Max Meyer: Traumziel Pokalfinale

Max Meyer mag den DFB-Pokal so sehr, dass er schon zweimal privat beim Pokalfinale im Berliner Olympiastadion war. Allerdings hieß die Endspiel-Paarung beide Male Bayern München gegen Borussia Dortmund. Wenn der Nationalspieler heute (ab 18.30 Uhr, live auf Sky) mit dem FC Schalke 04 im DFB-Pokal-Achtelfinale beim Zweitligisten SV Sandhausen zu Gast ist, will der 21-Jährige alles dafür tun, um den Königsblauen den Weg nach Berlin zu ebnen und dort am 27. Mai selbst auf dem Rasen zu stehen.

Im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Thorsten Langenbahn erinnert sich der offensive Mittelfeldspieler von Schalke 04 an seine erste Sternstunde als Profi – die war nämlich im DFB-Pokal. Zudem spricht der Oberhausener über ein früheres Duell mit Sandhausen, die Besonderheit seiner Rückennummer 7, seine neue Rolle im Schalker Angriffsspiel sowie Gemeinsamkeiten mit seinen Schalker Nationalmannschaftskollegen Benedikt Höwedes und Leon Goretzka.

DFB.de: Als Fabian Hambüchen Ende Oktober den SV Sandhausen als Schalker Achtelfinal-Gegner gezogen hat, hat es da bei Ihnen gleich klick gemacht?

Max Meyer: Nein. Warum?

DFB.de: Am 30. Oktober 2012 spielte der FC Schalke im bisher einzigen Duell beider Teams in der zweiten DFB-Pokalrunde gegen Sandhausen. Sie wurden als damals 17-Jähriger von Trainer Huub Stevens erstmals in den Profikader berufen ...

Meyer (erstaunt): Stimmt. Das hatte ich gar nicht mehr im Kopf.

DFB.de: Wie aufgeregt waren Sie?

Meyer (lacht): Wenn ich so zurückdenke: Ich war übertrieben nervös. Kurz zuvor war ich 17 Jahre alt geworden, ich war noch in der B-Jugend oder das erste Jahr im Jungjahrgang der A-Jugend, jedenfalls hatte ich erst ein paar Mal bei den Profis mittrainiert. Bei dem Spiel in der Arena dabei sein zu dürfen, das war eine Riesenehre. Natürlich habe ich ein bisschen darauf spekuliert, vielleicht noch eingewechselt zu werden. Das war dann zwar nicht der Fall, aber dass ich dabei sein und das miterleben durfte, allein das war schon außergewöhnlich.

DFB.de: Wie haben Sie die damalige Partie in Erinnerung?

Meyer: Ich glaube, wir haben 3:0 gewonnen. Affelay hat ein Tor gemacht, Marica eins, das letzte weiß ich nicht mehr.

DFB.de: Klaas-Jan Huntelaar in der 79. Minute.

Meyer: Genau. Beim 2:0 habe ich gedacht, dass ich vielleicht reinkomme. Wenig später habe ich dann auch mein erstes Spiel für die Profis gemacht. Aber allein, sich hier das erste Mal vor der Kurve warmzumachen, da war ich schon sehr, sehr nervös.

DFB.de: In Ihrer Debütsaison als Profi hatten Sie noch die Rückennummer 29. Seit der Saison 2013/2014 ist es die Nummer 7. Hat diese Nummer eine Bedeutung für Sie?

Meyer: Ja, weil Raúl die Nummer vorher getragen hat. Es wurde ja nach seinem Abschied gesagt, dass die Nummer erstmal eine Zeit lang nicht vergeben werden soll. Als ich dann die Nachricht vom damaligen Manager Horst Heldt erhalten habe, dass ich die 7 bekomme, habe ich mich sehr gefreut. Für dieses Vertrauen bin ich ihm noch heute sehr dankbar. Die Mitspieler waren auch überrascht, dass die Nummer so schnell wieder vergeben wird. Das war schon außergewöhnlich, zugleich eine große Auszeichnung und Riesenehre für mich. Natürlich ist das auch mit ein bisschen Druck verbunden, wenn man diese Nummer trägt, aber das habe ich nicht an mich heran gelassen und gar nicht viel darüber nachgedacht. Ich habe einfach versucht zu spielen, und das hat ganz gut geklappt.

DFB.de: Welche Nummern hatten Sie schon in der Nationalmannschaft?

Meyer: Da ändert es sich eigentlich fast immer. Da hatte ich schon die 11, die 18 und die 14.



Max Meyer mag den DFB-Pokal so sehr, dass er schon zweimal privat beim Pokalfinale im Berliner Olympiastadion war. Allerdings hieß die Endspiel-Paarung beide Male Bayern München gegen Borussia Dortmund. Wenn der Nationalspieler heute (ab 18.30 Uhr, live auf Sky) mit dem FC Schalke 04 im DFB-Pokal-Achtelfinale beim Zweitligisten SV Sandhausen zu Gast ist, will der 21-Jährige alles dafür tun, um den Königsblauen den Weg nach Berlin zu ebnen und dort am 27. Mai selbst auf dem Rasen zu stehen.

Im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Thorsten Langenbahn erinnert sich der offensive Mittelfeldspieler von Schalke 04 an seine erste Sternstunde als Profi – die war nämlich im DFB-Pokal. Zudem spricht der Oberhausener über ein früheres Duell mit Sandhausen, die Besonderheit seiner Rückennummer 7, seine neue Rolle im Schalker Angriffsspiel sowie Gemeinsamkeiten mit seinen Schalker Nationalmannschaftskollegen Benedikt Höwedes und Leon Goretzka.

DFB.de: Als Fabian Hambüchen Ende Oktober den SV Sandhausen als Schalker Achtelfinal-Gegner gezogen hat, hat es da bei Ihnen gleich klick gemacht?

Max Meyer: Nein. Warum?

DFB.de: Am 30. Oktober 2012 spielte der FC Schalke im bisher einzigen Duell beider Teams in der zweiten DFB-Pokalrunde gegen Sandhausen. Sie wurden als damals 17-Jähriger von Trainer Huub Stevens erstmals in den Profikader berufen ...

Meyer (erstaunt): Stimmt. Das hatte ich gar nicht mehr im Kopf.

DFB.de: Wie aufgeregt waren Sie?

Meyer (lacht): Wenn ich so zurückdenke: Ich war übertrieben nervös. Kurz zuvor war ich 17 Jahre alt geworden, ich war noch in der B-Jugend oder das erste Jahr im Jungjahrgang der A-Jugend, jedenfalls hatte ich erst ein paar Mal bei den Profis mittrainiert. Bei dem Spiel in der Arena dabei sein zu dürfen, das war eine Riesenehre. Natürlich habe ich ein bisschen darauf spekuliert, vielleicht noch eingewechselt zu werden. Das war dann zwar nicht der Fall, aber dass ich dabei sein und das miterleben durfte, allein das war schon außergewöhnlich.

DFB.de: Wie haben Sie die damalige Partie in Erinnerung?

Meyer: Ich glaube, wir haben 3:0 gewonnen. Affelay hat ein Tor gemacht, Marica eins, das letzte weiß ich nicht mehr.

DFB.de: Klaas-Jan Huntelaar in der 79. Minute.

Meyer: Genau. Beim 2:0 habe ich gedacht, dass ich vielleicht reinkomme. Wenig später habe ich dann auch mein erstes Spiel für die Profis gemacht. Aber allein, sich hier das erste Mal vor der Kurve warmzumachen, da war ich schon sehr, sehr nervös.

DFB.de: In Ihrer Debütsaison als Profi hatten Sie noch die Rückennummer 29. Seit der Saison 2013/2014 ist es die Nummer 7. Hat diese Nummer eine Bedeutung für Sie?

Meyer: Ja, weil Raúl die Nummer vorher getragen hat. Es wurde ja nach seinem Abschied gesagt, dass die Nummer erstmal eine Zeit lang nicht vergeben werden soll. Als ich dann die Nachricht vom damaligen Manager Horst Heldt erhalten habe, dass ich die 7 bekomme, habe ich mich sehr gefreut. Für dieses Vertrauen bin ich ihm noch heute sehr dankbar. Die Mitspieler waren auch überrascht, dass die Nummer so schnell wieder vergeben wird. Das war schon außergewöhnlich, zugleich eine große Auszeichnung und Riesenehre für mich. Natürlich ist das auch mit ein bisschen Druck verbunden, wenn man diese Nummer trägt, aber das habe ich nicht an mich heran gelassen und gar nicht viel darüber nachgedacht. Ich habe einfach versucht zu spielen, und das hat ganz gut geklappt.

DFB.de: Welche Nummern hatten Sie schon in der Nationalmannschaft?

Meyer: Da ändert es sich eigentlich fast immer. Da hatte ich schon die 11, die 18 und die 14.

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DFB.de: Sie haben nicht nur die Rückennummer von Raúl übernommen, sondern im neuen 3-5-2-System unter Trainer Markus Weinzierl auch Raúls Position. Wie finden Sie sich in dieser Rolle als mitspielender Angreifer zwischen Mittelfeld und Sturm inzwischen zurecht?

Meyer: Das ist schon etwas anderes als das, was ich in der Vergangenheit eine Position dahinter gespielt habe. Ich bin quasi der erste Spieler, der vorne die Gegner anläuft, deswegen sprinte ich auch mehr als zuvor. Im eigenen Ballbesitz ähneln sich die Positionen. Ich habe schon Freiheiten, so dass ich mich auch mal zurückfallen lassen kann. Aber klar, eigentlich bin ich der vorderste Spieler, vorher habe ich das Spiel ein bisschen mehr vor mir gehabt. Das sind aber auch die einzigen Sachen, die sich verändert haben. Letztlich spiele ich immer noch zentral im System –deswegen passt es auch gut.

DFB.de: Der Weg zum Tor ist für Sie dadurch kürzer geworden. Warum steht in dieser Saison dennoch erst ein Treffer für Sie zu Buche?

Meyer: Weil wir uns aktuell weniger Chancen herausspielen, auch ich habe weniger Chancen. So viele Hundertprozentige hatte ich in dieser Saison noch nicht. Sicherlich hätte ich das eine oder andere Tor mehr machen können, aber in der Vergangenheit habe ich auch nicht immer zweistellig getroffen. Das ist auch eines meiner Ziele für die Rückrunde, mehr Tore zu schießen. Wichtig bleibt aber auch, dass ich Tore vorbereite. Aber am wichtigsten ist, dass wir als Mannschaft mehr Tore schießen. Ich denke, daran sollten wir arbeiten. Wir spielen uns zu wenige Torchancen heraus. Wenn wir besser nach vorne spielen, dann glaube ich schon, dass ich noch das eine oder andere Tor beisteuern kann.

DFB.de: Sechs DFB-Pokalspiele stehen bisher in Ihrer persönlichen Bilanz. Was ist denn Ihre lebhafteste Pokalerinnerung als Kind, Fan oder Zuschauer?

Meyer: DFB-Pokal zu gucken, war immer etwas Besonderes. Auch, wenn man es im Radio gehört hat. Ich finde, da ist es noch packender, weil im Radio noch mehr Emotionen rüberkommen (Die DFB-Pokal-App: Lieblingsklub im Liveradio). Ich kann mich an ein paar Spiele erinnern, etwa als Alemannia Aachen am Tivoli gegen Bayern München gewonnen hat. Ich war zwar damals Bayern-Sympathisant, aber diesen Sieg des Underdogs, den fand ich schon gut. Das war eine krasse Stimmung, die man auch über den Fernseher eindrucksvoll mitbekommen hat. Das würde heute wohl eher nicht mehr so gehen, dass Aachen gegen Bayern gewinnt.

DFB.de: Und als Spieler?

Meyer: Als Spieler ganz klar mein erstes Pokalspiel gegen Darmstadt. Da habe ich mein erstes Pflichtspieltor für Schalke gemacht. Das ist mir am besten in Erinnerung geblieben.

DFB.de: Das war im September 2013, Böllenfalltor, zweite Runde, der SV Darmstadt war Drittligist, Sie trafen zum 3:1-Endstand. Wie war das Gefühl?

Meyer: Das war schon sehr, sehr gut. Es war ein sehr spätes Tor, ich glaube in der 90. Minute. Ich hatte nicht mehr damit gerechnet, dass ich noch ein Tor mache. Aber dann habe ich noch die eine Chance bekommen. Dieses Spiel in Darmstadt, das war der Knackpunkt. Da hat es eigentlich auch richtig angefangen mit mir. Danach habe ich durchgehend gespielt und auch einige Tore geschossen – da war ich dann drin in der Mannschaft.

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DFB.de: Mit welchen Ambitionen reisen Sie und Ihr Team nun zum SV Sandhausen?

Meyer: Unser Anspruch ist, eine Runde weiterzukommen. Da gibt es auch kein Wenn und Aber. Trotzdem ist es eine knifflige Aufgabe, auch wenn sie ein Zweitligist sind. Wir spielen in Sandhausen, wo wir trotz einer intensiven Vorbereitung auf das Spiel nicht zu 100 Prozent wissen, was auf uns zukommt. Ich denke, es werden schwierige Bedingungen sein. Wir wissen, dass im Pokal alles möglich ist und sie auch einen kleinen Hexenkessel haben.

DFB.de: Das Hardtwaldstadion hat 15.141 Plätze, davon knapp 10.000 Stehplätze – beste Voraussetzungen für einen Pokal-Fight. Haben Sie schon mal dort gespielt?

Meyer: Nein.

DFB.de: Kennen Sie jemanden aus der Mannschaft des SV Sandhausen?

Meyer: Persönlich kenne ich keinen Spieler von ihnen. Vom Namen her sagt mir Stürmer Aziz Bouhaddouz etwas, der ist aber im Sommer zu St. Pauli gewechselt. Linksverteidiger müsste Leart Paqarada sein. Der ist ein Jahr älter als ich, gegen ihn habe ich mal in der Jugend gespielt. Das war's aber auch schon.

DFB.de: Schalke ist fünfmaliger Pokalsieger, hat zuletzt vor sechs Jahren in Berlin gewonnen. Ist es wieder an der Zeit für den S04?

Meyer: Es ist auf jeden Fall der schnellste Weg, einen Titel zu holen. Das ist Fakt. Wir haben Chancen, für eine Überraschung zu sorgen. Natürlich ist das schwierig, schließlich gibt es viele gute deutsche Mannschaften, die dahin wollen: Bayern, Dortmund, einige andere. Es wird also nicht einfach sein, den Titel zu holen. Aber unser Ziel lautet, ins Finale zu kommen und mitzuerleben, was in Berlin passiert. Aber erstmal müssen wir jetzt in Sandhausen weiterkommen, dann sind es noch zwei Spiele bis zum Finale.

DFB.de: Waren Sie schon mal als Zuschauer beim DFB-Pokalendspiel in dabei?

Meyer: Schon zweimal. Letztes Jahr bei Dortmund gegen Bayern, und vor drei Jahren bei der gleichen Paarung.

DFB.de: Fängt es bei dem Gedanken, im Olympiastadion beim Pokalfinale auch mal selbst aufzulaufen, an zu kribbeln?

Meyer: Ja, klar. Das ist eine Riesenatmosphäre im Olympiastadion, die Fans der einen Mannschaft auf der einen Seite, die eigenen Fans auf der anderen. Und man kann einen Titel gewinnen. Ins Finale zu kommen und den DFB-Pokal gewinnen zu können, das ist ein Ansporn für jeden Spieler.

DFB.de: Vermutlich hätten Sie auch nichts gegen eine Verlängerung der Saison über das DFB-Pokalfinale am 27. Mai hinaus? Im Sommer beginnt der Confed Cup.

Meyer: Auf jeden Fall. Ich bin jetzt ein paar Mal bei der Nationalmannschaft gewesen, klar ist es mein Ziel, wieder dabei zu sein. Die Entscheidung darüber liegt nicht bei mir. Ich versuche, das Beste zu machen: Im Verein, und wenn ich eingeladen werde, im Training und in den Spielen bei der Nationalmannschaft. Ich habe gehört, dass einige Spieler, die stark belastet sind und schon viele Spiele beim DFB gemacht haben, eine Verschnaufpause bekommen sollen und der Confed Cup auch eine Chance für die jüngeren Spieler sein soll. Natürlich würde ich mich sehr freuen, wenn ich eingeladen werde.

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DFB.de: Im Vorjahr haben Sie als Kapitän der deutschen Olympia-Auswahl in Rio Silber gewonnen, in der A-Nationalmannschaft Ihr erstes Tor erzielt. Was haben Sie sich nach diesem tollen Jahr für 2017 mit dem Adler auf der Brust vorgenommen?

Meyer: Weiter zu lernen, um die Chance zu haben, weiter mitzutrainieren, mitzuspielen und eingeladen zu werden. Es ist mein Wunsch, dass ich weiter zum Personal gehöre und weiterhin meine Spiele machen kann. Allein durch das Training bei der Nationalmannschaft verbessere ich mich unheimlich, weil so ein hohes Niveau in der Mannschaft herrscht. Jede Trainingseinheit mit diesen super Spielern ist ein Geschenk für mich. Deswegen hoffe ich, dass ich weiterhin dabei bin.

DFB.de: Im November sind Sie trotz eines doppelten Bänderrisses zur Nationalmannschaft gefahren. Was muss passieren, damit Sie nicht zur Nationalmannschaft fahren?

Meyer: Ich weiß nicht. Ein Bänderriss hört sich erstmal schlimm an, aber für mich persönlich war es gar nicht so dramatisch. Natürlich muss man in so einem Fall mit einem Tapeverband spielen, was mich ein bisschen genervt hat, weil man dann nicht so ein gutes Gefühl hat im Fuß. Aber ein Bänderriss im Sprunggelenk würde mich nicht stoppen – im Gegensatz zu einer schwerwiegenderen Verletzung. Davon will ich jetzt aber gar nicht reden. Ich hoffe, dass ich kein großes Verletzungspech bekommen werde und dass ich weiterhin fit bleibe. Bis jetzt habe ich bis auf kleinere Wehwehchen Glück gehabt.

DFB.de: Mit Benedikt Höwedes und Leon Goretzka stehen noch zwei weitere Nationalspieler des FC Schalke im Nationalteam. Was haben Sie alle drei gemeinsam?

Meyer: Wir kommen alle aus dem Ruhrgebiet. Bene spielt schon ewig bei Schalke, für mich ist es auch schon mein achtes Jahr bei Schalke. Wir haben beide die Knappenschmiede durchlaufen, sind direkt gegenüber zur Schule gegangen (die DFB-Eliteschule des Fußballs Berger Feld, Anm. d. Red.) – und jetzt spielen wir seit ein paar Jahren zusammen in der Mannschaft. Leon kenne ich von früher aus der Nationalmannschaft, wo wir seit der U 16 zusammen gespielt haben. Eigentlich kenne ich ihn noch länger, aus der E-Jugend, wo er noch ganz klein war. Seine Laufbahn habe ich schon miterlebt, die verlief ja ein bisschen parallel zu meiner. Je höher es gegangen ist, desto mehr haben wir in den Auswahlmannschaften zusammengespielt. Daraus hat sich eine Freundschaft entwickelt. Ich hoffe, dass es noch viele Jahre so weitergehen wird.

DFB.de: Ein anderer Freund von Ihnen, ebenfalls Nationalspieler, spielt inzwischen bei Manchester City. Wie ist der Kontakt zu Ihrem ehemaligen Schalker Mitspieler Leroy Sané?

Meyer: Wir schreiben uns ab und zu, natürlich nicht mehr so oft wie früher. Eine Zeit lang haben wir jeden Tag zusammen was unternommen. Das geht ja jetzt leider nicht mehr. Aber ich habe mich gefreut, dass er zuletzt wieder gespielt und auch getroffen hat. Es ist nicht einfach, wenn man zu so einem großen Verein in ein anderes Land geht. Da braucht man ein bisschen, um sich einzugewöhnen. Ich glaube, die Zeit hat er sich auch genommen und kommt jetzt immer besser in Fahrt. Man weiß ja, dass er eine Riesenqualität hat, und ich bin davon überzeugt, dass er sich auch auf Dauer durchsetzen wird.

DFB.de: Ihr bisheriger U 21-Trainer Horst Hrubesch hält nun übergangsweise als DFB-Sportdirektor die sportlichen Geschicke in der Hand. Was wünschen Sie ihm für seine Amtszeit bis September?

Meyer: Ich wünsche ihm, dass er viel Spaß an dem Posten hat. Horst Hrubesch ist ein super Typ, der immer mit 100 Prozent bei der Sache ist. Ich glaube schon, dass er seine Arbeit als Trainer ein bisschen vermisst. Wenn man so viele Jahre Trainer auf so hohem Niveau so erfolgreich war, ist es bestimmt nicht einfach, dass man in anderer Funktion unterwegs ist. Aber das Gute ist doch, dass er dem DFB erhalten geblieben ist.

DFB.de: Stehen Sie noch in Verbindung?

Meyer: Wir sehen uns häufiger. Zum Beispiel, wenn wir in Hamburg spielen, sehe ich ihn immer vor dem Spiel. Wenn wir mit der Nationalmannschaft unterwegs sind, dann guckt er sich auch die eine oder andere Trainingseinheit an. Ich habe ein sehr gutes Verhältnis zu ihm und bin ihm sehr dankbar für die letzten Monate mit dem Gewinn der Silbermedaille bei den Olympischen Spielen.

DFB.de: Apropos Olympia: Im Finale in Rio fiel die Entscheidung gegen Brasilien erst im Elfmeterschießen. Darauf können Sie im DFB-Pokal gegen Sandhausen vermutlich gut verzichten, oder?

Meyer (grinst): Elfmeterschießen muss nicht sein, das ist auch immer ein bisschen Lotterie. Wir wollen das Spiel schon vorher für uns entscheiden.

DFB.de: Warum haben Sie im Maracanã trotz Ihres Ausgleichstors zum 1:1 in der 59. Minute eigentlich nicht vom Punkt geschossen?

Meyer (schmunzelt): Als die Schützen eingeteilt wurden, war ich gerade beim Schiedsrichter wegen der Seitenwahl. Und als ich wieder zurückgekommen bin, waren die ersten Fünf schon eingeteilt. Ich wäre wahrscheinlich der Sechste gewesen. Aber dazu kam es ja dann leider nicht mehr.

DFB.de: Also hätten Sie schon schießen wollen?

Meyer: Na, klar!

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