Menga: "Mache mich nicht verrückt"

Mit 13 Treffern in der vergangenen Saison war Addy-Waku Menga der Top-Torschütze des Drittligisten VfL Osnabrück. In dieser Spielzeit läuft es für den 32 Jahre alten Stürmer mit kongolesischen Wurzeln noch nicht rund. Nach 16 Spieltagen mit zehn Einsätzen wartet Menga weiterhin auf seinen ersten Saisontreffer - obwohl die Lila-Weißen insgesamt gut in Fahrt sind. Seit sieben Partien sind die Niedersachsen ungeschlagen. Als Tabellensechster hat die Mannschaft von Trainer Joe Enochs drei Zähler Rückstand auf den Dritten SG Sonnenhof Großaspach.

Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Addy-Waku Menga mit dem Journalisten Thomas Ziehn über seine "Ladehemmung", die Zeit nach der Karriere und das Wiedersehen mit Alexander Nouri.

DFB.de: Beim jüngsten 1:1 im Testspiel gegen den FC St. Pauli standen Sie in der Startelf. Ist der VfL gut durch die Länderspielpause gekommen, Herr Menga?

Addy-Waku Menga: Wir haben insgesamt die Pause genutzt, um den Grundstein für den Jahresendspurt zu legen. Unser Ziel ist es, vor der Winterpause noch einmal alles herauszuholen. Dafür haben wir im läuferischen und taktischen Bereich hart gearbeitet. Unsere Fortschritte konnte man im Testspiel gegen St. Pauli sehen. Das Spiel war wichtig für uns alle. Ich glaube sogar, dass wir während der Länderspielpause noch enger zusammengerückt sind.

DFB.de: In der 3. Liga kamen Sie in dieser Saison erst auf zehn Spiele mit insgesamt 529 Minuten Einsatzzeit. Worin liegen die Gründe?

Menga: Die Spielzeit 2014/2015 verlief überragend. Ich hätte mir gewünscht, dass es nahtlos so weitergeht. Doch auch wegen einer Leistenverletzung bin ich nur schleppend in die Saison gekommen.

DFB.de: Auf Ihr erstes Tor müssen Sie noch warten. Wie sehr trübt das Ihre in der Regel blendende Laune?

Menga: Ich mache mir schon ein paar Gedanken, bin aber weit davon entfernt, mich verrückt zu machen. Schließlich gibt es auf der Welt weitaus schlimmere Dinge, als meine Phase ohne Torerfolg. Deshalb schlägt mir das auch nicht aufs Gemüt.

DFB.de: In einem Stürmerleben gibt es immer wieder Zeiträume, in denen es nicht rund läuft. Was unternehmen Sie dagegen?

Menga: Schon im Training versuche ich, den einfachen Weg zu nehmen, nie zu kompliziert den Abschluss zu suchen. Ich weiß, was ich kann. Vielleicht fehlt nur ein Erfolgserlebnis, damit der Knoten wieder platzt. So oder so tue ich alles für die Mannschaft. Über allem steht schließlich immer der gemeinsame Erfolg des Vereins.

DFB.de: Nach einem schwachen Saisonstart hat der VfL Tuchfühlung zu den Spitzenplätzen aufgenommen. Woher kommt die ansteigende Form?

Menga: Zunächst lief es in der Tat nicht so, wie wir es uns erhofft hatten. Der neue Trainer Joe Enochs hat dann das System geändert. Das 4-4-2, das wir schon in der Saison 2014/2015 gespielt hatten, gab uns Sicherheit. Die Laufwege stimmen und wir treten unbekümmert auf. Vor allem zu Hause können wir zusätzlich auf die hervorragende Unterstützung unserer Fans bauen. Insgesamt sehe ich uns auf einem guten Weg. Erreicht haben wir freilich noch nichts.

DFB.de: Am Samstag treten Sie mit dem VfL bei Ihrem Ex-Klub SV Werder Bremen II an. Eine besondere Partie?

Menga: Unter Werder-Trainer Alexander Nouri habe ich in Oldenburg gespielt. Er hat mir die Tür geöffnet, wieder in den Profibereich zurückkehren zu können. Alex ist ein richtig guter Freund geworden. Ich freue mich auf das Wiedersehen und die Rückkehr auf "Platz 11".



Mit 13 Treffern in der vergangenen Saison war Addy-Waku Menga der Top-Torschütze des Drittligisten VfL Osnabrück. In dieser Spielzeit läuft es für den 32 Jahre alten Stürmer mit kongolesischen Wurzeln noch nicht rund. Nach 16 Spieltagen mit zehn Einsätzen wartet Menga weiterhin auf seinen ersten Saisontreffer - obwohl die Lila-Weißen insgesamt gut in Fahrt sind. Seit sieben Partien sind die Niedersachsen ungeschlagen. Als Tabellensechster hat die Mannschaft von Trainer Joe Enochs drei Zähler Rückstand auf den Dritten SG Sonnenhof Großaspach.

Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Addy-Waku Menga mit dem Journalisten Thomas Ziehn über seine "Ladehemmung", die Zeit nach der Karriere und das Wiedersehen mit Alexander Nouri.

DFB.de: Beim jüngsten 1:1 im Testspiel gegen den FC St. Pauli standen Sie in der Startelf. Ist der VfL gut durch die Länderspielpause gekommen, Herr Menga?

Addy-Waku Menga: Wir haben insgesamt die Pause genutzt, um den Grundstein für den Jahresendspurt zu legen. Unser Ziel ist es, vor der Winterpause noch einmal alles herauszuholen. Dafür haben wir im läuferischen und taktischen Bereich hart gearbeitet. Unsere Fortschritte konnte man im Testspiel gegen St. Pauli sehen. Das Spiel war wichtig für uns alle. Ich glaube sogar, dass wir während der Länderspielpause noch enger zusammengerückt sind.

DFB.de: In der 3. Liga kamen Sie in dieser Saison erst auf zehn Spiele mit insgesamt 529 Minuten Einsatzzeit. Worin liegen die Gründe?

Menga: Die Spielzeit 2014/2015 verlief überragend. Ich hätte mir gewünscht, dass es nahtlos so weitergeht. Doch auch wegen einer Leistenverletzung bin ich nur schleppend in die Saison gekommen.

DFB.de: Auf Ihr erstes Tor müssen Sie noch warten. Wie sehr trübt das Ihre in der Regel blendende Laune?

Menga: Ich mache mir schon ein paar Gedanken, bin aber weit davon entfernt, mich verrückt zu machen. Schließlich gibt es auf der Welt weitaus schlimmere Dinge, als meine Phase ohne Torerfolg. Deshalb schlägt mir das auch nicht aufs Gemüt.

DFB.de: In einem Stürmerleben gibt es immer wieder Zeiträume, in denen es nicht rund läuft. Was unternehmen Sie dagegen?

Menga: Schon im Training versuche ich, den einfachen Weg zu nehmen, nie zu kompliziert den Abschluss zu suchen. Ich weiß, was ich kann. Vielleicht fehlt nur ein Erfolgserlebnis, damit der Knoten wieder platzt. So oder so tue ich alles für die Mannschaft. Über allem steht schließlich immer der gemeinsame Erfolg des Vereins.

DFB.de: Nach einem schwachen Saisonstart hat der VfL Tuchfühlung zu den Spitzenplätzen aufgenommen. Woher kommt die ansteigende Form?

Menga: Zunächst lief es in der Tat nicht so, wie wir es uns erhofft hatten. Der neue Trainer Joe Enochs hat dann das System geändert. Das 4-4-2, das wir schon in der Saison 2014/2015 gespielt hatten, gab uns Sicherheit. Die Laufwege stimmen und wir treten unbekümmert auf. Vor allem zu Hause können wir zusätzlich auf die hervorragende Unterstützung unserer Fans bauen. Insgesamt sehe ich uns auf einem guten Weg. Erreicht haben wir freilich noch nichts.

DFB.de: Am Samstag treten Sie mit dem VfL bei Ihrem Ex-Klub SV Werder Bremen II an. Eine besondere Partie?

Menga: Unter Werder-Trainer Alexander Nouri habe ich in Oldenburg gespielt. Er hat mir die Tür geöffnet, wieder in den Profibereich zurückkehren zu können. Alex ist ein richtig guter Freund geworden. Ich freue mich auf das Wiedersehen und die Rückkehr auf "Platz 11".

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DFB.de: Eigentlich wäre das Spiel doch wie gemalt für Ihren ersten Saisontreffer, oder?

Menga: (lacht) Das wäre in der Tat nicht schlecht. Ich hoffe, dass ich den Bock schon am Wochenende umstoßen kann.

DFB.de: Mit 32 Jahren sind Sie nicht mehr der Allerjüngste. Wie alt fühlen Sie sich?

Menga: Das Zwicken in der Leiste, das mir zu Saisonbeginn Probleme bereitet hatte, ist weg. Mein Körper fühlt sich gut an. Ich weiß, dass er mein Kapital ist. Daher gehe ich sorgsam mit ihm um.

DFB.de: Im vergangenen Jahr wurden Sie dank Ihrer Leistungen beim VfB Oldenburg und in Osnabrück sogar zum "Nord-Sportler des Jahres" gewählt. Wo steht die Trophäe?

Menga: Ganz ehrlich: Ich habe nie eine Trophäe oder Urkunde bekommen. Vielleicht haben sie mich vergessen (lacht).

DFB.de: Wie steht es mit Ihrer Ausbildung zum Erzieher?

Menga: Zu meiner Oldenburger Zeit konnte ich den Realschulabschluss nachholen. Die Ausbildung ruht nun aus zeitlichen Gründen. Als Profi ist das nicht machbar. Ich befinde mich in Überlegungen, was ich nach meiner Karriere machen möchte. Es wäre mein großer Traum, weiter im Fußball zu bleiben - am liebsten beim VfL. Vielleicht lässt sich beides kombinieren. Ich könnte mir vorstellen, mich zum Sozialpädagogen ausbilden zu lassen und dann im VfL-Nachwuchsbereich zu helfen. Das ist aber alles aktuell noch Zukunftsmusik.

DFB.de: Was macht für Sie die Arbeit mit Kindern aus?

Menga: Wenn ich ein glückliches Kinderlachen sehe, geht mein Herz auf. Ich freue mich zum Beispiel immer, meinem fünfjährigen Sohn Marlon oder auch anderen Kindern etwas beibringen zu können.

DFB.de: Was sagen Sie jungen Fußballern, die auch Profi werden wollen?

Menga: Die Frage danach kommt häufig: Man benötigt Talent, Ehrgeiz und einen großen Willen. Ein wenig Glück, im richtigen Moment am richtigen Ort zu sein, gehört ebenfalls dazu.

DFB.de: Im Sommer 2013 stand Ihre Karriere am Scheideweg. Der Zug in den Profi-Fußball - damals wechselten Sie in die Regionalliga Nord zum VfB Oldenburg - wäre beinahe abgefahren. Wie bewerten Sie die Zeit mit ein paar Jahren Abstand?

Menga: Ich wusste, dass es mit der Profikarriere wohl vorbei gewesen wäre, hätte es in Oldenburg nicht geklappt. Es lief jedoch wie am Schnürchen. Der Schritt zurück in die Regionalliga Nord hat sich im Nachhinein auf jeden Fall gelohnt.

DFB.de: Mit dem VfL Osnabrück sind Sie schon zweimal in die 2. Bundesliga aufgestiegen. Wie stehen die Chancen auf den Hattrick?

Menga: Es wäre ohne jeden Zweifel die Krönung meiner Karriere, wenn ich noch einmal zur Aufstiegsfeier ans Rathaus dürfte. Was dort 2003 und 2007 los war, kann man sich kaum vorstellen.