Martina Müller: "Ein Duell auf Augenhöhe"

Der neue Vertrag liegt schon bei ihr zuhause. Die Sache ist klar. Für Martina Müller. Für den VfL Wolfsburg. Beide Seiten wollen ihre Zusammenarbeit für ein weiteres Jahr bis zum Sommer 2016 verlängern. Aber unterschrieben hat ihn die Angreiferin des Tabellenführers der Allianz Frauen-Bundesliga noch nicht. Und das hat einen ganz anderen Grund: "Das ist nur noch ein Formalie. Ich werde verlängern. Für mich gibt es nur einen Verein – und das ist der VfL. Aber im Moment gibt es wichtigere Dinge. Uns stehen große und schwierige Aufgaben in der Meisterschaft, im DFB-Pokal und der Champions League bevor."

Es ist tatsächlich so, dass für die Wolfsburgerinnen nun die entscheidende Saisonphase beginnt. Anfang April geht es im Halbfinale des DFB-Pokals zum SC Freiburg. Ein paar Tage vorher stehen die Viertelfinal-Begegnungen der Champions League gegen den FC Rosengard aus Schweden auf dem Programm (Hinspiel in Wolfsburg am 22. März, 18 Uhr; Rückspiel am 28. oder 29. März). Und ganz kurzfristig – schon heute (ab 14 Uhr, live auf DFB-TV und RBB) – steht ein weiterer Höhepunkt in der Allianz Frauen-Bundesliga auf dem Plan. Wolfsburg tritt im Spitzenspiel bei Turbine Potsdam an.

Spitzenreiter reist zum Vierten

Es ist das Aufeinandertreffen des Spitzenreiters gegen den Tabellenvierten. Für Potsdam ist es möglicherweise die letzte Chance, noch einmal in den Titelkampf einzugreifen. Die Wolfsburgerinnen wollen ihren Vorsprung gegenüber den Verfolgern aus München und Frankfurt mindestens halten – möglicherweise sogar ausbauen. "Ich erwarte ein Duell auf Augenhöhe", sagt Müller. "Es ist traditionell schwer, bei Turbine zu bestehen. Aber wir fahren dorthin, um drei Punkte zu holen. Das muss unser Anspruch sein."

Wie die Zeiten sich doch geändert haben… Als die heute 34-Jährige vor ziemlich genau zehn Jahren nach Wolfsburg kam, war die Ausgangslage völlig anders. Während die Wolfsburgerinnen am Saisonende im Sommer 2005 als Letzter in die 2. Bundesliga abgestiegen waren, erreichte Potsdam den dritten Rang hinter dem 1. FFC Frankfurt und dem FCR 2001 Duisburg und gewann den DFB-Pokal.

Aus der 2. Bundesliga zum Triple

Es hatte damals für einiges Erstaunen gesorgt, als die Weltmeisterin Martina Müller ihren Wechsel nach Niedersachsen bestätigte: "Aber rückblickend und auch seit dem ersten Tag war es genau die richtige Entscheidung. Ich habe diesen Schritt in keinem einzigen Augenblick bereut." Müller schaffte mit Wolfsburg die direkte Rückkehr in die Bundesliga. Ihr gelangen dabei fast schon sensationelle 36 Treffer. Und dann begann langsam aber sicher die wundersame Entwicklung der VfL-Frauen zu einer der besten Mannschaften der Welt.

"Mir wurden hier vom ersten Tag an die Perspektiven aufgezeigt. Und die Verantwortlichen haben wirklich Wort gehalten", sagt Müller. "Es war von Anfang klar, dass etwas Großes und Nachhaltiges aufgebaut werden soll. Dass es so schnell geht, ist natürlich sensationell." Alleine die beiden vergangenen Jahre müssen Müller fast wie im Traum vorgenommen sein. Aber es war harte Arbeit. Erst das Triple – Champions League, Meisterschaft, DFB-Pokal. Dann das Double – Champions League, Meisterschaft. Und jetzt? Alles ist noch möglich. Auch das erneute Triple.

Für Müller läuft es perfekt

Für Müller läuft es ebenfalls wieder ziemlich perfekt. Zehn Treffer sind ihr bereits wieder gelungen. Damit belegt sie den dritten Rang in der Torschützenliste. Aber viel wichtiger als der eigene Erfolg ist ihr das Kollektiv: "Einzeln kann man nichts erreichen. Wir können nur gemeinsam erfolgreich sein. Eine unserer großen Stärken ist zweifellos die hochkarätig besetzte Bank. Egal wer eingewechselt wird, es gibt keinen Leistungsabfall. Das ist sicher eine enorme Qualität."

Und obwohl die Wolfsburgerinnen sich seit Monaten keine Schwäche geleistet haben, gibt es noch immer diesen Vierkampf um den Titel - es ist offensichtlich: die Allianz Frauen-Bundesliga wird immer attraktiver. Wolfsburg hat nach 16 Begegnungen 13 Siege auf den Konto, keine Niederlage und ein sagenhaftes Torverhältnis von 46:1. Dennoch ist die Meisterschaft noch längst nicht entschieden. Wenn es schlecht läuft, stürzt der VfL am Sonntag auf den zweiten Platz ab. Daran allerdings will Müller gar nicht denken. Warum auch? Wer so einen Lauf hat, hat auch das entsprechende Selbstvertrauen.



Der neue Vertrag liegt schon bei ihr zuhause. Die Sache ist klar. Für Martina Müller. Für den VfL Wolfsburg. Beide Seiten wollen ihre Zusammenarbeit für ein weiteres Jahr bis zum Sommer 2016 verlängern. Aber unterschrieben hat ihn die Angreiferin des Tabellenführers der Allianz Frauen-Bundesliga noch nicht. Und das hat einen ganz anderen Grund: "Das ist nur noch ein Formalie. Ich werde verlängern. Für mich gibt es nur einen Verein – und das ist der VfL. Aber im Moment gibt es wichtigere Dinge. Uns stehen große und schwierige Aufgaben in der Meisterschaft, im DFB-Pokal und der Champions League bevor."

Es ist tatsächlich so, dass für die Wolfsburgerinnen nun die entscheidende Saisonphase beginnt. Anfang April geht es im Halbfinale des DFB-Pokals zum SC Freiburg. Ein paar Tage vorher stehen die Viertelfinal-Begegnungen der Champions League gegen den FC Rosengard aus Schweden auf dem Programm (Hinspiel in Wolfsburg am 22. März, 18 Uhr; Rückspiel am 28. oder 29. März). Und ganz kurzfristig – schon heute (ab 14 Uhr, live auf DFB-TV und RBB) – steht ein weiterer Höhepunkt in der Allianz Frauen-Bundesliga auf dem Plan. Wolfsburg tritt im Spitzenspiel bei Turbine Potsdam an.

Spitzenreiter reist zum Vierten

Es ist das Aufeinandertreffen des Spitzenreiters gegen den Tabellenvierten. Für Potsdam ist es möglicherweise die letzte Chance, noch einmal in den Titelkampf einzugreifen. Die Wolfsburgerinnen wollen ihren Vorsprung gegenüber den Verfolgern aus München und Frankfurt mindestens halten – möglicherweise sogar ausbauen. "Ich erwarte ein Duell auf Augenhöhe", sagt Müller. "Es ist traditionell schwer, bei Turbine zu bestehen. Aber wir fahren dorthin, um drei Punkte zu holen. Das muss unser Anspruch sein."

Wie die Zeiten sich doch geändert haben… Als die heute 34-Jährige vor ziemlich genau zehn Jahren nach Wolfsburg kam, war die Ausgangslage völlig anders. Während die Wolfsburgerinnen am Saisonende im Sommer 2005 als Letzter in die 2. Bundesliga abgestiegen waren, erreichte Potsdam den dritten Rang hinter dem 1. FFC Frankfurt und dem FCR 2001 Duisburg und gewann den DFB-Pokal.

Aus der 2. Bundesliga zum Triple

Es hatte damals für einiges Erstaunen gesorgt, als die Weltmeisterin Martina Müller ihren Wechsel nach Niedersachsen bestätigte: "Aber rückblickend und auch seit dem ersten Tag war es genau die richtige Entscheidung. Ich habe diesen Schritt in keinem einzigen Augenblick bereut." Müller schaffte mit Wolfsburg die direkte Rückkehr in die Bundesliga. Ihr gelangen dabei fast schon sensationelle 36 Treffer. Und dann begann langsam aber sicher die wundersame Entwicklung der VfL-Frauen zu einer der besten Mannschaften der Welt.

"Mir wurden hier vom ersten Tag an die Perspektiven aufgezeigt. Und die Verantwortlichen haben wirklich Wort gehalten", sagt Müller. "Es war von Anfang klar, dass etwas Großes und Nachhaltiges aufgebaut werden soll. Dass es so schnell geht, ist natürlich sensationell." Alleine die beiden vergangenen Jahre müssen Müller fast wie im Traum vorgenommen sein. Aber es war harte Arbeit. Erst das Triple – Champions League, Meisterschaft, DFB-Pokal. Dann das Double – Champions League, Meisterschaft. Und jetzt? Alles ist noch möglich. Auch das erneute Triple.

Für Müller läuft es perfekt

Für Müller läuft es ebenfalls wieder ziemlich perfekt. Zehn Treffer sind ihr bereits wieder gelungen. Damit belegt sie den dritten Rang in der Torschützenliste. Aber viel wichtiger als der eigene Erfolg ist ihr das Kollektiv: "Einzeln kann man nichts erreichen. Wir können nur gemeinsam erfolgreich sein. Eine unserer großen Stärken ist zweifellos die hochkarätig besetzte Bank. Egal wer eingewechselt wird, es gibt keinen Leistungsabfall. Das ist sicher eine enorme Qualität."

Und obwohl die Wolfsburgerinnen sich seit Monaten keine Schwäche geleistet haben, gibt es noch immer diesen Vierkampf um den Titel - es ist offensichtlich: die Allianz Frauen-Bundesliga wird immer attraktiver. Wolfsburg hat nach 16 Begegnungen 13 Siege auf den Konto, keine Niederlage und ein sagenhaftes Torverhältnis von 46:1. Dennoch ist die Meisterschaft noch längst nicht entschieden. Wenn es schlecht läuft, stürzt der VfL am Sonntag auf den zweiten Platz ab. Daran allerdings will Müller gar nicht denken. Warum auch? Wer so einen Lauf hat, hat auch das entsprechende Selbstvertrauen.

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Keine Zeit nachzudenken

Außerdem hat die 101-malige deutsche Nationalspielerin gar keine Zeit, über mögliche Szenarien und Theorien nachzudenken. Dafür ist ihr Zeitplan viel zu eng gestrickt. Neben dem Fußball arbeitet sie schließlich noch 25 Stunden in der Woche im Mobilitätsservice bei VW: "Wenn wir vormittags Training haben, gehe ich danach fünf Stunden ins Büro. Wenn wir nur eine Einheit am Nachmittag haben, arbeite ich meist von 8 bis 13 Uhr. Dann kann ich mich danach noch etwas ausruhen."

Manchmal braucht sie das auch, schließlich ist sie für eine Fußballerin auf diesem Niveau nicht mehr die Jüngste. "Es gibt natürlich Tage, an denen ich mich nach einer anstrengenden Morgen-Einheit lieber aufs Sofa legen würde, als auf die Arbeit zu gehen", sagt Müller. "Aber andererseits bin ich total glücklich, wie alles gekommen ist und dass ich bereits im Berufsleben Fuß gefasst habe." Die Karriere als Fußballerin wird schließlich nicht mehr ewig weitergehen. Trotz der bevorstehenden Vertragsverlängerung um ein weiteres Jahr.