Marco Reus: Zum 100. Mal schwarz-gelb

Regelmäßig stellt DFB.de einen Spieler des A-Teams vor, für den am Wochenende Außergewöhnliches ansteht. Heute: Marco Reus, der in der Bundesliga mit Borussia Dortmund am Sonntag (ab 17.30 Uhr, live auf Sky) auf 1899 Hoffenheim trifft.

Die alte Sicherheit ist wieder da – und mit ihm die alte Form. Marco Reus muss derzeit nicht mehr allzu sehr über seinen Körper nachdenken. Nach einigen Verletzungen hat ausgerechnet ein ziemlich böses Foul letzte Gewissheit dafür gegeben. In diesem Sommer soll nicht nur sein Name auf den Siegerbildern zu sehen sein. Diesmal will er selbst dabei sein.

Europameistertitel das große Ziel

Das Bild ist um die Welt gegangen. Mario Götze hält das Trikot seines Kumpels in die Kameras. "Reus" steht drauf. Götze steht in diesem Moment im gleißenden Rampenlicht, die ganze Welt sieht zu. Es ist der 14. Juli 2014. Es ist das legendäre Maracanã in Rio de Janeiro. Ein paar Minuten zuvor hat Götze das 1:0 gegen Argentinien und damit für Deutschland den vierten Stern vom Himmel geschossen. Mario Götze wird hell ausgeleuchtet. Bei Marco Reus ist es am selben Abend dunkel. Er hätte dieser Mannschaft angehören sollen, er wäre heute Weltmeister – hätte er sich nicht 13 Stunden vor dem Abflug nach Brasilien bei der Generalprobe gegen Armenien verletzt. Hätte, hätte, Fahrradkette. Abgehakt, Teilriss der Syndesmose und ein knöcherner Bandausriss im linken Knöchel. WM-Aus. 66 Tage Pause. vorbei. Marco Reus möchte jetzt Europameister werden.

Geblieben ist nicht nur das Bild mit dem Trikot. Lange begleitet haben den Dortmunder auch seine Verletzungen. Als er beim EM-Qualifikationsspiel gegen Schottland im September 2014 in den Kreis der Weltmeister zurückkehrt, reißt ein Außenband im linken Sprunggelenk. Wieder 45 Tage Pause. Kaum genesen, erwischt es ihn in Paderborn am rechten Knöchel; Außenbandriss und Kapselverletzung. Insgesamt muss Marco Reus in zweieinhalb Jahren allein fünf Sprunggelenksverletzungen verkraften. Genug davon!



Regelmäßig stellt DFB.de einen Spieler des A-Teams vor, für den am Wochenende Außergewöhnliches ansteht. Heute: Marco Reus, der in der Bundesliga mit Borussia Dortmund am Sonntag (ab 17.30 Uhr, live auf Sky) auf 1899 Hoffenheim trifft.

Die alte Sicherheit ist wieder da – und mit ihm die alte Form. Marco Reus muss derzeit nicht mehr allzu sehr über seinen Körper nachdenken. Nach einigen Verletzungen hat ausgerechnet ein ziemlich böses Foul letzte Gewissheit dafür gegeben. In diesem Sommer soll nicht nur sein Name auf den Siegerbildern zu sehen sein. Diesmal will er selbst dabei sein.

Europameistertitel das große Ziel

Das Bild ist um die Welt gegangen. Mario Götze hält das Trikot seines Kumpels in die Kameras. "Reus" steht drauf. Götze steht in diesem Moment im gleißenden Rampenlicht, die ganze Welt sieht zu. Es ist der 14. Juli 2014. Es ist das legendäre Maracanã in Rio de Janeiro. Ein paar Minuten zuvor hat Götze das 1:0 gegen Argentinien und damit für Deutschland den vierten Stern vom Himmel geschossen. Mario Götze wird hell ausgeleuchtet. Bei Marco Reus ist es am selben Abend dunkel. Er hätte dieser Mannschaft angehören sollen, er wäre heute Weltmeister – hätte er sich nicht 13 Stunden vor dem Abflug nach Brasilien bei der Generalprobe gegen Armenien verletzt. Hätte, hätte, Fahrradkette. Abgehakt, Teilriss der Syndesmose und ein knöcherner Bandausriss im linken Knöchel. WM-Aus. 66 Tage Pause. vorbei. Marco Reus möchte jetzt Europameister werden.

Geblieben ist nicht nur das Bild mit dem Trikot. Lange begleitet haben den Dortmunder auch seine Verletzungen. Als er beim EM-Qualifikationsspiel gegen Schottland im September 2014 in den Kreis der Weltmeister zurückkehrt, reißt ein Außenband im linken Sprunggelenk. Wieder 45 Tage Pause. Kaum genesen, erwischt es ihn in Paderborn am rechten Knöchel; Außenbandriss und Kapselverletzung. Insgesamt muss Marco Reus in zweieinhalb Jahren allein fünf Sprunggelenksverletzungen verkraften. Genug davon!

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Wer denkt, verliert

Denn Marco Reus (26) ist gesund. Und er hat Vertrauen. In seine Fähigkeiten als Fußballer sowieso. Mittlerweile aber auch wieder in seinen Körper. "Wir – und vor allem auch Marco – tun alles dafür, dass er das Monster wird, das er sein kann", hat Thomas Tuchel, sein Trainer, schon zu Beginn des EM-Jahres verkündet. Und damals angefügt: "Er braucht das Gefühl, dass er nicht über seinen Körper nachdenken muss." Wer denkt, verliert – erst Zeit, dann den Ball, letztlich seine Genialität. Leichtigkeit braucht Unbeschwertheit.

Vor diesem Hintergrund müsste man Silvestre Varela, Außenverteidiger des FC Porto, beinahe danken. Es ist der 18. Februar 2016, Signal Iduna Park. Sechzehntelfinale in der UEFA Europa League. Und soeben hat Silvestre Varela Marco Reus rüde von den Beinen geholt. Der Nationalspieler windet sich vor Schmerzen, wälzt sich – und fasst sich: ans rechte Sprunggelenk. Allein im Dortmunder Stadion halten 66.000 Menschen den Atem an. In der Fantasie eines jeden Einzelnen entstehen wieder Bilder, Kopfkino setzt ein – und Reus, so die Befürchtungen, bestimmt die nächsten Wochen aus.

Erinnerungen sollen verblassen

Doch so ist es nicht. Marco Reus übersteht dieses fiese Foul zumindest derart unbeschadet, dass er schon drei Tage später in Leverkusen wieder spielen kann. Und auch im Rückspiel in Porto am Donnerstag in Porto ist Reus fast wie selbstverständlich dabei. Der Nationalspieler steht für 90 Minuten auf dem Platz und erlebt hautnah, wie seine Borussia den Achtelfinaleinzug mit einem wenig glanzvollen aber sehr souveränen 1:0-Erfolg perfekt macht.

Für das Gefühl, fortan nicht mehr über seinen Körper nachdenken zu müssen, könnte der Tritt Varelas in etwa so wichtig sein wie ein entscheidendes Tor. Ein solches Foul unverletzt überstanden zu haben, sollte Erinnerungen verblassen lassen. Bilder sollten vergilben. "Es könnte", so hofft zumindest auch Thomas Tuchel, "ein weiterer Schritt sein, diesen Zustand bei ihm zu erreichen."

100. Spiel für den BVB steht an

Marco Reus selbst jedenfalls lässt nichts unversucht, um die letzten, entscheidenden Prozentpunkte Vertrauen in den eigenen Körper wieder zu erlangen. Im Januar ist der Dortmunder nach München geflogen. In der Praxis von Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt hat er sich von dem anerkannten Osteopathen Hub Westhovens untersuchen lassen. In die heilenden Hände des Niederländers hatte sich einst und immer wieder auch Arjen Robben begeben – offensichtlich mit dem gewünschten Erfolg. Auch Reus soll Westhovens regelmäßig hinzuziehen. Denn diesmal soll "Reus" nicht nur draufstehen. Wenn im Sommer in Frankreich die Siegerbilder geschossen werden, dann will der Dortmunder auch in seinem Trikot drinstecken.

So wie es in der Bundesliga inzwischen wieder regelmäßig der Fall ist. So regelmäßig, dass für Reus auf den Europa-League-Triumph ein nicht kleines Jubiläum folgt. 96 Parteien für Borussia Mönchengladbach stehen in seiner Vita, soweit - so wenig jubiläig. Die Zahlen seiner Einsätze für die Borussia aus Dortmund: In der Saison 2012/2013 stand Reus in der Bundesliga 32-mal auf dem Rasen, in der Saison 2013/2014 30-mal, in der der Saison 2014/2015 20-mal. Macht nach Adam Riese und Marco Reus: 82 Einsätze. Mit den 17 Spielen der laufenden Saison addieren sich seine schwarzgelben Bundesliga-Einsätze auf 99. Reus wird also 100, wenn er am Sonntag (ab 17.30 Uhr, live auf Sky) gegen die TSG Hoffenheim zum Einsatz kommt.

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