Max Kruse: Nächste Aufgabe in der Heimat Hamburg

Regelmäßig stellt DFB.de einen Spieler des A-Teams vor. Diesmal: Max Kruse, der nach der Niederlage in der Europa League mit Borussia Mönchengladbach in der Bundesliga in seiner Heimatstadt Hamburg auf Punktjagt geht.

Gut gespielt, vieles richtig gemacht, das Spiel dominiert und Chancen kreiert. Am Ende steht dennoch eine Enttäuschung. In der 70. Spielminute bediente Sevillas Figueiras seinen Mitspieler Vicente Iborra, der per Direktabnahme zum 1:0 traf. Gladbach hingegen blieb trotz einiger Möglichkeiten ohne Torerfolg, so ergibt sich als Folge des Hinspiels des Sechzehntelfinals der Europa League eine nicht kleine Herausforderung für das Rückspiel.

Und Gladbachs Spieler haderten. "Fußball ist manchmal ungerecht", sagte Weltmeister Christoph Kramer. "Wir hätten mindestens ein Unentschieden verdient gehabt und haben vieles von dem umgesetzt, was wir uns vor der Partie vorgenommen haben. Wir haben den Ball und den Gegner gut laufen lassen und das Spiel in dieser hitzigen Atmosphäre dominiert. Leider haben wir es verpasst, unsere Chancen zu nutzen und ein dummes Gegentor kassiert."

Nun gilt es, die Enttäuschung aus dem Kopf zu bekommen und sich auf die anstehende Aufgabe in der Bundesliga zu konzentrieren. Für Max Kruse ist diese Aufgabe die kleinste Herausforderung. Für Kruse gilt: Gestern in Sevilla, heute in Erinnerungen. Nach Sevilla ist für Kruse vor Hamburg, am Sonntag spielt die Borussia auswärts beim HSV (ab 15.30 Uhr, live bei Sky). Und vor Hamburg ist für Kruse vor Heimat. Und vor einer Rückkehr in die Heimat ist es ja so: vergilbte Bilder laufen wie ein Spielfilm vor dem Auge, der Titel bei Kruse: "Damals in Hamburg". Mit diesen Sequenzen: Viele Flausen, viel Flachs, seine Zeit beim TSV Reinbek, die Jahre bei der SC Vier- und Marschlande, die Geburt seines Sohnes, die Teilnahme am Hamburg-Triathlon. Und vieles mehr.

Roy Präger als großes Vorbild

An der Alster ist der Nationalspieler geboren und aufgewachsen, hier kennt er jede Straße, jeden Baum und jedes Bauwerk. Ein Bauwerk kennt er besser als jedes andere: das Stadion. Was hat er dort nicht alles erlebt? Schon als kleines Kind war Kruse häufig im Stadion, sein Herz war eine Raute. Ein Spieler hatte es ihm besonders angetan: Roy Präger. Dessen Trikot hat Kruse damals bei jeder sich bietenden Gelegenheit übergezogen und wie einen Schatz gehütet. Warum? Was hat ihm so imponiert? "Er hatte einen starken rechten Fuß, hat starke Freistöße getreten. Mir hat sein Spielstil hervorragend gefallen", sagt Kruse.

So kann als sicher gelten, dass Kruse ein sehr prägendes Ereignis seiner präpubertären Phase im Präger-Trikot erlebt hat. 13. September 2000, im Volksparkstadion spielt der HSV in der Königsklasse gegen Juventus Turin. Es ist Hamburgs Rückkehr auf die ganz große Bühne, 17 Jahre nach dem 1:0-Triumph des HSV im Finale des Landesmeister-Cups gegen Juventus Turin. Die Rückkehr wird zum Krimi. Der HSV liegt schon 1:3 zurück, dreht dann das Spiel und geht 4:3 in Führung, ehe Inzaghi mit einem Elfmeter in Kruses Raute trifft. "Es war für alle, die da waren, ein unvergessliches Erlebnis", sagt Kruse.

15 Jahre später hüllen sich Kinder in Kruse-Trikots, heute ist er das Vorbild, an dem sich Kinder orientieren. In Kruses Leben hat sich schnell viel verändert. Über die Stationen St. Pauli und Bremen kam er nach Freiburg, wurde deutscher Nationalspieler und landete bei den Fohlen in Gladbach. Vergessen hat Kruse nicht, was früher sein Ziel war: eines Tages für den HSV zu spielen. Als Spieler von St. Pauli träumte er vom HSV, als Spieler des SC Freiburg auch noch, und sogar auch auf seiner aktuellen Station bei Borussia Mönchengladbach hat er anfangs keinen Hehl draus gemacht, dass Hamburg noch immer seine Perle ist. "Natürlich wäre es ein Traum, mal für den HSV zu spielen", sagte er. Wobei der Zusatz und das Ende des Zitas nicht verschwiegen werden sollten: "Aber das ist weit weg. Ich bin in Gladbach sehr glücklich!"

Noch keine Niederlage gegen den Lieblingsklub

Es läuft gut für Kruse und Gladbach, das 0:1 in Sevilla mal ausgeklammert. Als Tabellendritter sind die Fohlen auf Kurs Richtung Champions League. Und einiges spricht dafür, dass der Kurs am kommenden Sonntag fortgesetzt wird. Der HSV kämpft noch immer mit den Nachwirkungen des 0:8 gegen den FC Bayern. Und Gladbach ist gut drauf. Für Kruse gilt dies in besonderen Maße. Der Stürmer kommt mit mehreren Erfolgserlebnissen in die Heimat. Zunächst der Sieg mit Gladbach im Derby gegen den 1. FC Köln. Dann der Triumph am Pokertisch, wo er bei der "TV total Pokernacht" Moderator Stefan Raab sowie vier weitere Gegner verbluffte.



Regelmäßig stellt DFB.de einen Spieler des A-Teams vor. Diesmal: Max Kruse, der nach der Niederlage in der Europa League mit Borussia Mönchengladbach in der Bundesliga in seiner Heimatstadt Hamburg auf Punktjagt geht.

Gut gespielt, vieles richtig gemacht, das Spiel dominiert und Chancen kreiert. Am Ende steht dennoch eine Enttäuschung. In der 70. Spielminute bediente Sevillas Figueiras seinen Mitspieler Vicente Iborra, der per Direktabnahme zum 1:0 traf. Gladbach hingegen blieb trotz einiger Möglichkeiten ohne Torerfolg, so ergibt sich als Folge des Hinspiels des Sechzehntelfinals der Europa League eine nicht kleine Herausforderung für das Rückspiel.

Und Gladbachs Spieler haderten. "Fußball ist manchmal ungerecht", sagte Weltmeister Christoph Kramer. "Wir hätten mindestens ein Unentschieden verdient gehabt und haben vieles von dem umgesetzt, was wir uns vor der Partie vorgenommen haben. Wir haben den Ball und den Gegner gut laufen lassen und das Spiel in dieser hitzigen Atmosphäre dominiert. Leider haben wir es verpasst, unsere Chancen zu nutzen und ein dummes Gegentor kassiert."

Nun gilt es, die Enttäuschung aus dem Kopf zu bekommen und sich auf die anstehende Aufgabe in der Bundesliga zu konzentrieren. Für Max Kruse ist diese Aufgabe die kleinste Herausforderung. Für Kruse gilt: Gestern in Sevilla, heute in Erinnerungen. Nach Sevilla ist für Kruse vor Hamburg, am Sonntag spielt die Borussia auswärts beim HSV (ab 15.30 Uhr, live bei Sky). Und vor Hamburg ist für Kruse vor Heimat. Und vor einer Rückkehr in die Heimat ist es ja so: vergilbte Bilder laufen wie ein Spielfilm vor dem Auge, der Titel bei Kruse: "Damals in Hamburg". Mit diesen Sequenzen: Viele Flausen, viel Flachs, seine Zeit beim TSV Reinbek, die Jahre bei der SC Vier- und Marschlande, die Geburt seines Sohnes, die Teilnahme am Hamburg-Triathlon. Und vieles mehr.

Roy Präger als großes Vorbild

An der Alster ist der Nationalspieler geboren und aufgewachsen, hier kennt er jede Straße, jeden Baum und jedes Bauwerk. Ein Bauwerk kennt er besser als jedes andere: das Stadion. Was hat er dort nicht alles erlebt? Schon als kleines Kind war Kruse häufig im Stadion, sein Herz war eine Raute. Ein Spieler hatte es ihm besonders angetan: Roy Präger. Dessen Trikot hat Kruse damals bei jeder sich bietenden Gelegenheit übergezogen und wie einen Schatz gehütet. Warum? Was hat ihm so imponiert? "Er hatte einen starken rechten Fuß, hat starke Freistöße getreten. Mir hat sein Spielstil hervorragend gefallen", sagt Kruse.

So kann als sicher gelten, dass Kruse ein sehr prägendes Ereignis seiner präpubertären Phase im Präger-Trikot erlebt hat. 13. September 2000, im Volksparkstadion spielt der HSV in der Königsklasse gegen Juventus Turin. Es ist Hamburgs Rückkehr auf die ganz große Bühne, 17 Jahre nach dem 1:0-Triumph des HSV im Finale des Landesmeister-Cups gegen Juventus Turin. Die Rückkehr wird zum Krimi. Der HSV liegt schon 1:3 zurück, dreht dann das Spiel und geht 4:3 in Führung, ehe Inzaghi mit einem Elfmeter in Kruses Raute trifft. "Es war für alle, die da waren, ein unvergessliches Erlebnis", sagt Kruse.

15 Jahre später hüllen sich Kinder in Kruse-Trikots, heute ist er das Vorbild, an dem sich Kinder orientieren. In Kruses Leben hat sich schnell viel verändert. Über die Stationen St. Pauli und Bremen kam er nach Freiburg, wurde deutscher Nationalspieler und landete bei den Fohlen in Gladbach. Vergessen hat Kruse nicht, was früher sein Ziel war: eines Tages für den HSV zu spielen. Als Spieler von St. Pauli träumte er vom HSV, als Spieler des SC Freiburg auch noch, und sogar auch auf seiner aktuellen Station bei Borussia Mönchengladbach hat er anfangs keinen Hehl draus gemacht, dass Hamburg noch immer seine Perle ist. "Natürlich wäre es ein Traum, mal für den HSV zu spielen", sagte er. Wobei der Zusatz und das Ende des Zitas nicht verschwiegen werden sollten: "Aber das ist weit weg. Ich bin in Gladbach sehr glücklich!"

Noch keine Niederlage gegen den Lieblingsklub

Es läuft gut für Kruse und Gladbach, das 0:1 in Sevilla mal ausgeklammert. Als Tabellendritter sind die Fohlen auf Kurs Richtung Champions League. Und einiges spricht dafür, dass der Kurs am kommenden Sonntag fortgesetzt wird. Der HSV kämpft noch immer mit den Nachwirkungen des 0:8 gegen den FC Bayern. Und Gladbach ist gut drauf. Für Kruse gilt dies in besonderen Maße. Der Stürmer kommt mit mehreren Erfolgserlebnissen in die Heimat. Zunächst der Sieg mit Gladbach im Derby gegen den 1. FC Köln. Dann der Triumph am Pokertisch, wo er bei der "TV total Pokernacht" Moderator Stefan Raab sowie vier weitere Gegner verbluffte.

In Hamburg will Kruse wieder mit seinen Füßen für Verwunderung sorgen. Und ganz klar: Gladbach tritt als Favorit an. Auch im größeren Fokus ist Kruse daran nicht ganz unbeteiligt. Schließlich hat er bei jeder sich bietenden Gelegenheit alles dafür getan, um den HSV zu schaden. Gegen seinen Lieblingsklub hat Kruse noch nie verloren, fünf Siege und zwei Remis stehen in seiner Bilanz. Dabei hat Kruse drei Treffer erzielt und vier Tore vorbereitet. Keine schlechte Bilanz. Eine schlechte Bilanz - aus Sicht des HSV-Fans. Gegen keinen anderen Verein hat der Nationalspieler bessere Werte, es gilt wohl die Weisheit: was sich liebt, das neckt sich. Und Kruse erschreckt sich, wenn er mit dieser Bilanz konfrontiert wird. Er hat auf ziemlich viele Fragen ziemlich gute Antworten, auf diese nicht, an dieser Stelle muss sogar Kruse passen: "Warum die Serie ausgerechnet gegen Hamburg so gut ist, weiß ich nicht."