Luka Tankulic: Der ManCity-Bezwinger

Die 3. Liga ist voll von besonderen Akteuren. DFB.de stellt die "Gesichter der 3. Liga" in seiner Serie vor. Heute: Lukas Tankulic von den Sportfreunden Lotte, der vor eineinhalb Jahren noch in Schottland kickte und dort nicht nur gegen Manchester City auflaufen durfte.

Heute spielt Luka Tankulic mit den Sportfreunden Lotte in der 3. Liga. Vor rund 20 Monaten war der Mittelstürmer noch erstklassig unterwegs - zwar nicht in Deutschland, dafür aber in Schottland. Kurz vor seinem 23. Geburtstag wechselte er zum Dundee Football Club. "Ich hatte damals richtig Bock auf dieses Abenteuer", erzählt er im Gespräch mit DFB.de. In Deutschland blieb ihm bis dato der große Durchbruch verwehrt. Als 18-Jähriger debütierte er zwar für Rot Weiss Ahlen in der 2. Bundesliga, stieg mit dem Verein allerdings ab. Daraufhin spielte er für die zweiten Mannschaften von Fortuna Düsseldorf, dem 1. FSV Mainz 05 und VfL Wolfsburg, ohne bei den Profis jemals eine echte Chance erhalten zu haben. Somit war es an der Zeit, im Ausland einen Neuanfang zu wagen.

"Meine alte Beratungsagentur hat mir den Wechsel nach Schottland damals vorgeschlagen", erinnert er sich. Tankulic flog zur Mannschaft ins Trainingslager, unterhielt sich mit den Verantwortlichen und war sofort Feuer und Flamme. Der FC Dundee war gerade in die erstklassige Scottish Premiership aufgestiegen.

Wenige Tage nach seiner Ankunft fand das erste Testspiel statt. Gegner war das Starensemble von Manchester City. "Das war eine super Erfahrung, weil die ganzen Profis, die nicht bei der Nationalmannschaft waren, gespielt haben. Dazu zählten zum Beispiel Samir Nasri oder Fernandinho", sagt Tankulic. In der 38. Spielminute verwertete er einen Eckball direkt per Volleyschuss, sodass der Ball abgefälscht im Tor landete. Der heimische Dens Park (11.500 Zuschauer) feierte den 2:0-Sieg euphorisch.

Das vielleicht dichteste Derby der Welt

Überhaupt steckte die Saison 2014/2015 voller Highlights. Fünfmal stand Tankulic gegen die Erfolgsmannschaft von Celtic Glasgow auf dem Platz. Zu den Auswärtsspielen im legendären Celtic Park kamen rund 43.000 Zuschauer. "Es hat riesigen Spaß gemacht, dort zu spielen. Celtic ist in Schottland das absolute Nonplusultra. Die werden praktisch jedes Jahr mit riesigem Vorsprung Meister", erzählt Tankulic.

Unvergessen bleiben ihm auch die Derbys gegen Dundee United. Das Besondere an dem sogenannten "Dundee Derby" ist, dass die Stadien beider Vereine nur wenige Meter voneinander entfernt liegen. Lediglich eine kleine Wiese und eine zweispurige Straße trennen die beiden Arenen voneinander. Dementsprechend euphorisch sind die Zuschauer. Tankulic sagt: "Die schottischen Fans sind total fußballverrückt, aber auch sehr launisch. Spielt man gut, lieben sie dich. Spielst du schlecht, bist du schnell unten durch und wirst schlimmstenfalls sogar attackiert."



Die 3. Liga ist voll von besonderen Akteuren. DFB.de stellt die "Gesichter der 3. Liga" in seiner Serie vor. Heute: Lukas Tankulic von den Sportfreunden Lotte, der vor eineinhalb Jahren noch in Schottland kickte und dort nicht nur gegen Manchester City auflaufen durfte.

Heute spielt Luka Tankulic mit den Sportfreunden Lotte in der 3. Liga. Vor rund 20 Monaten war der Mittelstürmer noch erstklassig unterwegs - zwar nicht in Deutschland, dafür aber in Schottland. Kurz vor seinem 23. Geburtstag wechselte er zum Dundee Football Club. "Ich hatte damals richtig Bock auf dieses Abenteuer", erzählt er im Gespräch mit DFB.de. In Deutschland blieb ihm bis dato der große Durchbruch verwehrt. Als 18-Jähriger debütierte er zwar für Rot Weiss Ahlen in der 2. Bundesliga, stieg mit dem Verein allerdings ab. Daraufhin spielte er für die zweiten Mannschaften von Fortuna Düsseldorf, dem 1. FSV Mainz 05 und VfL Wolfsburg, ohne bei den Profis jemals eine echte Chance erhalten zu haben. Somit war es an der Zeit, im Ausland einen Neuanfang zu wagen.

"Meine alte Beratungsagentur hat mir den Wechsel nach Schottland damals vorgeschlagen", erinnert er sich. Tankulic flog zur Mannschaft ins Trainingslager, unterhielt sich mit den Verantwortlichen und war sofort Feuer und Flamme. Der FC Dundee war gerade in die erstklassige Scottish Premiership aufgestiegen.

Wenige Tage nach seiner Ankunft fand das erste Testspiel statt. Gegner war das Starensemble von Manchester City. "Das war eine super Erfahrung, weil die ganzen Profis, die nicht bei der Nationalmannschaft waren, gespielt haben. Dazu zählten zum Beispiel Samir Nasri oder Fernandinho", sagt Tankulic. In der 38. Spielminute verwertete er einen Eckball direkt per Volleyschuss, sodass der Ball abgefälscht im Tor landete. Der heimische Dens Park (11.500 Zuschauer) feierte den 2:0-Sieg euphorisch.

Das vielleicht dichteste Derby der Welt

Überhaupt steckte die Saison 2014/2015 voller Highlights. Fünfmal stand Tankulic gegen die Erfolgsmannschaft von Celtic Glasgow auf dem Platz. Zu den Auswärtsspielen im legendären Celtic Park kamen rund 43.000 Zuschauer. "Es hat riesigen Spaß gemacht, dort zu spielen. Celtic ist in Schottland das absolute Nonplusultra. Die werden praktisch jedes Jahr mit riesigem Vorsprung Meister", erzählt Tankulic.

Unvergessen bleiben ihm auch die Derbys gegen Dundee United. Das Besondere an dem sogenannten "Dundee Derby" ist, dass die Stadien beider Vereine nur wenige Meter voneinander entfernt liegen. Lediglich eine kleine Wiese und eine zweispurige Straße trennen die beiden Arenen voneinander. Dementsprechend euphorisch sind die Zuschauer. Tankulic sagt: "Die schottischen Fans sind total fußballverrückt, aber auch sehr launisch. Spielt man gut, lieben sie dich. Spielst du schlecht, bist du schnell unten durch und wirst schlimmstenfalls sogar attackiert."

###more###

Plötzlich auf dem Abstellgleis

Abgesehen von zwei Verletzungspausen stand Tankulic in jedem Ligaspiel auf dem Platz. Für seine fußballerische Entwicklung war der Dundee FC somit eine wichtige Station. "Die schottische Liga bewegt sich auf einem guten Drittliga-Niveau. Nur Celtic ist natürlich weitaus stärker", sagt er. Zu Beginn der folgenden Spielzeit befand sich Tankulic plötzlich auf dem Abstellgleis. Eine Knieverletzung machte ihm das Leben schwer. Zudem setzte Trainer Paul Hartley (ein ehemaliger 25-maliger schottischer Nationalspieler) plötzlich auf andere Offensivspieler. "Es passte einfach nicht mehr. Ich kam mit dem Trainer nicht mehr zurecht. Daher sind wir getrennte Wege gegangen und haben den Vertrag aufgelöst", erklärt Tankulic.

Rund fünf Monate war er vereinslos, ehe er beim damaligen Regionalligisten Sportfreunde Lotte anheuerte. "Ich wollte zu einem Verein, der oben mitspielt und aufsteigen kann", sagt er. Vier Monate nach der Vertragsunterschrift feierte er mit den Sportfreunden den Aufstieg in die 3. Liga.

Sensationssiege im DFB-Pokal

Der Aufsteiger sorgte diese Saison vor allem im DFB-Pokal für Furore. Die Profis vom SV Werder Bremen, Bayer 04 Leverkusen und 1860 München wurden nacheinander bezwungen. Gegen Leverkusen gelang Tankulic der entscheidende Treffer im Elfmeterschießen. "Das war für uns alle ein Highlight. Den letzten Elfmeter zu verwandeln, ist natürlich besonders schön", sagt er. Der Lohn war im März das Viertelfinalspiel gegen Borussia Dortmund. Der 1,82 Meter große Stürmer hatte in der Jugend zwei Jahre dort gespielt, wurde aber als zu klein empfunden und aussortiert. "Trotzdem ist Dortmund noch immer mein Lieblingsverein", sagt er. Auch wenn Lotte mit 0:3 unterlag, spricht Tankulic von einem tollen Erlebnis.

Ob nun Zufall oder nicht: Nach dem Pokal-Aus ging es im Ligabetrieb rapide bergab. Vor dem Spiel standen die Sportfreunde noch auf dem dritten Tabellenplatz. Danach gelang innerhalb von zehn Spielen lediglich ein Sieg. "Die englischen Wochen waren sehr intensiv für uns", sagt Tankulic. "Hinzu kamen einige Verletzungsprobleme. Es war abzusehen, dass wir irgendwann in ein Loch fallen." Die erfolgreiche Hinrunde sei ohnehin kein Maßstab gewesen. "Für uns ging es von Anfang an darum, den Klassenerhalt zu sichern", sagt er.

Mit 46 Punkten dürfte der Abstieg nun kein Thema mehr sein. Die Voraussetzungen, um heute (ab 12 Uhr, live im WDR) beim Tabellenführer MSV Duisburg frei aufzuspielen, sind also gegeben.

###more###