Magdeburgs Kapitän Sowislo: "Die Region lechzt nach Profifußball"

Nach dem Gewinn der Meisterschaft in der Regionalliga Nordost ist der 1. FC Magdeburg nur noch zwei Schritte vom erstmaligen Aufstieg in die 3. Liga entfernt. In den beiden Aufstiegsspielen trifft die Mannschaft von Trainer Jens Härtel am Mittwoch (ab 19 Uhr) und am Sonntag (ab 14 Uhr) auf den souveränen Südwest-Meister Kickers Offenbach. Im Hinspiel hat Magdeburg Heimrecht, beide Partien werden live im MDR-Fernsehen gesendet und vom Hessischen Rundfunk (Hinspiel als Livestream im Internet, Rückspiel im TV) übertragen.

Entscheidenden Anteil am Erfolg des FCM hat Kapitän Marius Sowislo. Der 32-jährige Mittelfeldspieler, der im Sommer 2012 von den Sportfreunden Siegen nach Magdeburg gewechselt war, entwickelte sich beim ehemaligen Europapokalsieger der Pokalsieger von 1974 zum Führungsspieler. Seinen Vertrag hat er bereits um ein weiteres Jahr verlängert. Mit seinen Teamkollegen will er sich nun den Traum von der 3. Liga erfüllen. Im aktuellen DFB.de-Interview spricht Marius Sowislo mit dem Journalisten Peter Haidinger über den Aufschwung in Magdeburg, die Gründe für den Erfolg und die Perspektiven.

DFB.de: Zunächst einmal herzlichen Glückwunsch zur Meisterschaft! Was ist Ihnen durch den Kopf gegangen, als Sie die Trophäe bei der Ehrung überreicht bekamen, Herr Sowislo?

Marius Sowislo: Es war für mich ein sehr emotionaler Moment. Regionalliga-Meister zu werden, ist nicht alltäglich. Es war ein wunderbares Glücksgefühl. Der Triumph mit der Mannschaft macht mich unheimlich stolz. Mit den Sportfreuden Siegen und auch mit Preußen Münster bin ich schon mal Meister geworden. Aber was in Magdeburg abging, ist unvergleichlich.

DFB.de: Warum hat sich der 1. FC Magdeburg im Titelzweikampf mit dem FSV Zwickau durchgesetzt?

Sowislo: Weil wir mit 22 Gegentreffern die zweitbeste Abwehr stellen und mit 61 Toren über den erfolgreichsten Angriff verfügen. Wir haben die zweitmeisten Heim- und die meisten Auswärtsspiele gewonnen. Ich denke, verdienter kann man nicht Staffelsieger werden.

DFB.de: Nach einem zwischenzeitlichen Tief im Herbst 2014 legte der FCM eine eindrucksvolle Serie von 19 Spielen ohne Niederlage hin. Was ist in diesem Zeitraum passiert?

Sowislo: Im vergangenen Jahr wurden wir Vizemeister hinter Neustrelitz. Die Erwartungshaltung zu Saisonbeginn war deshalb riesengroß. Unser neuer Trainer Jens Härtel musste bei seinem Start einen schweren Rucksack tragen. Nachdem er die Charaktere der Mannschaft immer besser kennengelernt hatte, hat er uns seine Vorstellungen vom Fußball nach und nach vermittelt - und wir konnten sie dann immer besser umsetzen.

DFB.de: Was war aus Ihrer Sicht entscheidend für die Wende?

Sowislo: Mit dem 1:2 gegen die TSG Neustrelitz, der damals vierten Niederlage in Folge, war für uns im Oktober der Tiefpunkt erreicht. Die Wende war das 6:0 bei Budissa Bautzen und das folgende DFB-Pokalspiel gegen Bayer 04 Leverkusen, das wir erst im Elfmeterschießen 4:5 verloren. Wir haben danach niemals an eine Serie gedacht, sondern uns immer nur auf das nächste Spiel konzentriert. Damit sind wir gut gefahren.

DFB.de: Um die Saison zu krönen, soll nun in den Aufstiegsspielen gegen den Südwest-Meister Kickers Offenbach der Aufstieg in die 3. Liga gelingen. Wie groß ist das Kribbeln vor dem Hinspiel am Mittwoch in Magdeburg?

Sowislo: Die Vorfreude ist riesengroß. Fußball ist auch Kopfsache, und die Psyche wird deshalb eine entscheidende Rolle spielen. Wir wollen den Fußball nicht neu erfinden und möglichst noch einen draufsetzen. Dafür muss die Spannung im Kader weiter hochgehalten werden. Als erfahrener Spieler kann ich unseren etwas jüngeren Akteuren in Gesprächen die Nervosität nehmen, ohne sie dabei vollzuquatschen.



Nach dem Gewinn der Meisterschaft in der Regionalliga Nordost ist der 1. FC Magdeburg nur noch zwei Schritte vom erstmaligen Aufstieg in die 3. Liga entfernt. In den beiden Aufstiegsspielen trifft die Mannschaft von Trainer Jens Härtel am Mittwoch (ab 19 Uhr) und am Sonntag (ab 14 Uhr) auf den souveränen Südwest-Meister Kickers Offenbach. Im Hinspiel hat Magdeburg Heimrecht, beide Partien werden live im MDR-Fernsehen gesendet und vom Hessischen Rundfunk (Hinspiel als Livestream im Internet, Rückspiel im TV) übertragen.

Entscheidenden Anteil am Erfolg des FCM hat Kapitän Marius Sowislo. Der 32-jährige Mittelfeldspieler, der im Sommer 2012 von den Sportfreunden Siegen nach Magdeburg gewechselt war, entwickelte sich beim ehemaligen Europapokalsieger der Pokalsieger von 1974 zum Führungsspieler. Seinen Vertrag hat er bereits um ein weiteres Jahr verlängert. Mit seinen Teamkollegen will er sich nun den Traum von der 3. Liga erfüllen. Im aktuellen DFB.de-Interview spricht Marius Sowislo mit dem Journalisten Peter Haidinger über den Aufschwung in Magdeburg, die Gründe für den Erfolg und die Perspektiven.

DFB.de: Zunächst einmal herzlichen Glückwunsch zur Meisterschaft! Was ist Ihnen durch den Kopf gegangen, als Sie die Trophäe bei der Ehrung überreicht bekamen, Herr Sowislo?

Marius Sowislo: Es war für mich ein sehr emotionaler Moment. Regionalliga-Meister zu werden, ist nicht alltäglich. Es war ein wunderbares Glücksgefühl. Der Triumph mit der Mannschaft macht mich unheimlich stolz. Mit den Sportfreuden Siegen und auch mit Preußen Münster bin ich schon mal Meister geworden. Aber was in Magdeburg abging, ist unvergleichlich.

DFB.de: Warum hat sich der 1. FC Magdeburg im Titelzweikampf mit dem FSV Zwickau durchgesetzt?

Sowislo: Weil wir mit 22 Gegentreffern die zweitbeste Abwehr stellen und mit 61 Toren über den erfolgreichsten Angriff verfügen. Wir haben die zweitmeisten Heim- und die meisten Auswärtsspiele gewonnen. Ich denke, verdienter kann man nicht Staffelsieger werden.

DFB.de: Nach einem zwischenzeitlichen Tief im Herbst 2014 legte der FCM eine eindrucksvolle Serie von 19 Spielen ohne Niederlage hin. Was ist in diesem Zeitraum passiert?

Sowislo: Im vergangenen Jahr wurden wir Vizemeister hinter Neustrelitz. Die Erwartungshaltung zu Saisonbeginn war deshalb riesengroß. Unser neuer Trainer Jens Härtel musste bei seinem Start einen schweren Rucksack tragen. Nachdem er die Charaktere der Mannschaft immer besser kennengelernt hatte, hat er uns seine Vorstellungen vom Fußball nach und nach vermittelt - und wir konnten sie dann immer besser umsetzen.

DFB.de: Was war aus Ihrer Sicht entscheidend für die Wende?

Sowislo: Mit dem 1:2 gegen die TSG Neustrelitz, der damals vierten Niederlage in Folge, war für uns im Oktober der Tiefpunkt erreicht. Die Wende war das 6:0 bei Budissa Bautzen und das folgende DFB-Pokalspiel gegen Bayer 04 Leverkusen, das wir erst im Elfmeterschießen 4:5 verloren. Wir haben danach niemals an eine Serie gedacht, sondern uns immer nur auf das nächste Spiel konzentriert. Damit sind wir gut gefahren.

DFB.de: Um die Saison zu krönen, soll nun in den Aufstiegsspielen gegen den Südwest-Meister Kickers Offenbach der Aufstieg in die 3. Liga gelingen. Wie groß ist das Kribbeln vor dem Hinspiel am Mittwoch in Magdeburg?

Sowislo: Die Vorfreude ist riesengroß. Fußball ist auch Kopfsache, und die Psyche wird deshalb eine entscheidende Rolle spielen. Wir wollen den Fußball nicht neu erfinden und möglichst noch einen draufsetzen. Dafür muss die Spannung im Kader weiter hochgehalten werden. Als erfahrener Spieler kann ich unseren etwas jüngeren Akteuren in Gesprächen die Nervosität nehmen, ohne sie dabei vollzuquatschen.

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DFB.de: Gibt es eine besondere Vorbereitung auf das Duell mit dem OFC?

Sowislo: Wir haben unsere festen Trainingsinhalte nicht umgeworfen. Wie immer werden wir uns akribisch mit dem Gegner auseinandersetzten. Die Begeisterung im Verein und auch im Umfeld ist überall zu spüren. Wir wollen uns aber nicht verrückt machen lassen, sondern unser Spiel weiter durchziehen.

DFB.de: Sorgt die Liveübertragung im MDR für einen zusätzlichen Motivationsschub?

Sowislo: Das Stadion ist ausverkauft. Es werden 23.500 Zuschauer erwartet. Auch die Menschen, die uns vor dem Fernseher die Daumen drücken, wollen wir nicht enttäuschen. Aber Liveübertragungen sind für uns durch die DFB-Pokalpartien und die Ligaspitzenspiele kein Neuland.

DFB.de: Wie wichtig ist die Unterstützung der eigenen Fans? Mit welchem Ergebnis könnten Sie im Hinspiel gut leben?

Sowislo: Die Unterstützung der Fans ist enorm wichtig. Wir haben eine große Fankultur und im Schnitt 9000 Zuschauer im Stadion. Wir wollen unsere Fans wieder begeistern und die blau-weiße Wand zu unserem zwölften Mann machen. Ich könnte mich in beiden Duellen mit jedem Ergebnis anfreunden, das uns am Ende in die 3. Liga bringt. Es ist aber schwer, Spielverläufe vorherzusagen, weil jede Partie ihre Eigendynamik entwickelt. Wir wollen möglichst unsere offensive Spielweise beibehalten.

DFB.de: Ist Kickers Offenbach möglicherweise der schwerste Gegner in der Aufstiegsrunde?

Sowislo: Kickers Offenbach gehört zweifellos zu den stärksten Regionalligisten. Bei uns passt aber aktuell auch alles zusammen. Wir haben uns im Laufe der Saison nicht nur als Mannschaft, sondern auch individuell enorm weiterentwickelt. Wir sind bereit.

DFB.de: Was würde der Aufstieg für Magdeburg bedeuten?

Sowislo: In der gesamten Stadt gibt es seit Tagen kein anderes Thema mehr. Die Region lechzt nach Profifußball. Wir haben jetzt die Möglichkeit, den Leuten diesen Traum erstmals nach der Wende zu erfüllen.

DFB.de: Wie sehr sehnen Sie persönlich die 3. Liga herbei?

Sowislo: Ich habe schon als kleiner Junge davon geträumt, Profifußballer beim VfL Bochum zu werden. Ich bin total heiß darauf, es jetzt endlich zu schaffen.

DFB.de: Sie sind im Fußball-Westen groß geworden, haben dort auch lange Zeit gespielt. Warum haben Sie sich 2012 für Magdeburg entschieden?

Sowislo: Nachdem das Angebot vorlag, hat mir mein Vater Heinrich, der sich als ehemaliger Profihandballer auch in dieser Region bestens auskannte, zu diesem Schritt geraten. Ich hatte bis dahin meinen Lebensmittelpunkt in Bochum und kannte niemanden im Osten. Schließlich bin ich nach der Heirat mit meiner Frau Julia nach Magdeburg gezogen und habe es nie bereut. In knapp fünf Monaten wird mit der Geburt unseres ersten Kindes unser Familienglück perfekt. Meinen Vertrag beim FCM habe ich schon vor einigen Wochen um eine Saison verlängert und hoffe, dass noch mehrere Jahre dazukommen werden.

DFB.de: Warum schafft der 1. FC Magdeburg den Sprung in die 3. Liga?

Sowislo: Weil wir ein eingeschworener Haufen sind - mit allen Stärken und Schwächen. Wir haben Abwehrspieler, die für jeden Gegner unangenehm sind, gefährliche Standardschützen, hervorragende Individualisten und Spieler, die ohne zu murren bereit sind, Meter für andere zu machen. Die Erfolge haben uns als Team eng zusammengeschweißt.