Manuel Schäffler: "Enorme Qualität in Kiel"

Vergangene Saison fast in die 2. Bundesliga aufgestiegen, kurz darauf im Abstiegskampf der 3. Liga angekommen. Die vergangenen Monate verliefen für Holstein Kiel turbulent. Nach einem verpatzten Saisonstart fanden sich die Norddeutschen zwischenzeitlich sogar auf dem letzten Tabellenplatz wieder. Umso wichtiger war es für Stürmer Manuel Schäffler und seine Mannschaftskameraden, die vergangenen beiden Ligaspiele zu gewinnen. Nun peilen die Störche gegen den FC Würzburger Kickers heute (ab 14 Uhr) den dritten Dreier in Serie an. Im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Oliver Jensen spricht Manuel Schäffler über den verpassten Aufstieg, den misslungenen Saisonstart und die Zukunft.

DFB.de: Herr Schäffler, warum tut sich Holstein Kiel in dieser Saison so schwer?

Manuel Schäffler: Wir hatten nach der vergangenen Saison viele Abgänge. Einige Säulen, wie zum Beispiel unser Kapitän Rafael Kazior, sind weggefallen. Wir mussten uns als Mannschaft erst einmal finden. Das war eine Frage der Zeit. Jetzt zeigt sich langsam, dass wir eine enorme Qualität im Kader haben und diese auf den Platz bringen. Zuletzt haben wir zwei Ligaspiele gewonnen. Erst in der Rückrunde wird sich zeigen, welche Mannschaften um die vorderen Plätze spielen. Ich glaube, dass wir keine schlechten Chancen haben.

DFB.de: Chancen worauf?

Schäffler: Wir müssen erst einmal unsere Spiele gewinnen und aus der unteren Tabellenregion herauskommen. Was am Ende dabei herumkommt, wird sich zeigen.

DFB.de: Zwischen den beiden jüngsten Siegen gegen SG Sonnenhof Großaspach und VfB Stuttgart II gab es eine Pokalniederlage gegen den Regionalligisten VfB Lübeck. Von einem echten Aufschwung lässt sich also nicht sprechen, oder?

Schäffler: Das war wirklich eine schlechte Leistung - und zwar von jedem einzelnen Spieler. So etwas darf nicht passieren. Daraus haben wir unsere Schlüsse gezogen. Alle waren sich einig, dass das zu wenig war.

DFB.de: Nun steht das Heimspiel gegen Würzburg an. Wie ist Ihr Eindruck von dem Gegner?

Schäffler: Die Mannschaft hat eine enorme Stabilität. Wenn wir allerdings unsere Leistung abrufen, wird es für jeden Gegner schwierig.

DFB.de: Auch wenn es im Sommer einige Abgänge gab, so ist es doch verwunderlich, dass eine Mannschaft erst fast aufsteigt und in der neuen Saison zwischenzeitlich sogar Tabellenletzter ist. Wie ist das zu erklären?

Schäffler: Letzte Saison hat einfach alles gepasst. Wir haben Spiele gedreht, bei denen keiner mehr damit gerechnet hat. Wenn man oben in der Tabelle steht, hat man das nötige Quäntchen Glück. Das zeigt sich jetzt beispielsweise an Dynamo Dresden, die viele Spiele in der letzten Minute gewinnen. So ist es bei uns auch gewesen.

DFB.de: Es hat im Sommer nicht nur Abgänge, sondern auch starke Neue wie U-Nationalspieler Fabian Schnellhardt oder Ex-Bundesligaspieler Dominik Schmidt gegeben. Ist der Kader auf dem Papier nicht mindestens so stark wie vergangene Saison?

Schäffler: Auf jeden Fall. Ich sage sogar: Von der spielerischen Qualität ist er noch einen Tick besser. Nur hatten wir diese Saison häufig Pech.

DFB.de: Das Erfolgssystem der vergangenen Saison bestand aus einer konsequenten Manndeckung und einem frühen Pressing. Warum lässt sich dieses System jetzt nicht mehr so gut umsetzen?

Schäffler: Die anderen Mannschaften wissen, wie wir letzte Saison gespielt haben. Jetzt treten wir teilweise offensiver auf - auch auswärts. Davon waren einige Gegner überrascht. Zudem trägt jeder Spieler bei der konsequenten Manndeckung eine enorme Verantwortung gegen seinen Mann. Darauf muss man sich erst mal einstellen. Mittlerweile haben wir das besser im Griff.



Vergangene Saison fast in die 2. Bundesliga aufgestiegen, kurz darauf im Abstiegskampf der 3. Liga angekommen. Die vergangenen Monate verliefen für Holstein Kiel turbulent. Nach einem verpatzten Saisonstart fanden sich die Norddeutschen zwischenzeitlich sogar auf dem letzten Tabellenplatz wieder. Umso wichtiger war es für Stürmer Manuel Schäffler und seine Mannschaftskameraden, die vergangenen beiden Ligaspiele zu gewinnen. Nun peilen die Störche gegen den FC Würzburger Kickers heute (ab 14 Uhr) den dritten Dreier in Serie an. Im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Oliver Jensen spricht Manuel Schäffler über den verpassten Aufstieg, den misslungenen Saisonstart und die Zukunft.

DFB.de: Herr Schäffler, warum tut sich Holstein Kiel in dieser Saison so schwer?

Manuel Schäffler: Wir hatten nach der vergangenen Saison viele Abgänge. Einige Säulen, wie zum Beispiel unser Kapitän Rafael Kazior, sind weggefallen. Wir mussten uns als Mannschaft erst einmal finden. Das war eine Frage der Zeit. Jetzt zeigt sich langsam, dass wir eine enorme Qualität im Kader haben und diese auf den Platz bringen. Zuletzt haben wir zwei Ligaspiele gewonnen. Erst in der Rückrunde wird sich zeigen, welche Mannschaften um die vorderen Plätze spielen. Ich glaube, dass wir keine schlechten Chancen haben.

DFB.de: Chancen worauf?

Schäffler: Wir müssen erst einmal unsere Spiele gewinnen und aus der unteren Tabellenregion herauskommen. Was am Ende dabei herumkommt, wird sich zeigen.

DFB.de: Zwischen den beiden jüngsten Siegen gegen SG Sonnenhof Großaspach und VfB Stuttgart II gab es eine Pokalniederlage gegen den Regionalligisten VfB Lübeck. Von einem echten Aufschwung lässt sich also nicht sprechen, oder?

Schäffler: Das war wirklich eine schlechte Leistung - und zwar von jedem einzelnen Spieler. So etwas darf nicht passieren. Daraus haben wir unsere Schlüsse gezogen. Alle waren sich einig, dass das zu wenig war.

DFB.de: Nun steht das Heimspiel gegen Würzburg an. Wie ist Ihr Eindruck von dem Gegner?

Schäffler: Die Mannschaft hat eine enorme Stabilität. Wenn wir allerdings unsere Leistung abrufen, wird es für jeden Gegner schwierig.

DFB.de: Auch wenn es im Sommer einige Abgänge gab, so ist es doch verwunderlich, dass eine Mannschaft erst fast aufsteigt und in der neuen Saison zwischenzeitlich sogar Tabellenletzter ist. Wie ist das zu erklären?

Schäffler: Letzte Saison hat einfach alles gepasst. Wir haben Spiele gedreht, bei denen keiner mehr damit gerechnet hat. Wenn man oben in der Tabelle steht, hat man das nötige Quäntchen Glück. Das zeigt sich jetzt beispielsweise an Dynamo Dresden, die viele Spiele in der letzten Minute gewinnen. So ist es bei uns auch gewesen.

DFB.de: Es hat im Sommer nicht nur Abgänge, sondern auch starke Neue wie U-Nationalspieler Fabian Schnellhardt oder Ex-Bundesligaspieler Dominik Schmidt gegeben. Ist der Kader auf dem Papier nicht mindestens so stark wie vergangene Saison?

Schäffler: Auf jeden Fall. Ich sage sogar: Von der spielerischen Qualität ist er noch einen Tick besser. Nur hatten wir diese Saison häufig Pech.

DFB.de: Das Erfolgssystem der vergangenen Saison bestand aus einer konsequenten Manndeckung und einem frühen Pressing. Warum lässt sich dieses System jetzt nicht mehr so gut umsetzen?

Schäffler: Die anderen Mannschaften wissen, wie wir letzte Saison gespielt haben. Jetzt treten wir teilweise offensiver auf - auch auswärts. Davon waren einige Gegner überrascht. Zudem trägt jeder Spieler bei der konsequenten Manndeckung eine enorme Verantwortung gegen seinen Mann. Darauf muss man sich erst mal einstellen. Mittlerweile haben wir das besser im Griff.

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DFB.de: Stört es Sie als Stürmer nicht, dass momentan ein Verteidiger der erfolgreichste Torschütze des Vereins ist? Rafael Czichos kommt bereits auf sechs Tore.

Schäffler: Ich weiß, dass ich noch meine Tore machen werde. Der Mannschaftserfolg ist das Wichtigste. Und Rafael ist ein toller Fußballer, der einen guten Job macht.

DFB.de: In der vergangenen Saison gab es aufgrund der Aufstiegsambitionen eine große Begeisterung für Holstein Kiel. Ist von dieser Euphorie noch etwas übrig geblieben?

Schäffler: Wir haben letzte Saison viele Fans infiziert, weil niemand mit so einer erfolgreichen Saison gerechnet hätte. Kiel ist für mich ein schlafender Riese.

DFB.de: Wie schwierig war es, den knapp verpassten Aufstieg in der Relegation zu verarbeiten und sich wieder auf den Ligaalltag zu konzentrieren?

Schäffler: Für mich persönlich war es gar nicht schwer. Natürlich haben wir gegen 1860 München ein sehr wichtiges Spiel verloren. Aber man muss zurück in den Alltag finden. Ich muss mich auf jedes Spiel in der 3. Liga genauso vorbereiten, wie ich es ansonsten in der 2. Bundesliga getan hätte. Es mag sein, dass jeder Spieler anders damit umgeht. Allerdings habe ich bei meinen Mannschaftskameraden keine Probleme feststellen können.

DFB.de: Trotzdem: Wie lange hat es gedauert, bis Sie persönlich die Niederlage in der Relegation verarbeitet hatten? Hätte 1860 München in der Nachspielzeit des Rückspiels nicht das 2:1 erzielt, würden Sie nun in der 2. Bundesliga spielen.

Schäffler: Das ist richtig. Trotzdem hat die Verarbeitung nicht lange gedauert. Wir hatten in dem Rückspiel enormes Pech. Doch das lässt sich im Nachhinein nicht mehr ändern. Wir können lediglich dafür sorgen, noch einmal in diese Ausgangsposition zu gelangen. Letztendlich möchte jeder Drittligist in die 2. Bundesliga aufsteigen.

DFB.de: Sie haben bereits 119 Spiele in der 2. Bundesliga absolviert. Wie groß ist der Unterschied zwischen den beiden Ligen?

Schäffler: Nicht sonderlich groß. Die Spielanlage ist in beiden Ligen ähnlich. Unterschiede gibt es lediglich in der individuellen Qualität einzelner Spieler.

DFB.de: Wie wichtig wäre es für Sie persönlich, noch einmal in die 2. Bundesliga zurückzukehren?

Schäffler: Ich möchte so viel wie möglich und so hoch wie möglich spielen.

DFB.de: Auf welchem Wege wäre eine Rückkehr in die 2. Bundesliga für Sie realistischer: über einen Aufstieg mit Holstein Kiel oder einen Vereinswechsel?

Schäffler: Ich bin bei Holstein Kiel, habe noch zwei Jahre Vertrag und möchte mit diesem Verein aufsteigen.