Markus Merk: "Mein Fußballer-Herz schlägt einen Doppelsalto"

Der deutsche Referee Dr. Markus Merk aus Kaiserslautern wird seinen ersten Einsatz bei der Europameisterschaft in Portugal heute im Schlagerspiel von Titelverteidiger Frankreich gegen England (20.45 Uhr/live im ZDF) haben. In einem Interview spricht der FIFA-Schiedsrichter über seine Erwartungen.

Frage: Herr Merk, Sie sind von der UEFA mit der Leitung des Spiels Frankreich gegen England betraut worden. Wie haben Sie diese Entscheidung aufgenommen?

Markus Merk: Es gibt in der Vorrunde drei außergewöhnliche Spiele. Deutschland gegen Niederlande konnte ich natürlich nicht bekommen und das Eröffnungsspiel auch nicht, weil ich das schon bei der EM 2000 leiten durfte. Deshalb gibt es für mich zu diesem Spiel keine Steigerung. Da schlägt mein Fußballer-Herz einen Doppelsalto.

Frage: Gerade bei diesem Spiel werden Sie aber auch besonders unter Beobachtung stehen.

Merk: Viele fragen mich: Wie kannst du mit diesem Druck umgehen, dass alle Welt auf dich schaut? Aber es gibt keinen Schiedsrichter, der nicht von so einem Spiel träumt. Mir ist bewusst, dass ich nur ein Mensch bin und Fehler immer passieren können. Aber ich stelle mich dieser Verantwortung gerne. Wenn ich Angst davor hätte, wäre ich fehl am Platze.

Frage: Welchen Stellenwert haben die Berufung zu Ihrem dritten großen Turnier nach der EM 2000 und der WM 2002 sowie zu diesem Spiel im Besonderen für Sie?

Merk: Routine bringe ich nur in meine Arbeit auf dem Platz ein. Solche Erfolge und Anerkennungen werden nicht zur Routine. Im Gegenteil: Ich freue mich über jede neue Aufgabe immer mehr. Die Erlebnisse werden immer intensiver. Inzwischen genieße ich die ganze Stimmung immer schon vor den Spielen.

Frage: Ist die EM für Sie nur eine Durchgangsstation zur WM 2006 in Deutschland?

Merk: Erst einmal ist es eine Aufgabe, die ich ernst nehme und auf die ich mich konzentriere. Aber die WM ist im eigenen Land, mein Elternhaus steht 300 Meter vom Fritz-Walter-Stadion in Kaiserslautern entfernt. Mit 44 noch einmal dort pfeifen zu dürfen, wäre emotional sicher der Höhepunkt meiner Karriere.

Frage: Bei der EM stellt sich wieder das alte Problem der Schiedsrichter: Kommt die deutsche Mannschaft weit, müssen Sie früh nach Hause? Wie erleben Sie diese Ausgangsposition?

Merk: Damit beschäftige ich mich nicht. Ich wünsche der deutschen Mannschaft Glück. Meine Hoffnung ist, dass mindestens ein Deutscher im Finale dabei ist. Entweder die Nationalelf oder ich. [js]


[bild1]Der deutsche Referee Dr. Markus Merk aus Kaiserslautern wird seinen ersten Einsatz bei der Europameisterschaft in Portugal heute im Schlagerspiel von Titelverteidiger Frankreich gegen England (20.45 Uhr/live im ZDF) haben. In einem Interview spricht der FIFA-Schiedsrichter über seine Erwartungen.



Frage: Herr Merk, Sie sind von der UEFA mit der Leitung des Spiels Frankreich gegen England betraut worden. Wie haben Sie diese Entscheidung aufgenommen?



Markus Merk: Es gibt in der Vorrunde drei außergewöhnliche
Spiele. Deutschland gegen Niederlande konnte ich natürlich nicht
bekommen und das Eröffnungsspiel auch nicht, weil ich das schon bei der EM 2000 leiten durfte. Deshalb gibt es für mich zu diesem Spiel keine Steigerung. Da schlägt mein Fußballer-Herz einen Doppelsalto.



Frage: Gerade bei diesem Spiel werden Sie aber auch besonders unter Beobachtung stehen.



Merk: Viele fragen mich: Wie kannst du mit diesem Druck
umgehen, dass alle Welt auf dich schaut? Aber es gibt keinen
Schiedsrichter, der nicht von so einem Spiel träumt. Mir ist
bewusst, dass ich nur ein Mensch bin und Fehler immer passieren
können. Aber ich stelle mich dieser Verantwortung gerne. Wenn ich
Angst davor hätte, wäre ich fehl am Platze.



Frage: Welchen Stellenwert haben die Berufung zu Ihrem dritten großen Turnier nach der EM 2000 und der WM 2002 sowie zu diesem Spiel im Besonderen für Sie?



Merk: Routine bringe ich nur in meine Arbeit auf dem Platz
ein. Solche Erfolge und Anerkennungen werden nicht zur Routine. Im
Gegenteil: Ich freue mich über jede neue Aufgabe immer mehr. Die
Erlebnisse werden immer intensiver. Inzwischen genieße ich die
ganze Stimmung immer schon vor den Spielen.



Frage: Ist die EM für Sie nur eine Durchgangsstation zur WM
2006 in Deutschland?



Merk: Erst einmal ist es eine Aufgabe, die ich ernst nehme
und auf die ich mich konzentriere. Aber die WM ist im eigenen Land, mein Elternhaus steht 300 Meter vom Fritz-Walter-Stadion in
Kaiserslautern entfernt. Mit 44 noch einmal dort pfeifen zu dürfen, wäre emotional sicher der Höhepunkt meiner Karriere.



Frage: Bei der EM stellt sich wieder das alte Problem der
Schiedsrichter: Kommt die deutsche Mannschaft weit, müssen Sie früh nach Hause? Wie erleben Sie diese Ausgangsposition?



Merk: Damit beschäftige ich mich nicht. Ich wünsche der
deutschen Mannschaft Glück. Meine Hoffnung ist, dass mindestens ein Deutscher im Finale dabei ist. Entweder die Nationalelf oder ich.