Milorad Pekovic: Für einen Neuanfang sorgen

Anfang August wird Milorad Pekovic 36 Jahre alt. In einem Alter, in dem andere Fußballspieler längst ihre Karriere beendet haben, wagt der Mittelfeldspieler einen Neuanfang. Der montenegrinische Nationalspieler wechselte diesen Sommer von Bundesliga-Absteiger SpVgg Greuther Fürth zum Drittligisten FC Hansa Rostock. Der Saisonstart am Samstag hat es gleich in sich. Im Nordderby empfängt Rostock den Aufsteiger Holstein Kiel.

Im DFB.de-Interview spricht Milorad Pekovic mit Oliver Jensen über die ersten Eindrücke bei seinem neuen Verein, den schwierigen Saisonauftakt und das Leben als Profifußballer mit Mitte 30.

DFB.de: Herr Pekovic, Sie haben für den FSV Mainz und zuletzt für Greuther Fürth in der Bundesliga gespielt. Wie schwer fiel Ihnen nun der Gang in die 3. Liga?

Milorad Pekovic: Überhaupt nicht schwer. Ich bin 35 Jahre alt, werde bald 36 sein. Die Liga ist für mich nicht entscheidend. Wichtig ist nur, dass ich Fußball spielen kann.

DFB.de: Unterscheidet sich das Trainingsumfeld und die Betreuung bei einem Drittligisten wie Rostock von dem eines Bundesligisten wie Mainz oder zuletzt Greuther Fürth? Müssen Sie Ihre Fußballschuhe nun selbst putzen, während das in der Bundesliga für Sie gemacht wurde?

Pekovic: Ganz ehrlich: Ich spüre keinen großen Unterschied. Das Training, die Kabinen und die Abläufe sind genauso professionell wie in der Bundesliga. Und meine Schuhe habe ich ohnehin immer selber geputzt.

DFB.de: Haben Sie vor Ihrem Wechsel darüber nachgedacht, Ihre Karriere zu beenden?

Pekovic: Das war kein Thema. Ich fühle mich gut und habe viel Spaß am Fußball. Als von Hansa Rostock das Angebot kam, für zwei Jahre zu unterschreiben, habe ich mich sehr gefreut.



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Anfang August wird Milorad Pekovic 36 Jahre alt. In einem Alter, in dem andere Fußballspieler längst ihre Karriere beendet haben, wagt der Mittelfeldspieler einen Neuanfang. Der montenegrinische Nationalspieler wechselte diesen Sommer von Bundesliga-Absteiger SpVgg Greuther Fürth zum Drittligisten FC Hansa Rostock. Der Saisonstart am Samstag hat es gleich in sich. Im Nordderby empfängt Rostock den Aufsteiger Holstein Kiel.

Im DFB.de-Interview spricht Milorad Pekovic mit Oliver Jensen über die ersten Eindrücke bei seinem neuen Verein, den schwierigen Saisonauftakt und das Leben als Profifußballer mit Mitte 30.

DFB.de: Herr Pekovic, Sie haben für den FSV Mainz und zuletzt für Greuther Fürth in der Bundesliga gespielt. Wie schwer fiel Ihnen nun der Gang in die 3. Liga?

Milorad Pekovic: Überhaupt nicht schwer. Ich bin 35 Jahre alt, werde bald 36 sein. Die Liga ist für mich nicht entscheidend. Wichtig ist nur, dass ich Fußball spielen kann.

DFB.de: Unterscheidet sich das Trainingsumfeld und die Betreuung bei einem Drittligisten wie Rostock von dem eines Bundesligisten wie Mainz oder zuletzt Greuther Fürth? Müssen Sie Ihre Fußballschuhe nun selbst putzen, während das in der Bundesliga für Sie gemacht wurde?

Pekovic: Ganz ehrlich: Ich spüre keinen großen Unterschied. Das Training, die Kabinen und die Abläufe sind genauso professionell wie in der Bundesliga. Und meine Schuhe habe ich ohnehin immer selber geputzt.

DFB.de: Haben Sie vor Ihrem Wechsel darüber nachgedacht, Ihre Karriere zu beenden?

Pekovic: Das war kein Thema. Ich fühle mich gut und habe viel Spaß am Fußball. Als von Hansa Rostock das Angebot kam, für zwei Jahre zu unterschreiben, habe ich mich sehr gefreut.

DFB.de: Und nach den zwei Spielzeiten, wenn Sie fast 38 Jahre alt sind, ist die Karriere endgültig vorbei?

Pekovic: Darüber denke ich noch nicht nach.

DFB.de: Fällt Ihnen die Saisonvorbereitung jetzt mit Mitte 30 deutlich schwerer als früher?

Pekovic: Natürlich war das in jungen Jahren etwas einfacher. Aber wenn ich ehrlich bin, hat mir die Saisonvorbereitung auch damals nicht sonderlich viel Freude gemacht. Ich mag lieber Fußball spielen als Konditionstraining. Aber so eine Saisonvorbereitung gehört einfach dazu.

DFB.de: Was ist konkret anders? Leben Sie vielleicht jetzt professioneller als damals?

Pekovic: Auf jeden Fall. Ich passe mehr auf mich und meinen Körper auf. Die richtige Ernährung, die richtige Vorbereitung auf das Training - all das ist wichtig. Allerdings kommt mir meine Erfahrung auch zugute. Ich weiß genau, was mein Körper braucht. Bisher hatte ich jedenfalls keine Probleme.

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DFB.de: Sie spielen seit dem Jahr 2007 für die montenegrinische Nationalmannschaft. Wie lange planen Sie noch die Doppelbelastung mit Verein und Nationalelf?

Pekovic: Erst kürzlich habe ich mit unserem Trainer (Branko Brnovic, Anm. d. Red.) darüber gesprochen. Ich werde auf jeden Fall die Qualifikation für die Weltmeisterschaft in Brasilien noch zu Ende spielen. Danach wird es vielleicht etwas schwierig.

DFB.de: Mitte Juni begann die Saisonvorbereitung in Rostock. Wie ist Ihr erster Eindruck vom Verein?

Pekovic: Man spürt, dass Rostock ein Traditionsverein ist. Wir haben viele Fans. Ob nun beim Training oder bei Testspielen - immer kommen viele Anhänger. Kürzlich hatten wir einen Familientag. Unglaublich viele Fans sind erschienen. Damit hatte ich wirklich nicht gerechnet. Die Menschen hier haben richtig Bock auf Fußball. Natürlich verlief die vergangene Saison für alle hier in Rostock nicht zufriedenstellend. Aber das wollen wir nun besser machen.

DFB.de: Das dürfte aber nicht ganz einfach werden. 17 Profis haben den Verein verlassen. Die neu zusammengewürfelte Mannschaft dürfte kaum eingespielt sein.

Pekovic: Natürlich ist das nicht einfach. Aber die vergangene Saison lief nicht optimal. Ein Umbruch war einfach notwendig. Wir neuen Spieler sollen nun für einen Neuanfang sorgen. Daher ist es auch kaum vorauszusagen, wie diese Saison verlaufen wird.

DFB.de: Laut Trainer Andreas Bergmann ist der Aufstieg noch kein Ziel. Wie ist Ihre Meinung?

Pekovic: Wir haben eine gute Mannschaft und die Saisonvorbereitung lief gut. Wir haben uns in den letzten Wochen wirklich weiterentwickelt. Trotzdem sollten wir die ersten Spieltage abwarten. Dann können wir vielleicht über die Ziele sprechen. Noch ist es zu früh.

DFB.de: Lastet auf der Mannschaft ein besonderer Druck, weil es dem Verein finanziell schlecht geht und nur Erfolge Geld in die Kasse bringen? Der Aufsichtsratvorsitzende Thomas Akrobat sagte kürzlich, der Verein ließe sich nur über einen sportlichen Erfolg sanieren.

Pekovic: Letztendlich geht es nur darum, dass wir uns auf den Fußball konzentrieren. Alles andere darf keine Rolle spielen. Wir haben eine gute Mannschaft und möchten so viele Punkte wie möglich holen. Andere Dinge liegen nicht in unseren Händen.

DFB.de: Aber Sie werden doch durch die Medien ständig daran erinnert, dass es dem Verein schlecht geht. Neun Mitarbeiter wurden diesen Sommer entlassen. Über weitere Einsparungen wird spekuliert. Das kann ein Spieler doch nicht einfach abschütteln.

Pekovic: Natürlich bekommen wir das mit. Aber letztendlich kommt es darauf an, dass wir unseren Job machen. Wir müssen in jedem Spiel 100 Prozent geben und wollen eine gute Saison spielen.

DFB.de: Zu Saisonbeginn stehen zwei Spiele gegen Aufsteiger an. Zunächst wird Holstein Kiel in Rostock zu Gast sein, danach geht es zum Auswärtsspiel beim SV Elversberg. Wie schwierig ist dieser Saisonauftakt?

Pekovic: Sehr schwierig. Beide Mannschaften werden von der Aufstiegseuphorie getragen. Dadurch bringt jeder noch ein paar Prozent mehr Einsatz. Uns erwarten hochmotivierte Gegner. Trotzdem darf das für uns keine Rolle spielen. Ein guter Saisonbeginn wäre für die gesamte Spielzeit wichtig.

DFB.de: Und ab wie vielen Punkten würden Sie von einem guten Saisonstart sprechen?

Pekovic: Ob nun vier oder sechs Punkte - ich möchte keine bestimmte Punktzahl nennen. Mit solchen Aussagen setzt man sich nur selber unter Druck. Wir wollen einfach gute Leistung abliefern und so viele Punkte wie möglich holen.