Marburger feiern Blindenfußball-Titel

Besser geht es nicht: Blau-Gelb Marburg und der MTV Stuttgart, der neue und der alte Deutsche Meister im Blindenfußball, trafen am letzten Spieltag der Saison aufeinander und zeigten am Samstag auf dem Kunstrasenplatz im Münchner Olympiapark alles, was diese Sportart so attraktiv macht. Verblüffende Ballbeherrschung und knallharten Einsatz. Das Spitzenspiel der Liga endete 2:2 und die Hessen dürfen den ersten Titelgewinn seit 2008 feiern.

Marburgs Trainer Peter Goesmann sagte: "Meine Jungs haben den Titel wirklich verdient. Heute gegen Stuttgart - das sind Spiele, die du nicht vergisst." Zwischen 2008 und 2011 hatte der MTV Stuttgart dreimal die Deutsche Meisterschaft gewonnen. 2012 muss sich das von Nationaltrainer Uli Pfisterer gecoachte Team mit dem zweiten Platz zufrieden geben. Das Team aus Köln beschließt die Bundesliga-Saison als Dritter.

"Mitten in der Gesellschaft"

Die Deutsche Blindenfussball-Bundesliga nahm 2008 den Spielbetrieb auf und wird seit Beginn von der DFB-Stiftung Sepp Herberger organisiert und co-finanziert. Der Vize-Weltmeister und ehemalige Profi des FC Bayern München, Wolfgang Dremmler, verfolgte das Spiel der besten blinden Fußballer Deutschlands vor Ort: "Ich bin begeistert. Es ist faszinierend, mit welcher Selbstverständlichkeit sich die Spieler auf dem Feld bewegen". DFB-Vizepräsident Dr Rainer Koch überreichte den Meisterpokal.

Rund 10.000 Zuschauer verfolgten die sechs Spieltage der Liga, die auch 2013 unter dem Motto "Mitten in der Gesellschaft" vier Spieltage in den Innenstädten ausgetragen wird. Drei Städtetermine stehen bereits fest: am 15. Juni 2013 in Regensburg, am 24. August in Soest und das Finale am 14. September auf dem Schlossplatz in Stuttgart.

"Konkurrenz in der Nationalmannschaft wird größer"

Uli Pfisterer sieht den Titelgewinn der Marburger durchaus positiv. "Die Konkurrenz in der Nationalmannschaft wird größer." Marburgs Robert Warcecha wurde in München als "Bester Spieler der Saison" ausgezeichnet und könnte nach Abschlusss seines Psychologie-Studiums künftig das deutsche Team verstärken. Pfisterer will mindestens drei Marburger in die Nationalmannschaft berufen, die bei der Europameisterschaft kommenden September in Rom um den Titel mitspielen will. "Das werden wir mit Volldampf angehen", sagte Pfisterer, der die Nationalspieler bereits im November zu einer Maßnahme zusammenziehen wird.

Blindenfussball boomt. In London bei den Paralympics streifte David Beckham eine Augenbinde über, und demonstrierte, wie schwer es ist, ohne Augenlicht den Ball richtig zu treffen. Auch Robben und Ribery absolvierten im Sommer eine Trainingseinheit mit dem Rasselball.

Neue Spieler gesucht

Nur neue Spieler findet die Liga nicht. "Das liegt auch daran, dass einige Einrichtungen für Blinde keinen Fußball anbieten, weil es als zu hart und gefährlich angesehen wird", sagt der "Spieler des Jahres", Robert Warcecha. "Ich finde, diese Entscheidung sollte man den Blinden selbst überlassen."

Die Partien des letzten Spieltages in der Übersicht:

10:00 Uhr VfB Gelsenkirchen - Würzburger VSV 1:1
12:00 Uhr SG Dortmund/St. Pauli - Chemnitzer FC 0:1
14:30 Uhr SG Berlin/Braunschweig - PSV Köln 0:1
16:30 Uhr SF Blau-Gelb Marburg - MTV Stuttgart 2:2

Weitere Informationen: http://www.blindenfussball.de oder auf Facebook.

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Besser geht es nicht: Blau-Gelb Marburg und der MTV Stuttgart, der neue und der alte Deutsche Meister im Blindenfußball, trafen am letzten Spieltag der Saison aufeinander und zeigten am Samstag auf dem Kunstrasenplatz im Münchner Olympiapark alles, was diese Sportart so attraktiv macht. Verblüffende Ballbeherrschung und knallharten Einsatz. Das Spitzenspiel der Liga endete 2:2 und die Hessen dürfen den ersten Titelgewinn seit 2008 feiern.

Marburgs Trainer Peter Goesmann sagte: "Meine Jungs haben den Titel wirklich verdient. Heute gegen Stuttgart - das sind Spiele, die du nicht vergisst." Zwischen 2008 und 2011 hatte der MTV Stuttgart dreimal die Deutsche Meisterschaft gewonnen. 2012 muss sich das von Nationaltrainer Uli Pfisterer gecoachte Team mit dem zweiten Platz zufrieden geben. Das Team aus Köln beschließt die Bundesliga-Saison als Dritter.

"Mitten in der Gesellschaft"

Die Deutsche Blindenfussball-Bundesliga nahm 2008 den Spielbetrieb auf und wird seit Beginn von der DFB-Stiftung Sepp Herberger organisiert und co-finanziert. Der Vize-Weltmeister und ehemalige Profi des FC Bayern München, Wolfgang Dremmler, verfolgte das Spiel der besten blinden Fußballer Deutschlands vor Ort: "Ich bin begeistert. Es ist faszinierend, mit welcher Selbstverständlichkeit sich die Spieler auf dem Feld bewegen". DFB-Vizepräsident Dr Rainer Koch überreichte den Meisterpokal.

Rund 10.000 Zuschauer verfolgten die sechs Spieltage der Liga, die auch 2013 unter dem Motto "Mitten in der Gesellschaft" vier Spieltage in den Innenstädten ausgetragen wird. Drei Städtetermine stehen bereits fest: am 15. Juni 2013 in Regensburg, am 24. August in Soest und das Finale am 14. September auf dem Schlossplatz in Stuttgart.

"Konkurrenz in der Nationalmannschaft wird größer"

Uli Pfisterer sieht den Titelgewinn der Marburger durchaus positiv. "Die Konkurrenz in der Nationalmannschaft wird größer." Marburgs Robert Warcecha wurde in München als "Bester Spieler der Saison" ausgezeichnet und könnte nach Abschlusss seines Psychologie-Studiums künftig das deutsche Team verstärken. Pfisterer will mindestens drei Marburger in die Nationalmannschaft berufen, die bei der Europameisterschaft kommenden September in Rom um den Titel mitspielen will. "Das werden wir mit Volldampf angehen", sagte Pfisterer, der die Nationalspieler bereits im November zu einer Maßnahme zusammenziehen wird.

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Blindenfussball boomt. In London bei den Paralympics streifte David Beckham eine Augenbinde über, und demonstrierte, wie schwer es ist, ohne Augenlicht den Ball richtig zu treffen. Auch Robben und Ribery absolvierten im Sommer eine Trainingseinheit mit dem Rasselball.

Neue Spieler gesucht

Nur neue Spieler findet die Liga nicht. "Das liegt auch daran, dass einige Einrichtungen für Blinde keinen Fußball anbieten, weil es als zu hart und gefährlich angesehen wird", sagt der "Spieler des Jahres", Robert Warcecha. "Ich finde, diese Entscheidung sollte man den Blinden selbst überlassen."

Die Partien des letzten Spieltages in der Übersicht:

10:00 Uhr VfB Gelsenkirchen - Würzburger VSV 1:1
12:00 Uhr SG Dortmund/St. Pauli - Chemnitzer FC 0:1
14:30 Uhr SG Berlin/Braunschweig - PSV Köln 0:1
16:30 Uhr SF Blau-Gelb Marburg - MTV Stuttgart 2:2

Weitere Informationen: http://www.blindenfussball.de oder auf Facebook.