Marco Reus und seine große Liebe

Zur Not auch mit Äpfeln und Apfelsinen. Wenn nichts anderes zur Hand war, hat Marco Reus als Kind mitunter sogar Obst zweckentfremdet, wenn er seinen Spieltrieb ausleben musste. Reus hat mit allem gespielt, was rund war, wenig war vor ihm sicher. Heute kommt Reus eher selten in die Verlegenheit, keinen Fußball zur Hand zu haben. Obst dient ihm als Sportlernahrung, nicht als Spielgerät. Doch das Prinzip hat sich nicht verändert: Ohne Fußball hält es der 24-Jährige nicht lange aus. Der Nationalspieler ist ein Fußballer, der den Fußball liebt. So innig, wie nicht viele andere, in allen Facetten, aus allen Perspektiven. Die Liebste ist ihm die auf dem Platz, doch wenn es gar nicht anders geht, tut es zur Not auch mal die des Zuschauers.

Die lange Sommerpause hat Reus gut getan, doch ganz ohne Fußball ging es auch im Urlaub nicht. Der Confed-Cup in Brasilien war für ihn Pflichtprogramm, selbstverständlich hat er vor dem Fernseher gesessen, als sich die Gastgeber und Spanien im Finale gegenüber standen. Er hat registriert, welche Lösungen Brasilien beim 3:0-Erfolg gefunden hat, den Welt- und Europameister zu entschlüsseln. Im Interview mit dem kicker sagt er: "Die Brasilianer haben vor allem im Finale gezeigt, dass sie sehr viel Qualität haben. Dadurch, dass sie selber Pressing spielten, trafen sie die Spanier dort, wo es ihnen richtig wehtut. Außerdem: Brasilien ist auch individuell unheimlich stark."

"Werden keine Probleme mit der Fitness haben"

Ihm wurde warm angesichts der Darbietung, gar nicht so sehr ums Herz, sondern tatsächlich. Reus hat mitgefiebert, mitgelitten und mitgeschwitzt. Er hat sich die Gesichter der Spieler genau angeschaut, hat gesehen, wie Neymar, Iniesta und Co. von Hitze und Luftfeuchtigkeit gezeichnet waren. "Ich habe genau verfolgt, wie die Spieler nach 45 Minuten aussahen", sagt Reus über das Spiel im Maracana-Stadion von Rio de Janeiro. In einem Jahr findet dort das Finale der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 statt. Sollte die deutsche Nationalmannschaft dabei sein – Reus ist sicher, dass die Hitze kein Problem wäre. Seine Begründung ist ein Kompliment an Shad Forsythe, Benjamin Kugel und das Team um Mark Verstegen. "Vor allem gegen Ende des Turniers wird es von herausragender Bedeutung sein, dass die Fitness noch da ist", sagt Reus. "Doch wie ich die Fitness-Trainer des DFB kenne, werden wir damit keine Probleme haben."

So richtig kennengelernt hat Reus den gesamten Stab der Nationalmannschaft bei der EM 2012. Beim Turnier in Polen und der Ukraine hat er im Viertelfinale gegen Griechenland und in der zweiten Halbzeit des Halbfinals gegen Italien gespielt. Drei Halbzeiten, in denen er gezeigt hat, dass er über das Potenzial verfügt, auch in der DFB-Auswahl eine ähnlich prägende Rolle zu spielen, wie in der Bundesliga in Dortmund. Wie seine Freunde André Schürrle und Mario Götze hat Reus bei der EM akzeptiert, dass Bundestrainer Joachim Löw häufig anderen Spielern den Vorzug gegeben hat; leicht gefallen ist ihm dies nicht. Reus will spielen, richtig glücklich ist er nur, wenn sich in seiner Nähe ein Ball befindet.

"25 Punkte Rückstand wird es nicht mehr geben."

So war es nach der EM auch in der Nationalmannschaft häufig. Reus hat den Sprung von der Bank aufs Feld gemacht, vom Reservisten zum Stammspieler? Er antwortet selbstbewusst, aber ausweichend. "Mit diesem Begriff kann ich nicht viel anfangen", sagt er. Und hat Recht, wenn er darauf verweist, dass der Bundestrainer "aus mehr als 20 Klassespielern" auswählen könne. Dennoch – mit seiner Entwicklung im DFB-Team ist Reus zufrieden. Mit Blick auf die vergangene Spielzeit sagt er: "Ich denke, dass ich in der Nationalmannschaft einen Schritt weiter gekommen bin. Ich habe sehr viel mehr als früher gespielt, das hat mir geholfen, mich gut zu präsentieren."

Für die kommende Spielzeit hat er sich viel vorgenommen, mit der Nationalmannschaft - und natürlich auch mit dem BVB. "Wir haben unsere Hausaufgaben während der Pause erledigt und werden definitiv gut vorbereitet sein", sagt er. "In der vergangenen Saison haben wir in den entscheidenden Phasen einfach nicht konzentriert genug gespielt", sagt er und verspricht: "25 Punkte Rückstand wird es nicht mehr geben. Am 10. August beginnt für uns eine neue Saison, wir greifen wieder an."

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Zur Not auch mit Äpfeln und Apfelsinen. Wenn nichts anderes zur Hand war, hat Marco Reus als Kind mitunter sogar Obst zweckentfremdet, wenn er seinen Spieltrieb ausleben musste. Reus hat mit allem gespielt, was rund war, wenig war vor ihm sicher. Heute kommt Reus eher selten in die Verlegenheit, keinen Fußball zur Hand zu haben. Obst dient ihm als Sportlernahrung, nicht als Spielgerät. Doch das Prinzip hat sich nicht verändert: Ohne Fußball hält es der 24-Jährige nicht lange aus. Der Nationalspieler ist ein Fußballer, der den Fußball liebt. So innig, wie nicht viele andere, in allen Facetten, aus allen Perspektiven. Die Liebste ist ihm die auf dem Platz, doch wenn es gar nicht anders geht, tut es zur Not auch mal die des Zuschauers.

Die lange Sommerpause hat Reus gut getan, doch ganz ohne Fußball ging es auch im Urlaub nicht. Der Confed-Cup in Brasilien war für ihn Pflichtprogramm, selbstverständlich hat er vor dem Fernseher gesessen, als sich die Gastgeber und Spanien im Finale gegenüber standen. Er hat registriert, welche Lösungen Brasilien beim 3:0-Erfolg gefunden hat, den Welt- und Europameister zu entschlüsseln. Im Interview mit dem kicker sagt er: "Die Brasilianer haben vor allem im Finale gezeigt, dass sie sehr viel Qualität haben. Dadurch, dass sie selber Pressing spielten, trafen sie die Spanier dort, wo es ihnen richtig wehtut. Außerdem: Brasilien ist auch individuell unheimlich stark."

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"Werden keine Probleme mit der Fitness haben"

Ihm wurde warm angesichts der Darbietung, gar nicht so sehr ums Herz, sondern tatsächlich. Reus hat mitgefiebert, mitgelitten und mitgeschwitzt. Er hat sich die Gesichter der Spieler genau angeschaut, hat gesehen, wie Neymar, Iniesta und Co. von Hitze und Luftfeuchtigkeit gezeichnet waren. "Ich habe genau verfolgt, wie die Spieler nach 45 Minuten aussahen", sagt Reus über das Spiel im Maracana-Stadion von Rio de Janeiro. In einem Jahr findet dort das Finale der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 statt. Sollte die deutsche Nationalmannschaft dabei sein – Reus ist sicher, dass die Hitze kein Problem wäre. Seine Begründung ist ein Kompliment an Shad Forsythe, Benjamin Kugel und das Team um Mark Verstegen. "Vor allem gegen Ende des Turniers wird es von herausragender Bedeutung sein, dass die Fitness noch da ist", sagt Reus. "Doch wie ich die Fitness-Trainer des DFB kenne, werden wir damit keine Probleme haben."

So richtig kennengelernt hat Reus den gesamten Stab der Nationalmannschaft bei der EM 2012. Beim Turnier in Polen und der Ukraine hat er im Viertelfinale gegen Griechenland und in der zweiten Halbzeit des Halbfinals gegen Italien gespielt. Drei Halbzeiten, in denen er gezeigt hat, dass er über das Potenzial verfügt, auch in der DFB-Auswahl eine ähnlich prägende Rolle zu spielen, wie in der Bundesliga in Dortmund. Wie seine Freunde André Schürrle und Mario Götze hat Reus bei der EM akzeptiert, dass Bundestrainer Joachim Löw häufig anderen Spielern den Vorzug gegeben hat; leicht gefallen ist ihm dies nicht. Reus will spielen, richtig glücklich ist er nur, wenn sich in seiner Nähe ein Ball befindet.

"25 Punkte Rückstand wird es nicht mehr geben."

So war es nach der EM auch in der Nationalmannschaft häufig. Reus hat den Sprung von der Bank aufs Feld gemacht, vom Reservisten zum Stammspieler? Er antwortet selbstbewusst, aber ausweichend. "Mit diesem Begriff kann ich nicht viel anfangen", sagt er. Und hat Recht, wenn er darauf verweist, dass der Bundestrainer "aus mehr als 20 Klassespielern" auswählen könne. Dennoch – mit seiner Entwicklung im DFB-Team ist Reus zufrieden. Mit Blick auf die vergangene Spielzeit sagt er: "Ich denke, dass ich in der Nationalmannschaft einen Schritt weiter gekommen bin. Ich habe sehr viel mehr als früher gespielt, das hat mir geholfen, mich gut zu präsentieren."

Für die kommende Spielzeit hat er sich viel vorgenommen, mit der Nationalmannschaft - und natürlich auch mit dem BVB. "Wir haben unsere Hausaufgaben während der Pause erledigt und werden definitiv gut vorbereitet sein", sagt er. "In der vergangenen Saison haben wir in den entscheidenden Phasen einfach nicht konzentriert genug gespielt", sagt er und verspricht: "25 Punkte Rückstand wird es nicht mehr geben. Am 10. August beginnt für uns eine neue Saison, wir greifen wieder an."