Mainzer Malli: "Wir haben gegen Bayern doch nichts zu verlieren"

Yunus Malli ist der kreative Geist im Mittelfeld vom 1. FSV Mainz 05. In der vergangenen Saison erlebte der 22-Jährige mit fünf Toren und vier Vorlagen seinen Durchbruch. Auch unter dem aktuellen Trainer Kasper Hjulmand genießt der U 21-Nationalspieler einen hohen Stellenwert und kam bereits in 13 Bundesligaspielen zum Einsatz. Grund zum Feiern gab es für Malli und die Nullfünfer zuletzt allerdings nicht: Seit acht Bundesligaspielen wartet die Mannschaft vergeblich auf einen Sieg.

Heute (ab 20.30 Uhr, live auf Sky) dürfte es nicht einfacher werden: Dann ist nämlich der FC Bayern München zu Gast in der Mainzer Coface-Arena. Im exklusiven DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Oliver Jensen spricht Yunus Malli über das Spiel gegen den Rekordmeister, die Sieglosserie von Mainz und die U 21-Europameisterschaft im kommenden Jahr.

DFB.de: Herr Malli, am letzten Spieltag der Hinrunde kommt der FC Bayern München. Ist so ein Spiel ein toller Jahresabschluss oder eher ein Fluch, weil man eine Niederlage einkalkulieren muss?

Yunus Malli: Das ist natürlich ein schwerer Gegner zum Abschluss. Andererseits haben wir nichts zu verlieren und können befreit aufspielen. Wer weiß: Vielleicht schaffen wir es auch, die Punkte in Mainz zu behalten.

DFB.de: Sie persönlich haben zweimal gegen Bayern München gespielt. Einmal unterlag Mainz mit 0:3, einmal mit 0:2. Was macht die Partien gegen den Deutschen Meister so schwierig?

Malli: Sie spielen fast immer dominant, so dass man kaum Torgelegenheiten bekommt. Und die Chancen, die man kriegt, muss man sofort nutzen. Und man benötigt eine große Laufbereitschaft.

DFB.de: Wird es irgendwann frustrierend, wenn man ständig dem Ball hinterherlaufen muss?

Malli: Natürlich ist das nicht sonderlich schön. Aber wir hatten auch schon Heimspiele, wo wir gegen Bayern gut gespielt haben und die sich schwertaten.



Yunus Malli ist der kreative Geist im Mittelfeld vom 1. FSV Mainz 05. In der vergangenen Saison erlebte der 22-Jährige mit fünf Toren und vier Vorlagen seinen Durchbruch. Auch unter dem aktuellen Trainer Kasper Hjulmand genießt der U 21-Nationalspieler einen hohen Stellenwert und kam bereits in 13 Bundesligaspielen zum Einsatz. Grund zum Feiern gab es für Malli und die Nullfünfer zuletzt allerdings nicht: Seit acht Bundesligaspielen wartet die Mannschaft vergeblich auf einen Sieg.

Heute (ab 20.30 Uhr, live auf Sky) dürfte es nicht einfacher werden: Dann ist nämlich der FC Bayern München zu Gast in der Mainzer Coface-Arena. Im exklusiven DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Oliver Jensen spricht Yunus Malli über das Spiel gegen den Rekordmeister, die Sieglosserie von Mainz und die U 21-Europameisterschaft im kommenden Jahr.

DFB.de: Herr Malli, am letzten Spieltag der Hinrunde kommt der FC Bayern München. Ist so ein Spiel ein toller Jahresabschluss oder eher ein Fluch, weil man eine Niederlage einkalkulieren muss?

Yunus Malli: Das ist natürlich ein schwerer Gegner zum Abschluss. Andererseits haben wir nichts zu verlieren und können befreit aufspielen. Wer weiß: Vielleicht schaffen wir es auch, die Punkte in Mainz zu behalten.

DFB.de: Sie persönlich haben zweimal gegen Bayern München gespielt. Einmal unterlag Mainz mit 0:3, einmal mit 0:2. Was macht die Partien gegen den Deutschen Meister so schwierig?

Malli: Sie spielen fast immer dominant, so dass man kaum Torgelegenheiten bekommt. Und die Chancen, die man kriegt, muss man sofort nutzen. Und man benötigt eine große Laufbereitschaft.

DFB.de: Wird es irgendwann frustrierend, wenn man ständig dem Ball hinterherlaufen muss?

Malli: Natürlich ist das nicht sonderlich schön. Aber wir hatten auch schon Heimspiele, wo wir gegen Bayern gut gespielt haben und die sich schwertaten.

DFB.de: Gibt es bei Bayern München ein Vorbild für Sie?

Malli: In deren Offensivabteilung kann man sich von jedem etwas abgucken. Die haben eine individuell große Qualität. Aber ich hatte nie ein bestimmtes Vorbild.

DFB.de: Sie wurden früher als der "neue Mesut Özil" bezeichnet. Gefiel Ihnen der Vergleich?

Malli: Das habe ich oft gehört. Aufgrund der Herkunft gibt es natürlich Parallelen, vielleicht auch von der Spielweise her. Aber allzu sehr habe ich mich damit nicht beschäftigt.

DFB.de: Inwiefern hat sich das Mainzer Spiel taktisch durch den Trainerwechsel von Thomas Tuchel auf Kasper Hjulmand verändert?

Malli: Wir versuchen, noch etwas dominanter aufzutreten und mehr Ballbesitz zu haben. Darauf legt der Trainer großen Wert. Bei Tuchel haben wir etwas mehr Wert auf das Gegenpressing und Laufbereitschaft gelegt - wobei beides jetzt natürlich ebenfalls sehr wichtig ist.

DFB.de: Ihr Mannschaftskamerad Stefan Bell sagte kürzlich: "Wenn man als Fan oder Spieler von Mainz 05 davon ausgeht, die gesamten 34 Spieltage nicht in die Nähe der Abstiegsplätze zu geraten, wäre man verblendet." Würden Sie ihm Recht geben?

Malli: Natürlich. Auch unser Manager Christian Heidel sagt immer, dass eine Mannschaft wie Mainz in so eine Situation geraten kann. Wir haben nicht die gleichen Möglichkeiten wie viele andere Vereine. Trotzdem wird hier das Beste daraus gemacht. In den letzten Jahren stieg der Anspruch aufgrund der hohen Platzierungen vielleicht. Auch wir möchten weiter oben stehen, aber eine gewisse Toleranz ist notwendig.

DFB.de: Ist es ein Vorteil gegenüber anderen Vereinen, dass die Fans mehr Verständnis für solche Phasen haben?

Malli: Natürlich. Es ist schön, dass die Fans immer hinter uns stehen. Da haben wir keinen Grund zur Klage, und für uns ist das auch sehr wichtig. Auch beim letzten Heimspiel gegen Stuttgart herrschte eine tolle Stimmung. Jeder gewonnene Zweikampf wurde gefeiert.

DFB.de: Fühlen sich die acht Spiele ohne Sieg nun wie eine Krise an?

Malli: Es fühlt sich nicht gut an. Uns ist allerdings bewusst, dass sich die Situation schnell wieder ändern kann.

DFB.de: Manager Heidel kritisierte kürzlich, man würde sich in der Offensive zu wenig Chancen erspielen. Liegt das vielleicht daran, dass die Spieler das System des Trainers noch nicht zu 100 Prozent verinnerlicht haben?

Malli: Wir hatten genügend Zeit, um uns daran zu gewöhnen. Am Anfang der Saison hat es auch geklappt. Zuletzt haben wir einfach unnötige Tore kassiert, das hat uns Punkte gekostet. Hätten wir die Gegentore nicht bekommen und 1:0 gewonnen, würde man das vermutlich anders bewerten…

DFB.de: Aber… ?

Malli: Aber es ist natürlich richtig, dass wir uns im letzten Drittel als Team verbessern müssen. Die letzten Pässe und Abschlüsse könnten besser werden.

DFB.de: Sie sind 2011 von der zweiten Mannschaft von Borussia Mönchengladbach nach Mainz gewechselt. Warum? Man wollte doch auch in Gladbach mit Ihnen verlängern und Sie ins Wintertrainingslager 2010/2011 der Profis mitnehmen.

Malli: Ich hatte einfach nicht das Gefühl, dass ich dort in absehbarer Zeit eine Chance bei den Profis bekommen würde. Mein Vertrag lief aus, Mainz war interessiert und die Gespräche mit Christian Heidel und Thomas Tuchel waren super. Von daher fiel die Entscheidung für Mainz.

DFB: Welche Wünsche haben Sie für das Jahr 2015?

Malli: Ich hoffe, dass wir letztlich eine erfolgreiche Saison spielen, ich meine Einsätze bekomme und mich weiterentwickle. Außerdem haben wir im Sommer die Europameisterschaft mit der U 21-Nationalmannschaft. Ich würde gerne dabei sein, meine Einsätze bekommen und vielleicht den Titel mitnehmen.

DFB.de: Wie groß ist die Titelchance in Tschechien?

Malli: Die Chancen stehen gut. Wir haben eine gute Mannschaft mit starken Spielern. Wir können mit breiter Brust dort hinfahren und die Spiele Schritt für Schritt angehen. Hoffentlich kommen wir dann weit.

DFB.de: Seit der U 17 haben Sie alle Juniorennationalmannschaften des DFB durchlaufen. Inwiefern hat Ihnen das geholfen, sich als Fußballer weiterzuentwickeln?

Malli: Die internationalen Erfahrungen waren wichtig für mich. Es macht Spaß, gegen viele andere Nationen anzutreten. Außerdem hat man als U-Nationalspieler ein besonderes Standing. Ich denke, dass mir das bei meinem Wechsel von Gladbach nach Mainz geholfen hat. Schließlich war ich damals U 19-Nationalspieler. Man wird einfach anders angesehen.

DFB.de: War Ihnen trotz Ihrer türkischen Eltern immer klar, für Deutschland spielen zu wollen?

Malli: Für mich kam nur Deutschland in Frage. Ich bin hier geboren und spiele seit der U 17 für Deutschland. Andere Überlegungen hat es nie gegeben.

DFB.de: Letzte Frage: Ihr Vertrag läuft im Sommer 2015 aus - wie sehen Ihre weiteren Pläne aus?

Malli: Ich denke, dass es bald Gespräche geben wird. Ich bin offen für alles. Man wird sehen, in welche Richtung es gehen wird.