Metaxas: Von Skibbe, Streich und Co. gelernt

Rheinischer Herbst statt griechische Sonne: Iraklis Metaxas hat seine Arbeit als Co-Trainer von Michael Skibbe bei der Nationalmannschaft von Griechenland beendet, ist zu seiner Familie nach Hürth bei Köln zurückgekehrt. Der 49-Jährige tritt bei der U 19 des Bundesligisten Bayer 04 Leverkusen in der West-Staffel der A-Junioren-Bundesliga die Nachfolge von Markus Anfang an, der beim Drittligisten Holstein Kiel Karsten Neitzel als Cheftrainer abgelöst hatte. Metaxas kann auf viele Erfahrungen im Junioren- und Seniorenbereich zurückblicken. Beim DFB war er als Stützpunktkoordinator am Mittelrhein für die Jugendförderung tätig, beim VfL Bochum und beim SC Freiburg war der gebürtige Kölner als U 23-Trainer und als Co-Trainer der Profimannschaften tätig.

Im aktuellen DFB.de-Interview spricht Fußballlehrer Iraklis Metaxas mit dem Mitarbeiter Martin Bytomski über seine ersten Tage bei Bayer 04 Leverkusen, seine Zusammenarbeit mit Heiko Herrlich, Christian Streich, Friedhelm Funkel und Michael Skibbe sowie die Unterschiede zwischen der Arbeit im Verein und bei einem Nationalteam.

DFB.de: Sie sind von der griechischen Nationalmannschaft direkt in den Nachwuchsbereich von Bayer 04 Leverkusen gewechselt. Wer hatte den Kontakt hergestellt, Herr Metaxas?

Iraklis Metaxas: Helmut Jungheim, der Leiter des Leverkusener Nachwuchsleistungszentrums, hat mich angerufen. Wir kennen uns schon lange, haben beide beim Fußballverband Mittelrhein gearbeitet. Er hat mir das Angebot unterbreitet, bei Bayer 04 zu arbeiten.

DFB.de: Haben Sie direkt zugesagt?

Metaxas: Ich habe es mir nicht leichtgemacht. Die Entscheidung ist nicht gegen die Stelle bei der griechischen Nationalmannschaft gefallen, sondern allein für die spannende Aufgabe in Leverkusen.

DFB.de: Haben Sie schon eine Wohnung gefunden?

Metaxas: Das war gar nicht nötig, meine Familie wohnt in Hürth. In Athen hatte ich eine Zweitwohnung. Die Nähe zur Familie war - neben der sportlichen Herausforderung - der Hauptgrund, das Leverkusener Angebot anzunehmen.

DFB.de: Sie trainieren die Leverkusener U 19 zusammen mit Markus von Ahlen. Gibt es einen Chef- und einen Co-Trainer?

Metaxas: Nein, wir arbeiten auf Augenhöhe. Zusammen mit Patrick Weiser und Jan Hoepner, die ihren Schwerpunkt bei der U 17 haben, arbeiten Markus von Ahlen und ich in einem Trainerverbund.

DFB.de: Mussten Sie sich mit Ihrem Trainerkollegen erst "beschnuppern"?

Metaxas: Das war gar nicht nötig. Ich kenne Markus aus meiner Zeit beim DFB und beim Fußballverband Mittelrheim, bei dem ich als Stützpunktkoordinator gearbeitet habe und er damals in Leverkusen als U 17-Trainer tätig war.

DFB.de: Wie genau sind die Aufgaben verteilt?

Metaxas: In der täglichen Trainingsarbeit wird sich zeigen, wo wir die Schwerpunkte legen, was der Mannschaft am meisten hilft. Das hat sich in der kurzen Zeit bislang noch nicht exakt herauskristallisiert.

DFB.de: Sie sind mit einem 4:0-Heimsieg gegen den MSV Duisburg gestartet. Waren Sie rundum zufrieden mit Ihrem Debüt?

Metaxas: Rundum zufrieden ist ein Trainer nie. Es gibt immer etwas zu verbessern, auch wenn die Mannschaft viele Dinge sehr gut gelöst hat.

DFB.de: Wo sehen Sie noch Luft nach oben?

Metaxas: In einigen Phasen hat die Mannschaft zu viel gewollt. Die Spieler müssen lernen, auch mal einen Gang zurückzuschalten, eine Partie zu beruhigen.



Rheinischer Herbst statt griechische Sonne: Iraklis Metaxas hat seine Arbeit als Co-Trainer von Michael Skibbe bei der Nationalmannschaft von Griechenland beendet, ist zu seiner Familie nach Hürth bei Köln zurückgekehrt. Der 49-Jährige tritt bei der U 19 des Bundesligisten Bayer 04 Leverkusen in der West-Staffel der A-Junioren-Bundesliga die Nachfolge von Markus Anfang an, der beim Drittligisten Holstein Kiel Karsten Neitzel als Cheftrainer abgelöst hatte. Metaxas kann auf viele Erfahrungen im Junioren- und Seniorenbereich zurückblicken. Beim DFB war er als Stützpunktkoordinator am Mittelrhein für die Jugendförderung tätig, beim VfL Bochum und beim SC Freiburg war der gebürtige Kölner als U 23-Trainer und als Co-Trainer der Profimannschaften tätig.

Im aktuellen DFB.de-Interview spricht Fußballlehrer Iraklis Metaxas mit dem Mitarbeiter Martin Bytomski über seine ersten Tage bei Bayer 04 Leverkusen, seine Zusammenarbeit mit Heiko Herrlich, Christian Streich, Friedhelm Funkel und Michael Skibbe sowie die Unterschiede zwischen der Arbeit im Verein und bei einem Nationalteam.

DFB.de: Sie sind von der griechischen Nationalmannschaft direkt in den Nachwuchsbereich von Bayer 04 Leverkusen gewechselt. Wer hatte den Kontakt hergestellt, Herr Metaxas?

Iraklis Metaxas: Helmut Jungheim, der Leiter des Leverkusener Nachwuchsleistungszentrums, hat mich angerufen. Wir kennen uns schon lange, haben beide beim Fußballverband Mittelrhein gearbeitet. Er hat mir das Angebot unterbreitet, bei Bayer 04 zu arbeiten.

DFB.de: Haben Sie direkt zugesagt?

Metaxas: Ich habe es mir nicht leichtgemacht. Die Entscheidung ist nicht gegen die Stelle bei der griechischen Nationalmannschaft gefallen, sondern allein für die spannende Aufgabe in Leverkusen.

DFB.de: Haben Sie schon eine Wohnung gefunden?

Metaxas: Das war gar nicht nötig, meine Familie wohnt in Hürth. In Athen hatte ich eine Zweitwohnung. Die Nähe zur Familie war - neben der sportlichen Herausforderung - der Hauptgrund, das Leverkusener Angebot anzunehmen.

DFB.de: Sie trainieren die Leverkusener U 19 zusammen mit Markus von Ahlen. Gibt es einen Chef- und einen Co-Trainer?

Metaxas: Nein, wir arbeiten auf Augenhöhe. Zusammen mit Patrick Weiser und Jan Hoepner, die ihren Schwerpunkt bei der U 17 haben, arbeiten Markus von Ahlen und ich in einem Trainerverbund.

DFB.de: Mussten Sie sich mit Ihrem Trainerkollegen erst "beschnuppern"?

Metaxas: Das war gar nicht nötig. Ich kenne Markus aus meiner Zeit beim DFB und beim Fußballverband Mittelrheim, bei dem ich als Stützpunktkoordinator gearbeitet habe und er damals in Leverkusen als U 17-Trainer tätig war.

DFB.de: Wie genau sind die Aufgaben verteilt?

Metaxas: In der täglichen Trainingsarbeit wird sich zeigen, wo wir die Schwerpunkte legen, was der Mannschaft am meisten hilft. Das hat sich in der kurzen Zeit bislang noch nicht exakt herauskristallisiert.

DFB.de: Sie sind mit einem 4:0-Heimsieg gegen den MSV Duisburg gestartet. Waren Sie rundum zufrieden mit Ihrem Debüt?

Metaxas: Rundum zufrieden ist ein Trainer nie. Es gibt immer etwas zu verbessern, auch wenn die Mannschaft viele Dinge sehr gut gelöst hat.

DFB.de: Wo sehen Sie noch Luft nach oben?

Metaxas: In einigen Phasen hat die Mannschaft zu viel gewollt. Die Spieler müssen lernen, auch mal einen Gang zurückzuschalten, eine Partie zu beruhigen.

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DFB.de: Wie bewerten Sie Ihre Zeit als Co-Trainer von Michael Skibbe von Griechenland? Wäre die WM 2018 in Russland mit dem Europameister von 2004 nicht ein interessantes Ziel gewesen?

Metaxas: Die WM wäre ein tolles Erlebnis gewesen, das ist klar. Es war eine schöne Zeit bei der griechischen Nationalmannschaft. Uns war es gelungen, die Spielweise weiterzuentwickeln. Der Erfolg hat sich auch eingestellt. Wir hatten die vergangenen drei Spiele gewonnen. Darunter war der 4:1-Auswärtssieg in der WM-Qualifikation gegen Gibraltar, aber auch ein 2:1 im Testspiel gegen die Niederlande.

DFB.de: Wo liegen die größten Unterschiede zwischen der Trainerarbeit im Verein und der Tätigkeit für eine Nationalmannschaft?

Metaxas: Beim Nationalteam fällt die tägliche Trainingsarbeit weg. Kommen die Spieler dann zusammen, bleibt in der Regel nur wenig Zeit bis zur nächsten Partie. Im Training bestimmte Taktikten oder Verhaltensweisen einzustudieren, ist schwierig. Zwischen den Spielen sind die Trainer viel unterwegs, beobachten die Spieler und stehen mit ihnen in Kontakt.

DFB.de: Wie lief die Zusammenarbeit mit dem ehemaligen DFB-Trainer Michael Skibbe?

Metaxas: Sehr konstruktiv. Mich hat seine Gelassenheit beeindruckt. Egal in welcher Situation: Michael Skibbe hat immer die Ruhe bewahrt und somit eine große Sicherheit ausgestrahlt. Das hat sich auch auf die Mannschaft ausgewirkt.

DFB.de: Unter Trainern wie Christian Streich, Heiko Herrlich und Friedhelm Funkel waren Sie Assistent. Welcher Chef hat sie am meisten beeinflusst?

Metaxas: Ich habe von allen Trainern etwas mitgenommen. Heiko Herrlich war unglaublich beharrlich, hat die Dinge mit großen Ehrgeiz vorangetrieben. Christian Streich hat Fußball gearbeitet. Sein intensives Auseinandersetzen mit dem Gegner, möglichen Taktiken und Spielweisen hat mir imponiert. Er arbeitet mit unglaublicher Akribie. Friedhelm Funkel war immer sehr klar in den Sachen, die er gemacht hat. Entscheidend ist aber, Dinge nicht zu kopieren, sondern die eigenen Schlüsse daraus zu ziehen und dann anzuwenden.

DFB.de: Sie haben sowohl Erfahrungen als Junioren- und als Seniorentrainer gesammelt. Welcher Bereich liegt Ihnen mehr?

Metaxas: Beides hat seinen Reiz: Die jungen Spieler gehen mit einer großen Leidenschaft ans Werk, geben immer 100 Prozent. Da muss man auch mal auf die Bremse treten, um die Kraft richtig dosieren und ein Gespür für Spielsituationen entwickeln zu können. Im Männerbereich ist das Arbeiten vielschichtiger, da Taktiken schneller verstanden und umgesetzt werden. Außerdem kommen die Medien noch hinzu, was die Aufmerksamkeit und den Druck verstärkt.

DFB.de: Ihr Vorgänger in Leverkusen, Markus Anfang, ist nun Cheftrainer beim Drittligisten Holstein Kiel. Streben Sie auch eine Cheftrainerposition bei einem höherklassigen Verein an?

Metaxas: Aus meiner Erfahrung heraus kann ich sagen, dass man im Fußball gar nichts planen kann. Auch meine bisherigen Stationen waren allesamt nicht geplant, sondern kamen eher kurzfristig zustande. Doch das Leverkusener Konzept der jahrgangsübergreifenden Jugendarbeit reizt mich total. Sonst hätte ich die Zelte in Griechenland auch nicht abgebrochen.

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