Lutz Reichenbach zeigt Flagge

Markanter Bart, unter der Basecap guckt das leicht zerzauste graue Haar hervor, den Schal um den Hals gewickelt und die Fußball-Kutte sitzt wie angegossen über dem Deutschland-Trikot. Das ist Lutz Reichenbach – Mitglied im Fan Club Nationalmannschaft powered by Coca-Cola. "Ich bin 100 Prozent Fan", erklärt er. Mit seinem Outfit möchte er genau das ausdrücken. Zivil ins Stadion zu gehen, kommt bei ihm nicht in die Tüte.

Mit ins Stadion kommt hingegen immer eines: Seine schwarz-rot-goldene Fahne mit dem Schriftzug Fan-Club Frauen-Nationalmannschaft, welcher aus rund 15 Personen besteht. Bei jedem Heim-Länderspiel der Frauen-Nationalmannschaft zeigt der 65-Jährige Flagge. Immer wieder wirft der gebürtige Berliner seine Fahne über den Stadionzaun. Ob in Wiesbaden oder Großaspach. Seit 2012 hat er kein einziges Heimspiel der DFB-Frauen verpasst.

"Mädchen von nebenan"

Lange loderte das Feuer nur zwischen Lutz und dem Frauenfußball. Entfacht wurde es 2011 bei der Weltmeisterschaft im eigenen Land. Zum Eröffnungsspiel besuchte der gebürtige Berliner seine alte Heimat und war von dort an hin und weg: "Den Mädels vor vollem Haus zuzusehen, hat schon Spaß gemacht."

Besonders die familiäre Atmosphäre begeistert Lutz. Man komme noch problemlos an die Spielerinnen ran. Selfies, Autogramme oder ein kurzer Smalltalk: alles kein Problem. Von abgehobenen Stars mit Allüren könne nicht die Rede sein. "Die Spielerinnen sind viel eher das typische Mädchen von nebenan", stellt er fest. "Das macht den Kontakt sehr angenehm."

Treffpunkt Algarve-Cup

Auch die Entwicklung des Frauenfußballs beeindruckt ihn. Vor allem die technischen aber auch physischen Fortschritte machen sich in seinen Augen bemerkbar. Die Geschwindigkeit des Spiels komme dem Zuschauer außerdem entgegen. "Natürlich ist es nicht ganz so schnell wie bei den Männern, aber das macht es übersichtlicher. Man kann bei der Entwicklung des Spielzugs perfekt mitdenken", so Lutz.

Die Frauen-Nationalmannschaft spielt im Leben des Rentners eine bedeutende Rolle. "Sonst würde ich nicht überall mit hinreisen", erklärt er. Neben den ganzen Heimspielen reiste Lutz vor drei Jahren auch erstmals zum Algarve-Cup, wo er mehrere deutsche Fans kennenlernte. Aus den Bekanntschaften wurden Freunde, aus der Reise eine Tradition. Obwohl die DFB-Frauen seit 2015 nicht mehr am Turnier teilnehmen, steuern die Fans jedes Frühjahr den Süden Portugals an.

Reihe vier in der Mitte

Häufiger sehen sie sich jedoch bei den Heimspielen der DFB-Frauen. "Reihe vier in der Mitte", sagt Lutz. "Das ist unser Ding. Da treffen wir uns." Die Mischung macht's: "Da hört man die Mädels auch mal keuchen und schreien, hat aber gleichzeitig noch den Blick über das Spielgeschehen." Den braucht Lutz auch. Denn der Hamelner ist durchaus ein kritischer Beobachter.

Wenn nicht alles glatt läuft, spricht Lutz es auch an. Wie während seines dreiwöchigen Aufenthalts in den Niederlanden bei der Europameisterschaft. Ein bisschen enttäuscht war er schon vom Abschneiden der Deutschen. Um die Zukunft ist ihm jedoch nicht bange: "Bis zur WM hat sich das Team sicher gefunden und spielt wieder auf dem Niveau, das wir uns erhoffen."

Auf dem Weg zur Weltmeisterschaft 2019 in Frankreich wird Lutz das DFB-Team weiterhin treu begleiten. Für das Spiel gegen die Tschechische Republik zog es ihn bereits ins Ausland. Und das soll keine Ausnahme bleiben. Bereits jetzt reizen ihn die Rückspiele gegen Island und die Färöer Inseln im Spätsommer kommenden Jahres. Ob er seinen Plan wirklich in die Tat umsetzt, verrät ein Blick auf die Ränge. Seine Zaunfahne wird ihn verraten.

[jh]

Markanter Bart, unter der Basecap guckt das leicht zerzauste graue Haar hervor, den Schal um den Hals gewickelt und die Fußball-Kutte sitzt wie angegossen über dem Deutschland-Trikot. Das ist Lutz Reichenbach – Mitglied im Fan Club Nationalmannschaft powered by Coca-Cola. "Ich bin 100 Prozent Fan", erklärt er. Mit seinem Outfit möchte er genau das ausdrücken. Zivil ins Stadion zu gehen, kommt bei ihm nicht in die Tüte.

Mit ins Stadion kommt hingegen immer eines: Seine schwarz-rot-goldene Fahne mit dem Schriftzug Fan-Club Frauen-Nationalmannschaft, welcher aus rund 15 Personen besteht. Bei jedem Heim-Länderspiel der Frauen-Nationalmannschaft zeigt der 65-Jährige Flagge. Immer wieder wirft der gebürtige Berliner seine Fahne über den Stadionzaun. Ob in Wiesbaden oder Großaspach. Seit 2012 hat er kein einziges Heimspiel der DFB-Frauen verpasst.

"Mädchen von nebenan"

Lange loderte das Feuer nur zwischen Lutz und dem Frauenfußball. Entfacht wurde es 2011 bei der Weltmeisterschaft im eigenen Land. Zum Eröffnungsspiel besuchte der gebürtige Berliner seine alte Heimat und war von dort an hin und weg: "Den Mädels vor vollem Haus zuzusehen, hat schon Spaß gemacht."

Besonders die familiäre Atmosphäre begeistert Lutz. Man komme noch problemlos an die Spielerinnen ran. Selfies, Autogramme oder ein kurzer Smalltalk: alles kein Problem. Von abgehobenen Stars mit Allüren könne nicht die Rede sein. "Die Spielerinnen sind viel eher das typische Mädchen von nebenan", stellt er fest. "Das macht den Kontakt sehr angenehm."

Treffpunkt Algarve-Cup

Auch die Entwicklung des Frauenfußballs beeindruckt ihn. Vor allem die technischen aber auch physischen Fortschritte machen sich in seinen Augen bemerkbar. Die Geschwindigkeit des Spiels komme dem Zuschauer außerdem entgegen. "Natürlich ist es nicht ganz so schnell wie bei den Männern, aber das macht es übersichtlicher. Man kann bei der Entwicklung des Spielzugs perfekt mitdenken", so Lutz.

Die Frauen-Nationalmannschaft spielt im Leben des Rentners eine bedeutende Rolle. "Sonst würde ich nicht überall mit hinreisen", erklärt er. Neben den ganzen Heimspielen reiste Lutz vor drei Jahren auch erstmals zum Algarve-Cup, wo er mehrere deutsche Fans kennenlernte. Aus den Bekanntschaften wurden Freunde, aus der Reise eine Tradition. Obwohl die DFB-Frauen seit 2015 nicht mehr am Turnier teilnehmen, steuern die Fans jedes Frühjahr den Süden Portugals an.

Reihe vier in der Mitte

Häufiger sehen sie sich jedoch bei den Heimspielen der DFB-Frauen. "Reihe vier in der Mitte", sagt Lutz. "Das ist unser Ding. Da treffen wir uns." Die Mischung macht's: "Da hört man die Mädels auch mal keuchen und schreien, hat aber gleichzeitig noch den Blick über das Spielgeschehen." Den braucht Lutz auch. Denn der Hamelner ist durchaus ein kritischer Beobachter.

Wenn nicht alles glatt läuft, spricht Lutz es auch an. Wie während seines dreiwöchigen Aufenthalts in den Niederlanden bei der Europameisterschaft. Ein bisschen enttäuscht war er schon vom Abschneiden der Deutschen. Um die Zukunft ist ihm jedoch nicht bange: "Bis zur WM hat sich das Team sicher gefunden und spielt wieder auf dem Niveau, das wir uns erhoffen."

Auf dem Weg zur Weltmeisterschaft 2019 in Frankreich wird Lutz das DFB-Team weiterhin treu begleiten. Für das Spiel gegen die Tschechische Republik zog es ihn bereits ins Ausland. Und das soll keine Ausnahme bleiben. Bereits jetzt reizen ihn die Rückspiele gegen Island und die Färöer Inseln im Spätsommer kommenden Jahres. Ob er seinen Plan wirklich in die Tat umsetzt, verrät ein Blick auf die Ränge. Seine Zaunfahne wird ihn verraten.

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