Marozsan mit Lyon in Wolfsburg: "Kleinigkeiten entscheiden"

Für die einen ist das Duell zwischen dem VfL Wolfsburg und Olympique Lyon das vorweggenommene Endspiel der Champions League. Für die anderen ist es der Klassiker im internationalen Frauenfußball. Für Dzsenifer Marozsan ist es vor allem eine Rückkehr nach Hause. Seit dem vergangenen Sommer steht die Kapitänin der deutschen Nationalmannschaft in Lyon unter Vertrag.

Im DFB.de-Interview spricht die 24-Jährige vor dem Viertelfinalhinspiel in Wolfsburg heute (ab 20.15 Uhr, live bei Sport1) über ihre Gefühle vor der Partie. Außerdem erklärt Marozsan, warum der Wechsel nach Frankreich genau die richtige Entscheidung war und wie sie die Situation bei der DFB-Auswahl gut drei Monate vor der Europameisterschaft in den Niederlanden sieht.

DFB.de: Frau Marozsan, haben Sie ein Kribbeln vor Ihrer Rückkehr nach Deutschland verspürt?

Dzsenifer Marozsan: Das ist natürlich ein besonderes Spiel für mich. Ich freue mich aus zwei Gründen darauf: Einerseits weil es für mich eine Rückkehr nach Deutschland ist. Andererseits weil meiner Meinung nach zwei der besten Frauenmannschaften der Welt aufeinandertreffen. Das ist nicht unbedingt ein vorgezogenes Endspiel, weil ich auch Bayern München und Paris St. Germain sehr stark einschätze. Aber es ist zumindest das Duell der beiden Teams, die die Champions League in der jüngeren Vergangenheit dominiert haben. In den vergangenen sechs Jahren haben Lyon oder Wolfsburg den Titel fünfmal gewonnen. Dazu kommt der Erfolg des 1. FFC Frankfurt vor knapp zwei Jahren.  

DFB.de: Sie waren kürzlich mit einigen Wolfsburger Kolleginnen mit der Nationalmannschaft beim SheBelieves Cup in den USA unterwegs. War das Spiel da schon ein Thema?

Marozsan: Wir haben zwischendurch mal darüber gesprochen. Aber nicht wirklich intensiv. Das finde ich ganz gut so. Es steht ja schon viel auf dem Spiel. Da kann ein wenig Abstand nicht schaden. Beide Mannschaften wollen unbedingt ins Halbfinale. Ich bin wirklich gespannt, was passieren wird. Ich erwarte ein total intensives Duell.

DFB.de: Also auch ein Aufeinandertreffen auf Augenhöhe?

Marozsan: Das ganz sicher, ja. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich eine Mannschaft klar durchsetzen wird. Kleinigkeiten werden entscheidend sein. Darauf sind wir vorbereitet.

DFB.de: Ist es kompliziert, den Hebel auf so einen Gegner umzulegen? In der französischen Meisterschaft gewinnt Lyon viele Begegnungen klar.

Marozsan: Nein, überhaupt nicht. In der französischen Liga ist es besser geworden. Aber Lyon hat es in den vergangenen Jahren immer geschafft, in den wichtigen Begegnungen da zu sein. Ich habe keinen Zweifel daran, dass das auch gegen Wolfsburg so sein wird.

DFB.de:: Haben Sie die Allianz Frauen-Bundesliga noch im Blick?

Marozsan: Natürlich. Ich verfolge sehr genau, was in Deutschland passiert. Wann immer ich die Möglichkeit habe, schaue ich die Spiele im Fernsehen oder auf DFB-TV. Die Tendenz der vergangenen Jahre setzt sich fort: In Deutschland gibt es keine leichten Aufgaben mehr. An jedem Wochenende passieren irgendwo Überraschungen. Und das ist gut so.



Für die einen ist das Duell zwischen dem VfL Wolfsburg und Olympique Lyon das vorweggenommene Endspiel der Champions League. Für die anderen ist es der Klassiker im internationalen Frauenfußball. Für Dzsenifer Marozsan ist es vor allem eine Rückkehr nach Hause. Seit dem vergangenen Sommer steht die Kapitänin der deutschen Nationalmannschaft in Lyon unter Vertrag.

Im DFB.de-Interview spricht die 24-Jährige vor dem Viertelfinalhinspiel in Wolfsburg heute (ab 20.15 Uhr, live bei Sport1) über ihre Gefühle vor der Partie. Außerdem erklärt Marozsan, warum der Wechsel nach Frankreich genau die richtige Entscheidung war und wie sie die Situation bei der DFB-Auswahl gut drei Monate vor der Europameisterschaft in den Niederlanden sieht.

DFB.de: Frau Marozsan, haben Sie ein Kribbeln vor Ihrer Rückkehr nach Deutschland verspürt?

Dzsenifer Marozsan: Das ist natürlich ein besonderes Spiel für mich. Ich freue mich aus zwei Gründen darauf: Einerseits weil es für mich eine Rückkehr nach Deutschland ist. Andererseits weil meiner Meinung nach zwei der besten Frauenmannschaften der Welt aufeinandertreffen. Das ist nicht unbedingt ein vorgezogenes Endspiel, weil ich auch Bayern München und Paris St. Germain sehr stark einschätze. Aber es ist zumindest das Duell der beiden Teams, die die Champions League in der jüngeren Vergangenheit dominiert haben. In den vergangenen sechs Jahren haben Lyon oder Wolfsburg den Titel fünfmal gewonnen. Dazu kommt der Erfolg des 1. FFC Frankfurt vor knapp zwei Jahren.  

DFB.de: Sie waren kürzlich mit einigen Wolfsburger Kolleginnen mit der Nationalmannschaft beim SheBelieves Cup in den USA unterwegs. War das Spiel da schon ein Thema?

Marozsan: Wir haben zwischendurch mal darüber gesprochen. Aber nicht wirklich intensiv. Das finde ich ganz gut so. Es steht ja schon viel auf dem Spiel. Da kann ein wenig Abstand nicht schaden. Beide Mannschaften wollen unbedingt ins Halbfinale. Ich bin wirklich gespannt, was passieren wird. Ich erwarte ein total intensives Duell.

DFB.de: Also auch ein Aufeinandertreffen auf Augenhöhe?

Marozsan: Das ganz sicher, ja. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich eine Mannschaft klar durchsetzen wird. Kleinigkeiten werden entscheidend sein. Darauf sind wir vorbereitet.

DFB.de: Ist es kompliziert, den Hebel auf so einen Gegner umzulegen? In der französischen Meisterschaft gewinnt Lyon viele Begegnungen klar.

Marozsan: Nein, überhaupt nicht. In der französischen Liga ist es besser geworden. Aber Lyon hat es in den vergangenen Jahren immer geschafft, in den wichtigen Begegnungen da zu sein. Ich habe keinen Zweifel daran, dass das auch gegen Wolfsburg so sein wird.

DFB.de:: Haben Sie die Allianz Frauen-Bundesliga noch im Blick?

Marozsan: Natürlich. Ich verfolge sehr genau, was in Deutschland passiert. Wann immer ich die Möglichkeit habe, schaue ich die Spiele im Fernsehen oder auf DFB-TV. Die Tendenz der vergangenen Jahre setzt sich fort: In Deutschland gibt es keine leichten Aufgaben mehr. An jedem Wochenende passieren irgendwo Überraschungen. Und das ist gut so.

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DFB.de: Potsdam, München und Wolfsburg stehen dennoch oben.

Marozsan: Auf lange Sicht setzt sich die Qualität natürlich durch, die diese Klubs im Kader haben. Aber Teams wie Freiburg und Essen holen auf. Auch Frankfurt sollte man nie abschreiben. Da findet gerade ein Umbruch statt. Potsdam hat im vergangenen Jahr eine ähnliche Erfahrung gemacht. Jetzt sind sie vielleicht stärker als je zuvor. Frankfurt traue ich das auch zu. Das ist zumindest meine Einschätzung aus der Ferne.

DFB.de: Wie ist das Niveau in Frankreich?

Marozsan: Auch hier geht es in die richtige Richtung. Aber es ist schon noch so, dass Lyon und Paris den Titel untereinander ausmachen werden. Und Paris ist in diesem Jahr tatsächlich ein gefährlicher Konkurrent. Das Hinspiel dort haben wir im Dezember unglücklich mit 0:1 verloren. Wir müssen das Rückspiel am vorletzten Spieltag im April unbedingt gewinnen, wenn wir die Meisterschaft holen wollen. Und bis dahin dürfen wir uns keinen Ausrutscher leisten. Ein Selbstläufer wird das also sicher nicht.

DFB.de: Sie sind nun seit fast einem Jahr in Lyon. Wie haben Sie die Zeit dort bisher erlebt?

Marozsan: Zunächst möchte ich betonen, dass es mir natürlich schwer gefallen ist, Deutschland zu verlassen. Aber ich habe diesen Schritt bis jetzt zu keinem Zeitpunkt bereut. Ich bin in Lyon super aufgenommen worden. Das Niveau während jeder Trainingseinheit ist unglaublich hoch. Auch für meine persönliche Entwicklung war der Schritt nach Frankreich genau richtig. Es war nicht immer einfach, weil ich vor allem meine Familie und meine Freunde manchmal vermisse. Dennoch war es eine sehr wichtige und lehrreiche Zeit bisher. Und außerdem sind ja auch noch Josephine Henning und Pauline Bremer hier. Wir sind eine starke deutsche Fraktion. Wir helfen uns gegenseitig, das macht es auf jeden Fall einfacher.

DFB.de: Mit beiden waren Sie kürzlich mit der Nationalmannschaft beim SheBelieves Cup in den USA. Mit welchen Erkenntnissen sind Sie zurückgekehrt?

Marozsan: Die wichtigste Erkenntnis war für mich, dass wir auf einem sehr guten Weg sind. Wir haben gegen die USA knapp verloren, gegen Frankreich 0:0 gespielt und gegen England 1:0 gewonnen. Das waren Gegner, die ich der absoluten Weltspitze zuordnen würde. Wir waren immer mindestens gleichwertig und haben nur ein Tor kassiert. Gleichzeitig haben wir aber auch nur einen Treffer erzielt.

DFB.de: Also steht die Defensive schon gut, und an der Offensive muss noch etwas gearbeitet werden?

Marozsan: Nein, diese Schlussfolgerung passt meiner Meinung nach nicht richtig. Defensive und Offensive kann man nicht mehr vollständig voneinander trennen, beides hängt miteinander zusammen. Wir haben uns viele Chancen erarbeitet, aber wir müssen vor dem gegnerischen Tor abgeklärter agieren. Nach dem Gewinn der Goldmedaille bei den Olympischen Spielen im vergangenen Jahr gab es einen großen Umbruch. Wichtige Spielerinnen haben aufgehört, Talente sind nachgerückt. Und die machen ihre Sache wirklich toll. Aber so ein Prozess braucht etwas Zeit.

DFB.de: Reicht die Zeit bis zum Beginn der Europameisterschaft im Juli in den Niederlanden?

Marozsan: Da mache ich mir überhaupt keine Sorgen. Wir haben schon in den USA gezeigt, dass mit uns zu rechnen sein wird. Wenn wir an einigen Dingen noch etwas arbeiten, werden wir noch stärker sein. Wir fahren als Titelverteidiger in die Niederlande. Wir möchten gerne wieder die Europameisterschaft nach Deutschland holen.

DFB.de: Die neue Bundestrainerin Steffi Jones hat Sie zur Kapitänin ernannt. Haben Sie sich bereits an das neue Amt gewöhnt?

Marozsan: So gravierende Unterschiede habe ich bisher überhaupt nicht feststellen können. Ich habe etwas mehr Verantwortung und stehe stärker in der Öffentlichkeit. Mich persönlich hat die Aufgabe jedoch überhaupt nicht verändert. Für mich steht weiterhin der Erfolg des Teams über allem. Daran wird sich auch niemals etwas ändern. Alles, was ich mache, tue ich für die Mannschaft. Nur gemeinsam können wir erfolgreich sein und unsere Ziele erreichen.

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