"Lumpi" Lambertz: "Duell mit Düsseldorf würde mich freuen"

Nicht viele Fußballer können von sich behaupten, etwas Einmaliges erreicht zu haben. Andreas Lambertz, der künftig für den Drittligisten Dynamo Dresden auflaufen wird, kann das: Denn der 30 Jahre alte Mittelfeldspieler ist der erste und einzige Spieler in Deutschland, der von der vierthöchsten Spielklasse mit dem gleichen Verein den Durchmarsch bis in die Bundesliga geschafft hat. 13 Jahre spielte Lambertz, der meist nur mit seinem Spitznamen "Lumpi" gerufen wird, für Fortuna Düsseldorf. Drei Aufstiege sowie die Qualifikation für die 2008/2009 eingeführte 3. Liga stehen in dieser Zeit zu Buche. Lambertz gehörte fast durchgängig zum Stammpersonal. Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Andreas "Lumpi" Lambertz mit dem Journalisten Thomas Ziehn über die Entscheidung für Dynamo, seinen Spitznamen sowie ein mögliches Duell mit Fortuna Düsseldorf.

DFB.de: Hand aufs Herz: Müssen Sie sich erst noch an den Gedanken gewöhnen, nach 13 Jahren nicht mehr für Fortuna Düsseldorf aufzulaufen, Herr Lambertz?

Andreas Lambertz: Das ist schon jetzt nicht mehr der Fall. Ich denke, das liegt vor allem daran, dass mein Weggang aus Düsseldorf schon seit längerer Zeit feststand. Dadurch konnte ich mich darauf vorbereiten. Aktuell gibt es nur die Freude auf etwas Neues.

DFB.de: Ihre Rückennummer 17 soll bei der Fortuna nie wieder vergeben werden!

Lambertz: Ich hatte mir das nicht gewünscht. Es ist das erste Mal, dass die Fortuna eine Nummer nicht mehr vergibt. Von daher ist das für mich eine Ehre - und auch eine Anerkennung meiner Leistungen.

DFB.de: Warum fiel Ihre Wahl auf Dynamo Dresden?

Lambertz: Vor einigen Jahren wollte mich der neue Dynamo-Trainer Uwe Neuhaus schon zu Union Berlin holen. Damals sind wir selbst aufgestiegen und das Thema war vom Tisch. Nun hat sich Uwe Neuhaus erneut sehr um mich bemüht. Das Gesamtpaket in Dresden passt. Der Verein hat einen Zuschauerschnitt von fast 23.000 und lässt damit viele Zweitligisten hinter sich. Die Stimmung bei den Spielen ist hervorragend.

DFB.de: Welche Ziele haben Sie sich für Ihren neuen Lebensabschnitt gesteckt?

Lambertz: Ich möchte mir nicht unnötig Druck machen. Entscheidend ist, dass ich meine Stärken für die Mannschaft einbringe. Ich will vorangehen und gerade die jungen Spieler führen.

DFB.de: Konnten Sie sich schon einen Eindruck von der Stadt machen?

Lambertz: Wir waren einmal zur Vertragsunterschrift da und haben Wohnungen besichtigt. Für meine Familie und mich ist es sehr wichtig, vom ersten Tag an eine Anlaufstelle zu haben. Schon die wenigen Momente haben gezeigt, dass Dresden eine wunderschöne Stadt ist. Ich bin sicher, dass wir uns wohl fühlen werden.

DFB.de: Kennen Sie bereits einige Dynamo-Spieler?

Lambertz: Berührungspunkte gibt es keine mehr. Die Mannschaft ist schließlich sehr jung (lacht). Genau das macht aber einen großen Teil des Reizes für mich aus.

DFB.de: Sie sind der erste und einzige Spieler, der es mit einem Verein von der vierthöchsten Spielklasse bis in die Bundesliga geschafft hat. Wie stolz sind Sie darauf?

Lambertz: Das hat sich halt über die Jahre so ergeben. Nachdem ich in die damalige Oberliga-Mannschaft der Fortuna aufgerückt war, hatte ich niemals daran gedacht, jemals mit Düsseldorf in die Bundesliga aufzusteigen. Es war ein Kindheitstraum, der dann tatsächlich in Erfüllung gegangen ist.

DFB.de: Nach jedem Aufstieg blieben Sie Stammspieler. Wo lagen die besonderen Herausforderungen?

Lambertz: Wenn ich ein Ziel erreiche, setze ich mir gleich ein neues. Nach einem Aufstieg kam es für die Fortuna und mich immer zunächst darauf an, die Klasse zu halten. Ich wollte mit meiner Spielweise dazu beitragen. Meist ist uns der Ligaverbleib ganz gut geglückt und dann ging es eben weiter.

DFB.de: Welche Eigenschaften benötigt eine Mannschaft, um den Sprung in eine höhere Liga zu schaffen?

Lambertz: Das kommt immer auch auf die Liga an. Entscheidend ist vor allem, möglichst wenig Gegentreffer zu bekommen. Außerdem geht es darum, sich auf ständig neue Situationen und Spiele einzustellen. Es gibt Kontrahenten, die stehen nur hinten drin. Andere spielen mutig nach vorn.

DFB.de: Wer hatte Ihnen eigentlich den Spitznamen "Lumpi" verpasst?

Lambertz: Das war mein früherer Mitspieler Michael Rösele. Ich war gerade frisch in den Oberliga-Kader gekommen und erinnerte Rösele an den langjährigen Hamburger SV-Spieler Harald "Lumpi" Spörl. Von da an hatte ich meinen Spitznamen weg. In meiner letzten Partie für Düsseldorf trug ich den Namen sogar auf meinem Trikot.

DFB.de: In Dresden wurden Sie von den Medien als „Königstransfer“ bezeichnet. Wie sehen Sie das?

Lambertz: Das ist in Ordnung. Dadurch verspüre ich nicht mehr oder weniger Druck.

DFB.de: Wünschen Sie sich noch einmal ein Duell mit der Fortuna? Oder wären Sie froh, wenn Sie so einer Partie aus dem Weg gehen könnten?

Lambertz: Ich würde mich freuen. In der kommenden Saison bleibt mir das Wiedersehen erst einmal verwehrt. Aber vielleicht kriegen wir es hin, dass ich irgendwann einmal auf die Fortuna treffe.

[mspw]

Nicht viele Fußballer können von sich behaupten, etwas Einmaliges erreicht zu haben. Andreas Lambertz, der künftig für den Drittligisten Dynamo Dresden auflaufen wird, kann das: Denn der 30 Jahre alte Mittelfeldspieler ist der erste und einzige Spieler in Deutschland, der von der vierthöchsten Spielklasse mit dem gleichen Verein den Durchmarsch bis in die Bundesliga geschafft hat. 13 Jahre spielte Lambertz, der meist nur mit seinem Spitznamen "Lumpi" gerufen wird, für Fortuna Düsseldorf. Drei Aufstiege sowie die Qualifikation für die 2008/2009 eingeführte 3. Liga stehen in dieser Zeit zu Buche. Lambertz gehörte fast durchgängig zum Stammpersonal. Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Andreas "Lumpi" Lambertz mit dem Journalisten Thomas Ziehn über die Entscheidung für Dynamo, seinen Spitznamen sowie ein mögliches Duell mit Fortuna Düsseldorf.

DFB.de: Hand aufs Herz: Müssen Sie sich erst noch an den Gedanken gewöhnen, nach 13 Jahren nicht mehr für Fortuna Düsseldorf aufzulaufen, Herr Lambertz?

Andreas Lambertz: Das ist schon jetzt nicht mehr der Fall. Ich denke, das liegt vor allem daran, dass mein Weggang aus Düsseldorf schon seit längerer Zeit feststand. Dadurch konnte ich mich darauf vorbereiten. Aktuell gibt es nur die Freude auf etwas Neues.

DFB.de: Ihre Rückennummer 17 soll bei der Fortuna nie wieder vergeben werden!

Lambertz: Ich hatte mir das nicht gewünscht. Es ist das erste Mal, dass die Fortuna eine Nummer nicht mehr vergibt. Von daher ist das für mich eine Ehre - und auch eine Anerkennung meiner Leistungen.

DFB.de: Warum fiel Ihre Wahl auf Dynamo Dresden?

Lambertz: Vor einigen Jahren wollte mich der neue Dynamo-Trainer Uwe Neuhaus schon zu Union Berlin holen. Damals sind wir selbst aufgestiegen und das Thema war vom Tisch. Nun hat sich Uwe Neuhaus erneut sehr um mich bemüht. Das Gesamtpaket in Dresden passt. Der Verein hat einen Zuschauerschnitt von fast 23.000 und lässt damit viele Zweitligisten hinter sich. Die Stimmung bei den Spielen ist hervorragend.

DFB.de: Welche Ziele haben Sie sich für Ihren neuen Lebensabschnitt gesteckt?

Lambertz: Ich möchte mir nicht unnötig Druck machen. Entscheidend ist, dass ich meine Stärken für die Mannschaft einbringe. Ich will vorangehen und gerade die jungen Spieler führen.

DFB.de: Konnten Sie sich schon einen Eindruck von der Stadt machen?

Lambertz: Wir waren einmal zur Vertragsunterschrift da und haben Wohnungen besichtigt. Für meine Familie und mich ist es sehr wichtig, vom ersten Tag an eine Anlaufstelle zu haben. Schon die wenigen Momente haben gezeigt, dass Dresden eine wunderschöne Stadt ist. Ich bin sicher, dass wir uns wohl fühlen werden.

DFB.de: Kennen Sie bereits einige Dynamo-Spieler?

Lambertz: Berührungspunkte gibt es keine mehr. Die Mannschaft ist schließlich sehr jung (lacht). Genau das macht aber einen großen Teil des Reizes für mich aus.

DFB.de: Sie sind der erste und einzige Spieler, der es mit einem Verein von der vierthöchsten Spielklasse bis in die Bundesliga geschafft hat. Wie stolz sind Sie darauf?

Lambertz: Das hat sich halt über die Jahre so ergeben. Nachdem ich in die damalige Oberliga-Mannschaft der Fortuna aufgerückt war, hatte ich niemals daran gedacht, jemals mit Düsseldorf in die Bundesliga aufzusteigen. Es war ein Kindheitstraum, der dann tatsächlich in Erfüllung gegangen ist.

DFB.de: Nach jedem Aufstieg blieben Sie Stammspieler. Wo lagen die besonderen Herausforderungen?

Lambertz: Wenn ich ein Ziel erreiche, setze ich mir gleich ein neues. Nach einem Aufstieg kam es für die Fortuna und mich immer zunächst darauf an, die Klasse zu halten. Ich wollte mit meiner Spielweise dazu beitragen. Meist ist uns der Ligaverbleib ganz gut geglückt und dann ging es eben weiter.

DFB.de: Welche Eigenschaften benötigt eine Mannschaft, um den Sprung in eine höhere Liga zu schaffen?

Lambertz: Das kommt immer auch auf die Liga an. Entscheidend ist vor allem, möglichst wenig Gegentreffer zu bekommen. Außerdem geht es darum, sich auf ständig neue Situationen und Spiele einzustellen. Es gibt Kontrahenten, die stehen nur hinten drin. Andere spielen mutig nach vorn.

DFB.de: Wer hatte Ihnen eigentlich den Spitznamen "Lumpi" verpasst?

Lambertz: Das war mein früherer Mitspieler Michael Rösele. Ich war gerade frisch in den Oberliga-Kader gekommen und erinnerte Rösele an den langjährigen Hamburger SV-Spieler Harald "Lumpi" Spörl. Von da an hatte ich meinen Spitznamen weg. In meiner letzten Partie für Düsseldorf trug ich den Namen sogar auf meinem Trikot.

DFB.de: In Dresden wurden Sie von den Medien als „Königstransfer“ bezeichnet. Wie sehen Sie das?

Lambertz: Das ist in Ordnung. Dadurch verspüre ich nicht mehr oder weniger Druck.

DFB.de: Wünschen Sie sich noch einmal ein Duell mit der Fortuna? Oder wären Sie froh, wenn Sie so einer Partie aus dem Weg gehen könnten?

Lambertz: Ich würde mich freuen. In der kommenden Saison bleibt mir das Wiedersehen erst einmal verwehrt. Aber vielleicht kriegen wir es hin, dass ich irgendwann einmal auf die Fortuna treffe.