Lukas Podolski: Ein Königreich für den Prinzen

Er war noch nicht ganz da, da brach schon die große "Poldi-Mania" aus. "In Pod we trust", titelte das Arsenal-Magazin. Nicht nur an Gott glauben sie, sondern auch an ihren Neuen aus Deutschland. Große Worte, große Erwartungen. Podolski hat sie nicht enttäuscht und fühlt sich schon nach ein paar Monaten an der Themse richtig wohl. Auch wenn er Köln immer noch im Herzen trägt, und das vermutlich für immer.

Nun kommt er nach Deutschland zurück, erstmals für ein Pflichtspiel. Nicht nach Köln, sondern nach Gelsenkirchen. Heute (ab 20.45 Uhr, live bei Sky) gastieren Lukas Podolski und sein deutscher Teamkollege Per Mertesacker mit dem FC Arsenal bei Schalke 04. Eine Niederlage beim Tabellenführer der Gruppe B, und der Einzug ins Achtelfinale gerät in Gefahr.

"Lukas Podolski – he scores when he wants"

Zurück in Deutschland war Podolski freilich schon vor dem heutigen Duell in der Königsklasse. Köln, Montag, 8. Oktober. Der FC spielt in der 2. Bundesliga gegen Dynamo Dresden, Mickaël Poté trifft gegen den FC, 31. Minute, 0:1 der Spielstand. Auf der Tribüne leidet ein ganz großer Fan ganz besonders mit: Lukas Podolski. Im Stadion herrscht eine bizarre Atmosphäre. Die Fans feiern. Nicht den Rückstand, aber den verlorenen Sohn. Und Podolski ist ergriffen. "Wo gibt es das sonst, dass die Fans einen Spieler feiern, der den Verein verlassen hat?", fragt er. Vielleicht beim FC Arsenal – seinem neuen Verein.

Er weiß schon, wie sich das anfühlt. Wie bei seinem ersten Treffer: Dem Tor auf dem Rasen folgt die Explosion auf den Rängen. Laut ist es in Liverpool, diesmal nicht auf "The Kop", der berühmten Tribüne an der Anfield Road, diesmal lassen die Fans der Gäste den Pegel steigen. Erst in undefinierbaren Lauten des Jubels, dann wird der Verein gefeiert: "Arsenal. Arsenal". First things first. Bis die Ersten den Schützen des Tores würdigen: Lukas Podolski.

Im Spiel beim FC Liverpool läuft die 31. Minute. Spieltag drei der Premier League. 211 Minuten lang hatten die Fans der "Gunners" in der neuen Saison auf das erste Tor warten müssen, dann die Befreiung. Aus spitzem Winkel zieht Podolski aus kurzer Distanz ab, Pepe Reina im Tor der Gastgeber hat keine Chance. Tor eins für Arsenal, Tor eins für Podolski. In diesen Sekunden entsteht eine vielversprechende Verbindung. "Lukas Podolski", der Name wird ein erstes Mal gerufen. Dann ein zweites Mal. Ein Fan, einige Fans, fast alle Fans. Immer wieder: "Lukas Podolski, Lukas Podolski". Schließlich wird aus den Rufen ein Singen. Ein wenig schräg vielleicht, dafür laut und inbrünstig: "Lukas Podolski, Lukas Podolski – he scores when he wants." Er trifft, wie er will.

Prinz tritt die Thronfolge an

Ein bedeutender Moment: Der Prinz tritt die Thronfolge an. In der vergangenen Saison hatten die Arsenal-Fans ähnlich begeistert dem Niederländer Robin van Persie gehuldigt. Ro-bin-van-Per-sie, Lu-kas-Po-dol-ski – dieselbe Anzahl Silben, das überträgt sich leicht im Gesang. Van Persie ist weg, zu Manchester United, Podolski ist da, vom 1. FC Köln. Sein Wechsel hatte mehrere Gründe. Die meisten davon lassen sich auf einen Satz reduzieren: Der 1. FC Köln ist aus der Bundesliga abgestiegen. Und der FC damit endgültig zu klein für einen seiner größten Fans geworden. "Ich habe mich nicht gegen den FC, sondern für diese tolle Chance in meiner sportlichen Laufbahn entschieden", sagt der 27-Jährige. "Nach dem Abstieg war klar, dass ich eine sportliche Veränderung vornehmen musste." So schwer ihm das gefallen ist.

Arsenal fragte an, Arsène Wenger rief an, Podolski biss an. Nicht sofort, aber die Tendenz war ziemlich schnell deutlich. Natürlich hat er sich noch mit Per Mertesacker ausgetauscht, und er hat sich das Urteil seiner Spione eingeholt. Vor dem großen Schritt über den kleinen Teich hat Podolski seinen Vater Waldemar und seine Frau Monika nach England geschickt. Die beiden sollten sich ein Bild von Arsenal machen, Stadion und Trainingsgelände anschauen. Podolski hat gefallen, was die Familie zu erzählen hatte: Ein fantastisches Stadion, einzigartige Trainingsmöglichkeiten, ein Traditionsverein mit höchsten Ansprüchen, die Aussicht auf die Champions League, und ganz wichtig: leidenschaftliche Fans. Die beiden hoben den Daumen, wenig später nahm Podolski einen Stift die Hand und band sich für vier Jahre an den 13-maligen englischen Meister. "Ich hatte von Beginn an ein gutes Gefühl", sagt Podolski.

Podolski als Musterschüler

Es hat ihn nicht getäuscht. Seine sportliche Bilanz nach vier Monaten in London liest sich wie das Zeugnis eines Musterschülers. Podolski hat wichtige Tore in der Premier League erzielt und entscheidende in der Champions League geschossen. "Viele gefährliche Aktionen gehen von Lukas aus", sagt Hansi Flick. Der Assistent von Bundestrainer Joachim Löw hat sich Anfang Oktober vor Ort ein Bild vom deutschen Nationalspieler in London gemacht, hat sich das Training angeschaut, hat Arsenal zunächst in der Premier League gegen den FC Chelsea und schließlich in der Champions League gegen Olympiakos Piräus gesehen. Sein Eindruck: "Lukas hat sich gut eingelebt." Die Kritiker in den Zeitungen singen Hymnen auf den Deutschen, etwas sachlicher formuliert es Klubtrainer Wenger: "Er ist körperlich stark und ein fantastischer Vollstrecker. Wie schnell er sich im neuen Verein zurechtfindet, ist bewundernswert."

Manche wundert das. Seit seiner Zeit beim FC Bayern wird Podolski nachgesagt, dass er seine volle Leistung nur abrufen könne, wenn er sich in seinem Umfeld zu 100 Prozent wohl fühle. Diese Theorie ist nicht widerlegt. Widerlegt ist die Annahme, Podolski könne sich zu 100 Prozent wohl nur in Köln fühlen. "Das ist Quatsch, das habe ich nie gesagt", sagt er. Und lobt seine neue Heimat: "Ich fühle mich in London sehr wohl, meine Familie fühlt sich in London sehr wohl. Es passt."

Der Deutsche ist in England schnell zu einem Publikumsliebling avanciert, seiner Tore wegen, aber auch wegen seiner "Podolskihaftigkeit". Seine Art kommt an in Englands Hauptstadt. Dennoch war auch Podolski überrascht, als er nach dem Tor gegen Liverpool aus dem Stimmgewirr der Fans seinen Namen herausfilterte. "Für mich war das ein sehr spezieller Moment", sagt er. "Schon verrückt, wenn auf einmal englische Fans den eigenen Namen skandieren." Die Fans merken, dass er authentisch ist. Eine Frohnatur muss sich nicht verstellen, um fröhlich zu sein.

Seine unbekümmerte Art kommt an

Und fröhlich war Podolski in seiner Zeit bei Arsenal schon ziemlich häufig. Von Beginn an. Eine Ahnung davon bekam die weltweite Arsenal-Fangemeinde, als Podolski gemeinsam mit seinem Nationalmannschaftskollegen Per Mertesacker und dem Franzosen Bacary Sagna bei einem Werbetermin in Nigeria war. In Lagos tanzte und sang der Deutsche ausgelassen, das Podolski-Lachen hat selbst die Fröhlichkeit der Afrikaner in den Schatten gestellt. "Wir haben die Zeit in Nigeria genossen, es hat sehr viel Spaß gemacht", sagt Podolski.

Zu seiner Integration gehört, dass er auf die Menschen zugeht, Podolski kommuniziert ganz unbekümmert, sein breites Lachen kennt keine Sprachbarriere. Ohnehin ist diese gering. Der Kölsche Jung kam mit einem respektablen Englisch nach England, und er hat intensiv und erfolgreich daran gearbeitet, seine Sprachfähigkeiten schnell auszubauen. Podolski lernt Cockney- Englisch, Begriffe werden hier durch ähnlich klingende Reime ersetzt. Das heißt, man kann in London auch "beers" (Biere) als Britney Spears bestellen, ein "Gym" kann Fatboy Slim heißen, und mitunter kann sich das sehr lustig anhören, insbesondere, wenn sich ein Deutscher mit Kölner Dialekt an diesem Dialekt versucht. Und weil es sich sehr lustig anhört, hat Podolski sich von Arsenal-TV dabei filmen lassen, wie er von Klub-Legende Ray Parlour im Cockney-Englisch unterrichtet wird. Der Prinz amüsiert sich dabei königlich, die Arsenal-Fans auch. Sie lachen mit ihm, nicht über ihn.

Podolski hat eine gute Zeit in London. Unterbrochen wurde sie von zwei Reisen, bei denen seine Zeit traditionell nicht weniger gut ist. Länderspiele standen an. Anfang September ging es für die deutsche Nationalmannschaft in Hannover gegen die Färöer und danach in Wien gegen Österreich. Besonders bedeutend für Podolski war Reise Nummer zwei zu den Spielen gegen Irland und Schweden. Weil er in Köln von den Fans gefeiert wurde. Und weil er jetzt 105 Länderspiele absolviert hat. Er hat nun zwei mehr als Franz Beckenbauer, der Prinz hat den Kaiser überholt. In London ist er auf dem Weg, ein König zu werden.

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Er war noch nicht ganz da, da brach schon die große "Poldi-Mania" aus. "In Pod we trust", titelte das Arsenal-Magazin. Nicht nur an Gott glauben sie, sondern auch an ihren Neuen aus Deutschland. Große Worte, große Erwartungen. Podolski hat sie nicht enttäuscht und fühlt sich schon nach ein paar Monaten an der Themse richtig wohl. Auch wenn er Köln immer noch im Herzen trägt, und das vermutlich für immer.

Nun kommt er nach Deutschland zurück, erstmals für ein Pflichtspiel. Nicht nach Köln, sondern nach Gelsenkirchen. Heute (ab 20.45 Uhr, live bei Sky) gastieren Lukas Podolski und sein deutscher Teamkollege Per Mertesacker mit dem FC Arsenal bei Schalke 04. Eine Niederlage beim Tabellenführer der Gruppe B, und der Einzug ins Achtelfinale gerät in Gefahr.

"Lukas Podolski – he scores when he wants"

Zurück in Deutschland war Podolski freilich schon vor dem heutigen Duell in der Königsklasse. Köln, Montag, 8. Oktober. Der FC spielt in der 2. Bundesliga gegen Dynamo Dresden, Mickaël Poté trifft gegen den FC, 31. Minute, 0:1 der Spielstand. Auf der Tribüne leidet ein ganz großer Fan ganz besonders mit: Lukas Podolski. Im Stadion herrscht eine bizarre Atmosphäre. Die Fans feiern. Nicht den Rückstand, aber den verlorenen Sohn. Und Podolski ist ergriffen. "Wo gibt es das sonst, dass die Fans einen Spieler feiern, der den Verein verlassen hat?", fragt er. Vielleicht beim FC Arsenal – seinem neuen Verein.

Er weiß schon, wie sich das anfühlt. Wie bei seinem ersten Treffer: Dem Tor auf dem Rasen folgt die Explosion auf den Rängen. Laut ist es in Liverpool, diesmal nicht auf "The Kop", der berühmten Tribüne an der Anfield Road, diesmal lassen die Fans der Gäste den Pegel steigen. Erst in undefinierbaren Lauten des Jubels, dann wird der Verein gefeiert: "Arsenal. Arsenal". First things first. Bis die Ersten den Schützen des Tores würdigen: Lukas Podolski.

Im Spiel beim FC Liverpool läuft die 31. Minute. Spieltag drei der Premier League. 211 Minuten lang hatten die Fans der "Gunners" in der neuen Saison auf das erste Tor warten müssen, dann die Befreiung. Aus spitzem Winkel zieht Podolski aus kurzer Distanz ab, Pepe Reina im Tor der Gastgeber hat keine Chance. Tor eins für Arsenal, Tor eins für Podolski. In diesen Sekunden entsteht eine vielversprechende Verbindung. "Lukas Podolski", der Name wird ein erstes Mal gerufen. Dann ein zweites Mal. Ein Fan, einige Fans, fast alle Fans. Immer wieder: "Lukas Podolski, Lukas Podolski". Schließlich wird aus den Rufen ein Singen. Ein wenig schräg vielleicht, dafür laut und inbrünstig: "Lukas Podolski, Lukas Podolski – he scores when he wants." Er trifft, wie er will.

Prinz tritt die Thronfolge an

Ein bedeutender Moment: Der Prinz tritt die Thronfolge an. In der vergangenen Saison hatten die Arsenal-Fans ähnlich begeistert dem Niederländer Robin van Persie gehuldigt. Ro-bin-van-Per-sie, Lu-kas-Po-dol-ski – dieselbe Anzahl Silben, das überträgt sich leicht im Gesang. Van Persie ist weg, zu Manchester United, Podolski ist da, vom 1. FC Köln. Sein Wechsel hatte mehrere Gründe. Die meisten davon lassen sich auf einen Satz reduzieren: Der 1. FC Köln ist aus der Bundesliga abgestiegen. Und der FC damit endgültig zu klein für einen seiner größten Fans geworden. "Ich habe mich nicht gegen den FC, sondern für diese tolle Chance in meiner sportlichen Laufbahn entschieden", sagt der 27-Jährige. "Nach dem Abstieg war klar, dass ich eine sportliche Veränderung vornehmen musste." So schwer ihm das gefallen ist.

Arsenal fragte an, Arsène Wenger rief an, Podolski biss an. Nicht sofort, aber die Tendenz war ziemlich schnell deutlich. Natürlich hat er sich noch mit Per Mertesacker ausgetauscht, und er hat sich das Urteil seiner Spione eingeholt. Vor dem großen Schritt über den kleinen Teich hat Podolski seinen Vater Waldemar und seine Frau Monika nach England geschickt. Die beiden sollten sich ein Bild von Arsenal machen, Stadion und Trainingsgelände anschauen. Podolski hat gefallen, was die Familie zu erzählen hatte: Ein fantastisches Stadion, einzigartige Trainingsmöglichkeiten, ein Traditionsverein mit höchsten Ansprüchen, die Aussicht auf die Champions League, und ganz wichtig: leidenschaftliche Fans. Die beiden hoben den Daumen, wenig später nahm Podolski einen Stift die Hand und band sich für vier Jahre an den 13-maligen englischen Meister. "Ich hatte von Beginn an ein gutes Gefühl", sagt Podolski.

Podolski als Musterschüler

Es hat ihn nicht getäuscht. Seine sportliche Bilanz nach vier Monaten in London liest sich wie das Zeugnis eines Musterschülers. Podolski hat wichtige Tore in der Premier League erzielt und entscheidende in der Champions League geschossen. "Viele gefährliche Aktionen gehen von Lukas aus", sagt Hansi Flick. Der Assistent von Bundestrainer Joachim Löw hat sich Anfang Oktober vor Ort ein Bild vom deutschen Nationalspieler in London gemacht, hat sich das Training angeschaut, hat Arsenal zunächst in der Premier League gegen den FC Chelsea und schließlich in der Champions League gegen Olympiakos Piräus gesehen. Sein Eindruck: "Lukas hat sich gut eingelebt." Die Kritiker in den Zeitungen singen Hymnen auf den Deutschen, etwas sachlicher formuliert es Klubtrainer Wenger: "Er ist körperlich stark und ein fantastischer Vollstrecker. Wie schnell er sich im neuen Verein zurechtfindet, ist bewundernswert."

Manche wundert das. Seit seiner Zeit beim FC Bayern wird Podolski nachgesagt, dass er seine volle Leistung nur abrufen könne, wenn er sich in seinem Umfeld zu 100 Prozent wohl fühle. Diese Theorie ist nicht widerlegt. Widerlegt ist die Annahme, Podolski könne sich zu 100 Prozent wohl nur in Köln fühlen. "Das ist Quatsch, das habe ich nie gesagt", sagt er. Und lobt seine neue Heimat: "Ich fühle mich in London sehr wohl, meine Familie fühlt sich in London sehr wohl. Es passt."

Der Deutsche ist in England schnell zu einem Publikumsliebling avanciert, seiner Tore wegen, aber auch wegen seiner "Podolskihaftigkeit". Seine Art kommt an in Englands Hauptstadt. Dennoch war auch Podolski überrascht, als er nach dem Tor gegen Liverpool aus dem Stimmgewirr der Fans seinen Namen herausfilterte. "Für mich war das ein sehr spezieller Moment", sagt er. "Schon verrückt, wenn auf einmal englische Fans den eigenen Namen skandieren." Die Fans merken, dass er authentisch ist. Eine Frohnatur muss sich nicht verstellen, um fröhlich zu sein.

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Seine unbekümmerte Art kommt an

Und fröhlich war Podolski in seiner Zeit bei Arsenal schon ziemlich häufig. Von Beginn an. Eine Ahnung davon bekam die weltweite Arsenal-Fangemeinde, als Podolski gemeinsam mit seinem Nationalmannschaftskollegen Per Mertesacker und dem Franzosen Bacary Sagna bei einem Werbetermin in Nigeria war. In Lagos tanzte und sang der Deutsche ausgelassen, das Podolski-Lachen hat selbst die Fröhlichkeit der Afrikaner in den Schatten gestellt. "Wir haben die Zeit in Nigeria genossen, es hat sehr viel Spaß gemacht", sagt Podolski.

Zu seiner Integration gehört, dass er auf die Menschen zugeht, Podolski kommuniziert ganz unbekümmert, sein breites Lachen kennt keine Sprachbarriere. Ohnehin ist diese gering. Der Kölsche Jung kam mit einem respektablen Englisch nach England, und er hat intensiv und erfolgreich daran gearbeitet, seine Sprachfähigkeiten schnell auszubauen. Podolski lernt Cockney- Englisch, Begriffe werden hier durch ähnlich klingende Reime ersetzt. Das heißt, man kann in London auch "beers" (Biere) als Britney Spears bestellen, ein "Gym" kann Fatboy Slim heißen, und mitunter kann sich das sehr lustig anhören, insbesondere, wenn sich ein Deutscher mit Kölner Dialekt an diesem Dialekt versucht. Und weil es sich sehr lustig anhört, hat Podolski sich von Arsenal-TV dabei filmen lassen, wie er von Klub-Legende Ray Parlour im Cockney-Englisch unterrichtet wird. Der Prinz amüsiert sich dabei königlich, die Arsenal-Fans auch. Sie lachen mit ihm, nicht über ihn.

Podolski hat eine gute Zeit in London. Unterbrochen wurde sie von zwei Reisen, bei denen seine Zeit traditionell nicht weniger gut ist. Länderspiele standen an. Anfang September ging es für die deutsche Nationalmannschaft in Hannover gegen die Färöer und danach in Wien gegen Österreich. Besonders bedeutend für Podolski war Reise Nummer zwei zu den Spielen gegen Irland und Schweden. Weil er in Köln von den Fans gefeiert wurde. Und weil er jetzt 105 Länderspiele absolviert hat. Er hat nun zwei mehr als Franz Beckenbauer, der Prinz hat den Kaiser überholt. In London ist er auf dem Weg, ein König zu werden.