Pokalheld Möller: "Berlin 1989 war der Startschuss für alles"

Mit seiner enormen Sprintkraft und Treffsicherheit hat Andreas Möller als "Turbo" so manches auch wichtige Spiel entschieden. Und kann dazu auf eine Erfolgsbilanz verweisen, die ihresgleichen sucht: Weltmeister und Europameister mit der deutschen Nationalmannschaft, Weltpokalsieger, Champions-League-Gewinner und zweimal Deutscher Meister mit Dortmund sowie UEFA-Cup-Sieger mit Juventus Turin. Berlin und das DFB-Pokalfinale haben daneben jedoch für ihn einen ganz besonders hohen Stellenwert. Dreimal war er dort zum Abschluss und Höhepunkt der Saison angetreten – dreimal hatte er das Olympiastadion als Pokalsieger verlassen. 1989 mit dem BVB sowie 2001 und 2002 mit Schalke 04.

Im Exklusivinterview auf DFB.de mit Wolfgang Tobien nimmt Möller (49) Stellung zu seinem diesjährigen "Herzensfinale" Eintracht Frankfurt gegen Borussia Dortmund, beschreibt die Höhen und Tiefen seiner fünf Jahre in Frankfurt und seine achtjährige Erfolgsstrecke beim BVB mit dem DFB-Pokalsieg 1989 als Startschuss für Borussias und seinen persönlichen Aufstieg. Dazu äußert sich der derzeitige Co-Trainer der ungarischen Nationalmannschaft (Vertrag bis 2018) über seine drei Jahre auf Schalke und seinen Eindruck über die deutsche Nationalmannschaft.

DFB.de: Echte Liebe oder alte Liebe – BVB oder Eintracht, für wen, Herr Möller, schlägt Ihr Herz beim diesjährigen DFB-Pokalfinale?

Andreas Möller: Beiden Klubs fühle ich mich innerlich nach wie vor sehr stark verbunden. Und es gibt noch viele persönliche Kontakte. Generell freue ich mich immer, wenn ich von Erfolgen meiner ehemaligen Klubs erfahre. Jetzt aber befinde ich mich in einem echten Dilemma. Ich denke, man tritt der Eintracht nicht zu nahe, wenn man die Borussia als Favoriten bezeichnet. Doch von meinen Gefühlen her will ich mich nicht auf einen Sieger festlegen.

DFB.de: Möller, der Diplomat. Werden Sie in Berlin im Olympiastadion dabei sein?

Möller: Leider nicht! In Ungarn findet an diesem Wochenende der letzte Spieltag in der Liga statt. Da muss ich mit dem gesamten Trainerstab der Nationalmannschaft dort im Einsatz sein, weil wir direkt im Anschluss einen Lehrgang in Sachen WM-Qualifikation haben. Zwei meiner Töchter werden mich in Berlin aber vertreten. (lacht)

DFB.de: Welche besonderen Erinnerungen haben Sie an Berlin und das Pokalfinale?

Möller: Nur die allerbesten natürlich. Wenn man wie ich dreimal im Olympiastadion im DFB-Pokalendspiel am Ball war und dreimal gewonnen hat, hat Berlin einen besonders hohen Stellenwert in einer Karriere.

DFB.de: Zweimal war Ihnen dies mit Schalke 04 und einmal mit Dortmund gelungen. Welcher Sieg ist war für Sie von ganz spezieller Tragweite?

Möller: Am Ende einer Saison in Berlin den DFB-Pokal in die Höhe zu stemmen, das bleibt für mich, egal mit welchem Klub, ein unvergessliches Erlebnis. Doch der Triumph 1989 mit dem BVB war schon etwas ganz Besonderes. Für mich persönlich, weil es mein erster Titelgewinn war, mit gerade mal 21 Jahren. Und für die Borussia war es der Startschuss zu all dem, was sie heute im deutschen Fußball ist. Dies war die Initialzündung zu der unglaublichen Euphorie, die in den folgenden Jahren um diesen Verein entstanden ist. 1989 begann die Erfolgsstory Borussia Dortmund.

DFB.de: Welcher der beiden diesjährigen Endspielklubs hat Ihre Karriere und Ihr Leben stärker geprägt und beeinflusst?

Möller: Für meine Karriere war 1989 mit Dortmund von großer Bedeutung. In dem damaligen Pokaljahr mit Berlin als Krönung wurde ich zum Nationalspieler und zum Teilnehmer an der WM 1990 in Italien. Die schönste, die erfolgreichste und die prägendste Zeit waren meine zwei Etappen in Dortmund, insbesondere nach meiner Rückkehr 1994 mit all den vielen großen Erfolgen. Ich bin stolz, acht Jahre lang einen Beitrag zu der großen BVB-Erfolgsstory geleistet zu haben. Den Fußballer Andy Möller verbindet man heute mit dem BVB.

DFB.de: Bei Eintracht Frankfurt blieben Ihnen dagegen ähnliche Erfolge versagt.

Möller: Trotzdem verbindet mich mit Frankfurt unheimlich viel. Frankfurt ist und bleibt meine Heimatstadt und ist auch jetzt wieder mein Lebensmittelpunkt. Und ich darf und werde nie vergessen, dass ich bei der Eintracht, deren Trikot ich als 14-Jähriger erstmals getragen habe, meine so wichtige und erfolgreiche Fußball-Ausbildung bekommen habe. Mit der Eintracht bin ich Deutscher A-Jugendmeister geworden und zum Bundesligaspieler gereift.

DFB.de: An welche Ihrer drei Dienstzeiten in Frankfurt erinnern Sie sich ganz besonders?

Möller: Ganz klar an die zweite von 1990 bis 1992. Nach der WM in Italien befand ich mich schon mit einem Bein in Italien, als die Eintracht mich mit einem fantastischen Angebot und mit dem Verweis auf ganz große sportliche Ambitionen zurückholte. Sie wollte mit Anthony Yeboah, Uwe Bein, Manni Binz und Uli Stein, mit Ralf Weber, Ralf Falkenmeyer, mit mir und all den anderen, so betonte man mit aller Deutlichkeit und Offenheit, Deutscher Meister werden. Wenn es das Debakel in Rostock 1992 nicht gegeben hätte, wäre diese Rechnung ja auch aufgegangen.

DFB.de: Die Niederlage als Tabellenführer am letzten Spieltag beim Absteiger Hansa Rostock.

Möller: Die größte Enttäuschung in meiner Karriere! Schlimmer noch, als die so unglückliche Situation mit Schalke 04, als wir am letzten Spieltag 2001 beim Abpfiff in Gelsenkirchen schon als Meister gefeiert wurden, ehe Bayern München mit Anderssons Tor in der Nachspielzeit den Spieß noch umdrehte. 1992 hatten wir unter Stepanovic als Trainer diesen fantastischen Fußball 2000 zelebriert. Fußball vom Allerfeinsten! Unglaublich, wie das Bällchen damals bei uns durch die Reihen lief!

DFB.de: Umso größer ist auch heute noch die Enttäuschung, dass es mit dem Meistertitel nicht geklappt hat?

Möller: Dieser große Frust ist längst schon verarbeitet. Heute habe ich nur positive Erinnerungen. Ich hatte doch eine Wahnsinnskarriere. Mein Trophäenschrank ist rappelvoll, weil ich ja fast alles gewonnen habe.

DFB.de: Um ein Haar sogar den DFB-Pokal 1988 mit der Eintracht, wenn Sie im Winter 1987/1988 nicht vor den Problemen mit Trainer Feldkamp nach Dortmund geflohen wären?

Möller: Das war keine Flucht, auch wenn ich unter Feldkamp eine schwierige Zeit damals hatte. Es hieß, Lajos Detari und Möller könnten nicht gemeinsam im Mittelfeld spielen, was totaler Blödsinn war. Detari war ein Riesenkicker und hat die Eintracht 1988 ja dann auch zum Pokalsieg geschossen. Ein toller Typ, den ich kürzlich in Budapest zu einem längeren Gespräch getroffen habe. Mit ihm hätte ich gerne länger zusammengespielt. So aber machte ich mein Glück in Dortmund, wo ich im ersten halben Jahr zum Nachfolger von Marcel Raducanu, wie Detari ebenfalls ein großartiger Mittelfeldspieler, aufgebaut wurde.



Mit seiner enormen Sprintkraft und Treffsicherheit hat Andreas Möller als "Turbo" so manches auch wichtige Spiel entschieden. Und kann dazu auf eine Erfolgsbilanz verweisen, die ihresgleichen sucht: Weltmeister und Europameister mit der deutschen Nationalmannschaft, Weltpokalsieger, Champions-League-Gewinner und zweimal Deutscher Meister mit Dortmund sowie UEFA-Cup-Sieger mit Juventus Turin. Berlin und das DFB-Pokalfinale haben daneben jedoch für ihn einen ganz besonders hohen Stellenwert. Dreimal war er dort zum Abschluss und Höhepunkt der Saison angetreten – dreimal hatte er das Olympiastadion als Pokalsieger verlassen. 1989 mit dem BVB sowie 2001 und 2002 mit Schalke 04.

Im Exklusivinterview auf DFB.de mit Wolfgang Tobien nimmt Möller (49) Stellung zu seinem diesjährigen "Herzensfinale" Eintracht Frankfurt gegen Borussia Dortmund, beschreibt die Höhen und Tiefen seiner fünf Jahre in Frankfurt und seine achtjährige Erfolgsstrecke beim BVB mit dem DFB-Pokalsieg 1989 als Startschuss für Borussias und seinen persönlichen Aufstieg. Dazu äußert sich der derzeitige Co-Trainer der ungarischen Nationalmannschaft (Vertrag bis 2018) über seine drei Jahre auf Schalke und seinen Eindruck über die deutsche Nationalmannschaft.

DFB.de: Echte Liebe oder alte Liebe – BVB oder Eintracht, für wen, Herr Möller, schlägt Ihr Herz beim diesjährigen DFB-Pokalfinale?

Andreas Möller: Beiden Klubs fühle ich mich innerlich nach wie vor sehr stark verbunden. Und es gibt noch viele persönliche Kontakte. Generell freue ich mich immer, wenn ich von Erfolgen meiner ehemaligen Klubs erfahre. Jetzt aber befinde ich mich in einem echten Dilemma. Ich denke, man tritt der Eintracht nicht zu nahe, wenn man die Borussia als Favoriten bezeichnet. Doch von meinen Gefühlen her will ich mich nicht auf einen Sieger festlegen.

DFB.de: Möller, der Diplomat. Werden Sie in Berlin im Olympiastadion dabei sein?

Möller: Leider nicht! In Ungarn findet an diesem Wochenende der letzte Spieltag in der Liga statt. Da muss ich mit dem gesamten Trainerstab der Nationalmannschaft dort im Einsatz sein, weil wir direkt im Anschluss einen Lehrgang in Sachen WM-Qualifikation haben. Zwei meiner Töchter werden mich in Berlin aber vertreten. (lacht)

DFB.de: Welche besonderen Erinnerungen haben Sie an Berlin und das Pokalfinale?

Möller: Nur die allerbesten natürlich. Wenn man wie ich dreimal im Olympiastadion im DFB-Pokalendspiel am Ball war und dreimal gewonnen hat, hat Berlin einen besonders hohen Stellenwert in einer Karriere.

DFB.de: Zweimal war Ihnen dies mit Schalke 04 und einmal mit Dortmund gelungen. Welcher Sieg ist war für Sie von ganz spezieller Tragweite?

Möller: Am Ende einer Saison in Berlin den DFB-Pokal in die Höhe zu stemmen, das bleibt für mich, egal mit welchem Klub, ein unvergessliches Erlebnis. Doch der Triumph 1989 mit dem BVB war schon etwas ganz Besonderes. Für mich persönlich, weil es mein erster Titelgewinn war, mit gerade mal 21 Jahren. Und für die Borussia war es der Startschuss zu all dem, was sie heute im deutschen Fußball ist. Dies war die Initialzündung zu der unglaublichen Euphorie, die in den folgenden Jahren um diesen Verein entstanden ist. 1989 begann die Erfolgsstory Borussia Dortmund.

DFB.de: Welcher der beiden diesjährigen Endspielklubs hat Ihre Karriere und Ihr Leben stärker geprägt und beeinflusst?

Möller: Für meine Karriere war 1989 mit Dortmund von großer Bedeutung. In dem damaligen Pokaljahr mit Berlin als Krönung wurde ich zum Nationalspieler und zum Teilnehmer an der WM 1990 in Italien. Die schönste, die erfolgreichste und die prägendste Zeit waren meine zwei Etappen in Dortmund, insbesondere nach meiner Rückkehr 1994 mit all den vielen großen Erfolgen. Ich bin stolz, acht Jahre lang einen Beitrag zu der großen BVB-Erfolgsstory geleistet zu haben. Den Fußballer Andy Möller verbindet man heute mit dem BVB.

DFB.de: Bei Eintracht Frankfurt blieben Ihnen dagegen ähnliche Erfolge versagt.

Möller: Trotzdem verbindet mich mit Frankfurt unheimlich viel. Frankfurt ist und bleibt meine Heimatstadt und ist auch jetzt wieder mein Lebensmittelpunkt. Und ich darf und werde nie vergessen, dass ich bei der Eintracht, deren Trikot ich als 14-Jähriger erstmals getragen habe, meine so wichtige und erfolgreiche Fußball-Ausbildung bekommen habe. Mit der Eintracht bin ich Deutscher A-Jugendmeister geworden und zum Bundesligaspieler gereift.

DFB.de: An welche Ihrer drei Dienstzeiten in Frankfurt erinnern Sie sich ganz besonders?

Möller: Ganz klar an die zweite von 1990 bis 1992. Nach der WM in Italien befand ich mich schon mit einem Bein in Italien, als die Eintracht mich mit einem fantastischen Angebot und mit dem Verweis auf ganz große sportliche Ambitionen zurückholte. Sie wollte mit Anthony Yeboah, Uwe Bein, Manni Binz und Uli Stein, mit Ralf Weber, Ralf Falkenmeyer, mit mir und all den anderen, so betonte man mit aller Deutlichkeit und Offenheit, Deutscher Meister werden. Wenn es das Debakel in Rostock 1992 nicht gegeben hätte, wäre diese Rechnung ja auch aufgegangen.

DFB.de: Die Niederlage als Tabellenführer am letzten Spieltag beim Absteiger Hansa Rostock.

Möller: Die größte Enttäuschung in meiner Karriere! Schlimmer noch, als die so unglückliche Situation mit Schalke 04, als wir am letzten Spieltag 2001 beim Abpfiff in Gelsenkirchen schon als Meister gefeiert wurden, ehe Bayern München mit Anderssons Tor in der Nachspielzeit den Spieß noch umdrehte. 1992 hatten wir unter Stepanovic als Trainer diesen fantastischen Fußball 2000 zelebriert. Fußball vom Allerfeinsten! Unglaublich, wie das Bällchen damals bei uns durch die Reihen lief!

DFB.de: Umso größer ist auch heute noch die Enttäuschung, dass es mit dem Meistertitel nicht geklappt hat?

Möller: Dieser große Frust ist längst schon verarbeitet. Heute habe ich nur positive Erinnerungen. Ich hatte doch eine Wahnsinnskarriere. Mein Trophäenschrank ist rappelvoll, weil ich ja fast alles gewonnen habe.

DFB.de: Um ein Haar sogar den DFB-Pokal 1988 mit der Eintracht, wenn Sie im Winter 1987/1988 nicht vor den Problemen mit Trainer Feldkamp nach Dortmund geflohen wären?

Möller: Das war keine Flucht, auch wenn ich unter Feldkamp eine schwierige Zeit damals hatte. Es hieß, Lajos Detari und Möller könnten nicht gemeinsam im Mittelfeld spielen, was totaler Blödsinn war. Detari war ein Riesenkicker und hat die Eintracht 1988 ja dann auch zum Pokalsieg geschossen. Ein toller Typ, den ich kürzlich in Budapest zu einem längeren Gespräch getroffen habe. Mit ihm hätte ich gerne länger zusammengespielt. So aber machte ich mein Glück in Dortmund, wo ich im ersten halben Jahr zum Nachfolger von Marcel Raducanu, wie Detari ebenfalls ein großartiger Mittelfeldspieler, aufgebaut wurde.

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DFB.de: Nach der tollen ersten Saison in Dortmund sollte 1990 ihr ganz großes Jahr werden. Stattdessen kam es zum Abschied vom BVB, und die WM in Italien war trotz des Titelgewinns für sie nicht, wie erhofft, das Gelbe vom Ei. Ein verlorenes Jahr mit einem zunächst auch holprigen Wiedereinstand bei der Eintracht?

Möller: Es stimmt, die WM lief für mich persönlich nicht wie gewünscht. Doch da ich als jüngster Spieler alle WM-Qualifikationsspiele von Anfang an mitgemacht hatte und bei der Endrunde zudem zweimal zum Einsatz kam, darf ich mich trotzdem als Weltmeister fühlen. Und man muss berücksichtigen, dass in Italien mit Häßler, Littbarski, Bein, Thon und mir fünf Mittelfeldspieler für zwei Positionen da waren, von denen es jeder verdient hätte, im Endspiel Weltmeister zu werden. Die ersten Monate in Frankfurt verliefen dann mit etwas Sand im Getriebe. Doch danach ging unter Stepi richtig die Post ab.

DFB.de: Was sagen Sie zur heutigen Nationalmannschaft und deren Entwicklung?

Möller: Unabhängig von den großartigen sportlichen Erfolge – man kann nur den Hut ziehen, was da unter Jogi Löw und Oliver Bierhoff im vergangenen Jahrzehnt entstanden ist. Fußball auf ganz hohem technischem Niveau mit einer tollen Außendarstellung! Ich bin ein großer Freund der Nationalmannschaft und kann mich mit diesem sympathischen Team total identifizieren. Das gilt auch für meine beiden neun- und siebenjährigen Jungs. Wann immer es zeitlich klappt, holen wir bei Länderspielen die DFB-Trikots aus dem Schrank, ziehen sie an und dann wird mitgefiebert und mitgejubelt.

DFB.de: Falls Sie nicht selbst Länderspieltermine haben. Wie sieht es mit Ihrem Job in Ungarn aus?

Möller: Als Assistent von Bernd Storck habe ich eine wirklich sehr schöne und reizvolle Aufgabe. Nach den erfolgreichen Entscheidungsspielen gegen Norwegen war die EM 2016 mit dem Erreichen des Achtelfinales das sensationelle Highlight, inklusive des Siegs über den Nachbarn Österreich und des 3:3 gegen den späteren Europameister Portugal. Ich bin oft in Budapest und in Sachen Spielbeobachtung für Bernd Storck, der zugleich Sportdirektor des Verbandes ist, bei A- und U-Länderspielen viel unterwegs.

DFB.de: Wie lange werden Sie diesen Job noch machen?

Möller: Im Moment haben wir es sehr schwer, uns in der Gruppe mit den Favoriten Portugal und Schweiz für die WM 2018 zu qualifizieren. So lange läuft mein Vertrag derzeit noch. Es wäre schön, wenn der Verband unserem Trainerteam das Vertrauen für die Qualifikation zur europaweiten EM 2020 geben würde. Dann findet ein Endrundenspiel ja auch in Budapest statt.

DFB.de: Dreimal Frankfurt, zweimal Dortmund, dazu als Erfolgsbringer auf „feindlichem“ Gelände in Schalke und als Sportdirektor in Offenbach. Jetzt Co-Trainer in Ungarn. Ein Andy Möller lässt nichts aus?

Möller: Ich habe bisher jede Herausforderung angenommen. In meinem letzten Jahr in Dortmund lief es für mich nicht mehr wie zuvor gewohnt. So war mein Wechsel nach Schalke vor allem auch eine ganz besondere Kampfansage an mich selbst. Ich wollte mich von da an als Profi selbstbewusster darstellen, auch in der Öffentlichkeit, die mir bis dahin ziemlich egal war. Und ich wollte mich in diesem speziellen Ruhrpottklima der großen Rivalität mit Dortmund durchsetzen und behaupten. Ich denke, ich habe diese Chance, die auch ein großes Risiko war, mit dem nötigen Mut genutzt.

DFB.de: Mit zwei DFB-Pokalsiegen und mit Schalke 2001 als "Meister der Herzen". Aber auch, weil Sie sich seitdem dem großen Profifußball-Business generell gewachsen fühlen, mit dem Sie zuvor ohne den Ball am Fuß außerhalb des Spielfelds Probleme hatten?

Möller: Sagen wir es so: Ich habe gelernt, die Ärmel hoch zu krempeln, eine Mannschaft zu führen und mich schwierigen Situationen zu stellen und sie zu bewältigen. Im Grunde war ich nie einer, der sich vor großen Herausforderungen gedrückt hat.

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