Müller in Münster: "Habe viel nachzuholen"

Für einen Mittelfeldspieler ist diese Torquote mehr als ordentlich. Christian Müller, Winterzugang beim abstiegsbedrohten SC Preußen Münster, gelangen bei bislang 46 Einsätzen in der 3. Liga - allesamt für Arminia Bielefeld - zwölf Treffer. Nach einer längeren Auszeit will der 32-Jährige jetzt mithelfen, den Traditionsverein aus Münster aus der Gefahrenzone zu bringen. Rund fünf Monate war er nach seinem Engagement in Ungarn bei Vasas Budapest vereinslos - nicht zum ersten Mal in seiner Laufbahn, die in seiner Heimatstadt Berlin bei Hertha BSC so richtig begonnen hatte. Im DFB.de-Interview spricht Christian Müller mit Mitarbeiter Thomas Ziehn über die schwere Zeit ohne Verein, seine Verletzungen, seinen Kumpel Jerome Boateng und die für ihn "überraschend vielen Fahrräder" in Münster.

DFB.de: Wie haben Sie sich in Münster eingelebt, Herr Müller?

Christian Müller: Es passt. Zwar wohne ich aktuell noch im Hotel, die Wohnungssuche läuft aber bereits. Ich habe allerdings festgestellt, dass es in Münster nicht so einfach ist, etwas Passendes zu finden. Auch Geduld und Glück sind gefragt. Der Verein hilft mir.

DFB.de: Führte einer Ihrer ersten Wege in ein Fahrradgeschäft?

Müller: Mit Sicherheit nicht. Ich bin nicht der Typ für das Radfahren. Selbst für kürzere Entfernungen bevorzuge ich - zugegeben - das Auto. An die vielen Fahrradfahrer in Münster muss ich mich erst noch gewöhnen. Ich hatte vorher noch keine Stadt erlebt, in der Radfahrer scheinbar immer Vorfahrt haben. (lacht)

DFB.de: Warum fiel Ihre Wahl auf den SC Preußen?

Müller: Ich war fünf Monate ohne Vertrag, und der SCP war der erste Klub, der mir eine Chance zum Probetraining gegeben hat. Erst danach sind auch andere Vereine auf mich aufmerksam geworden. Doch die kamen für mich nicht infrage. Ich hatte mich so über das Vertrauen aus Münster gefreut, dass mir die Wahl nicht schwerfiel.

DFB.de: Welche Gedanken schossen Ihnen während Ihrer Zeit ohne Engagement durch den Kopf?

Müller: In der ersten Zeit geht es, dann wird es unangenehm. Ich mache solche Dinge aber meistens mit mir selber aus. Gedanken an das Aufhören gab es jedenfalls nicht. Ich fühle mich noch jung genug, habe durch einige Verletzungen viel verpasst und damit noch einiges nachzuholen.

DFB.de: Insgesamt mussten Sie während Ihrer Laufbahn bereits drei vereinslose Phasen überbrücken. Sind Sie ein geduldiger Mensch?

Müller: Geduld benötigt man, sonst zerfrisst es einen. Es gab Momente, in denen ein Vertrag ganz nah schien. Mündliche Zusagen lagen vor - und dann haben sich die Verantwortlichen einfach nicht mehr gemeldet. Ich fand es schade, dass das Wort in diesen Fällen nicht gezählt hat.



Für einen Mittelfeldspieler ist diese Torquote mehr als ordentlich. Christian Müller, Winterzugang beim abstiegsbedrohten SC Preußen Münster, gelangen bei bislang 46 Einsätzen in der 3. Liga - allesamt für Arminia Bielefeld - zwölf Treffer. Nach einer längeren Auszeit will der 32-Jährige jetzt mithelfen, den Traditionsverein aus Münster aus der Gefahrenzone zu bringen. Rund fünf Monate war er nach seinem Engagement in Ungarn bei Vasas Budapest vereinslos - nicht zum ersten Mal in seiner Laufbahn, die in seiner Heimatstadt Berlin bei Hertha BSC so richtig begonnen hatte. Im DFB.de-Interview spricht Christian Müller mit Mitarbeiter Thomas Ziehn über die schwere Zeit ohne Verein, seine Verletzungen, seinen Kumpel Jerome Boateng und die für ihn "überraschend vielen Fahrräder" in Münster.

DFB.de: Wie haben Sie sich in Münster eingelebt, Herr Müller?

Christian Müller: Es passt. Zwar wohne ich aktuell noch im Hotel, die Wohnungssuche läuft aber bereits. Ich habe allerdings festgestellt, dass es in Münster nicht so einfach ist, etwas Passendes zu finden. Auch Geduld und Glück sind gefragt. Der Verein hilft mir.

DFB.de: Führte einer Ihrer ersten Wege in ein Fahrradgeschäft?

Müller: Mit Sicherheit nicht. Ich bin nicht der Typ für das Radfahren. Selbst für kürzere Entfernungen bevorzuge ich - zugegeben - das Auto. An die vielen Fahrradfahrer in Münster muss ich mich erst noch gewöhnen. Ich hatte vorher noch keine Stadt erlebt, in der Radfahrer scheinbar immer Vorfahrt haben. (lacht)

DFB.de: Warum fiel Ihre Wahl auf den SC Preußen?

Müller: Ich war fünf Monate ohne Vertrag, und der SCP war der erste Klub, der mir eine Chance zum Probetraining gegeben hat. Erst danach sind auch andere Vereine auf mich aufmerksam geworden. Doch die kamen für mich nicht infrage. Ich hatte mich so über das Vertrauen aus Münster gefreut, dass mir die Wahl nicht schwerfiel.

DFB.de: Welche Gedanken schossen Ihnen während Ihrer Zeit ohne Engagement durch den Kopf?

Müller: In der ersten Zeit geht es, dann wird es unangenehm. Ich mache solche Dinge aber meistens mit mir selber aus. Gedanken an das Aufhören gab es jedenfalls nicht. Ich fühle mich noch jung genug, habe durch einige Verletzungen viel verpasst und damit noch einiges nachzuholen.

DFB.de: Insgesamt mussten Sie während Ihrer Laufbahn bereits drei vereinslose Phasen überbrücken. Sind Sie ein geduldiger Mensch?

Müller: Geduld benötigt man, sonst zerfrisst es einen. Es gab Momente, in denen ein Vertrag ganz nah schien. Mündliche Zusagen lagen vor - und dann haben sich die Verantwortlichen einfach nicht mehr gemeldet. Ich fand es schade, dass das Wort in diesen Fällen nicht gezählt hat.

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DFB.de: Vor Ihrem Probetraining hatten Sie sich beim Regionalligisten SC Verl fitgehalten. War ein Wechsel zu den Ostwestfalen in die Regionalliga West keine Option?

Müller: Ich bin dem SC Verl extrem dankbar, dass ich mitttrainieren durfte. Ich werde mich auch bei Gelegenheit revanchieren. Die vierte Liga hat sich für jedoch nicht richtig angefühlt. Ich wollte höher spielen, weil ich den Reiz der Herausforderung benötige.

DFB.de: Welche Ziele haben Sie sich mit dem SC Preußen gesteckt?

Müller: So schnell wie möglich wollen wir mit dem Abstieg nichts mehr zu tun haben. Die Liga ist so dicht beieinander, dass es in beide Richtungen sehr schnell gehen kann. Dessen müssen wir uns bewusst sein. Es geht im Rennen um den Klassenverbleib in erster Linie um Laufen und Kämpfen. Hinten ist es wichtig, zunächst einmal kein Gegentor zu kassieren. Ich möchte eine gute Rolle spielen und meinen Beitrag leisten.

DFB.de: Werden Sie gleich im ersten Spiel in der Startelf stehen?

Müller: Ich würde es mir selbstverständlich wünschen. Allerdings komme ich aus einer längeren Pause und muss erst einmal richtig fit werden.

DFB.de: Ausgerechnet mit dem Münsteraner Erzrivalen Arminia Bielefeld waren Sie gleich zweimal in die 2. Bundesliga aufgestiegen. Wie haben die SCP-Fans Sie aufgenommen?

Müller: Einer meiner Freunde hat mir erzählt, dass es wegen meiner Bielefelder Vergangenheit in den Foren durchaus hoch herging. Die meisten Fans wollen mir aber wohl eine Chance geben. Ich selbst schaue so gut wie nie in Internetberichte über mich selbst. Ich sehe das so: Auch wenn ich schon beim Münsteraner Erzrivalen unter Vertrag stand, bin ich doch in erster Linie Fußballprofi. Ich will spielen und meinen Beruf weiter ausüben. Der SC Preußen ermöglicht mir das.

DFB.de: Im vergangen Winter waren Sie aus Furcht vor Terroranschlägen nicht mit ins Bielefelder Trainingslager in der Türkei gereist. Wie denken Sie heute darüber?

Müller: Ich würde heute nicht anders handeln als damals.

DFB.de: Sie wurden in Berlin geboren und haben lange für Hertha BSC gespielt, unter anderem zusammen mit Jerome Boateng und Kevin-Prince Boateng. Gibt es noch Kontakt?

Müller: Zu Jerome habe ich engen Kontakt, er ist nie abgerissen. Vor einigen Wochen habe ich ihn in München besucht und mir ein Spiel angeschaut. Auch mit Ashkan Dejagah, der aktuell in Katar kickt, schreibe ich regelmäßig. Zu Kevin gibt es keine Berührungspunkte mehr.

DFB.de: Sie sind jetzt 32 Jahre alt. Wie lange wollen Sie noch spielen?

Müller: So lange mein Körper mitmacht. Wegen eines Ende 2004 zugezogenen Schien- und Wadenbeinbruchs musste ich fast zweieinhalb Jahre pausieren. Auch danach gab es einige verletzungsbedingte Zwangspausen. Ich habe mich immer wieder zurückgekämpft. Deshalb möchte ich auch noch so lange spielen, wie es geht.

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