Matthias Morys: Erfolge mit Leipzig, Abstiegskampf in Aalen

Die 3. Liga ist voll von besonderen Akteuren. DFB.de stellt die "Gesichter der 3. Liga" in seiner Serie vor. Heute: Matthias Morys, Offensivspieler des VfR Aalen, dem mit RB Leipzig der Durchmarsch von der Regionalliga in die 2. Bundesliga gelang.

Heute kämpft er mit dem VfR Aalen um das Überleben in der 3. Liga. Aber Matthias Morys ist auch ein Bestandteil der Leipziger Erfolgsgeschichte. Als im Mai 2013 die Aufstiegsspiele für die 3. Liga gegen die Sportfreunde Lotte anstanden, zählte er bei RB zu den großen Gewinnern. Im Hinspiel gelang ihm ein Tor, im Rückspiel eine Vorlage. "Ich wurde von Leipzig verpflichtet, weil ich als ein Mann galt, der die Relegationsspiele entscheiden kann", erzählt der 29-Jährige im Gespräch mit DFB.de. "Das hat damals gut geklappt."

Extreme Erlebnisse mit RB Leipzig

So schön die sportlichen Erfolge waren, so erschreckend waren die Vorfälle abseits des Spielfeldes. "Der Hass und die Gefahren waren früher viel extremer als heute in der Bundesliga", erzählt er. "Wir sind damals als Regionalligist durch die Dörfer im Osten gefahren und hatten keinen Polizeischutz. Da standen unzählige Hooligans am Spielfeldrand. Die einzige Absperrung war ein Bauarbeiter-Band. Einmal wurde sogar unsere Busscheibe eingeschlagen. Wir sind dann fast in einem Cabrio-Bus zurückgefahren."

Morys nahm sich diese Erlebnisse sehr zu Herzen: "Als Spieler behauptet man immer, man würde von dem Hass nichts mitbekommen, dass einen das völlig kalt lässt. Das habe ich auch behauptet, weil sich das gut anhört. Aber um ehrlich zu sein: Diese Erfahrungen haben mich sehr beeindruckt."

Früh gefördert von Zorniger, Lob für Hasenhüttl

Der damalige Leipzig-Trainer war Alexander Zorniger - der größte Förderer in der Karriere von Morys. Die Zusammenarbeit begann bereits im Jahre 2005. Der Offensivspieler war zu dem Zeitpunkt 18 Jahre alt und spielte in der Oberliga Baden-Württemberg für den 1. FC Normannia Gmünd. Damals war noch nicht abzusehen, dass Morys im Profifußball landen würde. Genauso wenig wie bei Trainer Zorniger. "Wir haben uns gut verstanden, hatten aber auch einige Reibungspunkte", erzählt Morys. "Ich bin nicht der einfachste Spielertyp und sage offen meine Meinung. Auch Zorniger ist von seinen Aussagen sehr überzeugt. Aber genau das haben wir auch aneinander geschätzt." Später arbeiteten sie noch bei der SG Sonnenhof Großaspach zusammen, dann in Leipzig.

Zorniger ist nicht der einzige Ex-Trainer, den Morys heute in höchsten Tönen lobt. Auch vom heutigen RB-Trainer Ralph Hasenhüttl spricht er sehr positiv. Als Morys im Januar 2011 erstmals nach Aalen kam, übernahm Hasenhüttl dort das Traineramt. Mit einem Kraftakt sicherte sich der Verein den Klassenverbleib in der 3. Liga. "Hasenhüttl war einer der besten Trainer, die ich je erlebt habe", erzählt Morys. "Sein fußballerisches Wissen ist ohnehin über jeden Zweifel erhaben. Aber er hat auch eine ganz besondere Art, seine Mannschaft so einzustellen, dass sie erfolgreich ist."



Die 3. Liga ist voll von besonderen Akteuren. DFB.de stellt die "Gesichter der 3. Liga" in seiner Serie vor. Heute: Matthias Morys, Offensivspieler des VfR Aalen, dem mit RB Leipzig der Durchmarsch von der Regionalliga in die 2. Bundesliga gelang.

Heute kämpft er mit dem VfR Aalen um das Überleben in der 3. Liga. Aber Matthias Morys ist auch ein Bestandteil der Leipziger Erfolgsgeschichte. Als im Mai 2013 die Aufstiegsspiele für die 3. Liga gegen die Sportfreunde Lotte anstanden, zählte er bei RB zu den großen Gewinnern. Im Hinspiel gelang ihm ein Tor, im Rückspiel eine Vorlage. "Ich wurde von Leipzig verpflichtet, weil ich als ein Mann galt, der die Relegationsspiele entscheiden kann", erzählt der 29-Jährige im Gespräch mit DFB.de. "Das hat damals gut geklappt."

Extreme Erlebnisse mit RB Leipzig

So schön die sportlichen Erfolge waren, so erschreckend waren die Vorfälle abseits des Spielfeldes. "Der Hass und die Gefahren waren früher viel extremer als heute in der Bundesliga", erzählt er. "Wir sind damals als Regionalligist durch die Dörfer im Osten gefahren und hatten keinen Polizeischutz. Da standen unzählige Hooligans am Spielfeldrand. Die einzige Absperrung war ein Bauarbeiter-Band. Einmal wurde sogar unsere Busscheibe eingeschlagen. Wir sind dann fast in einem Cabrio-Bus zurückgefahren."

Morys nahm sich diese Erlebnisse sehr zu Herzen: "Als Spieler behauptet man immer, man würde von dem Hass nichts mitbekommen, dass einen das völlig kalt lässt. Das habe ich auch behauptet, weil sich das gut anhört. Aber um ehrlich zu sein: Diese Erfahrungen haben mich sehr beeindruckt."

Früh gefördert von Zorniger, Lob für Hasenhüttl

Der damalige Leipzig-Trainer war Alexander Zorniger - der größte Förderer in der Karriere von Morys. Die Zusammenarbeit begann bereits im Jahre 2005. Der Offensivspieler war zu dem Zeitpunkt 18 Jahre alt und spielte in der Oberliga Baden-Württemberg für den 1. FC Normannia Gmünd. Damals war noch nicht abzusehen, dass Morys im Profifußball landen würde. Genauso wenig wie bei Trainer Zorniger. "Wir haben uns gut verstanden, hatten aber auch einige Reibungspunkte", erzählt Morys. "Ich bin nicht der einfachste Spielertyp und sage offen meine Meinung. Auch Zorniger ist von seinen Aussagen sehr überzeugt. Aber genau das haben wir auch aneinander geschätzt." Später arbeiteten sie noch bei der SG Sonnenhof Großaspach zusammen, dann in Leipzig.

Zorniger ist nicht der einzige Ex-Trainer, den Morys heute in höchsten Tönen lobt. Auch vom heutigen RB-Trainer Ralph Hasenhüttl spricht er sehr positiv. Als Morys im Januar 2011 erstmals nach Aalen kam, übernahm Hasenhüttl dort das Traineramt. Mit einem Kraftakt sicherte sich der Verein den Klassenverbleib in der 3. Liga. "Hasenhüttl war einer der besten Trainer, die ich je erlebt habe", erzählt Morys. "Sein fußballerisches Wissen ist ohnehin über jeden Zweifel erhaben. Aber er hat auch eine ganz besondere Art, seine Mannschaft so einzustellen, dass sie erfolgreich ist."

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Reservist beim VfB, Erstliga-Spieler in Bulgarien

2. Bundesliga, 3. Liga, Regionalliga und Oberliga - Matthias Morys hat in Deutschland einige Spielklassen erlebt. Nur der Traum von der Bundesliga blieb unerfüllt. Dabei hätte es in jungen Jahren fast geklappt. Mit 19 Jahren wechselte er zur zweiten Mannschaft des VfB Stuttgart, trainierte bei den Profis mit, saß bei einigen Pflichtspielen sogar auf der Bank - eingewechselt wurde er allerdings nie. Nach zwei Jahren wechselte er zu Kickers Offenbach in die 3. Liga. Ein Schritt, den er im Nachhinein bereut: "Nach meinem Weggang wurde Armin Veh entlassen. Vielleicht wäre dann unter Nachfolger Markus Babbel etwas möglich gewesen. Der hat mehr auf die Jugend gesetzt. Aber der Trainerwechsel war damals noch nicht absehbar."

Erstklassig gespielt hat Morys trotzdem, allerdings "nur" in Bulgarien bei FC Tschernomorez Burgas. Fredi Bobic war damals Manager, Krassimir Balakov der Trainer. "Es war eine super Erfahrung, in der ersten Liga zu spielen und sogar am Strand zu leben", erzählt er. "Ich würde jedem Fußballer raten, den Schritt ins Ausland zu machen. Man lernt nicht nur eine neue Kultur, sondern auch eine andere Art des Fußballs kennen. In Bulgarien waren die Mannschaften nicht so fokussiert auf die Taktik. Man ging einfach raus und spielte Fußball." Gerne wäre er länger dort geblieben. Doch als Bobic und Balakov gingen, war auch Morys nicht mehr erwünscht.

Sieg nach Insolvenzantrag: "Wollten Spiel unbedingt gewinnen"

Morys betrachtete die vielen Umzüge - er spielte bis jetzt für acht verschiedene Vereine - als Teil seines Jobs. Nun aber sollen diese Zeiten vorbei sein. Sein Vertrag beim VfR Aalen läuft bis zum Jahre 2020. "Meine Familie und ich fühlen uns in Aalen sehr wohl", sagt er. "Wir haben hier ein Haus, unsere Tochter geht in den Kindergarten und wir haben auch Freunde hier." Nicht zuletzt deshalb denkt Morys trotz der Vereinsinsolvenz nicht über einen Weggang nach. Der Fokus liegt einzig und allein darauf, trotz des drohenden Punkteabzuges nicht abzusteigen.

Möglicherweise kann das Team aus der schwierigen Situation sogar Kraft ziehen. Dass die Mannschaft vier Tage nach der Bekanntgabe der Insolvenz gegen Chemnitz gewann, ist laut Morys kein Zufall: "Vermutlich hätten wir das Spiel nicht gewonnen, wenn wir nicht von der Insolvenz erfahren hätten. Wir sind dadurch noch einmal anders aufgetreten und wollten das Spiel unbedingt gewinnen."

Aalen gegen Großaspach: Duell mit dem Trauzeugen

Diese Einstellung möchten die Aalener auch in die Partie gegen die SG Sonnenhof Großaspach am Samstag (ab 14 Uhr, live im SWR) mitnehmen. Für den schnellen Außenspieler, der die 100 Meter in elf Sekunden läuft, ist die Partie gegen den Ex-Verein etwas ganz Besonderes: "Ich habe dort viele Kumpels. Deren Kapitän Daniel Hägele war sogar mein Trauzeuge. Ich verbringe häufig meine Freizeit in Aspach, schaue mir dort auch die Spiele an und kenne fast jeden im Dorf."

Für die 90 Minuten wird er das allerdings ausblenden. Freundschaften hin, Trauzeuge her - Matthias Morys macht unmissverständlich klar: "Ich will dieses Spiel unbedingt gewinnen."

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