieren, ist jedenfalls ein Sieg in Darmstadt möglich."

Das glaubt auch Jürgen Klopp, der sich in der neuen Spielklasse der U 23 des BVB auskennt. "Die 3. Liga ist total unangenehm", so der Dortmunder Meistermacher. "Wir haben schon gegen Rot-Weiß Erfurt gespielt und kennen auch die anderen Mannschaften. Da ist es richtig schwierig. Aber: ein guter Start hilft."

Auf die Preußen wartet bereits der nächste Höhepunkt: Am 19. August kommt Werder Bremen in der ersten Runde des DFB-Pokals an die Hammer Straße. Dann wird das Preußen-Stadion auf alle Fälle wieder ausverkauft sein.