Lukas Podolski: "Weltmeister ist man für immer"

Auch für Lukas Podolski wurde im Jahr 2014 ein Traum wahr: in Brasilien wurde der Nationalspieler Weltmeister. Über seine Stiftung versucht er seit Jahren, die Träume von Kindern zu erfüllen. Im Interview mit DFB.de spricht der 29-Jährige über sein soziales Engagement, seine Zukunft und seine Emotionen im Maracana.

DFB.de: Herr Podolski, das Jahr 2014 neigt sich dem Ende, Sie wurden Fußball-Weltmeister. War der Abpfiff im Maracana der emotionalste Augenblick Ihres Lebens?

Lukas Podolski: Es war sehr emotional, ganz klar, aber nicht im Ansatz so bewegend wie die Geburt meines Sohnes. Es gibt Wichtigeres als Sport und Fußball. Und das sind für mich auf jeden Fall meine Familie und mein Sohn. Was den Sport betrifft, ist der WM-Titel natürlich der Höhepunkt, etwas Größeres gibt es nicht. Damit läuft man sein ganzes Leben herum, den Titel nimmt man sogar mit ins Grab. Weltmeister ist man für immer. Sportlich war 2014 für alle, die danach beteiligt sind, das beste Jahr des Lebens. Wobei ich kein anderer Mensch wäre, wenn wir das Spiel gegen Argentinien nicht gewonnen hätten. Ich bin durch den Titel kein anderer Lukas Podolski geworden.

DFB.de: Ihr Sohn war in Rio dabei. Wie viel hat Ihnen dies bedeutet?

Podolski: Es hat wunderbar gepasst. Er ist zum Glück schon in einem Alter, in dem wir dies verantworten konnten. Er hat verstanden, wir groß die Geschichte für seinen Papa ist, was der WM-Titel für eine Bedeutung hat. Für mich war es ein großes Geschenk, das ich diese Momente mit ihm teilen konnte. Er war auf dem Rasen, er war in der Kabine, ich konnte ihm den Pokal zeigen. Ich war sehr stolz, ihn bei mir zu haben.

DFB.de: Sie haben den Titel nicht auf Anhieb gewonnen, Sie sind einen langen Weg gegangen. Macht es den Triumph noch bedeutender, als für Spieler, die noch am Beginn Ihrer Karriere stehen?

Podolski: Vielleicht, wobei ich das nicht richtig beurteilen kann. Aber mit der Erfahrung von mehr als 100 Länderspielen weiß ich, was wir und was ich alles für diesen Erfolg investiert habe. 2006 und 2010 waren wir jeweils nicht weit vom Titel entfernt, weniger wert machen diese Erfahrungen den Erfolg bestimmt nicht, wir mussten für diesen Erfolg einige Anläufe nehmen. Allerdings muss ich auch sagen, dass mit dem Titel nicht alles endet. Meine Karriere ist noch nicht vorbei, ich habe noch viel vor. Und ich glaube, dass ich die ganze Bedeutung der Weltmeisterschaft erst realisieren werde, wenn ich mit dem Fußballspielen aufgehört habe. Aber bis dahin ist es noch eine Weile hin.

DFB.de: In der Verlängerung des WM-Finals haben Sie zwei Mal mit Joachim Löw gesprochen – um was ging es dabei?



Auch für Lukas Podolski wurde im Jahr 2014 ein Traum wahr: in Brasilien wurde der Nationalspieler Weltmeister. Über seine Stiftung versucht er seit Jahren, die Träume von Kindern zu erfüllen. Im Interview mit DFB.de spricht der 29-Jährige über sein soziales Engagement, seine Zukunft und seine Emotionen im Maracana.

DFB.de: Herr Podolski, das Jahr 2014 neigt sich dem Ende, Sie wurden Fußball-Weltmeister. War der Abpfiff im Maracana der emotionalste Augenblick Ihres Lebens?

Lukas Podolski: Es war sehr emotional, ganz klar, aber nicht im Ansatz so bewegend wie die Geburt meines Sohnes. Es gibt Wichtigeres als Sport und Fußball. Und das sind für mich auf jeden Fall meine Familie und mein Sohn. Was den Sport betrifft, ist der WM-Titel natürlich der Höhepunkt, etwas Größeres gibt es nicht. Damit läuft man sein ganzes Leben herum, den Titel nimmt man sogar mit ins Grab. Weltmeister ist man für immer. Sportlich war 2014 für alle, die danach beteiligt sind, das beste Jahr des Lebens. Wobei ich kein anderer Mensch wäre, wenn wir das Spiel gegen Argentinien nicht gewonnen hätten. Ich bin durch den Titel kein anderer Lukas Podolski geworden.

DFB.de: Ihr Sohn war in Rio dabei. Wie viel hat Ihnen dies bedeutet?

Podolski: Es hat wunderbar gepasst. Er ist zum Glück schon in einem Alter, in dem wir dies verantworten konnten. Er hat verstanden, wir groß die Geschichte für seinen Papa ist, was der WM-Titel für eine Bedeutung hat. Für mich war es ein großes Geschenk, das ich diese Momente mit ihm teilen konnte. Er war auf dem Rasen, er war in der Kabine, ich konnte ihm den Pokal zeigen. Ich war sehr stolz, ihn bei mir zu haben.

DFB.de: Sie haben den Titel nicht auf Anhieb gewonnen, Sie sind einen langen Weg gegangen. Macht es den Triumph noch bedeutender, als für Spieler, die noch am Beginn Ihrer Karriere stehen?

Podolski: Vielleicht, wobei ich das nicht richtig beurteilen kann. Aber mit der Erfahrung von mehr als 100 Länderspielen weiß ich, was wir und was ich alles für diesen Erfolg investiert habe. 2006 und 2010 waren wir jeweils nicht weit vom Titel entfernt, weniger wert machen diese Erfahrungen den Erfolg bestimmt nicht, wir mussten für diesen Erfolg einige Anläufe nehmen. Allerdings muss ich auch sagen, dass mit dem Titel nicht alles endet. Meine Karriere ist noch nicht vorbei, ich habe noch viel vor. Und ich glaube, dass ich die ganze Bedeutung der Weltmeisterschaft erst realisieren werde, wenn ich mit dem Fußballspielen aufgehört habe. Aber bis dahin ist es noch eine Weile hin.

DFB.de: In der Verlängerung des WM-Finals haben Sie zwei Mal mit Joachim Löw gesprochen – um was ging es dabei?

Podolski: Genau weiß ich das nicht mehr. Ich meine, dass es einmal um eine Einwechslung ging und einmal um ein mögliches Elfmeterschießen. Aber die Erinnerungen daran sind nur vage. In der Verlängerung eines WM-Finals ist man so voller Adrenalin, so intensiv beim Spiel. Von uns hat keiner mehr gesessen, es war einfach eine komplette Ausnahmesituation, Details verschwimmen da.

DFB.de: Die WM ist vorbei, ein anderes großes Fest steht vor der Tür. Zum dritten Mal erleben Sie Weihnachten nicht in der Heimat. In England wird weiter Fußball gespielt. Wie sehr ist dies für Sie schon Normalität?

Podolski: Natürlich bin ich es mein Leben lang gewohnt, Weihnachten zu Hause zu feiern. Familie, Kirche, Bescherung, gemütlich Essen - so wie es bei den meisten Menschen ist. In den vergangenen beiden Jahren war dies nicht der Fall, und das ist noch immer ungewohnt. Aber es gehört dazu, ich kann damit gut leben, in England ist es nun einmal so. An Weihnachten haben wir ganz normal Training. Das bedeutet auch: Ich kann Fußball spielen, mir schadet das nicht, es gibt ja Schlimmeres. Außerdem hat es auch Vorteile. Die ganze Fußballwelt schaut nur auf uns, überall sonst ruht der Ball. Uns gehört die ganze Aufmerksamkeit aller Fußballfans.

Podolski engagiert sich für Stiftung

DFB.de: Weihnachten ist auch die Zeit der Wohltätigkeit. Sie engagieren sich über Ihre Stiftung das ganze Jahr über für soziale Zwecke, aktuell sammeln Sie über die Spenden-Initiative "LP2014" Gelder für den mobilen Jugendhilfeträger RheinFlanke und deren Arbeit im sozialen Brennpunkt Köln-Gremberghoven. Ein Jugendtreff und ein Bolzplatz sollen davon gebaut werden. Unter anderem versteigern Sie dafür persönliche Gegenstände aus Ihrer Karriere und von der WM 2014. Wie schwer fällt es Ihnen, sich davon zu trennen?

Podolski: Das fällt mir nicht sonderlich schwer, ich weiß ja, dass es für eine gute Sache ist. Von einigen wenigen ganz besonderen Erinnerungsstücken werde ich mich wohl niemals trennen, zum Beispiel von der goldenen WM-Medaille. Aber wenn man nicht bereit ist, für seine Stiftung Geld und Herz zu investieren, dann sollte man damit gar nicht erst anfangen. Und ich bin ja nicht alleine damit - als ich angefangen habe, Sachen zum Versteigern zusammen zu suchen, kam wahnsinnig viel Unterstützung von Freunden und Partnern! Dirk Nowitzki, Nico Rosberg, Usain Bolt, Arsène Wenger, Cristiano Ronaldo und viele mehr haben etwas zu dieser Aktion beigesteuert. Von Sponsoren kamen zudem Backstage-Tickets und sogar ein Poldi-Auto dazu. Lauter einzigartige Dinge, die man normalerweise nicht kaufen kann.

DFB.de:Nicht jeder hat die finanziellen Möglichkeiten, solche Sachen zu ersteigern. Deswegen bedanken Sie sich bei allen Spendern - völlig egal wie viel sie gegeben haben - auch mit der Verlosung von persönlichen Treffen. Zu gewinnen gibt es gerade einen gemeinsamen Besuch einen Spiels des FC in Ihrer Loge in Köln . Was erwartet denjenigen, der Sie ins Stadion begleitet?

Podolski: Ein geiles Spiel hoffentlich.

DFB.de: Wie sind Sie, wenn der FC spielt. Wie sehr gehen Sie mit?

Podolski: Eigentlich bin ich ziemlich ruhig. Das kommt natürlich immer auf den Spielverlauf an, aber generell bin ich niemand, der als Zuschauer völlig ausflippt. Aber ich kann versprechen, dass wir eine tolle Zeit haben werden. Es wird nicht so sein, dass ich nur kurz „Hallo“ sage und dann wieder verschwunden bin. Das würde nicht zu mir passen. Ich verbringe die Zeit gerne mit dem Gewinner, schon weil ich weiß, dass derjenige viel Geld ausgegeben hat, Geld mit dem wir etwas Gutes für viele Kinder tun können.

DFB.de:Viele Spieler engagieren sich sozial. Sie schon sehr lange, sehr persönlich und sehr intensiv. Wissen sie, woher bei ihnen das Bedürfnis rührt, anderen zu helfen?

Podolski: Das hat natürlich mit meiner Vergangenheit zu tun. Ich komme aus einfachen, aus armen Verhältnissen. Wir sind aus Polen nach Deutschland gekommen und haben zunächst im Flüchtlingslager gelebt. Auch danach war es nicht leicht, meine Eltern mussten zunächst in getrennten Wohnungen leben, weil wir keine Wohnung bekommen haben, die für uns alle groß genug gewesen wäre. Mich hat diese Zeit geprägt, auch die Hilfe, die wir erhalten haben. Ich weiß noch sehr genau, wie ich mich damals als Kind gefühlt habe. Das Beste, was ich durch meine Karriere und Popularität erreicht habe, ist, dass ich nun die Chance habe, Kindern zu helfen, denen es ähnlich geht, wie mir damals. Ich mag Kinder, mir geht das Herz auf, mir tut es gut, wenn ich Kindern helfen kann.

DFB.de: Wird unter den Spielern der Nationalmannschaft über die verschiedenen Engagements gesprochen. Kommen andere auf Sie zu und erkundigen sich, wo und wie Sie helfen und wie man so etwas angeht?

Podolski: Jeder muss seinen Weg finden. Einige engagieren sich für den Kampf gegen Krebs, viele haben Ihre Stiftungen, viele machen wie ich etwas für Kinder. Jedes Engagement ist gut. Wichtig ist, dass es ehrlich ist und von Herzen kommt. Für uns alle kann ich sagen, dass wir dies nicht für die öffentliche Wirkung, nicht für die Presse machen. Deswegen war mir wichtig, dass ich Projekte angehe, bei denen ich wenigstens hin und wieder vor Ort sein kann, so wie beispielsweise die Arche in Warschau oder eben die Aktionen der RheinFlanke in Köln und ganz Nordrheinwestfalen. Da sehe ich mit eigenen Augen, was mit dem Geld passiert, da sehe ich, wie sehr die Kinder davon profitieren.

DFB.de: Zum Sportlichen: Sind Sie froh, dass im Achtelfinale der Champions League nicht schon wieder der FC Bayern wartet? Sie treffen mit dem FC Arsenal auf den AS Monaco.

Podolski: Wenn es wieder die Bayern gewesen wäre, hätte ich mich darüber auch gefreut. Kein Problem. Monaco ist kein leichtes Los, aber das gibt es in Achtelfinale ohnehin nicht mehr. Und Monaco ist mir lieber als Barcelona, Real oder Bayern. Unser Ziel ist es, weiter zu kommen. Und ich bin überzeugt, dass wir die Qualität dafür haben.

DFB.de: Kann Arsenal die Champions League gewinnen?

Podolski: Langsam. Jetzt müssen wir erstmal das Achtelfinale spielen, dann schauen wir weiter.

DFB.de: Welche Wünsche haben Sie für das Jahr 2015?

Podolski: Ich bin ein glücklicher Mensch, viele Wünsche habe ich nicht. Natürlich Gesundheit für meine Familie und mich und alle Menschen, die mir wichtig sind. Ansonsten habe ich keine Wünsche für 2015. Ach, doch, einen Weihnachtswunsch habe ich.

DFB.de: Bitte schön?

Podolski: Ich wünsche allen Fans in Deutschland frohe Weihnachten und einen guten Rutsch. Ich möchte mich auch an dieser Stelle noch einmal für die phantastische Unterstützung bedanken, das war auch in diesem Jahr einfach großartig. Mir ist der Kontakt mit den Fans sehr wichtig und ich habe fast ausschließlich positive Erlebnisse mit ihnen. Und noch einen Wunsch habe ich: Ich würde mich sehr freuen, wenn der eine oder andere sich noch an der Auktion beteiligen würde. Wie gesagt: Alles, was dort zu bekommen ist, gebe ich sehr gerne. Ich bin dankbar über jeden Euro, der gegeben wird und ich verspreche, dass wir das Geld sinnvoll investieren und vielen Kindern helfen werden.