Manager Gerber garantiert: "Der Jahn zerbricht nicht"

Für Franz Gerber, Manager des Drittligisten SSV Jahn Regensburg, beginnt nun die heiße Phase. Während die Regensburger - erstmals seit dem letzten Abstieg aus der 2. Bundesliga im Jahr 2003 - um die Rückkehr ins Unterhaus des deutschen Profifußballs kämpfen, arbeitet der 58-Jährige hinter den Kulissen intensiv an den Planungen für die neue Saison.

Sieben Tage die Woche, oft bis spät in die Nacht, ist der ehemalige Bundesliga-Profi, der 93 Partien für den FC Bayern München, den TSV 1860 München, den FC St. Pauli, Hannover 96 und den Wuppertaler SV bestritten hat, für die Regensburger im Einsatz. Immer auf der Suche nach neuen Talenten. "Wir haben beim SSV Jahn keine Scoutingabteilung. Also beobachte ich selbst viele Partien und versuche, Spieler mit Entwicklungspotenzial zu finden. Da ziehen sich einige Telefongespräche oder Vertragsgespräche schon mal bis Mitternacht hin", beschreibt der zweifache Familienvater, dessen ältester Sohn Fabian (32) beim Zweitligisten FC Ingolstadt 04 kickt.

An die Tür zur 2. Bundesliga klopft der Jahn jetzt auch dank der von Gerber verpflichteten Talente wie Ronny Philp oder Thomas Kurz. Im exklusiven DFB.de-Interview sprach der Journalist Dominik Sander mit dem gebürtigen Münchner, der als Spieler mit 1860 München, Hannover 96 und St. Pauli in die Bundesliga aufgestiegen war, unter anderem über das bevorstehende Spitzenspiel beim direkten Aufstiegskonkurrenten 1. FC Heidenheim am Samstag, die Aufstiegspläne und über seine Zeit in Kanada und den USA.

DFB.de: Am Samstag schaut die 3. Liga auf das Verfolgerduell zwischen dem Tabellenvierten 1. FC Heidenheim und dem Fünften SSV Jahn Regensburg. Ist es für den Jahn vielleicht schon die letzte Chance, um noch ganz oben heranzukommen?

Franz Gerber: Die Partie in Heidenheim sehe ich für uns sicherlich als eine Art Endspiel an. Bei einer Niederlage würden wir viel Boden verlieren. Wir müssen realistisch bleiben. Für uns geht es ohnehin nur noch um Relegationsplatz drei. Darauf werden wir alles fokussieren.

DFB.de: Überwiegt vor so einem Spitzenspiel die Vorfreude oder die Anspannung?

Gerber: Beides. Die Partie in Heidenheim wird ohne Frage ein spannendes Spitzenspiel, auf das wir uns alle riesig freuen. Auf der anderen Seite steht auch viel auf dem Spiel. Das weiß unsere Mannschaft auch.

DFB.de: Warum konnte Regensburg nach der sensationellen Hinrunde mit 34 Punkten aus 19 Partien nach der Winterpause nicht an diese Leistungen anknüpfen und ist im Aufstiegsrennen etwas ins Hintertreffen geraten?



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Für Franz Gerber, Manager des Drittligisten SSV Jahn Regensburg, beginnt nun die heiße Phase. Während die Regensburger - erstmals seit dem letzten Abstieg aus der 2. Bundesliga im Jahr 2003 - um die Rückkehr ins Unterhaus des deutschen Profifußballs kämpfen, arbeitet der 58-Jährige hinter den Kulissen intensiv an den Planungen für die neue Saison.

Sieben Tage die Woche, oft bis spät in die Nacht, ist der ehemalige Bundesliga-Profi, der 93 Partien für den FC Bayern München, den TSV 1860 München, den FC St. Pauli, Hannover 96 und den Wuppertaler SV bestritten hat, für die Regensburger im Einsatz. Immer auf der Suche nach neuen Talenten. "Wir haben beim SSV Jahn keine Scoutingabteilung. Also beobachte ich selbst viele Partien und versuche, Spieler mit Entwicklungspotenzial zu finden. Da ziehen sich einige Telefongespräche oder Vertragsgespräche schon mal bis Mitternacht hin", beschreibt der zweifache Familienvater, dessen ältester Sohn Fabian (32) beim Zweitligisten FC Ingolstadt 04 kickt.

An die Tür zur 2. Bundesliga klopft der Jahn jetzt auch dank der von Gerber verpflichteten Talente wie Ronny Philp oder Thomas Kurz. Im exklusiven DFB.de-Interview sprach der Journalist Dominik Sander mit dem gebürtigen Münchner, der als Spieler mit 1860 München, Hannover 96 und St. Pauli in die Bundesliga aufgestiegen war, unter anderem über das bevorstehende Spitzenspiel beim direkten Aufstiegskonkurrenten 1. FC Heidenheim am Samstag, die Aufstiegspläne und über seine Zeit in Kanada und den USA.

DFB.de: Am Samstag schaut die 3. Liga auf das Verfolgerduell zwischen dem Tabellenvierten 1. FC Heidenheim und dem Fünften SSV Jahn Regensburg. Ist es für den Jahn vielleicht schon die letzte Chance, um noch ganz oben heranzukommen?

Franz Gerber: Die Partie in Heidenheim sehe ich für uns sicherlich als eine Art Endspiel an. Bei einer Niederlage würden wir viel Boden verlieren. Wir müssen realistisch bleiben. Für uns geht es ohnehin nur noch um Relegationsplatz drei. Darauf werden wir alles fokussieren.

DFB.de: Überwiegt vor so einem Spitzenspiel die Vorfreude oder die Anspannung?

Gerber: Beides. Die Partie in Heidenheim wird ohne Frage ein spannendes Spitzenspiel, auf das wir uns alle riesig freuen. Auf der anderen Seite steht auch viel auf dem Spiel. Das weiß unsere Mannschaft auch.

DFB.de: Warum konnte Regensburg nach der sensationellen Hinrunde mit 34 Punkten aus 19 Partien nach der Winterpause nicht an diese Leistungen anknüpfen und ist im Aufstiegsrennen etwas ins Hintertreffen geraten?

Gerber: Dafür gibt es mehrere Gründe, in erster Linie aber unser großes Verletzungspech und die damit verbundenen wöchentlichen Umstellungen. So hat uns beispielsweise das Fehlen von Leistungsträgern wie Tobias Schweinsteiger oder Michael Klauß mit Sicherheit den einen oder anderen Punkt gekostet.

DFB.de: Wie wichtig wäre die Rückkehr in die 2. Bundesliga für den SSV Jahn?

Gerber: Das wäre für uns eine Riesensache und ein Traum. Wir würden mit unseren Möglichkeiten in eine ganz andere Dimension vorstoßen und vor einer großen Herausforderung stehen. Vor der Saison hatte uns nahezu niemand in Sachen Aufstieg auf dem Zettel. Wenn wir es nicht schaffen sollten, bricht in Regensburg aber auch keine Welt zusammen.

DFB.de: Unabgängig vom Aufstieg stehen bereits die Abgänge einiger Leistungsträger fest. Torjäger Tobias Schweinsteiger wechselt zur neuen Saison zum FC Bayern München II, Stefan Binder wird Spielertrainer in der Bezirksliga und Ronny Philp wird mit mehreren höherklassigen Vereinen in Verbindung gebracht. Die Fachzeitung kicker titelte unlängst "Zerbricht der Jahn?". Wie sehen Sie die Situation?

Gerber: Die Abgänge von Schweinsteiger und Binder fallen natürlich schwer ins Gewicht. Auch den Verbleib von Ronny Philp, der für eine festgeschriebene Ablösesumme zu einem höherklassigen Verein wechseln kann, habe ich abgeschrieben. Wir werden durch unsere geringeren finanziellen Möglichkeiten höchstwahrscheinlich noch weitere Spieler verlieren, aber ich garantiere: Der Jahn zerbricht nicht. Auch bei einem erneuten Umbruch werden wir in der neuen Saison eine schlagkräftige Mannschaft stellen, die sich nicht verstecken muss.

DFB.de: Auch die Verträge weiterer Stammspieler - wie etwa Thomas Kurz oder Michael Klauß - laufen aus. Ist das Duo zu halten?

Gerber: Insgesamt laufen bei uns sogar 13 bis 14 Verträge aus. Im Fall von Thomas Kurz und Michael Klauß bin ich guter Dinge. Beide wissen, dass sie bei uns eine gute Perspektive besitzen. Daher sehe ich realistische Chancen, dass sie bei uns bleiben.

DFB.de: Wie beeinflusst das positive Abschneiden in dieser Saison ihre Arbeit als Sportlicher Leiter? Worauf kommt es bei der Kaderplanung an?

Gerber: Es ist doch vollkommen klar, dass sich unsere Talente durch ihre guten Leistungen in den Fokus anderer Vereine spielen. Damit müssen wir leben. Andererseits wird der Verein durch die bisher ordentliche Saison auch für andere Spieler interessant. Daher ist das ein Plus-Minus-Geschäft. Unsere Kaderplanungen sind zweigleisig ausgelegt. Das Hauptaugenmerk liegt aktuell auf der 3. Liga. Aber ich habe für den Fall der Fälle einen guten Plan für die 2. Liga in der Schublade.

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DFB.de: Im Landespokal-Viertelfinale schied Regensburg beim Ligakonkurrenten SpVgg Unterhaching (2:3) aus und kann sich nur noch über einen der ersten vier Tabellenplätze in der 3. Liga für den DFB-Pokal qualifizieren. Wie wichtig sind die Pokal-Einnahmen?

Gerber: Die Pokal-Einnahmen sind für uns von großer Bedeutung und würden schon einen nicht unerheblichen Teil des Etats ausmachen. Wir werden also alles versuchen, um uns über die Liga für den DFB-Pokal zu qualifizieren.

DFB.de: In den vergangenen Jahren musste Jahn Regensburg mehrmals bis zum Schluss um die Lizenz bangen. Wie sieht es in diesem Jahr aus?

Gerber: Wir haben alle Unterlagen fristgerecht eingereicht und solide gewirtschaftet. Daher mache ich mir in diesem Jahr wenig Sorgen.

DFB.de: Zum Abschluss noch eine persönliche Frage: Sie sind in Ihrer Karriere viel herumgekommen. Bayern München, der TSV 1860 München und St. Pauli sind nur einige namhafte Stationen. Wo hat es Ihnen am besten gefallen?

Gerber: Ich habe viele Stationen gehabt, die auf ihre Art und Weise schön waren. Noch heute freue ich mich darüber, dass ich das Glück hatte, in dieses Geschäft zu kommen. Herausheben möchte ich meine Zeit in Kanada und den USA. Bei den Calgary Boomers, Tulsa Roughnecks und Tampa Bay Rowdies konnte ich einmalige Erfahrungen sammeln. Besonders waren auch die Aufstiege mit St. Pauli und Hannover 96. Vor allem die Aufstiegssaison 1984/1985 mit Hannover war emotional. Vor der Saison waren wir von vielen als Abstiegskandidat gehandelt worden. Ähnlich wie jetzt der SSV Jahn.