Marco Pezzaiuoli: "Meine Jungs haben hohe Ziele"

Im Mai 2009 wurde die U 17-Nationalmannschaft Europameister. Am Dienstag begibt sich die Mannschaft von U 18-Trainer Marco Pezzaiuoli auf den Flug nach Nigeria. Vom 24. Oktober bis 15. November findet dort in Westafrika die U 17-WM statt. Ein Austragungsort mit ganz besonderen Anforderungen, auf die sich das Team und der Betreuerstab gezielt vorbereitet haben.

Im aktuellen "DFB.de-Gespräch der Woche" mit Mitarbeiter Stephan Eiermann blickt Marco Pezzaiuoli auf Wochen der Vorbereitung zurück, gibt einen Ausblick auf das Turnier und spricht über die Ziele der DFB-Junioren.

Frage: Herr Pezzaiuoli, ihre Mannschaft wird das Eröffnungsspiel der WM gegen Nigeria vor 60.000 Zuschauern bestreiten. Wie bereiten Sie Ihr Team auf eine solche Aufgabe vor?

Marco Pezzaiuoli: Wir müssen dort vor allem an unsere eigene Stärke glauben und dürfen uns nicht von der Kulisse beeindrucken lassen. Die Mannschaft sollte daraus eine Eigenmotivation und positive Energie ziehen. Es gibt doch für einen Spieler nichts Schöneres, als vor so einer Kulisse zu spielen. Darüber hinaus ist das eine Weltmeisterschaft und wer weiß, wie viele Spieler noch einmal die Möglichkeit haben ein solches Turnier zu spielen. Sicherlich gehören die Nigerianer aufgrund ihrer Athletik und der individuellen spielerischen Klasse momentan zu den weltweit besten Mannschaften in dieser Altersklasse. Die Partie wird zeigen, wie weit die Mannschaft schon ist und wie gut wir uns auf die ungewohnten Bedingungen einstellen können.

Frage: Neben Nigeria trifft das Team in der Gruppe A noch auf die Teams aus Honduras und Argentinien. Wie schätzen Sie ihre Gruppe ein?

Pezzaiuoli: Ich denke, dass es generell eine schwere Gruppe ist. Mit Nigeria haben wir nicht nur den Gastgeber, sondern auch den Titelverteidiger in unserer Gruppe. Danach erwartet uns mit Argentinien der nächste Kracher. In der Südamerika-Gruppe mussten sie sich nur knapp den Brasilianern geschlagen geben. Der letzte Vorrundengegner Honduras ist vielleicht ein unbeschriebenes Blatt, aber man weiß, dass die Teams aus Mittelamerika stets physisch und technisch sehr stark sind. Hinzu kommen wir als amtierender Europameister. Ich denke, wir sollten mit Selbstbewusstsein in das Turnier gehen, und die Gruppenphase erfolgreich überstehen.

Frage: Sie waren bereits bei der Auslosung in Nigeria. Was erwarten Sie dort für Bedingungen?

Pezzaiuoli: Ein völlig anderes Klima, vor allem eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit und hohe Temperaturen. Die Trainingsbedingungen vor Ort sind auch nicht optimal. Der Rasen im Stadion von Abuja, dort haben wir alle Gruppenspiele, ist noch dazu sehr hoch und stumpf. Wir werden trotzdem versuchen, uns bestmöglich vorzubereiten. Organisatorisch hat der DFB alles getan, um den Spielern und Betreuern einen angenehmen und sicheren Aufenthalt zu ermöglichen. Neben dem normalen Betreuerstab nehmen wir eigenes Sicherheitspersonal und eine Köchin mit nach Westafrika. Darüber hinaus haben wir über zwei Tonnen Material aus Frankfurt nach Nigeria transportiert.



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Im Mai 2009 wurde die U 17-Nationalmannschaft Europameister. Am Dienstag begibt sich die Mannschaft von U 18-Trainer Marco Pezzaiuoli auf den Flug nach Nigeria. Vom 24. Oktober bis 15. November findet dort in Westafrika die U 17-WM statt. Ein Austragungsort mit ganz besonderen Anforderungen, auf die sich das Team und der Betreuerstab gezielt vorbereitet haben.

Im aktuellen "DFB.de-Gespräch der Woche" mit Mitarbeiter Stephan Eiermann blickt Marco Pezzaiuoli auf Wochen der Vorbereitung zurück, gibt einen Ausblick auf das Turnier und spricht über die Ziele der DFB-Junioren.

Frage: Herr Pezzaiuoli, ihre Mannschaft wird das Eröffnungsspiel der WM gegen Nigeria vor 60.000 Zuschauern bestreiten. Wie bereiten Sie Ihr Team auf eine solche Aufgabe vor?

Marco Pezzaiuoli: Wir müssen dort vor allem an unsere eigene Stärke glauben und dürfen uns nicht von der Kulisse beeindrucken lassen. Die Mannschaft sollte daraus eine Eigenmotivation und positive Energie ziehen. Es gibt doch für einen Spieler nichts Schöneres, als vor so einer Kulisse zu spielen. Darüber hinaus ist das eine Weltmeisterschaft und wer weiß, wie viele Spieler noch einmal die Möglichkeit haben ein solches Turnier zu spielen. Sicherlich gehören die Nigerianer aufgrund ihrer Athletik und der individuellen spielerischen Klasse momentan zu den weltweit besten Mannschaften in dieser Altersklasse. Die Partie wird zeigen, wie weit die Mannschaft schon ist und wie gut wir uns auf die ungewohnten Bedingungen einstellen können.

Frage: Neben Nigeria trifft das Team in der Gruppe A noch auf die Teams aus Honduras und Argentinien. Wie schätzen Sie ihre Gruppe ein?

Pezzaiuoli: Ich denke, dass es generell eine schwere Gruppe ist. Mit Nigeria haben wir nicht nur den Gastgeber, sondern auch den Titelverteidiger in unserer Gruppe. Danach erwartet uns mit Argentinien der nächste Kracher. In der Südamerika-Gruppe mussten sie sich nur knapp den Brasilianern geschlagen geben. Der letzte Vorrundengegner Honduras ist vielleicht ein unbeschriebenes Blatt, aber man weiß, dass die Teams aus Mittelamerika stets physisch und technisch sehr stark sind. Hinzu kommen wir als amtierender Europameister. Ich denke, wir sollten mit Selbstbewusstsein in das Turnier gehen, und die Gruppenphase erfolgreich überstehen.

Frage: Sie waren bereits bei der Auslosung in Nigeria. Was erwarten Sie dort für Bedingungen?

Pezzaiuoli: Ein völlig anderes Klima, vor allem eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit und hohe Temperaturen. Die Trainingsbedingungen vor Ort sind auch nicht optimal. Der Rasen im Stadion von Abuja, dort haben wir alle Gruppenspiele, ist noch dazu sehr hoch und stumpf. Wir werden trotzdem versuchen, uns bestmöglich vorzubereiten. Organisatorisch hat der DFB alles getan, um den Spielern und Betreuern einen angenehmen und sicheren Aufenthalt zu ermöglichen. Neben dem normalen Betreuerstab nehmen wir eigenes Sicherheitspersonal und eine Köchin mit nach Westafrika. Darüber hinaus haben wir über zwei Tonnen Material aus Frankfurt nach Nigeria transportiert.

Frage: In den letzten Wochen standen neben zahlreichen Lehrgängen und einigen Testspielen auch Besuche bei Medizinern an.

Pezzaiuoli: Wir hatten etliche Impfungen, die uns in der direkten Vorbereitung gestört haben. Die Spieler haben Nebenwirkungen gezeigt, wurden krank und konnten nicht regelmäßig trainieren. In Nigeria stellt sich dann vor Ort ein weiteres Problem. Wir müssen ein prophylaktisches Mittel gegen Malaria einnehmen, das das Leistungsvermögen unserer Spieler stark beeinträchtigen wird. Wir beim DFB haben uns dennoch für diese Maßnahme entschieden, da die Gesundheit unserer Spieler Priorität hat. Im Endeffekt verlief aber, neben den erwähnten Einschränkungen, die Vorbereitung nahezu optimal. Die Unterstützung aus den Vereinen war vorbildlich und bei den zahlreichen Maßnahmen nach der Europameisterschaft konnten wir einige Spieler testen. Darüber hinaus haben wir auch bei der Vorbereitung auf unsere Gegner nichts dem Zufall überlassen. Argentinien habe ich selbst zweimal gesehen und von allen anderen Mannschaften haben wir einige Aufzeichnungen. Wir sind über jeden Gegner informiert.

Frage: Die persönliche Weiterentwicklung der Jugendnationalspieler ist ein wichtiger Bestandteil der DFB-Philosophie. Inwiefern hat sich die Mannschaft seit dem Titelgewinn im Mai weiter entwickelt?

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Pezzaiuoli: Wir sind auf einem guten Weg, aber sicher noch nicht am Ziel. Diese individuelle Förderung der Jungs muss in den nächsten fünf, sechs Jahren fortgeführt werden, um sie auf ein Weltklasseniveau zu bekommen. Dazu dienen natürlich Turniere wie die Europa- und Weltmeisterschaft. Hier können sich die Spieler im sportlichen und persönlichen Bereich weiterentwickeln und wichtige Erfahrungen im Vergleich mit internationalen Top-Mannschaften sammeln.

Frage: Ist die Mannschaft dem Druck einer Weltmeisterschaft gewachsen?

Pezzaiuoli: Das werden wir während des Turniers sehen. Meine Jungs haben hohe Ziele. Sie wollen alle Profis werden. Dabei dürfen sie nicht vergessen, dass jedes Turnier ein wichtiger Schritt auf diesem Weg ist. Es macht auf jeden Fall unglaublich viel Spaß, mit diesen Jungs zu arbeiten. Wir werden sehen, wie sie sich bei diesem Erlebnis in Nigeria, das für ihre weitere Laufbahn prägend sein wird, von Tag zu Tag weiterentwickeln.

Frage: Muss man als Europameister mit der Zielsetzung nach Nigeria fahren, um den Titel mitzuspielen?

Pezzaiuoli: Die Weltmeisterschaft ist ein neues Turnier, bei dem sich die Mannschaft erst beweisen muss. Wir müssen uns auf andere Gegebenheiten einstellen. Außerdem haben wir definitiv eine schwere Gruppe erwischt. Deswegen zählen wir sicherlich nicht zu den Favoriten auf den WM-Titel. Da sehe ich die Brasilianer aufgrund ihrer individuellen Klasse im Vorteil.