Luginger: "Saarbrücken gehört in die 2. Liga"

Fünfter gegen Zweiter, 1. FC Saarbrücken gegen VfL Osnabrück – schon am zweiten Spieltag der 3. Liga kommt es zu einem ersten Spitzenspiel der noch jungen Saison.

Im DFB.de-Gespräch mit Sven Winterschladen redet Saarbrückens Trainer Jürgen Luginger über die Möglichkeit des Aufstiegs in die 2. Bundesliga, über die langfristige Planung beim Gründungsmitglied der Bundesliga und über seinen Traum von der Sensation in der ersten Runde des DFB-Pokals.

Am 19. August ist der FC Schalke 04 zu Gast. Bei diesem Verein hatte der 44-Jährige seine beste Zeit als Profi. Auch deshalb freut Luginger sich auf das Wiedersehen besonders. Aber zunächst hat der Fußballlehrer nur ein Ziel: der zweite Sieg im zweiten Spiel.

DFB.de: Herr Luginger, über den 1.FC Saarbrücken lautete kürzlich im Fachmagazin Kicker eine Überschrift: "So will Saarbrücken an die Zweitliga-Tür klopfen". Wie realistisch ist das? Und wann soll das passieren?

Jürgen Luginger: Da sind wir noch ein gutes Stück von entfernt. Im Moment ist das nicht so realistisch, weil wir in den vergangenen Wochen wieder einen Umbruch vollziehen mussten. Wir haben viele junge Spieler geholt, die finanziellen Möglichkeiten lassen nicht viel mehr zu. Aber wir haben trotzdem einen sehr ausgeglichen Kader. Natürlich wollen wir in der 3. Liga oben dabei sein. Es ist jedoch unsinnig, den Aufstieg als Ziel auszugeben. Das schürt Erwartungen, die wir nicht erfüllen können. Mittelfristig allerdings haben wir sicherlich das Ziel, in die 2. Bundesliga zurückzukehren.

DFB.de: Wie definieren Sie mittelfristig?

Luginger: In zwei oder drei Jahre könnte das klappen. Dann sollte das neue Stadion bei uns stehen, dann wäre die 2. Bundesliga schon eine gute Spielklasse für uns. Saarbrücken gehört da hin. Man darf nicht vergessen, dass der Klub viel Tradition hat. Wir sind zum Beispiel Gründungsmitglied der Bundesliga.

DFB.de: Ist der Sprung in die 2. Bundesliga nicht auch schneller möglich? Immerhin war Saarbrücken unter Ihrer Regie im Kalenderjahr 2011 der erfolgreichste Drittligist.



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Fünfter gegen Zweiter, 1. FC Saarbrücken gegen VfL Osnabrück – schon am zweiten Spieltag der 3. Liga kommt es zu einem ersten Spitzenspiel der noch jungen Saison.

Im DFB.de-Gespräch mit Sven Winterschladen redet Saarbrückens Trainer Jürgen Luginger über die Möglichkeit des Aufstiegs in die 2. Bundesliga, über die langfristige Planung beim Gründungsmitglied der Bundesliga und über seinen Traum von der Sensation in der ersten Runde des DFB-Pokals.

Am 19. August ist der FC Schalke 04 zu Gast. Bei diesem Verein hatte der 44-Jährige seine beste Zeit als Profi. Auch deshalb freut Luginger sich auf das Wiedersehen besonders. Aber zunächst hat der Fußballlehrer nur ein Ziel: der zweite Sieg im zweiten Spiel.

DFB.de: Herr Luginger, über den 1.FC Saarbrücken lautete kürzlich im Fachmagazin Kicker eine Überschrift: "So will Saarbrücken an die Zweitliga-Tür klopfen". Wie realistisch ist das? Und wann soll das passieren?

Jürgen Luginger: Da sind wir noch ein gutes Stück von entfernt. Im Moment ist das nicht so realistisch, weil wir in den vergangenen Wochen wieder einen Umbruch vollziehen mussten. Wir haben viele junge Spieler geholt, die finanziellen Möglichkeiten lassen nicht viel mehr zu. Aber wir haben trotzdem einen sehr ausgeglichen Kader. Natürlich wollen wir in der 3. Liga oben dabei sein. Es ist jedoch unsinnig, den Aufstieg als Ziel auszugeben. Das schürt Erwartungen, die wir nicht erfüllen können. Mittelfristig allerdings haben wir sicherlich das Ziel, in die 2. Bundesliga zurückzukehren.

DFB.de: Wie definieren Sie mittelfristig?

Luginger: In zwei oder drei Jahre könnte das klappen. Dann sollte das neue Stadion bei uns stehen, dann wäre die 2. Bundesliga schon eine gute Spielklasse für uns. Saarbrücken gehört da hin. Man darf nicht vergessen, dass der Klub viel Tradition hat. Wir sind zum Beispiel Gründungsmitglied der Bundesliga.

DFB.de: Ist der Sprung in die 2. Bundesliga nicht auch schneller möglich? Immerhin war Saarbrücken unter Ihrer Regie im Kalenderjahr 2011 der erfolgreichste Drittligist.

Luginger: Wir machen uns nicht kleiner, als wir sind. Wir wissen schon ganz genau, zu was die Mannschaft fähig ist. Wir hatten in der Saison 2010/2011 eine überragende Rückrunde. Die Hinserie 2011/2012 war auch stark. Wenn das zusammen eine Spielzeit gewesen wäre, hätten wir den Aufstieg geschafft. Aber dann sind wir in Schwierigkeiten gekommen. Wir konnten das Niveau nicht halten. Es muss einfach alles passen, wenn wir da oben mitspielen wollen. Viele Ausfälle oder Leistungseinbrüche dürfen nicht geschehen. Und uns haben eben die letzten Prozent gefehlt.

DFB.de: Haben Sie Sorgen, dass die Verletzungen von Topstürmer Marcel Ziemer einen ähnlichen Effekt haben könnte?

Luginger: Natürlich trifft es uns hart, dass er wegen einer Knieverletzung sechs bis acht Wochen ausfällt. Das ist bitter, gerade in der frühen Phase der Saison. Mit Marius Laux und Manuel Stiefler fehlen zwei weitere Leistungsträger. Jetzt haben eben andere Spieler die Chance zu beweisen, dass sie in die erste Elf gehören.

DFB.de: Beim 1:0 zum Auftakt beim VfB Stuttgart II ist das gelungen.

Luginger: Ja, das war in Ordnung. In Stuttgart muss man auch erst mal gewinnen, sie haben traditionell eine gute Mannschaft zusammen. Insgesamt war es nicht unverdient, weil wir cleverer waren. Das gibt Selbstvertrauen für die schweren kommenden Aufgaben.

DFB.de: Ist das Duell gegen den VfL Osnabrück am Samstag das erste Spitzenspiel der noch sehr jungen Saison?

Luginger: Wenn man zu diesem Zeitpunkt von einem Spitzenspiel sprechen kann, dann ist das sicherlich der Fall. Der Fünfte erwartet den Zweiten. Ich denke, Osnabrück hat andere Möglichkeiten als wir. Die wollen wahrscheinlich sofort wieder hoch, und das Potenzial dazu hat die Mannschaft. Aber wir waren in der vergangenen Saison heimstark. Wenn wir daran anknüpfen können, hat es jeder Gegner bei uns schwer.

DFB.de: Reicht das, um sich in der Spitzengruppe etablieren zu können?

Luginger: Da sehe ich eher Aachen, Karlsruhe, Rostock, Wehen Wiesbaden, Offenbach oder Heidenheim. Aber andererseits hatte im vergangenen Jahr auch Jahn Regensburg niemand richtig auf der Rechnung. Und die haben den Aufstieg bekanntlich geschafft. Wir sagen sicher nicht, dass wir nur um den Klassenerhalt spielen. Wenn es gut läuft, wenn wir ordentlich in die Saison starten, dann können wir uns vielleicht oben festsetzen. Wir wollen mindestens unseren zehnten Rang aus der Vorsaison verbessern.

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DFB.de: Mit Ihrer Vergangenheit wird sicher auch die erste Runde des DFB-Pokals am 19. August gegen den FC Schalke 04 ein tolles Erlebnis.

Luginger: Ja, sicherlich. Die ganze Region fiebert diesem Ereignis entgegen. Es ist eine riesige Vorfreude und Euphorie zu spüren. Bei mir persönlich auch, keine Frage. Ich hatte dort sechs sehr schöne Jahre, unter anderem sind wir in die Bundesliga aufgestiegen. Diese Zeiten vergesse ich nie mehr, das war großartig.

DFB.de: Erwischen Sie sich manchmal dabei, dass Sie von der Sensation träumen?

Luginger: Ich wäre ja ein schlechter Trainer, wenn ich nicht den Ehrgeiz hätte, das Spiel zu gewinnen. Auch wenn wir ganz genau wissen, dass Schalke eigentlich ein übermächtiger Gegner ist. Wenn es normal läuft, haben wir keine Chance. Wir können die Sensation nur an einem absoluten Sahnetag schaffen, gleichzeitig darf bei Schalke nicht viel funktionieren. Aber warum sollte das nicht so eintreffen? Ich freue mich auf den Vergleich und das Wiedersehen mit vielen ehemaligen Weggefährten. Im Moment jedoch konzentrieren wir uns nur auf die Meisterschaft. Wer da nicht seine Leistung bringt, wird auch gegen Schalke nicht spielen. In den nächsten Begegnungen haben die Jungs die Chance, sich für das Pokalspiel zu empfehlen. Wer meint, sich schonen zu müssen oder aus Angst vor einer Verletzung den Zweikampf meidet, der ist ganz schnell auf der Bank.