MSV oder Sand: Wen erwischt es?

Endspielzeit in der Allianz Frauen-Bundesliga. Nicht nur das Titelrennen ist mit dem Dreikampf zwischen dem FC Bayern, dem VfL Wolfsburg und dem 1. FFC Frankfurt (Sonntag, ab 14 Uhr, u.a. live auf DFB-TV) dramatisch. Auch der Abstiegskampf hat es in sich. Wer muss neben Herford den bitteren Gang in die 2. Bundesliga antreten. Der MSV Duisburg? Oder der SC Sand? Einen wird es treffen.

Im DFB.de-Doppelinterview sehen die beiden Kapitäninnen der Klubs dem Showdown optimistisch entgegen. "Wir haben es in der eigenen Hand. Uns reicht ein Punkt in Leverkusen. Das wollen und werden wir schaffen", sagt Sands Angela Migliazza (30). "Wir werden unsere Hausaufgabe gegen Herford machen. Außerdem bin ich davon überzeugt, dass Bayer 04 noch einmal alles geben wird zum Abschluss", entgegnet Duisburgs Virginia Kirchberger (21). Wer wird es also schaffen?

DFB.de: Frau Kirchberger, Frau Migliazza, am Sonntag steht der letzte Spieltag der Allianz Frauen-Bundesliga auf dem Programm. Nicht nur das Titelrennen ist dramatisch, auch der Abstiegskampf hat es in sich. Wie sehen Sie die Lage im Tabellenkeller?

Virginia Kirchberger: Unsere Ausgangslage ist natürlich schlecht. Wir brauchen zwingend einen Sieg gegen Herford. Das ist unsere Hausaufgabe, die wir erledigen müssen. Gleichzeitig müssen wir darauf hoffen, dass Sand in Leverkusen verliert. Leider haben wir ein sehr schlechtes Torverhältnis, was uns letztlich zum Verhängnis werden könnte.

Angela Migliazza: Wir haben den Vorteil, dass wir es in der eigenen Hand haben. Ein Unentschieden in Leverkusen wird uns reichen. Aber wir dürfen auf keinen Fall verlieren. Ich gehe fest davon aus, dass Duisburg gegen Herford gewinnen wird.

DFB.de: Was erwarten Sie von Leverkusen?

Kirchberger: Ich erwarte, dass sie noch mal alles geben werden. Auch wenn es für Bayer 04 um nichts mehr geht. Ich gehe davon aus, dass die sich vernünftig vom eigenen Publikum verabschieden wollen. Zumindest hoffe ich das.

Migliazza: Es kann ein Vorteil für uns sein, dass es für Leverkusen um nichts mehr geht. Vielleicht machen sie dann den letzten, den entscheidenden Schritt nicht. Es kann aber auch ein Nachteil für uns werden, weil sie völlig befreit aufspielen können. Es kann alles passieren. Aber wir werden alles dafür tun, ein weiteres Jahr in dieser tollen Spielklasse zu bleiben.



Endspielzeit in der Allianz Frauen-Bundesliga. Nicht nur das Titelrennen ist mit dem Dreikampf zwischen dem FC Bayern, dem VfL Wolfsburg und dem 1. FFC Frankfurt (Sonntag, ab 14 Uhr, u.a. live auf DFB-TV) dramatisch. Auch der Abstiegskampf hat es in sich. Wer muss neben Herford den bitteren Gang in die 2. Bundesliga antreten. Der MSV Duisburg? Oder der SC Sand? Einen wird es treffen.

Im DFB.de-Doppelinterview sehen die beiden Kapitäninnen der Klubs dem Showdown optimistisch entgegen. "Wir haben es in der eigenen Hand. Uns reicht ein Punkt in Leverkusen. Das wollen und werden wir schaffen", sagt Sands Angela Migliazza (30). "Wir werden unsere Hausaufgabe gegen Herford machen. Außerdem bin ich davon überzeugt, dass Bayer 04 noch einmal alles geben wird zum Abschluss", entgegnet Duisburgs Virginia Kirchberger (21). Wer wird es also schaffen?

DFB.de: Frau Kirchberger, Frau Migliazza, am Sonntag steht der letzte Spieltag der Allianz Frauen-Bundesliga auf dem Programm. Nicht nur das Titelrennen ist dramatisch, auch der Abstiegskampf hat es in sich. Wie sehen Sie die Lage im Tabellenkeller?

Virginia Kirchberger: Unsere Ausgangslage ist natürlich schlecht. Wir brauchen zwingend einen Sieg gegen Herford. Das ist unsere Hausaufgabe, die wir erledigen müssen. Gleichzeitig müssen wir darauf hoffen, dass Sand in Leverkusen verliert. Leider haben wir ein sehr schlechtes Torverhältnis, was uns letztlich zum Verhängnis werden könnte.

Angela Migliazza: Wir haben den Vorteil, dass wir es in der eigenen Hand haben. Ein Unentschieden in Leverkusen wird uns reichen. Aber wir dürfen auf keinen Fall verlieren. Ich gehe fest davon aus, dass Duisburg gegen Herford gewinnen wird.

DFB.de: Was erwarten Sie von Leverkusen?

Kirchberger: Ich erwarte, dass sie noch mal alles geben werden. Auch wenn es für Bayer 04 um nichts mehr geht. Ich gehe davon aus, dass die sich vernünftig vom eigenen Publikum verabschieden wollen. Zumindest hoffe ich das.

Migliazza: Es kann ein Vorteil für uns sein, dass es für Leverkusen um nichts mehr geht. Vielleicht machen sie dann den letzten, den entscheidenden Schritt nicht. Es kann aber auch ein Nachteil für uns werden, weil sie völlig befreit aufspielen können. Es kann alles passieren. Aber wir werden alles dafür tun, ein weiteres Jahr in dieser tollen Spielklasse zu bleiben.

DFB.de: Frau Kirchberger, Sie sind seit einem Jahr in Duisburg. Wie haben Sie die Zeit erlebt?

Kirchberger: Am Anfang war es schwierig, weil die Mannschaft komplett neu zusammengestellt wurde. Es war klar, dass es einzige Zeit brauchen wird, bis die Automatismen greifen. Zuletzt hat es gut funktioniert. Wenn wir wirklich absteigen sollten, dann ganz sicher wegen der Hinrunde. In der Rückserie haben wir teilweise richtig gut gespielt. Das macht uns auch Hoffnung für den letzten Spieltag.

DFB.de: Und wenn es doch nicht klappen sollte?

Kirchberger: Das wäre einfach extrem bitter, weil wir eine tolle Gemeinschaft hier entwickelt haben. Alle ziehen an einem Strang: Mannschaft, Trainer, Verantwortliche. Ich fühle mich hier total wohl. Es ist alles sehr familiär. Es ist einfach extrem wichtig, dass wir doch noch irgendwie die Rettung schaffen. Auch wenn wir jetzt auf fremde Hilfe angewiesen sind.

DFB.de: Was erwarten Sie von Herford?

Kirchberger: Natürlich sind die schon lange abgestiegen. Aber wir werden sie ganz sicher nicht unterschätzen. Das machen wir bei keinem einzigen Gegner. Wir müssen unsere Pflichtaufgabe gewissenhaft erledigen. Danach können wir schauen, was in Leverkusen passiert ist. Die Stimmung bei uns ist weiter gut, wir schauen positiv nach vorne. Ich glaube daran, dass wir es schaffen können. Wir leben noch. Natürlich werden wir anfangs nervös sein, das ist doch ganz normal.

DFB.de: Wie ist die Stimmung beim SC Sand, Frau Migliazza?

Migliazza: Angespannt, konzentriert und ebenfalls optimistisch. Wir ärgern uns darüber, dass wir am letzten Spieltag noch in dieser Situation sind. Wir hätten den Klassenerhalt schon viel früher klar machen können. Das hat aus verschiedenen Gründen nicht funktioniert. Dann müssen wir die Sache eben jetzt geraderücken. Ich freue mich, dass wir in Leverkusen von zahlreichen Fans unterstützt werden.

DFB.de: Warum hat es nicht schon frühzeitiger geklappt?

Migliazza: Wir haben in zahlreichen Begegnungen die Punkte leichtfertig liegen gelassen. Das Hinspiel gegen Leverkusen ist das beste Beispiel dafür. Wir führen 1:0, spielen fast 70 Minuten in Überzahl und verlieren dennoch am Ende mit 1:2. Das war bitter und exemplarisch für viele andere Begegnungen, in denen wir mindestens gleichwertig waren, zum Schluss aber zu oft mit leeren Händen dagestanden haben. Eines ist auch klar: Dieses Hinspiel gegen Bayer 04 hat niemand bei uns vergessen. Wir haben noch eine Rechnung mit denen offen.

DFB.de: Frau Kirchberger, gab es von Ihrer Seite Kontakt nach Leverkusen?

Kirchberger: Nein, ich kenne dort keine Spielerin persönlich. Aber wir haben einige in der Mannschaft, die mit Leverkusenerinnen befreundet sind. Da gab und gibt es schon die Bitte, doch noch einmal alles zu geben in diesem letzten Saisonspiel. Wir haben keine andere Möglichkeit, als darauf zu hoffen, dass das auch passiert.

DFB.de: Frau Migliazza, Sie sind inzwischen seit 1999 beim SC Sand. Wäre der Klassenerhalt der größte Erfolg in dieser Zeit?

Migliazza: Ich hatte hier bisher viele tolle Jahre. Der Aufstieg vor einem Jahr war ein herausragendes Erlebnis. Aber der Klassenerhalt würde alles toppen. Jeder weiß doch, wie schwer das für einen Aufsteiger im ersten Jahr ist. In den vergangenen Jahren mussten viele Aufsteiger direkt zurück in die 2. Bundesliga. Deshalb wäre die Rettung am letzten Spieltag der Allianz Frauen-Bundesliga noch eine Nummer höher einzuschätzen.

DFB.de: Und dann?

Migliazza: Dann gehe ich davon aus, dass wir uns weiter etablieren werden. Es wird im Sommer einen gewissen Umbruch geben. Aber die Qualität bleibt vorhanden, davon bin ich überzeugt. Wir haben uns hier in der Umgebung mittlerweile einen richtig guten Ruf erarbeitet. Das sieht man auch an den Zuschauerzahlen. Es wäre bitter, wenn das durch den Abstieg zerstört werden würde. Wir wollen es verhindern. Ich möchte es noch einmal betonen: Wir haben im Vergleich zu Duisburg am Sonntag die schwerere Aufgabe, aber wir treten in Leverkusen an, um dieser Herausforderung zu lösen und am Ende feiern zu können.