Marozsan will Finalsieg: "Dann wäre es ein großartiges Jahr"

Meister, Pokalsieger und Fußballerin des Jahres in Frankreich - für Dzsenifer Marozsan verlief das erste Jahr bei Olympique Lyon nahezu perfekt. Und es ist noch nicht vorbei. Heute (ab 20.45 Uhr, live bei Eurosport2) steht in Cardiff noch das Endspiel um die Champions League gegen den innerfranzösischen Dauerrivalen Paris Saint-Germain auf dem Programm. Und danach wird die 25-Jährige die deutsche Frauen-Nationalmannschaft ab Mitte Juli bei der Europameisterschaft als Kapitänin auf den Platz führen. Im DFB.de-Interview spricht Marozsan über das große Finale in Wales, ihre Zeit in Frankreich und die Chancen der DFB-Auswahl bei dem Turnier in den Niederlanden.

DFB.de: Frau Marozsan, Meister, Pokalsieger und jetzt auch noch Fußballerin des Jahres in Frankreich. Besser geht es kaum, oder?

Dzsenifer Marozsan: Doch, es kommt ja jetzt noch das Finale der Champions League gegen PSG in Cardiff... Da haben wir ein weiteres ganz großes Ziel, das wir gemeinsam erreichen wollen. Dann wäre es wirklich ein großartiges erstes Jahr für mich in Lyon gewesen.

DFB.de: Wie haben Sie Ihre erste Saison in Frankreich erlebt?

Marozsan: Ich bin hier unglaublich herzlich aufgenommen worden. Die Eingewöhnung war vom ersten Tag an wirklich kein Problem. Alle sind total nett, hilfsbereit und zuvorkommend. Natürlich hatte ich mir im Vorfeld Gedanken gemacht, wie ich mit dem Weggang aus Deutschland klarkommen würde. Aber ich wusste auch, dass ich diesen Schritt gehen muss, um mich persönlich zu entwickeln. Und ich muss sagen, dass ich es noch nicht einen Tag bereut habe.

DFB.de: Fällt es Ihnen auch nicht schwer, so weit von Ihrer Familie entfernt zu sein?

Marozsan: Alle wissen, dass ich ein totaler Familienmensch bin. Die Distanz war meine größte Sorge. Die war jedoch unbegründet. Als ich noch in Frankfurt gespielt habe, waren es 200 Kilometer bis nach Hause. Jetzt sind es 500 Kilometer. Beides sind Strecken, die man nicht mal nebenbei fährt. Daher war die Veränderung gar nicht so groß.

DFB.de: Und wie klappt es mit der Kommunikation?

Marozsan: Das ist die einzige Sache, die noch besser werden muss. Wenn meine Mitspielerinnen mit mir sprechen, kann ich eigentlich alles ganz gut verstehen. Das ist nicht das Problem. Schwieriger wird es, wenn ich selbst Französisch sprechen muss. Das traue ich mir noch nicht richtig zu. Da wechsle ich lieber ins Englische. So fühle ich mich sicher. Aber daran arbeite ich noch.

DFB.de: Wie fällt ihr sportliches Fazit aus?

Marozsan: Jedes Training findet hier auf höchstem Niveau statt. Wir hatten in Frankfurt schon super Bedingungen. In Lyon ist jedoch noch mal alles eine Stufe höher und professioneller. Sportlich war mein Wechsel zu Olympique genau die richtige Entscheidung. Ich würde es jederzeit wieder machen.



Meister, Pokalsieger und Fußballerin des Jahres in Frankreich - für Dzsenifer Marozsan verlief das erste Jahr bei Olympique Lyon nahezu perfekt. Und es ist noch nicht vorbei. Heute (ab 20.45 Uhr, live bei Eurosport2) steht in Cardiff noch das Endspiel um die Champions League gegen den innerfranzösischen Dauerrivalen Paris Saint-Germain auf dem Programm. Und danach wird die 25-Jährige die deutsche Frauen-Nationalmannschaft ab Mitte Juli bei der Europameisterschaft als Kapitänin auf den Platz führen. Im DFB.de-Interview spricht Marozsan über das große Finale in Wales, ihre Zeit in Frankreich und die Chancen der DFB-Auswahl bei dem Turnier in den Niederlanden.

DFB.de: Frau Marozsan, Meister, Pokalsieger und jetzt auch noch Fußballerin des Jahres in Frankreich. Besser geht es kaum, oder?

Dzsenifer Marozsan: Doch, es kommt ja jetzt noch das Finale der Champions League gegen PSG in Cardiff... Da haben wir ein weiteres ganz großes Ziel, das wir gemeinsam erreichen wollen. Dann wäre es wirklich ein großartiges erstes Jahr für mich in Lyon gewesen.

DFB.de: Wie haben Sie Ihre erste Saison in Frankreich erlebt?

Marozsan: Ich bin hier unglaublich herzlich aufgenommen worden. Die Eingewöhnung war vom ersten Tag an wirklich kein Problem. Alle sind total nett, hilfsbereit und zuvorkommend. Natürlich hatte ich mir im Vorfeld Gedanken gemacht, wie ich mit dem Weggang aus Deutschland klarkommen würde. Aber ich wusste auch, dass ich diesen Schritt gehen muss, um mich persönlich zu entwickeln. Und ich muss sagen, dass ich es noch nicht einen Tag bereut habe.

DFB.de: Fällt es Ihnen auch nicht schwer, so weit von Ihrer Familie entfernt zu sein?

Marozsan: Alle wissen, dass ich ein totaler Familienmensch bin. Die Distanz war meine größte Sorge. Die war jedoch unbegründet. Als ich noch in Frankfurt gespielt habe, waren es 200 Kilometer bis nach Hause. Jetzt sind es 500 Kilometer. Beides sind Strecken, die man nicht mal nebenbei fährt. Daher war die Veränderung gar nicht so groß.

DFB.de: Und wie klappt es mit der Kommunikation?

Marozsan: Das ist die einzige Sache, die noch besser werden muss. Wenn meine Mitspielerinnen mit mir sprechen, kann ich eigentlich alles ganz gut verstehen. Das ist nicht das Problem. Schwieriger wird es, wenn ich selbst Französisch sprechen muss. Das traue ich mir noch nicht richtig zu. Da wechsle ich lieber ins Englische. So fühle ich mich sicher. Aber daran arbeite ich noch.

DFB.de: Wie fällt ihr sportliches Fazit aus?

Marozsan: Jedes Training findet hier auf höchstem Niveau statt. Wir hatten in Frankfurt schon super Bedingungen. In Lyon ist jedoch noch mal alles eine Stufe höher und professioneller. Sportlich war mein Wechsel zu Olympique genau die richtige Entscheidung. Ich würde es jederzeit wieder machen.

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DFB.de: Kritiker sagen, dass die französische Liga unter der Übermacht von Lyon leidet. Wie sehen Sie es?

Marozsan: Es stimmt schon, dass in Deutschland das Niveau insgesamt ausgeglichener ist. Die Allianz Frauen-Bundesliga hat in dieser Hinsicht deutliche Vorteile gegenüber der Division 1 in Frankreich. Andererseits waren vor allem Montpellier und Paris gefährliche Gegner. Danach ist jedoch langsam ein Klassenunterschied zu spüren. In der Spitze allerdings ist Frankreich ganz weit vorne in Europa mittlerweile. Es ist aus meiner Sicht kein Zufall, dass zwei französische Teams im Endspiel um die Champions League stehen.

DFB.de: Mit welchen Erwartungen gehen Sie in diese Partie?

Marozsan: Wir sind in der Favoritenrolle, die nehmen wir auch gerne an. Aber wir wissen ganz genau, dass wir wieder einen richtig guten Tag brauchen. Zuletzt im Endspiel um den französischen Pokal haben wir uns gegen Paris erst im Elfmeterschießen durchgesetzt. PSG ist ein Gegner auf Augenhöhe. Die haben im Viertelfinale der Champions League ziemlich verdient den FC Bayern München aus dem Wettbewerb befördert. Das finde ich schon beachtlich.

DFB.de: Kürzlich sind Sie auch noch zur Fußballerinnen des Jahres in Frankreich gewählt worden. Was bedeutet Ihnen diese Auszeichnung?

Marozsan: Bei mir steht immer der Erfolg der Mannschaft über allen anderen Dingen. Das wissen alle, die mich etwas besser kennen. Allerdings würde ich auch lügen, wenn ich abstreiten würde, dass mich diese persönliche Auszeichnung schon stolz macht - vor allem deshalb, weil ich gerade mal acht Monate in Frankreich bin. Und es gibt hier individuell wirklich viele gute Spielerinnen. Deshalb habe ich diese Information mit großer Freude vernommen. Aber ich konnte das nur erreichen, weil ich tolle Mitspielerinnen um mich herum habe.

DFB.de: Während andere Spielerinnen nun in die Sommerpause gehen, geht es bei Ihnen Schlag auf Schlag weiter. Am 16. Juli beginnt die Europameisterschaft in Holland.

Marozsan: Und auf dieses Turnier freue ich mich schon riesig. Nach dem Finale der Champions League ist es wichtig, dass wir ein paar Tage die Beine hochlegen und entspannen können. Mitte Juni steigen wir dann in die EM-Vorbereitung ein.

DFB.de: Was ist möglich bei dem Turnier?

Marozsan: Wir sind Titelverteidiger. Ich denke, das sagt schon alles. Wir sind selbstbewusst genug, um sagen zu können, dass wir am Ende wieder ganz oben stehen wollen. Natürlich wird das eher schwieriger als einfacher, weil im Frauenfußball die Weltspitze immer mehr zusammenrückt. Aber das ist doch eine großartige Entwicklung. Ich denke dennoch, dass Deutschland in vielerlei Hinsicht Vorreiter ist und wir uns auf keinen Fall zu verstecken brauchen.

DFB.de: Im vergangenen Sommer gab es einen ziemlich großen Umbruch im DFB-Kader. Wie sehen Sie sich aufgestellt?

Marozsan: Wir haben ohne jeden Zweifel wichtige und vor allem erfahrene Spielerinnen verloren. Gleichzeitig sind junge und talentierte Spielerinnen dazugekommen, die sehr viel frischen Wind in die ganze Sache bringen. Wir sind auf einem sehr guten Weg, die Automatismen greifen immer besser. Und zudem haben wir die Vorbereitung, um uns noch besser abzustimmen. Ich mache mir in dieser Hinsicht überhaupt keine Sorgen. Im Gegenteil: Ich bin absolut positiv gestimmt. Wir wollen und werden eine gute Rolle spielen.

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