Max Meyer: Experte für schnelle Lösungen

Regelmäßig stellt DFB.de einen Spieler des A-Teams vor, für den am Wochenende Außergewöhnliches ansteht. Heute: Max Meyer, der mit Schalke 04 am Samstag (ab 15.30 Uhr, live bei Sky) im Revierderby auf den Erzrivalen Borussia Dortmund trifft.

Ein Tisch, zwei Stühle, zwei Menschen, eine Frisur. In der Knappenschmiede von Schalke 04 sitzen sich Schalkes Nachwuchstrainer Norbert Elgert und ein junger Spieler Namens Max Meyer gegenübern und führen ein Gespräch. Meyer ist 14 Jahre alt, er hat erste Meriten erworben und darüber zu befinden, wo und wie sein Talent am besten entwickelt werden kann. Es gab verschiedene Anfragen, nicht nur in Gelsenkirchen ist seine Begabung aufgefallen. Jetzt aber hört Meyer sich an, was Schalke ihm zu bieten hat. Und Schalke hört sich an, was Meyer für einer ist.

Man tauscht sich aus, man lernt sich kennen, man beschnuppert sich. Wenn Norbert Elgert heute an sein erstes Aufeinandertreffen mit Max Meyer denkt, muss er Schmunzeln. Denn Elgert kommt vornehmlich eine optische Gemeinsamkeit in den Sinn. "Ich kann mich noch sehr gut erinnern, dass Max damals eine lockige Matte hatte, aber ich bin ja der Letzte, der wegen einer Frisur etwas sagen könnte", hat Deutschlands Trainer des Jahres 2013 dem Magazin 11 Freunde erzählt.

Klopp huldigt Meyer

Diese Augenblicke zwischen Trainer und Talent sind schuld, dass in den Worten eines anderen Trainers neben viel Verehrung auch ein wenig Neid durchklingt, wenn er fünf Jahre später über Max Meyer spricht. Dieser andere Trainer ist Jürgen Klopp. Er sagt: "Der Meyer wäre bei 90 Prozent aller Teams Stammspieler und Kapitän."

Bei Borussia Dortmund wäre Meyer wohl nicht Kapitän, schließlich wurde dieses Amt eben erst von Mats Hummels übernommen. Aber gerne in ihren Reihen begrüßt hätten die Dortmunder Meyer durchaus. Ob Meyer auch beim BVB Stammspieler wäre, kann am ehesten Jürgen Klopp beurteilen. Dass diese Frage im Konjunktiv gestellt werden muss, liegt, wie gesagt, an Norbert Elgert. So sehr hat Schalkes Jugendkoordinator den jungen Max vor fünf Jahren beeindruckt, dass dieser binnen fünf Minuten mit dem königsblauen Virus infiziert war.

Auch Dortmund hatte um das Talent geworben, auch Dortmund hatte erkannt, welche Qualitäten in Meyers Füßen schlummern. Aber Dortmund hatte keine Chance, nicht gegen Charisma und Überzeugungskraft Elgerts. "Er hat mich dabei so begeistert, dass ich anschließend nur noch zu Schalke wollte", sagt Meyer im Rückblick auf das Gespräch mit Elgert.

Mit 18 zur A-Nationalmannschaft

Meyer entschied sich mit großer Überzeugung für Schalke. Fünf Jahre später lässt sich bilanzieren, dass dieses Votum kein Fehler war. Das Talent löste sein Versprechen ein. Meyer wurde U-Nationalspieler, Meyer wurde Bundesligaspieler, Meyer wurde Nationalspieler. Kurz vor der WM in Brasilien gelang dem damals noch 18-Jährigen der Sprung in den Kader von Bundestrainer Joachim Löw - im Länderspiel in Hamburg gegen Polen debütierte Meyer für Deutschland.

Ziemlich viel davon ereignete sich in ziemlich kurzer Zeit, die vergangene Spielzeit hielt für Meyer ziemlich viel bereit. Bei Schalke wurde er zwar nicht Kapitän, aber Stammspieler, 41-mal entschied Trainer Jens Keller, Meyer das Vertrauen zu schenken. "Die letzte Saison ist optimal verlaufen", so Meyer gegenüber bundesliga.de. "So hatte ich es mir am Anfang aber auch vorgestellt. Nicht unbedingt, dass es so schnell geht, aber die Richtung war für mich klar."



Regelmäßig stellt DFB.de einen Spieler des A-Teams vor, für den am Wochenende Außergewöhnliches ansteht. Heute: Max Meyer, der mit Schalke 04 am Samstag (ab 15.30 Uhr, live bei Sky) im Revierderby auf den Erzrivalen Borussia Dortmund trifft.

Ein Tisch, zwei Stühle, zwei Menschen, eine Frisur. In der Knappenschmiede von Schalke 04 sitzen sich Schalkes Nachwuchstrainer Norbert Elgert und ein junger Spieler Namens Max Meyer gegenübern und führen ein Gespräch. Meyer ist 14 Jahre alt, er hat erste Meriten erworben und darüber zu befinden, wo und wie sein Talent am besten entwickelt werden kann. Es gab verschiedene Anfragen, nicht nur in Gelsenkirchen ist seine Begabung aufgefallen. Jetzt aber hört Meyer sich an, was Schalke ihm zu bieten hat. Und Schalke hört sich an, was Meyer für einer ist.

Man tauscht sich aus, man lernt sich kennen, man beschnuppert sich. Wenn Norbert Elgert heute an sein erstes Aufeinandertreffen mit Max Meyer denkt, muss er Schmunzeln. Denn Elgert kommt vornehmlich eine optische Gemeinsamkeit in den Sinn. "Ich kann mich noch sehr gut erinnern, dass Max damals eine lockige Matte hatte, aber ich bin ja der Letzte, der wegen einer Frisur etwas sagen könnte", hat Deutschlands Trainer des Jahres 2013 dem Magazin 11 Freunde erzählt.

Klopp huldigt Meyer

Diese Augenblicke zwischen Trainer und Talent sind schuld, dass in den Worten eines anderen Trainers neben viel Verehrung auch ein wenig Neid durchklingt, wenn er fünf Jahre später über Max Meyer spricht. Dieser andere Trainer ist Jürgen Klopp. Er sagt: "Der Meyer wäre bei 90 Prozent aller Teams Stammspieler und Kapitän."

Bei Borussia Dortmund wäre Meyer wohl nicht Kapitän, schließlich wurde dieses Amt eben erst von Mats Hummels übernommen. Aber gerne in ihren Reihen begrüßt hätten die Dortmunder Meyer durchaus. Ob Meyer auch beim BVB Stammspieler wäre, kann am ehesten Jürgen Klopp beurteilen. Dass diese Frage im Konjunktiv gestellt werden muss, liegt, wie gesagt, an Norbert Elgert. So sehr hat Schalkes Jugendkoordinator den jungen Max vor fünf Jahren beeindruckt, dass dieser binnen fünf Minuten mit dem königsblauen Virus infiziert war.

Auch Dortmund hatte um das Talent geworben, auch Dortmund hatte erkannt, welche Qualitäten in Meyers Füßen schlummern. Aber Dortmund hatte keine Chance, nicht gegen Charisma und Überzeugungskraft Elgerts. "Er hat mich dabei so begeistert, dass ich anschließend nur noch zu Schalke wollte", sagt Meyer im Rückblick auf das Gespräch mit Elgert.

Mit 18 zur A-Nationalmannschaft

Meyer entschied sich mit großer Überzeugung für Schalke. Fünf Jahre später lässt sich bilanzieren, dass dieses Votum kein Fehler war. Das Talent löste sein Versprechen ein. Meyer wurde U-Nationalspieler, Meyer wurde Bundesligaspieler, Meyer wurde Nationalspieler. Kurz vor der WM in Brasilien gelang dem damals noch 18-Jährigen der Sprung in den Kader von Bundestrainer Joachim Löw - im Länderspiel in Hamburg gegen Polen debütierte Meyer für Deutschland.

Ziemlich viel davon ereignete sich in ziemlich kurzer Zeit, die vergangene Spielzeit hielt für Meyer ziemlich viel bereit. Bei Schalke wurde er zwar nicht Kapitän, aber Stammspieler, 41-mal entschied Trainer Jens Keller, Meyer das Vertrauen zu schenken. "Die letzte Saison ist optimal verlaufen", so Meyer gegenüber bundesliga.de. "So hatte ich es mir am Anfang aber auch vorgestellt. Nicht unbedingt, dass es so schnell geht, aber die Richtung war für mich klar."

Auch für Elgert war immer klar, dass Meyer seinen Weg gehen kann. Sogar vor großen Vergleichen scheut der Spielermacher nicht zurück. "Wenn Max spielt, sind alle Radarschirme und Antennen ausgefahren", sagt Elgert. "Er hat eine extrem schnelle Wahrnehmung und scannt den Platz fortwährend. Ein normaler Spieler macht das alle paar Sekunden, aber Spieler wie Xavi, Iniesta oder eben Max wissen immer, wo Mitspieler, Gegner und Ball sind. So finden sie schneller Lösungen als andere."

"Es geht wieder von Null los"

Für Meyer geht es nun darum, Äußerungen wie diese und die formidablen Auftritte der vergangenen Spielzeit zu bestätigen. "Jetzt geht es jedoch wieder von Null los", sagt er. "Ich fange auch wieder von vorne an und muss meine Leistung bringen. Ich hoffe natürlich, dass ich noch mal so eine Saison spielen kann." Diese Hoffnung scheint sich zu erfüllen, wobei nach lediglich vier Spieltagen jede Prognose gewagt ist. Und doch - die Zahlen stimmen. Vier Einsätze stehen in Meyers Bundesligabilanz, dreimal stand er in der Startelf. Gegen Bremen gelang ihm am Dienstag sein erstes Saisontor, beim 3:0 an der Weser erzielte Meyer das wichtige 1:0.

Für Schalke war der Sieg ein Befreiungsschlag, rechtzeitig vor dem Derby zu Hause gegen Borussia Dortmund am Samstag (ab 15.30 Uhr, live bei Sky) ist der Optimismus zurück auf Schalke. In Abwesenheit des gesperrten Julian Draxler ruhen die Hoffnungen noch mehr als sonst auf Max Meyer. Der will nachholen, was ihm vor einem Jahr verwehrt geblieben ist: als Derbyheld Geschichte schreiben. Beim Stand von 0:2 in der 61. Minute gegen Borussia Dortmund eingewechselt, brachte Meyer die Veltins-Arena zwei Minuten später mit seinem Anschlusstor zum Kochen. Jakub Blaszczykowski sorgte zehn Minuten später für Abkühlung. Der Pole schloss einen Konter ab und besiegelte mit dem 3:1 die Schalker Niederlage.

Ein Kind des Ruhrgebiets im Derbyfieber

Und doch: Meyer hatte beeindruckt, auch den Gästetrainer. Klopps Zitat mit den 90 Prozent Stammspieler und Kapitän stammt aus der direkten Analyse dieses Spiels. Über Meyer hat Klopp noch mehr gesagt, dies hier zum Beispiel: "Er hat richtig viel Betrieb gemacht und sich intelligent zwischen den Ketten bewegt."

Am Samstag will Meyer dies ähnlich handhaben, nur der Ausgang soll diesmal ein anderer sein. Komplimente hat er genug gehört, was zählt ist, was sich zählen lässt: Gegen den BVB geht es zunächst um drei Punkte - und doch um sehr viel mehr. Meyer weiß, wie wichtig das Spiel ist, mit einem Sieg gegen Dortmund kann Schalke seinen Fans zweimal im Jahr weitere Weihnachten schenken. Und Meyer ist gewillt, seinen Teil dazu zu leisten. "Mir muss keiner was über das Derby erzählen", sagt er. "Ich komme aus dem Ruhrgebiet. Ich weiß, worum es geht."