Marco Vorbeck: Viel Lehrgeld bezahlt

Marco Vorbeck war beim FC Hansa Rostock Ende der 90er-Jahre einer der ersten Spieler, die in das Nachwuchsinternat einzogen. Heute bildet der 35-Jährige selbst Talente für den aktuellen Drittligisten aus. Vorbeck, der es während seiner aktiven Laufbahn auf immerhin 38 Bundesligapartien für den FC Hansa brachte, kümmert sich um die Rostocker U 17, die in der Staffel Nord/Nordost der B-Junioren-Bundesliga an den Start geht und dort um den Klassenverbleib kämpft.

Im aktuellen DFB.de-Interview spricht Marco Vorbeck mit Mitarbeiter Thomas Ziehn über seine Lehre als Bankkaufmann, wertvolle Tipps an seine Spieler und das Streben nach der bestmöglichen Ausbildung.

DFB.de: Wie war die Stimmung nach dem ersten Sieg in diesem Jahr beim Schlusslicht TSV Niendorf, Herr Vorbeck?

Marco Vorbeck: Gedrückt. Rein sportlich war das 1:0 wichtig, um unsere Chance auf den Klassenverbleib am Leben zu halten. Ins Kontor schlagen allerdings die beiden Roten Karten gegen Innenverteidiger Kevin Ehlers und Angreifer Marvin Runge sowie die Verletzung von Robert Beinhorn. Voraussichtlich hat er sich den dritten Kreuzbandriss zugezogen. Das wäre extrem bitter. Durch die drei Ausfälle ist es bei uns außerdem personell eng geworden. Besonders im Sturm müssen wir uns durch die Zwangspausen von Marvin und Robert etwas einfallen lassen.

DFB.de: In der Tabelle hat Ihre Mannschaft nun vier Zähler Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsrang, im Vergleich zur Konkurrenz aber zwei Spiele weniger absolviert. Wie beurteilen Sie die Lage?

Vorbeck: Die Situation hat sich trotz des Sieges nicht deutlich verbessert. Wir benötigen noch einige Erfolge, gleichzeitig muss die Konkurrenz Zähler liegen lassen. Ich sehe es nicht so, dass wir es in der eigenen Hand haben. Wir müssen unsere Hausaufgaben machen, dann könnte es noch zu einem Zwei- oder Dreikampf mit Eintracht Braunschweig und Union Berlin um den dritten Abstiegsrang kommen.

DFB.de: Was bedeutet es gerade für eine ganz junge Mannschaft, im Rennen um den Klassenverbleib zu stecken?

Vorbeck: Wir wussten von Anfang an, dass es nicht einfach wird. Der Druck ist da, aber nicht mit dem Abstiegskampf im Profibereich vergleichbar, bei dem es um Existenzen geht. Gegen Niendorf hat mir die Einstellung unseres Teams sehr gut gefallen. Jeder ist bis an die Grenze gegangen. Daran müssen wir nun anknüpfen.

DFB.de: Für Ihre Mannschaft stehen nach 20 Spielen 51 Gegentore und zwölf erzielte Treffer zu Buche. Mit beiden Werten können Sie nicht zufrieden sein, oder?

Vorbeck: Gerade zu Saisonbeginn gab es einige Ausreißer wie das 0:7 gegen den souveränen Spitzenreiter und Meister SV Werder Bremen, der eine überragende Saison spielt. Da haben wir viel Lehrgeld gezahlt. Mittlerweile gestalten wir unsere Partien wesentlich knapper. Wir können uns individuell sicher nicht mit Mannschaften wie Werder Bremen messen. Entscheidend ist, dass wir versuchen, das über das Kollektiv auszugleichen. In den vergangenen Wochen ist uns das regelmäßig gelungen.



Marco Vorbeck war beim FC Hansa Rostock Ende der 90er-Jahre einer der ersten Spieler, die in das Nachwuchsinternat einzogen. Heute bildet der 35-Jährige selbst Talente für den aktuellen Drittligisten aus. Vorbeck, der es während seiner aktiven Laufbahn auf immerhin 38 Bundesligapartien für den FC Hansa brachte, kümmert sich um die Rostocker U 17, die in der Staffel Nord/Nordost der B-Junioren-Bundesliga an den Start geht und dort um den Klassenverbleib kämpft.

Im aktuellen DFB.de-Interview spricht Marco Vorbeck mit Mitarbeiter Thomas Ziehn über seine Lehre als Bankkaufmann, wertvolle Tipps an seine Spieler und das Streben nach der bestmöglichen Ausbildung.

DFB.de: Wie war die Stimmung nach dem ersten Sieg in diesem Jahr beim Schlusslicht TSV Niendorf, Herr Vorbeck?

Marco Vorbeck: Gedrückt. Rein sportlich war das 1:0 wichtig, um unsere Chance auf den Klassenverbleib am Leben zu halten. Ins Kontor schlagen allerdings die beiden Roten Karten gegen Innenverteidiger Kevin Ehlers und Angreifer Marvin Runge sowie die Verletzung von Robert Beinhorn. Voraussichtlich hat er sich den dritten Kreuzbandriss zugezogen. Das wäre extrem bitter. Durch die drei Ausfälle ist es bei uns außerdem personell eng geworden. Besonders im Sturm müssen wir uns durch die Zwangspausen von Marvin und Robert etwas einfallen lassen.

DFB.de: In der Tabelle hat Ihre Mannschaft nun vier Zähler Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsrang, im Vergleich zur Konkurrenz aber zwei Spiele weniger absolviert. Wie beurteilen Sie die Lage?

Vorbeck: Die Situation hat sich trotz des Sieges nicht deutlich verbessert. Wir benötigen noch einige Erfolge, gleichzeitig muss die Konkurrenz Zähler liegen lassen. Ich sehe es nicht so, dass wir es in der eigenen Hand haben. Wir müssen unsere Hausaufgaben machen, dann könnte es noch zu einem Zwei- oder Dreikampf mit Eintracht Braunschweig und Union Berlin um den dritten Abstiegsrang kommen.

DFB.de: Was bedeutet es gerade für eine ganz junge Mannschaft, im Rennen um den Klassenverbleib zu stecken?

Vorbeck: Wir wussten von Anfang an, dass es nicht einfach wird. Der Druck ist da, aber nicht mit dem Abstiegskampf im Profibereich vergleichbar, bei dem es um Existenzen geht. Gegen Niendorf hat mir die Einstellung unseres Teams sehr gut gefallen. Jeder ist bis an die Grenze gegangen. Daran müssen wir nun anknüpfen.

DFB.de: Für Ihre Mannschaft stehen nach 20 Spielen 51 Gegentore und zwölf erzielte Treffer zu Buche. Mit beiden Werten können Sie nicht zufrieden sein, oder?

Vorbeck: Gerade zu Saisonbeginn gab es einige Ausreißer wie das 0:7 gegen den souveränen Spitzenreiter und Meister SV Werder Bremen, der eine überragende Saison spielt. Da haben wir viel Lehrgeld gezahlt. Mittlerweile gestalten wir unsere Partien wesentlich knapper. Wir können uns individuell sicher nicht mit Mannschaften wie Werder Bremen messen. Entscheidend ist, dass wir versuchen, das über das Kollektiv auszugleichen. In den vergangenen Wochen ist uns das regelmäßig gelungen.

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DFB.de: Sie selbst waren einst Stürmer. Können Sie Ihren Angreifern einige Tipps mit auf den Weg geben?

Vorbeck: Training und Spiel sind zwei unterschiedliche Situationen. Ich kann unseren Stürmern viel erzählen: Wenn sie alleine vor dem Torwart stehen, fangen sie trotzdem an zu grübeln. Das ist unter dem Strich einfach Typsache.

DFB.de: Wie wichtig sind Ihre Erfahrungen aus aktiven Zeiten für die Arbeit als Trainer?

Vorbeck: Enorm. Ich kann meinen Spielern ja zumindest sagen, wie man es nicht macht. (lacht) Die Champions League habe ich schließlich nie gewonnen.

DFB.de: Was stimmt Sie optimistisch, dass der Klassenverbleib gelingt?

Vorbeck: Die Entwicklung und die Art und Weise, wie wir die Spiele in den vergangenen Wochen bestritten haben. Es war ein langwieriger Lernprozess, der nun aber greift. Wir haben noch genügend Spiele Zeit, um die nötigen Punkte zu sammeln.

DFB.de: Was würde der Verbleib in der höchsten U 17-Spielklasse für die Rostocker Nachwuchsarbeit bedeuten?

Vorbeck: Es würde einiges erleichtern. Unsere aktuellen Spieler wollen in der Bundesliga gefördert werden. Die Gespräche über die Zukunft wären im Falle des Klassenverbleibs einfacher. Auch neue Spieler kämen sicher lieber zu einem U 17-Bundesligisten. Die Konkurrenzsituation bei uns im Norden ist groß. Viele Klubs buhlen um die besten Talente.

DFB.de: Sie haben für den FC Hansa noch in der Bundesliga gespielt. Heute geht die erste Mannschaft in der 3. Liga an den Start, kämpft um den Klassenverbleib. Erinnern Sie sich manchmal wehmütig an alte Zeiten?

Vorbeck: Schon. Das ist nicht anders wie bei den Fans, die sich auch gerne daran zurückerinnern. Das war eine andere Zeit, in der das Stadion alle zwei Wochen aus den Nähten platzte. Jetzt können wir uns zwar auch nicht über den Zuspruch beschweren. Die 3. Liga ist aber nun einmal nicht mit der Bundesliga vergleichbar.

DFB.de: Wie kam es, dass Sie Trainer geworden sind?

Vorbeck: Um ganz ehrlich zu sein: Als junger Spieler hätte ich mir nie vorstellen können, mir den stressigen Trainerjob anzutun. Kurz vor meinem Karriereende bekam ich dann aber in Rosenheim die Chance, nebenbei die U 19 zu trainieren. Das hat mir großen Spaß gemacht. Nach meiner Laufbahn habe ich eine Ausbildung bei einer Bank absolviert. Das war mir auf Dauer zu eintönig. Ich wollte wieder raus an die frische Luft. Deshalb habe ich die A-Lizenz erworben und mich bei Vereinen vorgestellt. Ausgerechnet in meiner Heimat hat es dann bei Hansa geklappt.

DFB.de: An der Sportschule Hennef haben Sie vor wenigen Tagen den Eignungstest zum Fußball-Lehrer absolviert. Warum wollen Sie die Lizenz erwerben?

Vorbeck: Ich finde, dass man in jedem Beruf die höchstmögliche Ausbildung haben sollte. Wäre ich bei der Bank geblieben, hätte ich das dort nicht anders gemacht. Mein Ziel ist es, irgendwann einmal im Profibereich zu arbeiten. Die Fußball-Lehrer-Lizenz ist dann Voraussetzung.

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